Für mich klingt das, als hätte dieser Hund auf mehreren Ebenen Probleme.
1. Keinerlei Sozialverhalten im Sinne von Respekt gegenüber Abwehr oder Meidungsverhalten
2. Die absolute Unfähigkeit zu entspannen und loszulassen, besonders wenn sie erst mal was im Kopf hat.
3. Eine übertriebene Fixierung , vermutlich aufgrund von Verlustängsten, was natürlich auch zu Problemen führt, wenns ums alleine bleiben geht und das trotz Anwesenheit der zweiten Hündin.
Das ist natürlich nur eine sehr oberflächliche Beurteilung, weil keiner hier den Hund direkt sehen und beobachten kann, aber da werdet ihr ein gutes Stück Arbeit vor euch haben.
Erstmal braucht dieser Hund absolute Konsequenz und strikte Strukturen und Regeln. Nur so wird er sich sicher fühlen und lernen, dass sich beide Seiten an Abmachungen halten, ihr sowohl Liebe, als auch Schutz bieten könnt und sie nicht zurücklassen werdet.
Wie du bereits festgestellt hast, klingt es, als könnte dieser hund null akzeptieren oder einschätzen, wo sein Bereich endet und der des anderen beginnt und das er eingeladen werden muss, um diesen zu betreten.
Ihr werdet nicht drum rum kommen, mit einem sehr intensiven Training, nach und nach die Zeit zu erhöhen, in der ihr diesen Hund alleine lassen könnt.
Erst eine Minute, dann 2, dann 3, dann 4 usw. Bei solchen Hunden muss man wirklich extrem langsam und behutsam vorgehen, damit der Hund schnelle Erfolge erzielt und Sicherheit aufbaut.
Die positive Bestätigung, zusammen mit dem exakten timing des lobs und der Belohnung, ist hier noch wichtiger, als bei anderen Hunden.
Habt ihr die Möglichkeit jemanden zu holen, den der Hund nicht kennt, der bereit ist mehrfach bei euch zu Leuten oder klopfen, bzw am Fenster vorbei zu laufen oder an der Tür, um ihr Verhalten gezielt auszulösen und euch somit die Möglichkeit zu geben, sie zu korrigieren und belohnen, falls es funktioniert?
Sie braucht unbedingt positive Verknüpfungen!
Außerdem werdet ihr nicht drum herum kommen, ihr strikte Grenzen zu weisen und sie gegebenenfalls, wenn sie in ihren bell wahn verfällt, wo sie euch nicht mehr wahrnimmt, durch ein unangenehmes Geräusch oder einen Reiz, aus ihrem Programm zu holen. Findet einen Reit, der ihr keine Angst macht, aber unangenehm genug ist, sie kurz zu erschrecken bzw aus dem Programm raus zu holen, in dem sie fest steckt. Das is ganz wichtig.
Ihr könnt zb Grenzen aufzeigen, indem ihr euch sofort weg dreht und sie nicht mehr anseht, wenn sie die Grenzen zu euch nicht einhält. Eure andere Hündin kann das natürlich nicht, aber ihr könnt es.
Wie ist es, wenn ihr laut und in tiefen Ton "Stopp" sagt und dabei auch die Handfläche ausstreckt, wenn sie eure Hündin belästigt?
Ich denke ihr müsst erst diese Grenze zu euch klar machen, ehe sie auf euch hören wird, wenn es um die andere Hündin geht.
Versucht es wirklich mal, indem ihr euch sofort und immer wider abwendet, sobald sie sich nicht respektvoll zu euch verhält, bzw die Grenze nicht einhält. Der Hund will ja nicht ins Bett, wegen dem Bett, sondern weil ihr dort seid. Selbiges gilt für die Couch.
Immer wider runter is eh klar, aber ihr könntet auch ganz gezielt trainieren, dass ihr immer sofort geht, wenn sie trotzdem nochmal versucht hoch zu steigen. Beim ersten Mal runter werfen und sobald sie auch nur versucht rauf zu steigen, direkt zurück stoßen (natürlich besitmmt, aber in angemessener Stärke) und dabei aufstehen und weg gehen, mit einem deutlichen Nein, oder bei solchen Hunden noch besser, einem Geräusch das ihr als Verneinung oder Korrektur festlegt.
Solche Hunde, die sich dermaßen aufheizen, sind deutlich besser mit Geräuschen, wie klicken, schhnalzen, pfiffen usw zu bändigen, weil Sprache sie oft weiter aufheizt. Natürlich kann man mit dem Hund auch sprachlichen Kontakt halten, aber wenns um Befehle und Training geht, ist es oft gut, eher Geräusche als Sprache zu nutzen.
Versucht das mal! Ihr seht ja, wie es klappt.
Ihr müsst den Hund jetzt sehr genau kennenlernen und die Körpersprache genau beobachten. Das ist der Schlüssel zur schnellen und gut getönten Korrektur und um den Hund besser zu durchschauen und zu erkennen, woher for Probleme wirklich kommen.