Dann ist tagsüber Deine Mutter zuhause und kann sich um den Hund kümmern?
Oder soll der Hund nach einem Auszug kommen? Dann würde ich mir erstmal eine Wohnung suchen, in der ein Hund erlaubt ist. Dann würde ich mich erstmal einleben und die Änderung in der Lebenssituation abwarten wollen. Einkaufen, saubermachen, waschen, Termine usw. sind dann ganz anders zu planen. Die Verantwortung liegt dann ganz allein bei Dir - das hat schon eine andere Qualität, als mit dem Hund der Mutter zu gehen. Wie ändert sich das Budget, wenn die gesamte Belastung (Miete, Heiz- und Nebenkosten, Lebenshaltung) von Dir alleine getragen werden muss?
Und bitte auch daran denken, dass auch Hunde sozial lebende Lebewesen sind. Du solltest tagsüber genügend Kontakte und Interaktionen mit anderen Personen haben. Dein Hund sitzt die ganz Zeit alleine in der Wohnung....... Ich sehe Hundehaltung bei einem Vollzeitjob sehr kritisch.
Ich werde vermutlich leider davor ausziehen müssen.
Aber du hast recht, ich werde dann noch warten müssen, bis ich mich selbst an alles gewöhnt habe.
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Udieckman hat absolut recht.
Der Grund, weshalb ich mir zb mit 18 bereits einen eigenen, einen dauer Pflege und einen kurzzeit Pflegehund zugetraut habe war, weil ich durch meine Umstände mit 18 schon seit 4 Jahren selbständig gelebt habe, also an einem Punkt war, an den andere oft erst mit Mitte 20 kommen. Ich wusste all die wichtigen Dinge über Mietverträge, Ämter, Hilfestellungen und wo ich im Notfall Futter und kleine ta Kosten gestellt bekomme, wenn gar nichts mehr geht.
Du kannst natürlich Glück haben und einen total einfachen, 10 Jahre lang gesunden Hund erwischen, oder aber einen, der etwas schwächelt.
Nehmen wir an, du bekommst einen Hund, mit starken Futter Unverträglichkeiten, was dazu führt, dass erstens einige Untersuchungen und vermutlich Allergie regulierende Medikamente, aber vor allen Dingen, eine relativ teure Ernährung gewährleisten musst. Zudem würdest du dann Unterstützung durch eine Hundeschule benötigen, weil du die Sozialisierung alleine kaum bewältigen kannst, ohne ausreichende Erfahrung.
Der Hund kann mit der Allergie top gesund sein, also an sich kein Problem, aber könntest du dir ( je nach Größe des Hundes) im worst case Szenario, eine Ernährung mit zb Frischfleisch und Gemüse, plus fillern leisten? Das wäre bei einem mittelgroßen Hund gleich mal ein Preis von 6 Euro oder mehr.
Wie gesagt, ich will nicht, dass du den Gedanken aufgiebst, aber bitte bedenke die wichtigsten Punkte, die ich dir hier auflisten werde. Es kann auch deutlich günstiger werden, als der worst case, weshalb man einen Mittelweg errechnen sollte.
Aber bitte keine Dosen um 1 Euro. Die sind furchtbar und lösen sehr oft Ekzeme und ähnliches aus. Willst du einen gesunden, vitalen Hund, dann rechne wie folgt:
Ein jack Russel kann bei einem Gewicht von ca 5 kg, gleich mal 400 gramm nass pro Tag verdrücken, wenn er aktiv lebt. Selbiges gilt für meinen Fox Terrier.
Ein Spaniel mit 12 kg wird dagegen etwas weniger fressen, während ein Retriever gewiss mindestens 1000 bis 1200 gramm benötigt, wenn es qualitatives Futter is reicht oft 1kg, je nach Gewicht, der schlanke Labrador Mix meiner Mitbewohnerin, wiegt gerade 22kg, frisst aber ebenfalls 800 gramm, während meine setter mix Hündin 1,2 kg fraß, bei 36kg bis 40kg.
Ein relativ gutes Futter kostet bei 800 gramm mindestens 2,80 Euro. Futterabos wie zb anifit sind oft günstiger, weil der Hund durch die gute Qualität, weniger Futter braucht und du mit größeren Dosen und Lieferungen, deutlich Geld sparst.
Du kannst auch trocken füttern, wobei ich ein Freund der Abwechslung bin, wenn der Hund es gut verträgt. Zwischendurch mal Frischfleisch, da kostet ein halber kg Rinderherz nicht so viel, so bei die 3 bis 4 Euro.
Außerdem sollte man immer eine pauschale Summe an Tierarzt kosten im Monat berechnen und dieses Geld wirklich zur Seite legen. Sollte irgendwas sein, bist du froh drum, selbst wenns mal eine andere existenziell wichtige Sache is, denn deine Existenz betrifft ab dann auch deinen Hund.
50 Euro würde ich pauschal mindestens im Monat berechnen, denn dann hast du die jährlichen Geschichten auf jeden Fall beisammen.
Rechnen wir also den mittelgroßen Hund aus:
30 x 2,80 = ~ 90 Euro + 50 Euro Tierarzt = 140 Euro
Gegebenenfalls Haftpflicht, die kannst du aber in der Haushaltsversicherung normalerweise als Zusatz recht günstig freischalten und kostet oft nur 12 bis 20 Euro, je nach Paket, Versicherungsumme u Versicherungsanstalt.
Dann noch eventuelle melde Gebühren, die sind meist so bei die 10 Euro im Monat, zu entrichten einmal jährlich, je nach Gemeinde höher oder niedriger.
Im durchschnitt also 165 Euro im Monat.
Natürlich kannst du das noch etwas runter drücken und hier und da was sparen, aber vergiss nicht, dass ich noch keinerlei Zubehör wie Spielzeug, kauzeug, leckerchen, eventuelle Leinen, Geschirre, Hundeschule oder was weiß ich einbezogen habe, deshalb halte ich diese Aufstellung so für sehr realistisch, egal wie verteilt du das Geld dann am Ende übers Jahr verteilt wirklich ausgibst, so ist es wirklich klüger, gleich monatlich 50 euro mehr auf die Seite zu legen, als am Ende dumm da zu stehen und immer auf deine Eltern verlassen, das geht auch nicht. Immerhin wills DU einen Hund und nicht deine Mama.
Meine hilft mir auch manchmal mit dem Tierarzt. Neulich als meine kleine einen Splitter im Auge hatte, musste ich für weit über 120 Euro Taxi fahren und die Kosten für den Not dienst bezahlen, was an sich schon 50 Euro für die Anfahrt des ta waren. Wenn du dir da mal helfen lässt, is das ok. Ich bin 32 und hab auch nicht immer genug Geld für alls, aber ich habe jetzt gesehen, wie schnell da was zusammen kommt, wenn der Hund nur ab und zu Beschwerden hat, in einer gewissen Regelmäßigkeit.
Nachster Punkt: Wenn du deine Wohnung verlierst und zwar schneller als du eine neue finden kannst, wohin dann mit dir und hundi?
Du kannst dich natürlich niemals auf alles vorbereiten, jedoch finde ich eine durchschnittliche Summe zu berechnen, um für viele Eventualitäten zumindest in Form einer Anzahlung bzw Teil Zahlung gewappnet zu sein, sodass der Hund behandelt werden kann oder ihr nicht auf der Straße landet, bzw der Hund nicht zuhause versauern muss, wenn du und deine Mutter mal nicht können, ist sicher eine realistische und machbare Idee, sowie sich im Freundeskreis umzuhören, wer bereit wäre, dir den Hund mal abzunehmen oder Gassi zu gehen im Notfall. Außerdem such dir ein paar Hundesitter raus, deren Nummer du auf Bedarf vorliegen hast.
Zudem schau schon vorher um eine gute Hundeschule und einen guten Tierarzt.
Nimm dir für all diese Dinge wirklich ausreichend Zeit, denn wenn du sie vor der Anschaffung schon regelst, wirst du es viel einfacher haben und dir kaum noch Sorgen machen müssen. Schau auch gleich mal, was zb bei deiner Bank die Haushalts und Hundehaftpflicht als Paket kosten. Gerade Banken bieten oft sehr günstige Versicherungen, für junge Leute an.
Anschließend schau um die Melde Gebühren in deinem Sprengel.
Zuletzt solltest du unbedingt schon vorher mit deiner Mutter und Freunden klären, ob dich jemand notfalls ne Zeit lang samt Hund aufnehmen könnte, solltest du doch mal die Bude verlieren.
Vergiss nicht, dass du zu Beginn gleich mal 200 Euro für Chip, gesetzliche Impfungen, Registrierung des Chips in der Datenbank brauchst. Die erst Anschaffung von Leine us sollte eh klar sein.
Eventuell wäre es auch gut, gleich mit deiner Mum zu klären, ob sie dir im schlimmsten fall, mal ne größere Summe leihen könnte, sollte zb ein Unfall passieren oder etwas ähnliches. Du musst solche Dinge vorher klären, damit du dir die Hysterie sparen kannst, wenn sie eintreten. Tu das dem Hund und dir selbst zuliebe.
Ich weiß.. Das klingt alles super anstrengend und pedantisch, aber glaub mir, ich spreche aus Erfahrung. Ich habe all das, worauf ich hier Hinweise, selbst erlebt. Ich musste mit 19 irgendwie das Geld für einen Makler auftreiben, um rechtzeitig eine neue Wohnung zu bekommen und nicht samt Hunden auf der Straße zu sitzen.
Also bitte nimm dir all diese Dinge zu Herzen.
Ich bin die Einzige, unter sehr vielen Leuten, die sich kurz nach oder vor mir, im selben oder etwas jüngeren alter, einen Hund geholt haben und die diesen bis zum schluss behalten hat. Alle anderen haben mindestens einmal einen Hund geholt und wider weg gegeben, weil sie all diese Dinge eben nicht bedacht haben und völlig überfordert waren. Leider hatten die meisten keinerlei Rückhalt von zuhause, aber selbst wenn.. Man kann den eigenen Hund nicht einfach Mama aufbürden, wenn man es versaut. Lieber vorher alles klären, als nachher nicht wissen was tun.
Du musst dir das immer vor Augen führen!