Beiträge von Yara

    Ja, da musst dich bei einem Spaniel auf eine Begegnung der etwas anderen Art einstellen 😂

    Aber sie sind schon tolle Hunde, wenn sie zu einem passen und das ist eben die frage, der fragen!


    Ich finde es sehr verantwortungsvoll, dass du dich dermaßen gut zu informieren gedenkst, denn es bringt am Ende keinem von euch was, wenns nicht die richtige Rasse is, selbst wenn man den Hund natürlich trotzdem liebt.

    Für mich klingt das, als hätte dieser Hund auf mehreren Ebenen Probleme.


    1. Keinerlei Sozialverhalten im Sinne von Respekt gegenüber Abwehr oder Meidungsverhalten


    2. Die absolute Unfähigkeit zu entspannen und loszulassen, besonders wenn sie erst mal was im Kopf hat.


    3. Eine übertriebene Fixierung , vermutlich aufgrund von Verlustängsten, was natürlich auch zu Problemen führt, wenns ums alleine bleiben geht und das trotz Anwesenheit der zweiten Hündin.


    Das ist natürlich nur eine sehr oberflächliche Beurteilung, weil keiner hier den Hund direkt sehen und beobachten kann, aber da werdet ihr ein gutes Stück Arbeit vor euch haben.



    Erstmal braucht dieser Hund absolute Konsequenz und strikte Strukturen und Regeln. Nur so wird er sich sicher fühlen und lernen, dass sich beide Seiten an Abmachungen halten, ihr sowohl Liebe, als auch Schutz bieten könnt und sie nicht zurücklassen werdet.


    Wie du bereits festgestellt hast, klingt es, als könnte dieser hund null akzeptieren oder einschätzen, wo sein Bereich endet und der des anderen beginnt und das er eingeladen werden muss, um diesen zu betreten.


    Ihr werdet nicht drum rum kommen, mit einem sehr intensiven Training, nach und nach die Zeit zu erhöhen, in der ihr diesen Hund alleine lassen könnt.


    Erst eine Minute, dann 2, dann 3, dann 4 usw. Bei solchen Hunden muss man wirklich extrem langsam und behutsam vorgehen, damit der Hund schnelle Erfolge erzielt und Sicherheit aufbaut.

    Die positive Bestätigung, zusammen mit dem exakten timing des lobs und der Belohnung, ist hier noch wichtiger, als bei anderen Hunden.


    Habt ihr die Möglichkeit jemanden zu holen, den der Hund nicht kennt, der bereit ist mehrfach bei euch zu Leuten oder klopfen, bzw am Fenster vorbei zu laufen oder an der Tür, um ihr Verhalten gezielt auszulösen und euch somit die Möglichkeit zu geben, sie zu korrigieren und belohnen, falls es funktioniert?


    Sie braucht unbedingt positive Verknüpfungen!


    Außerdem werdet ihr nicht drum herum kommen, ihr strikte Grenzen zu weisen und sie gegebenenfalls, wenn sie in ihren bell wahn verfällt, wo sie euch nicht mehr wahrnimmt, durch ein unangenehmes Geräusch oder einen Reiz, aus ihrem Programm zu holen. Findet einen Reit, der ihr keine Angst macht, aber unangenehm genug ist, sie kurz zu erschrecken bzw aus dem Programm raus zu holen, in dem sie fest steckt. Das is ganz wichtig.


    Ihr könnt zb Grenzen aufzeigen, indem ihr euch sofort weg dreht und sie nicht mehr anseht, wenn sie die Grenzen zu euch nicht einhält. Eure andere Hündin kann das natürlich nicht, aber ihr könnt es.

    Wie ist es, wenn ihr laut und in tiefen Ton "Stopp" sagt und dabei auch die Handfläche ausstreckt, wenn sie eure Hündin belästigt?


    Ich denke ihr müsst erst diese Grenze zu euch klar machen, ehe sie auf euch hören wird, wenn es um die andere Hündin geht.

    Versucht es wirklich mal, indem ihr euch sofort und immer wider abwendet, sobald sie sich nicht respektvoll zu euch verhält, bzw die Grenze nicht einhält. Der Hund will ja nicht ins Bett, wegen dem Bett, sondern weil ihr dort seid. Selbiges gilt für die Couch.


    Immer wider runter is eh klar, aber ihr könntet auch ganz gezielt trainieren, dass ihr immer sofort geht, wenn sie trotzdem nochmal versucht hoch zu steigen. Beim ersten Mal runter werfen und sobald sie auch nur versucht rauf zu steigen, direkt zurück stoßen (natürlich besitmmt, aber in angemessener Stärke) und dabei aufstehen und weg gehen, mit einem deutlichen Nein, oder bei solchen Hunden noch besser, einem Geräusch das ihr als Verneinung oder Korrektur festlegt.


    Solche Hunde, die sich dermaßen aufheizen, sind deutlich besser mit Geräuschen, wie klicken, schhnalzen, pfiffen usw zu bändigen, weil Sprache sie oft weiter aufheizt. Natürlich kann man mit dem Hund auch sprachlichen Kontakt halten, aber wenns um Befehle und Training geht, ist es oft gut, eher Geräusche als Sprache zu nutzen.


    Versucht das mal! Ihr seht ja, wie es klappt.

    Ihr müsst den Hund jetzt sehr genau kennenlernen und die Körpersprache genau beobachten. Das ist der Schlüssel zur schnellen und gut getönten Korrektur und um den Hund besser zu durchschauen und zu erkennen, woher for Probleme wirklich kommen.

    Also ich kann es versuchen zu erklären, aber diese Hunde haben eine ganz eigene Art, einen zu ma Manipulieren und auch eine sehr spezielle Art von Sturheit.


    Beim Hund meiner Mutter (is zwar keine arbeitlinie, aber ein typischer Spaniel, wenn auch etwas fröhlicher und kindlicher, als andere Spaniel), ist beim Arbeiten super willing, voll dabei und extrem auf zack, sogar mit seinen 15 Jahren, samt der Demenz, will er noch neues lernen, wenn er aber irgendwas im Alltag will, oder eben nicht will... Uhh, dann geht's los.


    Vor allem in Kombination mit der extremen Neigung zum Schauspielern und irgendwelche Muster im Verhalten zu entwickeln.


    Ein Beispiel: Wir sitzen in der Küche, der kleine Mann will nicht in den Korb, weil es in der Küche viel Spannender is. Erst schleicht er sich heimlich unter den Tisch (glaubt er zumindest 😂), dann beginnt er einen zu fixieren und zwar als würde er einen hypnotisieren und beginnt exzessiv zu wedeln und dabei möglichst laut und auffällig zu sein. Irgendwann schickt meine mum ihn seinen Korb, weil er echt extrem lästig werden kann, dann beginnt das Spiel.. Er legt sich dann in den Korb und versucht geschlagene 40 Minuten lang, den Befehl auszuhebeln, indem er aus dem Korb robbt, extrem auffällige Geräusche produziert oder sich andere flausen einfallen lässt.


    Diese Art von Dickköpfigkeit meine ich mit Sturheit.


    Dazu kommt noch deren bereits erwähnter hang zum Schauspielern und Muster ausbilden.


    Einmal lief der Spaniel einer bekannten die Treppe hoch, stolperte an der obersten Stufe und hinkte kurz, weil das natürlich total furchtbar Sterbens weh tat.. Eh klar! Meine Freundin machte den Fehler drauf einzugehen, weil sie im ersten Moment natürlich sicher gehen wollte, daß nicht wirklich etwas is und als sie merkte, daß überhaupt nix weh tat, begann sie zu lachen und mit dem Hund zu blöden..


    Ein großer Fehler.. Von diesem Tage an, über mehr als 2 Jahre hinweg, mit kurzen Unterbrechungen, hinkte dieser kleine Sauhund jedes Mal, wenn er diese Stufe erreichte 😂

    Das muss man sich mal vorstellen.


    Der Hund meiner Mutter tut seit einem halben Jahr so, als würde er die letzten beiden Stufen kaum noch schaffen, bis meine mum ihn mit einem leckerchen runter und wider hoch lockt, da rast er plötzlich wie ein junger bock die Stufen hoch und runter.


    Es sind also Hunde, die einerseits extrem unkompliziert sind, aber definitiv ihre Eigenheiten in sich tragen. Klar, vieles kann man mit Erziehung regeln, meine Mutter is aber für meine Verhältnisse sehr streng und konsequent und das obwohl ich selbst schon zu den konsequenteren gehöre, aber sie is mir oft zu strikt und trotzdem macht der Hund diese Dinge.


    OK, da du von alter werden sprachst, dachte ich du wärst um die 60 oder so! Nichts für ungut!


    Aber das du und deine Partnerin beide aktiv mit dem Hund arbeiten würdet, ist schon mal ein großer Vorteil, der eine Arbeotslinie schon eher möglich macht, aber du musst dir wirklich überlegen, ob der sehr eigene Charakter dieser Hunde, auch noch kombiniert mit der doppelten Power eines normalen Spaniels, wirklich zu dir bzw euch passt. Klar, die Cocker sind noch die ruhigeren unter den Spaniel, allerdings heißt das bei der Rasse nicht viel.


    Mutig sind sie allemal und an sich auch ausgeglichen, aber sie sind extrem fixiert auf den Menschen, wollen viel und häufig Aufmerksamkeit, brauchen schon in der Standart Variante haufenweise zu tun und haben eben ihre ganz extremen Eigenheiten. Nicht zu vergessen, die Fellpflege kann aufwändig sein, je mach Gebiet in dem man lebt.



    Du kannst dich definitiv auf einen Hund einstellen, der dir unbedingt gefallen will, wenn er aber gerade vor allem sich selbst gefallen will, können diese Hunde auch ganz nette egomanen sein.

    Arbeiten müssen viele, auch vollzeit, aber die Frage ist, wie sieht deine individuelle Situation aus?


    Du sagst, du würdest dann alleine wohnen? Das bedeutet also, der Hund wäre immer alleine, wie aber schon andere erwähnt haben, ist die Frage, ob er das schafft und du es ihm schnell genug beibringen kannst.


    Wenn nicht, hast du jemanden der schauen kann?

    Was machst du, wenn der Hund krank ist und Aufsicht braucht?

    Was machst du, wenn du Urlaub fahren willst? Kannst du es dir leisten in mitzunehmen?

    Bist du neben deiner Arbeit auch wirklich bereit, ca 3 Stunden am Tag nur in deinen Hund zu investieren? Das ist nämlich der Durchschnitt, der je nach Rasse erforderlich ist. Klar gibt es rassen, die auch mit weniger Aufmerksamkeit und Auslastung klar kommen, die Frage is, ob es gut is..


    Hast du dir schon Gedanken gemacht, welche Rasse zu dir passt? Nicht optisch, sondern zu deinen Bedürfnissen, der Umgebung in der du lebst, der Leistung, die du bringen kannst.


    Was machst du, wenn du krank bist und nicht rausgehen kannst?


    Alles in allem läuft das meiste auf eine gesamt Frage raus: Hast du genug Menschen in deinem Leben, die dir auch dauerhaft helfen könnten, sollte was schief gehen, oder hast du genug Geld für eine Unterbringung in einer Hunde Pension oder um einen Hundesitter zu bezahlen, der mit ihm Gassi geht, bei Bedarf auch mehrfach oder eben für länger?


    Vergiss nicht, dass ein Hund auch 15 Jahre leben kann! Bist du ehrlich bereit, so lange auf sehr viele Dinge Rücksicht zu nehmen und gegebenenfalls zu verzichten? Das ist eine große Frage!


    Mein erster Hund kam mit 18 zu mir, aber ich musste nicht arbeiten, lebte mit 3 anderen in einer wg und war nur 4 Stunden weg, zur Abendschule. Ich hatte außerdem genug Leute zum helfen und ich war durchaus bereit mehr Geld für Urlaub mit Hund zu bezahlen, oder eben irgendwo draußen zu schlafen, bzw zuhause zu bleiben.


    Der letzte Punkt is, was is wenn du einen Hund mit Krankheit oder anderen Beschwerden erwischt? Hast du das Geld, den Tierarzt zu bezahlen? Ich hab dieses mal eine Hündin mit chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung erwischt und die brauchte zu Beginn öfter den Tierarzt, als all meine Hunde in den letzten 15 Jahren zusammen und ich hatte einige in Pflege usw. Kosten beliefen sich oft auf mehrere hundert Euro binnen eines Monats. Hättest du das Geld oder könnte deine Familie unterstützen?


    Ich weiß, man soll natürlich nicht von einem kranken oder schwierigen Hund ausgehen, aber sich zumindest Gedanken machen, ob man solche Probleme auch wirklich Stämmen könnte bzw Hilfe dabei hätte.

    Also bei mir is es etwas teurer, wegen der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung meiner kleinen Yasha:


    Yasha is ein 9,7 kg Fox Terrier Weibchen und frisst 400 gramm pro Tag a 2,50 Euro = 30 x 2,50 = 75 Euro


    Dazu kommen spezielle kau Geschichten, da sie nur möglichst unverarbeitetes oder sehr hochwertig gearbeitete Sachen verträgt.


    Macht bei einer Packung zb Lungenpops a 500 gramm ca 12 Euro (bessere Marke Wegs tierwohl) und die übrigen kaugeschichten kosten auch zwischen 8 und 18 Euro a 500 gramm. Drei Packungen pro Monat, weil der Besuch mit frisst, also ca ein Drittel an Yasha, macht im durchschnitt ca 12 Euro


    Zwischendurch rohes Fleisch, eine Tages Ration Bio Fleisch = 6 Euro x 5 = 30


    Zubehör wie Spielzeug, Mäntel, Leinen usw im Durchschnitt 30 Euro im Monat


    Tierarzt musste sie sehr häufig bis jetzt, haben wir aber im Griff. Gerechnet auf ihr Lebensalter waren das aufs monat gerechnet ca 150 Euro, fallen aber jetzt weg.


    Macht zusammen: 157 Euro ohne Tierarzt, mit waren es bisher fast 300 Euro pro Monat, aber das hätte ich nicht mehr lange zahlen können.

    Also wenn es ein Hund sein soll, mit dem man unter Anführungszeichen "alt" werden kann, dann is diese Rasse, in dieser spezifischen Ausgabe, mit Nichten geeignet.


    Ich kenne mehrere Spaniel, darunter einen einer echten Arbeitslinie und ich kann dir sagen, dass der wirklich viel auslastung benötigt und zwar auf verschiedenste Weise.

    Schon der King Charles meiner Mutter hat als junger Hund viel Laufen, viel spielen, viel Schnüffelarbeit und noch mehr Abwechslung gebraucht, war aber durch seine ansonsten sehr angenehme Art, auch für meine alternde Mutter geeignet. Heute is er fast 15 und dadurch natürlich sehr lahm geworden, was bei einem 100 jährigen nicht anders wäre...


    Es kommt ganz drauf an, was du bieten oder leisten kannst/möchtest.

    Es macht keinen Sinn, wenn am Ende beide unglücklich sind, weil es dir zuviel wird u der Hund unterfordert ist.

    Wie schauts denn bei dir aus im allgemeinen? Arbeitest du noch, wenn ja wie viel? Wie weit am Tag wärst du bereit zu gehen und wie viel Zeit in andere Aktivitäten zu investieren?


    Was noch hi zu kommt! Spaniel sind sehr freundlich, aber auch absolut stur, eigensinnig und totale simulanten. Sie haben ein tolles Gemüt im Umgang mit anderen Hunden, Kindern und Menschen, zumindest wenn man einen mental stabilen Hund erwischt, bzw gibt es natürlich auch hier Ausnahmen, aber die bestätigen ja bekanntlich eher die Regel.


    Eine arbeitslinie ist genau das, ein Hund zur Arbeit.

    Ich kannte einige Hunde die aus Arbeitslinien stammten und die hatten einerseits zwar oft den deutlich ausgeglichener Charakter, allerdings nur solange sie ausgelastet waren. Wenn dem nicht der Fall war, gerieten diese Hunde gern zur mittelprächtigen Katastrophe.