Beiträge von slow

    Uiui, Urlaub ist wie erwartet eine Herausforderung! Am zweiten Tag ist erstmal richtig Pubertätssabbern beim draußen schnüffeln losgegangen, gestern hatte er ne richtige Blase vor der Schnute. Vielleicht ist hier in der Nachbarschaft auch ne läufige Hündin unterwegs? Die männlichen Mitbewohner meiner Mutter sind alle sehr gruselig und werden angebellt. Ich habe im Wohnzimmer und im Garten Ruheplätze für Limo eingerichtet, auf denen er von allen in Ruhe gelassen wird und auf die ich ihn schicke, wenn jemand in den Raum/Garten kommt. Auch sonst versuche ich bewusst die Leute zu begrüßen und Limo zu zeigen, dass ich die Situation für uns einschätze. Ist unpraktischerweise eine sehr weitläufige und offene Wohnung und Anfang der Woche hatte meine Mutter Geburtstag, da sind viele Leute ein- und ausgegangen und standen plötzlich unangekündigt im Raum. Ab heute ist es ruhiger, wir sind nur noch zu viert und nur noch ein gruseliger Mitbewohner ist da. Die erste Nacht haben wir beide kaum geschlafen, weil Limo jedes Trappeln im Flur beunruhigend fand und gebellt hat. Wir konnten dann zum Glück in ein abgelegeneres Zimmer wechseln und die letzten zwei Nächte ging es dann richtig gut. Eben hat er Mittagsschlaf mit meiner Mutter gemacht und tatsächlich nicht auf Flurgeräusche reagiert, also hilft anscheinend, dass hier nun Ruhe einkehrt und er sich an den neuen Ort gewöhnt.
    Richtig aufgeregt habe ich mich gestern. Wir saßen im Garten am Hof, da kommt der Vermieter rüberspaziert um sich den süßen Hund anzugucken und Leckerlis zu geben. Limo ist voll ausgerastet, weil der sich auch noch runterbeugen, ihn laut ansprechen und anstarren musste. Ich hab mich dazwischengestellt, Limo weggeschickt und dem Typen gesagt, dass er den Hund bitte ignorieren (nicht ansprechen, nicht anschauen, kein Leckerli hinhalten) soll und der hat mich eiskalt ignoriert und weitergemacht. Limo wollte trotzdem weiter hin, der Typ hat einfach weitergemacht und irgendwann hab ich aufgegeben, weil ich mich nicht mit dem neuen Vermieter meiner Mutter anlegen wollte. :face_with_steam_from_nose: Okay, irgendwann hat Limo dann auch Leckerlis von ihm genommen. Aber am Ende musster er nun wieder selbst die Situation überprüfen. Das war einfach voll daneben und ich wünsche mir im Nachhinein, dass ich in der Situation hartnäckig geblieben wär. Besonders dreist war, dass der Vermieter dann drei Stunden später nochmal vorbeikam, Limo wieder gebellt hat und der mir dann allen ernstes sagt, ich müsse aufpassen dass der nicht zum Kläffer wird. Achso, ja werd ich mal aufpassen, danke.

    Ansonsten war ich am Montag so naiv, ihn hier genauso frei laufen zu lassen wie sonst, weil er normalerweise ganz toll in der Nähe bleibt, guckt was ich mache und ich gut den Überblick behalten kann. Hier sind aber im Gegensatz zu zuhause Rehe unterwegs, von denen direkt vor uns zwei aus dem Gebüsch gestürmt sind. Da ist er prompt hinterher, übers gesamte Feld. Erst bei den nächsten Bäumen, an denen er außer Sichtweite hätte verschwinden können, ist er stehengeblieben und kam zurück. Juhu, mein Hund geht also Rehe jagen! Ab jetzt ist strenge Schleppleinenpflicht angesagt.

    Mal gucken, wie das dann alles wird, wenn wir zelten gehen. Ich habe mich zwischendurch gefragt, ob ich Limo (und mir) damit zu viel zumute, aber da wir jetzt ein paar Tage Pause haben und er heute schon so viel entspannter ist, werde ich den Versuch denke ich wagen. Im Zweifel ist es nur eine Nacht, aber ich kann dann beim nächsten Mal die Situation noch besser einschätzen und vorbereiten.

    Ich hab ja null Erfahrung mit Hundepubertät. Mit Bein heben und markieren hat Limo schon mit 5 Monaten angefangen, im Moment ist schlabbern und zittern angesagt und vorbeilaufende Hündinnen sind total spannend. Ansonsten verhält er sich aber nicht wirklich auffällig - unkompliziert war er ja noch nie wirklich, meine Wahrnehmung könnte also auch daher kommen, dass die einen Flausen im Kopf einfach durch andere abgelöst wurden, das Stresslevel auf meiner Seite aber gleich bleibt. Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass es eventuell mal einen richtig entspannten Monat gab..? Naja, ist jetzt auch erst 7 Monate alt, da kann auch noch viel passieren!

    Ich bin ein bisschen aufgeregt, morgen gehts in den Urlaub - erst zu meiner Mutter und dann (im Idealfall) eine Woche zelten. Limo ist momentan in der Wohnung relativ geräuschempfindlich, mal gucken wie sich das so verhält, wenn die Wand aus Stoff ist. :tropf: Kann sein dass wir nur eine Nacht im Zelt durchhalten, vielleicht wirds aber auch total schön und entspannt, am wahrscheinlichsten wohl was dazwischen. Sollte es wirklich garnicht funktionieren können wir einfach wieder nach Hause fahren, ich hab extra so geplant dass ich flexibel bin, wenns einem von uns zu bunt wird. :D

    So hab ich mir den Spruch auch mal zurechtinterpretiert. Ich lerne mit unseren Schwierigkeiten viel über und für mich selbst. Selbstbewusster auftreten, aber hallo, diese ganze Sache mit der Körpersprache ist echt ein Erlebnis. Mehr Vertrauen haben, nicht so verkopft sein und auch zwischendurch mal an mich selber und meine eigenen Bedürfnisse denken. Dran bleiben und bei kleinen (manchmal auch größeren) Hindernissen nicht einfach aufgeben. Mir selber Sachen zutrauen. Perfektionismus ablegen. Der etwas andere Therapiehund. :D


    "Man bekommt den Hund, den man sich macht" - das find ich eher problematisch, weil das total ausblendet dass Hunde ihre ganz eigenen Eigenschaften mitbringen, natürlich gibts Spielraum mit Erziehung und Training, aber ein Hund ist keine Maschine, die man nur richtig programmieren muss.

    Bleib dran!
    In deinem Fall würde ich den MK auch nicht einfach aufsetzen. Wie baust du denn den auf? Positive Grundstimmung statt "OMG der arme MK-Hund" ist wichtig. Wir haben das im TH immer so gemacht: Angucken und anstupsen oder sonstwie berühren belohnen. Leberwurst unten hinschmieren und abschlecken lassen. Leckerli auf Hand mit MK drüber hinhalten. Wenn Kopf drin mal von außen Nachschub geben, Zeit erhöhen. Nachschub geben beim Riemen schließen. Zeit erhöhen. Leckerlinachschub entzerren und durch kleine Übungen wie Sitz/Touch ablenken. Drinnen wie draußen üben und dann mal für kurze Pipi-Kacka-Runde dranlassen usw.

    Hey etwas ist positiv: Du darfst ihn mit zur Uni nehmen! :)
    Bei uns herrscht komplettes Verbot, weshalb ich leider nicht auf Kulanz bzgl. Mitnahme meiner Vorgesetzten spekulieren kann :(

    Schnappen & nicht alleine bleiben kenne ich... ersteres ist im Griff, letzteres.. :(

    Ja, genau so, Leberwursttube find ich am praktischsten, weil ich mir die im knien zwischen die Beine klemmen kann und die Hände frei hab um mit den Riemen zu hantieren. Sind gerade auf dem Stand, dass er den Kopf gern reinsteckt und schon weiß, dass es da was Gutes gibt, aber sobald kein Nachschub kommt schnell den Kopf wieder raus. Jetzt also Zeit erhöhen, gibt Belohnung für längeres drin bleiben. Gerade gehts wirklich gut voran mit mehrmals am Tag üben.
    Das stimmt, meine Uni ist da sehr cool. Liegt vielleicht auch dran, dass das ne Kunstuni ist, also bedeutet mitnehmen vor allem, dass er mit in den Arbeitsraum darf. Richtig zu längeren Veranstaltungen oder in Vorlesungen, wo ich nicht so flexibel bin, wär für uns beide auf jeden Fall zu viel, auch wenn das im Prinzip teilweise erlaubt wäre. Gibt echt einige Hunde am Campus, das ist schon schön. :)
    Herrje. Wie machst du das denn, wenn deiner nicht mit zur Arbeit darf, aber das alleinbleiben noch nicht so läuft? Und wie lief das mit dem schnappen bei dir, kann ich das irgendwo nachlesen? :D Ist ja immer beruhigend und auch lehrreich, ähnliche Geschichten zu hören.


    Also ich weiß nicht. Bei einem schon schnappenden Hund würde ich auch lieber den Maulkorb ohne großes Tam tam drauf setzen. Positiv aufbauen kann man den trotzdem noch, aber lieber safe than sorry. Wenn er sich das Geschirr gut anziehen lässt, dann halt ihn da doch einfach fest/Alternativ am Halsband, Maulkorb drauf und dabei Keks anbieten.

    Ich will echt nicht riskieren, dass er den Maulkorb negativ verknüpft. Oder er den ganzen Spaziergang lang versucht, das Teil wieder loszuwerden und wir dann deswegen wieder streiten müssen. Ich habe hier jetzt ein paar ruhige Wochen, in denen ich mich voll darauf konzentrieren und brenzlige Situationen meiden kann. Dann wird auch irgendwann der Punkt kommen, an dem ich das einfach durchziehen muss, weil ich im September mit Familie und Hund in den Urlaub fahre. Also mal schauen, wie schnell wir voran kommen.

    Dobby.2019 Ich habe das auch schon in Erwägung gezogen. Allerdings hat er noch so Angst vor dem Teil, dass ich mir damit wenn ich Pech habe eine neue Baustelle schaffe. Anfangs habe ich mit ihm auch das Geschirr anziehen einfach durchgezogen, obwohl er nicht wollte (ich hatte noch nicht begriffen, dass ihn das über den Kopf ziehen verunsichert und mehrere Leute hatten gesagt, einfach durchziehen und kein großes Ding draus machen) und das Ergebnis war, dass wir jedes Mal einen kleinen Kampf hatten, wenn das Geschirr rausgeholt wurde (so viel Ruhe ich auch versucht habe, da reinzubringen). Nun habe ich drei Monate lang sehr langsam mit Leckerlis das anziehen angewöhnt und mittlerweile klappt es entspannt. Ich befürchte, wenn ich das mit dem Maulkorb so mache wie anfangs mit dem Geschirr, verbau ich mir damit wieder die schnelle Gewöhnung...

    Danke dir, Geduld kann ich echt brauchen!


    knabbermoehre

    Er kommt vom Tierschutz hier in der Stadt. Ich muss das nochmal konkretisieren: Er ist nicht unbekannter Herkunft. Die Eltern waren vorher beide zusammen bei den vorigen Halter*innen, die mit ihnen völlig überfordert waren. Die Mama sehr unsicher und ehemalige Straßenhündin, der Papa super eigensinnig, beide null Orientierung von den Besitzer*innen bekommen, wenn ich mich richtig erinnere konnten beide nicht wirklich alleine bleiben. Als Mama dann mit der ersten Läufigkeit schwanger wurde, wurden beide an den Tierschutz abgegeben. Die Mama kam dann kurz vor der Geburt in eine Pflegestelle. Meine aktuelle Trainerin meint, dort müsse einiges versäumt worden sein, weil ich zB mit Handling praktisch bei null angefangen habe. Ich hab mir nochmal deren Einschätzung von Limo angeschaut und die ist immerhin ziemlich accurate, die habe ich bloß damals sehr viel positiver ausgelegt als ich das heute tun würde. Und bei den Vorgeschichten der Eltern dachte ich mir erst: Naja, das haben die Vorbesitzer*innen halt nicht auf die Reihe gekriegt, aber ich machs ja besser. Aber natürlich hat auch Genetik eine Auswirkung und der ganze Wurf wurde schon vor der Geburt mit Stresshormonen vollgepumpt, um dann eine Mama zu haben, die selbst total unsicher ist und Menschen irgendwie unheimlich findet. Also echt nicht die besten Voraussetzungen. Die Uneinschätzbarkeit, von der ich im letzten Post schrieb, liegt aber wohl auch teilweise in meiner Unfähigkeit der Einschätzung.. ;) Und darin, dass die Eltern zum Zeitpunkt der Geburt beide erst ein gutes Jahr alt waren, Rassen unbekannt, also suuuper schwer zu sagen wie die als erwachsene, halbwegs gut erzogene und vernünftig geführte Hunde wären.

    Ich will garnicht von TS-Hunden abraten, aber trage gern dazu bei, dass andere Leute nicht so blauäugig an diese Welpensache rangehen und zumindest versuchen, die Situation realistisch einzuschätzen. Oder sich beraten lassen. Kostet einmal Geld, aber das ist garantiert nix im Vergleich zu den Hundetrainer*innenkosten, die ich jetzt schon rausgehauen hab.
    Limo ist natürlich der beste Hunde der Welt, trotzdem. :pfeif:


    Cerberus2021 Von mir auch ganz viel Kraft und Geduld. Und dem kleinen Großspitz eine riesige Portion Mut!


    Sahe
    Hihi, ich finde kleinere Probleme haben hier genauso ihre Daseinsberechtigung wie große. Warum ausgerechnet Lampen? :D

    Mit Limo ist es ein auf und ab. Er ist ziemlich unsicher, aber auch dickköpfig. Er verteidigt Futter, geklaute Socken, was auch immer er gerade toll findet (arbeite intensiv am "aus" und an meinem eigenen Timing, Dinge schon vorher zu sehen, denn mit Abbruch vorher läufts am besten), schnappt, wenn ihm was nicht passt oder er unsicher ist, findet relativ unvorhersehbar bestimmte Menschen gruselig und versucht die zu verbellen (ist neulich auch bellend einer Person hinterhergelaufen, die den Garten verlassen hat, solche Situationen werden von nun an natürlich anders gestaltet, sodass er die Möglichkeit garnicht hat) und allein bleiben will auch nicht wirklich klappen (das baue ich schrittweise auf, ist aber ein sehr zäher Prozess, den ich mir schneller erhofft hatte). Hohe Priorität hat gerade das Maulkorbtraining. Das Teil findet er leider auch sehr gruselig, also wird es noch eine ganze Weile und einige Tuben Leberwurst brauchen, bis wir damit rausgehen können. Zum Glück konnte mich unsere Trainerin neulich in der Einzelstunde etwas aufbauen, die sagt, ich habe ein gutes Gefühl für ihn und schätze die Situationen angemessen ein. Was ich ihr vom bisherigen Zusammenleben erzählt habe, fand sie auch vernünftig - zum Glück hatte ich auch zu Beginn einen Trainer, der die ersten Wochen begleitet hat.

    Fazit ist, ich rate Leuten von einem vorher nicht einschätzbaren Tierschutzwelpen als Ersthund ab, der krempelt mir hier ordentlich das Leben um! Braucht zwanzig Mal so viel Erziehungsarbeit wie die genügsame Hündin meiner Mitbewohnerin damals.
    Das Positive: Limo hat so krass gelernt sich zu entspannen, dass ich manchmal echt staune. Hatte ihn neulich mit in der Uni, weil ich einen Termin hatte und spontan niemanden zum aufpassen gefunden habe, da hat er sich einfach unter den Tisch gelegt und abgewartet. Auch war vor kurzem Jahresausstellung meiner Uni, da haben wir einen Nachmittag verbracht und er ist total brav hinter mir her spaziert, obwohl überall Leute waren und ich mit Bilder gucken beschäftigt war. Er ist so verschmust wie kein anderer Hund den ich kenne und wenn er Menschen erstmal kennengelernt hat, liebt er die total. Außerdem gibts bei uns kein Straßenlaternen-Leinen-Gewirr, weil er begreift wie man drumlaufen muss, um sich wieder zu befreien. Generell ist er sehr clever - was natürlich ein Segen und ein Fluch zugleich ist (ich warte nur darauf, dass er versteht wie Türen funktionieren). Er ist voller Energie, das schönste ist ihn rennen zu sehen, die pure Lebensfreude! Nachdem unser Morgenspaziergang total stressig für mich war, weil er gar keinen Bock auf Schleppleine hatte und als er dann endlich wieder an der kurzen Leine war, erstmal ein geiles Brot aus dem Gebüsch gefischt hat, weil ich zu langsam war, schlummert er nun friedlich neben mir und alles ist wieder verziehen. :relieved_face:


    Und noch ein paar aktuelle Fotos! :)


    Weil du Halle schreibst, achte bitte darauf wie die Trainerin mit ihren Kunden, also Mensch und Hund, umgeht.

    Was du nicht willst ist jemand, der den Hund über Kasernenton in Gehorsam zwingt.


    Du könntest dich auf der Hundewiese auf der Ziegelwiese nach Erfahrungen mit verschiedenen Trainern umhören.

    Ich war nie in einer Hundeschule, kann deshalb keine Tipps geben.

    Hast du da schon von Leuten schlechtes gehört, oder wieso ist das ein spezifischer Hinweis für Halle? Darauf werde ich definitiv achten, das würde mich sowieso abschrecken.

    Haha, wie man manchmal auf das Offensichtliche nicht kommt... Wozu sollte Ichs mir auch einfach machen? :D Ja deal, das Halsband bleibt einfach erstmal dran. Die Hausleine würde er mir allerdings bloß kaputtkauen, ich fange jetzt lieber nicht damit an, mich auch noch was das angeht mit ihm anzulegen.

    Danke euch. Nächsten Samstag gehe ich die neue Hundeschule anschauen, da werde ich die Trainerin - sofern mir der Laden sinnvoll vorkommt - direkt nach einer Einzelstunde fragen. Den Maulkorb besorgen wir diese Woche, da werde ich ihn dann erstmal dran gewöhnen. Habt ihr wegen des Kaufs vielleicht noch einen Tipp? Ich muss den Maulkorb ja eigentlich anprobieren, damit der auch gut sitzt, aber das widerspricht doch total dem langsam dran gewöhnen. Er durfte schon ein paarmal aus einem Plastikbecher was leckeres schlabbern, also kennt er es zumindest schon, die Schnute in Sachen reinzustecken und weiß da passiert was Gutes. Werde mich also zum Anprobieren wohl mit Leberwurst oder Ähnlichem bewaffnen.


    Angst habe ich zum Glück keine, die ersten Male hab ich mich noch erschrocken, aber jetzt zwinge ich mich doch sehr dazu Ruhe zu bewahren und unbeeindruckt zu bleiben. Es hilft, dass ich ihn langsam ganz gut einschätzen kann. Ich schaffe es mittlerweile ganz gut, mich von dem Krümel nicht stressen und provozieren zu lassen - zumindest im Alltag und solche Ausnahmesituationen wie gestern werden ja nun sowieso gezielt umschifft. Sind hoffentlich gute Vorraussetzungen dafür, das in den Griff zu bekommen...


    Ich habe auch vor ein paar Tagen schon festgestellt, dass das fast ritualisiert ist mit dem stressigen Halsband anziehen, eigentlich geht es schon los wenn wir nur zur Haustür gehen. Das habe ich dann versucht gezielt aufzubrechen, die Position, in der wir zueinander stehen/sitzen zu variieren, das Halsband mal woanders anlegen... Und vor allem Zeit zum anziehen einplanen, mich da ganz ruhig mit ihm hinsetzen. Wenn er stillhält gibts dafür ein Leckerli. Es ist seitdem schon etwas entspannter geworden.


    Ich hab mir zwar schon einiges an Videos und Lektüre angeschaut, würde jetzt aber nicht behaupten, dass ich mich so richtig "auskenne" mit klassischer Konditionierung. Und es ist ja auch Übungs- und Reflexionssache, das richtige Timing zu haben und nicht die falschen Dinge zu verknüpfen... Ein paar Schritte zurück gehen wäre fürs Halsband anlegen jetzt mein erster Gedanke, erstmal nur das Halsband in der Nähe, wenn er ruhig bleibt belohnen, dann wenn es sich bewegt, dann wenn es ihn berührt... Aber ich muss es ihm nunmal mehrmals täglich anziehen, also ist es schwierig mit den Babysteps. Fürs Maulkorbtraining, Krallen schneiden und so ist das schon einfacher, weil es nicht so schnell gehen muss.

    Ich schreibe dir auf jeden Fall mal, wildsurf, danke für das Angebot!


    Und ich wohne in Halle (Saale) (06110, aber die meisten Hundeschulen/Trainer*innen sind weiter draußen). Über Empfehlungen freue ich mich natürlich sehr!

    Ein kleines Hindernis ist nebenbei noch, dass ich selbst nicht Auto fahre, also mir für weit draußen entweder eine Fahrerin organisieren muss, oder da mit Öffis hinfahren. Tram und Bus fahren steht also auch auf dem Trainingsplan.

    Kann es sein dass er alles Mögliche frisst, weil er Hunger hat?


    Wie viel und was bekommt er zu fressen? Wie groß/schwer ist er?

    Er kriegt Trockenfutter (Bosch Medium Junior Premium). Ob er Hunger hat, habe ich auch schonmal überlegt, aber die Tierärztin meinte letztes Mal, ist schon genau richtig so, mehr sollte er nicht kriegen. Es sind aktuell ca 250g am Tag zu den Futterzeiten, dazu kommt dann nochmal ein Kauartikel und ein paar Leckerlis, mal ein Stück Möhre. Er ist tatsächlich etwas mehr auf Suche, wenn wir direkt vor dem Essen draußen sind, als wenn das erst eine Stunde her ist, der Unterschied ist aber nicht so groß, dass es mir aufgefallen wäre, wenn ich nicht ganz genau hingeschaut hätte. Er wiegt jetzt knapp 8 kg, wie groß er ist müsste ich morgen erstmal messen. Die Tierärztin hat aber eh gesagt, lieber gucken wie er aussieht als das nach irgendwelchen Tabellen genau ausrechnen. Sein Endgewicht ist sowieso nicht gut schätzbar, weil Die Eltern 8 kg Gewichtsunterschied haben.

    Hat der Hund auch ein Thema damit, wenn man ihn anfassen, nett festhalten, an ihm herum manipulieren will etc? Zecken entfernen, Krallen schneiden, Kletten aus dem Fell ziepen: alles möglich ohne Probleme?


    Auf jeden Fall brauchst du vor Ort sehr kompetente Unterstützung, damit er keinen Quatsch lernt, der dir bald um die Ohren fliegt.

    Ne, auf jeden Fall nicht in jedem Fall möglich ohne Probleme, wobei mir das gerade schwer fällt, dazu eine allgemeine Aussage zu treffen. Halsband anlegen ist zum Beispiel so eine Sache, wobei er da eher zu spielen anfängt als sich zu wehren, das sieht schon sehr anders aus. Wobei das ja auch deeskalierend von ihm sein kann, sich in dem Moment verspielt zu zeigen. Es kommt aber auf die Situation an, wenn er gerade müde und entspannt ist, gehts manchmal problemlos. Er lässt sich auch gut tragen, ich kündige das hochheben an, da springt er mir schon in die Arme. Auch streicheln geht mit der richtigen Stimmung. An ihm rummanipulieren findet er schon oft doof, je nach Stimmung schnappt er oder zappelt nur. Beim impfen hat er mal nach der Tierärztin geschnappt. Finde ich jetzt schwer, das so umfassend zu beschreiben, dass es die ganze Bandbreite abbildet.. Aber klar ist erstmal, dass das auch ein Problem ist. Werde ich auf jeden Fall bei der neuen Trainerin mit ansprechen.


    Kompetenz erkennen, wenn mans selber nicht ist, das finde ich ja ehrlich gesagt garnicht so einfach, aber ich versuchs natürlich. Hoffentlich passt es mit der Hundeschule, die ich im Auge hab.