Ich hab jetzt mal grob über viele Antworten drüber gelesen, um mich nicht zu sehr im etwas zu äußern, dass schon 100 mal gesagt wurde.
Also 1. Mal ist es absolut normal, dass der Welpe in dieser für ihn eigentlich unnatürlichen Situation, die ihm völlig fremd ist, nicht so funktioniert, wie er es in Gegenwart seiner Mutter und Geschwister tat.
Auserdem kann der Prozess bis zur völligen Stubenreinheit sehr lange dauern.
Hunden können physischbetrachtet, erst mit einigen Monaten überhaupt vollständig ihre Blase kontrollieren. Meist geschieht das ab dem 5. Monat, allerdings bedeutet das nicht, dass sie von da an automatisch lange und immer verhalten können.
Bis sie ca 8 bis 12 Monate alt sind, kann immer wider vereinzelt ein Missgeschick passieren, gerade bei unkastrierten Weibchen, weil die durch die hormonellen Spitzen in der Läufigkeit, sogar eine vorläufige, aber meist leichte Art der Inkontinenz ausbilden können, sprich Tröpfchen verlieren, sehr häufig raus müssen, wider öfter rein machen als vorher usw.
Was das bürsten und pflegen betrifft, so muss dein Welpe noch gar nichts davon können. Wichtig ist, dass du ihm all diese Dinge nahe bringst, auf sanfte und ruhige Weise. Er darf auch verspielter darauf reagieren, Hauptsache er lernt kein vermeidendes Verhalten den Sachen gegenüber.
Die Zucht aus der dieser Welpe stammt, kling wirklich alles andere als optimal.
Meine Hunde waren bisher alle völlig verwahrloste Kerlchen, die ich an mich genommen und vor ihren sogenannten Besitzern gerettet habe, mein jetziger ist der erste, den ich von einem Züchter hatte und habe dabei sehr aufgepasst, weshalb ich extra 6 Stunden zu einem Pferdegehöft führ, wo eine Jägerin sich ihre eigenen Foxis züchtet, um damit auf jagt zu gehen, weshalb ich mir sicher war, dass sie sich gewiss kein schlechtes Genmaterial ran holt, wenn sie diese Hunde zur Arbeit nutzt.
Am Ende lag ich teils richtig, jedoch wurden die Welpen mit 6 Wochen gänzlich der Mutter entzogen und alleine in einem außen Gehege im Garten gehalten.. Auch zuvor waren sie laut ihr immer wider sehr lange unbeaufsichtigt und menschliche Kontakte gab's vor allem Abends und beim füttern.
Das hat dazu geführt, dass die Welpen überhaupt keine Erziehung durch deren Mutter erfuhren und auch nicht wussten, wie man mit Menschen spielt.. Blut überlaufene Arme waren die ersten 3 Wochen das Ergebnis, außerdem kannte der Hund keine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen oder seine Energie zu kanalisieren, weil eben niemand da war, der bei den Welpen für Ruhe und etwas Struktur sorgte, genau während der wichtigsten Zeit..
Auch dauerte es ewig sie halbwegs stubenrein zu bekommen, denn sie kannte das nicht. Sie lebte durchgehend draußen und löste sich überall dort, wo halt nicht grade gefressen, geschlafen oder wild gespielt wurde. Meist ließ sie es halt einfach laufen, irgendwo auf dem Boden. Ich hab mir zu Beginn eine 30 Minuten Routine angewöhnt, außerdem lief ich nach jedem rein machen runter und setzte sie in die Wiese.
Das mit den pads hab ich versucht, aber gleich wider gelassen. Sie begann dann zwar ein paar Mal da drauf zu gehen, bzw eher daneben , aber der Gedanke zählt, jedoch bekam ich das Gefühl, dass es doch dämlich is, den Hund nach jedem einpullern da drauf zu setzen, statt direkt unten in die Wiese.. Mir kam das eher als Verlängerung der Prozedur vor.
Schimpfen bringt überhaupt nichts, außer dass der Hund Angst bekommt.. Ich verstehe diesen Gedanken ohnehin nicht.. Wer würde denn ein menschliches Baby schimpfen und in die pipi drücken, weil es nicht halten kann? Oder ein Kleinkind? Das ist doch wahnsinn..
Ich konnte dieses Mal all das gesammelte Wissen der letzten 15 Jahre an diesem Hund einsetzen und hab diesen hyperaktiven, sturen wildfang, ohne eine einzige Strafe oder ohne mehr zu brauchen, als einen strengen Tonfall, binnen kurzer zeit zu allem gebracht, was ich von ihr wollte.
Selbst in der Läufigkeit kann sie frei gelassen werden, jedoch kommts da auf die momentane Verfassung an.
Du musst dir also noch keine Sorgen machen, denn noch ist alles offen. Wichtig ist, dass du lernst zu begreifen, was du von deinem Hund wann erwarten kannst und was nicht. Informiere dich über die Entwicklung eines hundekindes, wann welche Phase kommt und was an Entwicklung dnan im Körper an der Reihe is.
Lerne Geduld und Selbstbewusstsein auszustrahlen, denn genau das braucht der Hund.
Lass dir nicht einreden, dass da irgendwas schwer weg zu bekommen sein wird, denn das steht längst nicht fest und meiner Erfahrung nach, kann man weit mehr weg trainieren, als die Menschen glauben. Ich hatte dermaßen viele pflegehunde mit schweren Störungen, inklusive einer Angstbeißerin, die ich behielt. Nach einem Jahr war sie der Hund, dem ich jedes Kind anvertraut hätte. Bis zu ihrem tot, war das einzige Lebewesen, mit dem sie in Streit geriet, meine Jacky Dame und die hatte ihr wirklich oft keine Wahl gelassen, wobei das in den 10 Jahren zusammen an die 6 mal passierte und das eher in den letzten Jahren, dabei hieß es, dass so ein Hund nie mehr ganz normal wird.
Das was nie normal wurde, war ihr Fressverhalten, aber sonst nichts.
Je schneller du lernst, die Körpersprache deines Hundes zu verstehen, desto eher kannst du ihm wirklich helfen und ihn unterstützen..
Beobachte ihn genau und du wirst sehen, bald wirst du die geringsten Abweichungen in seinem verhalten erkennen und damit arbeiten können.
Wenn dein Hund draußen nicht entspannt oder gar ängstlich ist, muss du ihm erst beibringen, dass du sein Schutz bist und dass du fähig bist, Gefahren einzuschätzen und diese zu handeln. Das ist es auch, was es braucht, damit ein Hund deine Leitung akzeptiert, wenn er älter wird. Er muss der Überzeugung sein, dass du besser geeignet bist für den Job des führens, als er selbst und dass das zu seinem Vorteil geschieht. Nimmt er dir das nicht ab und denkt du wärst nicht fähig Familie und Rudel zu schützen, beginnt er eigenständig zu handeln und fordert dich so lange heraus, bis du ihn von Gegenteil überzeugt hast.
So funktionieren Hunde, also fang jetzt sofort damit an, denn das ist die Basis für eure Beziehung.