Beiträge von Inida

    Danke der Nachfrage! Termin ist verschoben - Covid hat zugeschlagen. Wir müssen jetzt erst mal bis zum 22. März warten. Alles doof.


    Das Ohr ist wieder mal nicht gut, es "suppt" feucht und der große Bub pflegt den Kleinen mit Geschlecke wieder bis zum geht nicht mehr, das ist immer kein gutes Zeichen. Wenn der Kopf schepps ist und an einen Shar Pei erinnert, dann läuft es wieder richtig schief. Die Akne ist auch nicht hübsch, aber ich kann momentan einfach nicht mehr arg viel machen. Unser "Sekundär-Symptom"-TA kann auch nicht viel machen. Eine AD bringt schon auch gerne mal an hilflose Grenzen, genau das macht sie so schlimm. Hilft aber nix, die drei Wochen kriegen wir auch noch rum. Hoffentlich erschlauen wir dann...

    Ich krieg immer die Krise mit mehr als einem Topf auf dem Herd (multitasking ist nicht so meins) und liebe meinen großen Wok, in dem ich fast alles schnell mal mache. Für die nicht-Veganer hätte ich was schnelles und unkompliziertes. Rinder-Hackfleisch möglichst guter Herkunft mit Salz und Pfeffer anbraten, inzwischen ein Packerl frisches Suppengemüse klein shreddern und dem letzten Röstprozess zugeben. Bevor alles anbrennt einen kleinen Schubs Riesling rein, den wieder verdampfen lassen. Danach soviel Wasser nachgießen, bis das Hack bedeckt ist. Das derweil (spätestens jetzt liest man, dass ich aus Bayern komme) in Halbdaumengröße geschnippelte Gemüse der Saison reingeben - die Menge etwa so wie die Menge Fleisch. Das kann alles sein, ich liebe jedes Gemüse, ganz happy bin ich mit Rosenkohl. Während das Gemüse in dem Fleischsud leicht angart, kippt man Grünkernschrot dazu und gibt nochmal einen Schubs Wasser mit rein. Dann geht man nochmal mit den Hunden auf ein nicht so langes (!) Pisi und: Voilà!

    Mal als erstes ein Umärmeln von Herzen!


    Ich hab zwei Senioren, die mir beide im Herzen sind, mit gruseligen Diagnosen begleitet. Mit dem ersten hab ich mit ihm zusammen noch fast 4 Jahre in guter Lebensqualität rausgeschlagen, das Leben wurde ganz anders, er hat nicht mehr mit uns erlebt, sondern wir mit ihm. Diese Zeit war eine Schatzkiste, es war die Entdeckung der Langsamkeit, der Innigkeit, der Wahrnehmung der ganz kleinen und so wertvollen Dinge. Er hat das Leben so entschleunigt und er schlief letztendlich friedlich ein. Ich wusste den Moment genau - ich hatte so Angst davor, aber ich wusste es, als es soweit war. Ich dachte immer, ich sterbe mit, wenn er mal stirbt, aber er hat mir stattdessen einen seiner Großcousins und das nach-vorne-Gucken hinterlassen. Bei unserer zweiten, eine ganz toughe und immer superfitte Maus, kam das Sterben von jetzt auf gleich in drei Tagen. Beide Lungen voller Tumore, ich war mit ihr beim TA, weil sie leicht schlapp war und nachts bisserl unruhig schlief, bei alten grauen Hundedamen machts du dir ja schnell einen Kopf. Sie war eigentlich davor schon tot, die TÄs konnten es nicht fassen und heulten Rotz und Wasser, ich war einfach erstmal nur unter Schock. Wir haben mit Medikamenten noch zwei Tage bekommen, damit wir alles zum Frieden bringen können. Ich wusste nicht nur den Tag, sondern auch die Stunde, zu der der richtige Zeitpunkt ist. Wir hatten so wenig Zeit, aber trotzdem war es nicht anders als mit dem ersten Senior. Mit beiden ist Frieden mit dem Tod - und beide sind immer noch ständig bei mir. Harmonische Schatten, die auf der anderen Seite des Weges laufen. Unsichtbar, aber fühlbar. Fühlbar in jeder Entscheidung, die ich treffe und an jeder Weggabelung und mit jedem Lächeln, dass ich mal schnell nach links oder rechts ins scheinbare Nirgendwo schicke, einfach präsent. Anders da als vorher, aber trotzdem da.


    Der Tod beendet ein Leben, aber keine Beziehung...


    Ich wünsch euch einen guten Weg!

    Noch eine Anregung aus meinem Lesen entsprechender Doktorarbeiten: Ein Patchtest macht Sinn. Alles, was positiv ist, kann man ignorieren, das kann man besser würfeln oder aus der Kristallkugel lesen. Aber alles, was negativ (sprich: ohne Reaktion) ist, ist ziemlich genau auch negativ. Der Patch-Test spuckt keine Trigger aus - aber er spuckt aus, was NICHT triggert. Im Dunklen ist eine funzelige Kerze schon blendend hell. :winking_face:

    So, ich nochmal, ich konnte Montag abends nicht mehr so viel und auch nicht mehr wirklich struktiert schreiben. Zwangsläufig hab ich mich in den letzten Monaten viel mit Atopie und deren Begleiterscheinungen auseinandergesetzt. Ich bin dann schon auch so eine, die sich Vetmed-Doktorarbeiten in ganzer Länge reinzieht. :smiling_face_with_sunglasses: :grinning_squinting_face:


    Mein betroffener Bub wird jetzt bald zwei Jahre alt. Er ist das sechste "Modell" der selben Rasse und der erste, bei dem Hautprobleme auftreten, ich kannte das vorher gar nicht. Statistisch gesehen haben 15% der Hunde eine Atopie (natürlich in unterschiedlichen Ausprägungsgraden), statistisch war ich wohl mit dem sechsten mal fällig... Das Kerlchen kommt aus wirklich guter und transparenter FCI-Zucht, seine Züchterin ist da auch sehr bei uns und eine große Stütze in punkto Ursachenrecherche. Atopie ist in der Regel tatsächlich eine ursächlich genetische und durchaus recht stringent vererbte Sache. Nun hat da aber niemand in der Verwandtschaft irgendwas in Richtung Hautirritation, ich kenne die Eltern und drei der vier Großeltern und dank der Transparenz haben wir auch guten Kontakt zu den Geschwistern. Mein Bub ist ein Einzelfall. Mutation. Alien. Montagsauto bzw. -hund. Ich liebe ihn trotzdem, er ist ein toller Kerl. :smiling_face_with_hearts:


    Der ganze Hauthorror ging ganz leise und verhalten mit Akne umme Schnüt los (der allererste kurzfristige Schub war mit 4 Wochen - das war ganz wichtig, weil man in dem Alter sämtliche bis dato verspeisten Futterkomponenten noch supergut nachvollziehen kann). Das war nicht wirklich schlimm, meist gar nicht zu sehen und jeder hat das als juvenile Akne eingestuft. Geht von selber weg, je weniger Hype, desto sinnvoller. Mit 7 Monaten kam das Malassezienohr. Eines. Da hab ich mir auch nicht viel gedacht, das eine Ohr hatten bislang alle vier Buben einmal im Alter zwischen 7 und 10 Monaten, einmal behandelt und es kam nie wieder. Die Mädels hatten das übrigens nie. Tja, und mit 9 Monaten ist alles schlagartig explodiert. Blutige Lefzenakne, richtig heftige Ohren und Pfotendermatitis vom allerfeinsten. Mir war ganz schnell klar, dass das nix Juveniles ist, das mal einfach so wieder weggeht...


    Auf Empfehlung kamen wir dann bei einem Dermatologen mit durchaus einigem an Fahrstrecke an, den ich an sich gut finde. Mit dem haben wir die ganzen - ich nenn es mal - Vorarbeiten wie Test, Edelstahl- und Parasitenausschluß etc. durch. Als es dem Bub dann letzten Sommer schlagartig so richtig dreckig ging, hat er zusammen mit unserer Ernährungsberaterin in punkto "frisch und selber zusammengestellt" einen tollen Plan erarbeitet. Abfangen mit Prednisolon, genau datiertes Ausschleichen des selbigen, parallel dazu Eliminationsdiät mit unbekannter Proteinquelle (für genau den hypothetischen Fall gab es bei uns über Jahre nie Pferd) mit punktgenauer Provokation. Ausgelegt auf 8 Wochen. Wir sind in Woche 1 schon komplett mit dem Pferd abgesoffen, das war der Supergau. Wenn man sich im Nachhinein tiefergehend damit beschäftigt, war das eigentlich kein wirkliches Wunder, Pferdefleisch hat unter dem Bruchstrich einfach die meisten Histamine... Wir mussten das Pferd ganz flott gegen Fisch austauschen. Fisch ist total fein für den Bub. Aber Fisch bringt auch in großer Menge nicht wirklich viel Fett an den heranwachsenden und bewegungsaktiven Hund. Wir haben dann mit Rind provoziert. Hund war weniger klapprig, Haut auch erst mal fein, aber die reagiert ja auch immer zeitverzögert. Kurz darauf Schnautze, Ohr, Pfoten - und erste kahle Hautstellen an der Hinterhand.


    Die Haut ist ein Auf und Ab, wobei Auf richtig prima klingt, so richtig hoch kommen wir nicht - zumindest nicht länger als zwei oder drei Wochen. Ganz schlimm sind die Rattenschwänze. Der Bub kann in schlimmen Phasen kaum mehr schlafen, er ist auf der Juckreizskala (ja, die gibt es hochoffiziell) dann auch mal bei 8. Er will nicht mehr raus. Er ist ein altersgemäß eigentlich extrem energiegeladener Kerl, wenn die Pfoten schlimm sind, kann er nach 5 Minuten toben nicht mehr laufen und er ist dann auch psychisch nur noch ein Haufen Elend. Mir bricht das immer das Herz.


    Zumindest bisserl hilft bei den akuten Sekundärsymptomen mit Mallassezien der gute alte Apfelessig, einen autobiomgestörten Hund darf und soll man auch mal mit entsprechendem Shampoo duschen, selbst wasserscheue Hexen des Ostens (oder wie war das im "Wizard of Oz"?) schmelzen dann nicht, sondern sind hinterher echt glücklich. Wie schon geschrieben hat bei uns die Darmsanierung auch einiges besser gemacht, da bleiben wir auch dran. Nachdem das Kerlchen jetzt auch noch multiresistente Keime im explodierenden Ohr hatte, ist das Sanierte mit den Nischen-Antibiotika natürlich wieder beim Teufel, aber es schadet nie, den Darm trotzdem fein zu halten.


    Nun ist das Frauchen des Papas meines älteren Bubs Humandermatologin und zudem eine mir ganz liebe Freundin. Sie hilft uns oft sehr, hält uns auf dem neuesten Stand der Vetmed-Medikamentionsmöglichkeiten und recherchiert für uns auch vetmed-dermatologische Kliniken, die nicht mehr auf der altquietschenden Prednisolon-Kutsche daherrattern. Nachdem ich inzwischen zu viele Hunde mit fürchterlichen Cortison-Nebenwirkungen und teilweise auch fatalem Nichtmehransprechen erlebt habe, ist das nicht unser bevorzugtes Fortbewegungsmittel. Am 1. März haben wir in einer solchen Klinik einen Termin, ich berichte hinterher gerne darüber.


    Ganz liebe Grüße

    Inida

    Tankstellenstop, ich betanke das Auto, geh rein zum Zahlen, komme raus, das Auto explodiert plötzlich. Unerschrocken winkt eine dekorative blonde Dame der Explosion völlig unberuhigend und mit Nasenspitze an Heckscheibe dem Krawall durch selbige zu. WTF? Ich rase zum Auto. Dekorative Dame zu eingeschlammtem Zwergen-Gummistiefelmonster (ich): "Oh, ein Boerboel! Ich liebe Boerboels! Ist das Ihrer?" Nasenspitze zurück an Scheibe. Das Auto fällt jetzt gleich um... Gummistiefelmonster (ich): "Boerboel? Welcher Boerboel?" "Na, Iiiiihrer da hinten im Auto, ich erkenn das sofort, ich kenn mich da aus, was für ein Prachtexemplar!" Das Kreischen der Dame und das Gegröhle des Boerboels kommt nicht gut bei meinem Tinitus, ich heb mal sacht den Fingerzeig für den Boerboel, der ihm sagt, dass ich jetzt aufpasse. Sofort Stille. Aber nur kurz. Jetzt kreischt Blondie total los. "Und da ist ja auch noch eine völlig außergewöhnliche Windhunderasse dabei, wie heißt diiiie denn?" Wir waren ihrer Exklusivität nicht mehr würdig, als ich verlauten ließ, dass beide nur profane Ridgebacks sind und sie zweimal komplett daneben lag. :winking_face:

    Meld! Hier!

    Ich hab einen Atopiker, der auch (weil eine Atopie ja noch nicht reicht) sehr futterempfindlich ist. Vielleicht geht beides auch einfach oft gern zusammen, letztendlich läuft alles ja immer auf das Autoimmungeschehen hinaus.


    Mit den besten Post fand ich den von coma636 - mein Bub reagiert u. a. auf Futtermilben und der Zeitraum ist schlüssig. Das allerhypoallergenste Trockenfutter hilft gar nix, wenn der Sack zu lange offen liegt und der Hund auf Futtermilben reagiert. Wir haben in einem Jahr echt viel durch, ich könnte da drei Stunden schreiben, und ja, wir sind bei einem guten und zertifizierten Dermatologen. Das ganz große Problem sollte man mal mit einem Menschen besprechen, der Neurodermitis hat, das ist eins zu eins übertragbar. Der Mensch sagt einem dann wenigstens, wie es sich anfühlt, der Hund kann das ja nicht. Der Mensch erzählt einem, wie hilflos Neurodermitis manchmal macht und wie sehr sie das Leben einschränkt. Und Mensch hat schon keine Lösung...


    Wir hatten alles durch, natürlich nur noch lebensmittelechte Keramiknäpfe, Parasitenausschluß, Allergietest, Ausschlußdiät, von Frisch zu Trofu, von Trofu zurück zu Frisch, Prednisolon, tierschutzrelevant abgemagerter Hund trotz 2 kg Fleisch am Tag, etc. p.p. Was tatsächlich mal alles in Richtung stimmigeres Autoimmunpaket gelenkt hat, war eine Darmsanierung, die ich angeregt hatte (ich war selber Darmkrebspatient, deshalb ist mir Darm in seiner Funktion nicht ganz fremd). Mit der Darmsanierung - bei der es nullkommanull Getrocknetes gab, auch keine Trockensnacks, -keksis oder -kaudinger - ist der Bub echt aufgeblüht, war hautfein und hat angefangen, auch mal "Speck" anzusetzen. Das ging richtig prima, bis ich vergessen habe, das Zehnerpack glücklicher Freilaufeier wegzupacken und er sich die in 0,1 sec reingezogen hat. Das Ergebnis war eine Woche heftiger Durchfall und Speck wieder weg... Geflügel geht weder als Fleisch noch als Hühnerei - und roh schon gleich gar nicht.


    Ich kann sehr mitfühlen, man möchte es gerne richtig machen. Aber es weiß halt leider keiner, was nun richtig ist und man kann es leider auch nicht zuverlässig testen lassen. Es ist und bleibt try and error. Und genau deswegen muss man sich auch austauschen, sonst lernt man ja nicht.


    Alles Liebe euch!