slow
Mein Borderkind ist wirklich ein Lamm, was das Beißen angeht aber von meiner Aussiedame kann ich da ein Lied singen. Sie war wirklich ein Terrorzwerg, hat mir regelmäßig Hände, Hosen und Ärmel gelöchert und in alles reingeschnappt, was nicht bei 3 auf dem Baum war. Jetzt im Nachhinein bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich sie vielleicht überfordert hatte als Welpe und sich das dadurch noch verstärkt hatte. Also würde ich erstmal nochmal euren Tagesablauf überdenken.
Das ist ja schonmal beruhigend, dass deine auch so ein Tacker gewesen ist! Mit dem Tagesablauf hab ich mich tatsächlich auch als erstes beschäftigt, als es losging mit dem Generve. Das passt auch gut zusammen, immer wenn viel los ist wird es schlimmer - gestern musste er das erste Mal bei einem Freund bleiben (den er schon kannte und auch "nur" zwei Stunden, aber), das war garantiert super stressig für ihn, auch wenn mans ihm erstmal nicht ansieht - er war wohl ein richtiges Lamm. Nun tanzt er mir natürlich heute besonders auf der Nase rum. Ich mache aber nur alle paar Tage mal sowas aufregendes, zwischendurch ist immer mindestens zwei Tage Pause und nur langweiliger Standard Tagesablauf angesagt. Wir gehen keine langen Runden, nur einmal am Tag ein bisschen die Nachbarschaft erkunden, da wiederholt sich das meiste. Sonst mal spielen im Innenhof und "Training" passiert eher so nebenbei, mal hier und da 2 Minuten und der normale Alltagskram, der sowieso passiert. Es ist auch sehr ruhig bei uns zuhause, meine Mitbewohnerin war für eine Woche in Quarantäne, da waren wir quasi alleine zuhause. Jetzt ist sie wieder raus, der Zweithund wieder da.. Ja gut, jetzt wo ich das so schreibe merk ichs selbst: Das ist natürlich auch nicht zu unterschätzen! Wir machen auf jeden Fall mal wieder zwei Tage ruhig.
Einen Ruhegriff haben wir auch schon, funktioniert ein bisschen anders, aber ist ja das gleiche Prinzip. Und das hast du einfach die ganze Phase durchgezogen und irgendwann gings? Ich frage mich ja doch manchmal, ob das genug ist, damit er langfristig kapiert, dass Beißen einfach nicht klargeht.
Oh, das Leinebeißen akzeptieren stand bisher echt noch garnicht als Option im Raum! Blöderweise hat er schonmal die Schleppleine fast komplett durchgekriegt, als ich noch gnädiger war. Als ich dann ne neue bestellen musste, habe ich beschlossen dass es ab jetzt völlig tabu ist. Vielleicht wäre auch umlenken auf ein Spielzeug sinnvoll, das er dann eben mit sich rumtragen kann?
Meine Erfahrung zeigt mir, dass bei Welpen, die so unkontrolliert beissen, der Tagesablauf nicht passt und zu viel gemacht wird.
das zeigt sich meiner Meinung nach schon darin dass er beim Tierarzt mit 14 Wochen Sitz, Platz und andere coole Tricks konnte. Ich würde wirklich das Programm zurückfahren. Jeder Hund verträgt unterschiedlich viel.
Geholfen hat hier, das schnappende Krokodil emotionslos einfach hinter das Gitter bzw den Auslauf zu setzen. Sobald der Welpe ruhig war, durfte er wieder raus aus dem Auslauf/Gitter.
So einen Auslauf hat er auch, der kommt zum Einsatz, wenn wir zuhause sind und es dort mit dem Festhalten nicht besser wird. (Und auch sonst wenn er nicht zur Ruhe kommt, anfangs hat er da echt viel Zeit verbracht, langsam wirds aber weniger - ich achte sehr darauf dass er genug Pause macht)
Ich mach jetzt nicht jeden Tag 2 Stunden Training - wie gesagt mal 2 Minuten, zweimal am Tag, wenn überhaupt. Und jetzt stehen auch erstmal keine weiteren Tricks mehr auf der Liste. Ich geb aber zu, dass ich so in der zweiten Woche die er hier war wirklich übertrieben habe - da hat er den Kram auch gelernt. Also hast du schon recht damit, dass die Tricks beim Tierarzt irgendwie verdächtig sind. Ich würde den heutigen Ausbruch aber eher darauf zurückführen, dass gestern so eine Ausnahmesituation war und nun zuhause wieder etwas mehr los ist, nicht auf unseren Alltag im Allgemeinen.
Find ich aber sehr cool, dass ihr alle direkt nach den Ursachen sucht und nicht stumpfe "Symptombekämpfung" stattfindet. Hat mir jetzt wirklich den Reflexionsprozess erleichtert, woran es heute gelegen hat. :)