Ich kann deine Gefühle so gut nachvollziehen... Lange Zeit dachte ich auch, dass ich nach meinen Hunden keinen neuen Hund mehr holen werde, weil mir diese Begegnungen so zugesetzt haben...
Das erste Trauma hab ich bekommen, als ich als Jugendliche mit einem benachbarten Hund spazieren gehen durfte, natürlich mit Leine.
Als wir am Fluss entlanggegangen sind, ist plötzlich ein altdeutscher Schäfer über die Böschung gekommen und hat sich ohne Schnuppern sofort auf meinen Gassihund gestürzt.
Der Schäfer war nicht angeleint, sein Besitzer war einige Wochen zuvor verstorben und die neuen Halter total blauäugig und hilflos (und dämlich, weil sie den unbekannten Hund frei laufen ließen).
Mein Gassihund musste in die Klinik, wurde operiert und hatte zeitlebens ein schiefes Bein.
Ich hab ihn nie wieder zum Gassi geholt.
Später hatte ich einen Boxer und einen Jack Russell.
Bei einem Spaziergang in der Stadt sind plötzlich ein Boxer und ein Cane Corso aus einer Einfahrt gekommen und auf meinen Boxer drauf. Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn sie den Kleinen erwischt hätten. Der Halter, ein Hüne von Mann, stand hilflos daneben und jammerte, ICH soll meinen Hund wegnehmen.
Ich hätte ihn gerne unter seinen 70 Kilo rausgezogen, wenn ich gekonnt hätte. Aber ich musste den Jacky auch abschirmen, damit er sich nicht draufstürzt und unserer Hündin hilft.
Unverträgliche Nachbarshunde, Hofhunde, die nie Kontakt zu anderen hatten, wachsame Schäfer,... es gab immer wieder Situationen, wo Hunde aus dem Nichts kamen und ohne Kontaktaufnahme direkt auf meine drauf sind.
Als beide alt und gesundheitlich angeschlagen waren, hat dann meine Angst überhand genommen. Zwei Hunde hinter mich zu bringen und abzuschirmen, ist nicht so einfach. Und ich hatte wahnsinns Angst, da sie Verletzungen nicht mehr so einfach weggesteckt hätten.
Ich hatte gefühlt in jeder Jacke einen Pfefferspray und bin nur noch zu Zeiten und auf Wegen gegangen, wo ich möglichst alleine war.
Ich finde es total traurig, dass manche meinen, ihnen gehöre die Welt.
Unfälle können immer passieren, aber Hunde, die schon bekannt für ihre Unverträglichkeit sind, nicht zu sichern, ist ein absolutes No go.
Inzwischen bin ich wieder gestärkt und hab beschlossen, mir das nicht mehr gefallen zu lassen und meine Hunde so gut wie möglich zu schützen.
Inzwischen sind die bekannten "Angreifer-Hunde" nicht mehr da aber ich bin gewillt, meinen Hund nach Leibeskräften zu verteidigen
Allein durch diese Einstellung, geh ich wieder erhobenen Hauptes und mit Freude spazieren.
Lass dir die Freude am Hund bloß nicht nehmen.
Wenn es möglich ist, versuche auszuweichen. Ansonsten gibt es im Forum einige tolle Threads, wie man solche Begegnungen am besten meistert.