Is ne UK Studie, oder?
Und keine, die Auswertungen von Bahntierärzten o.ä. umfasst, oder? In die Klinik nebenan geht man im Rennbetrieb ja nicht, sondern zum ausgewiesenen grey savvy vet.
Wenn "collapse" die zweithäufigste Todesursache bei Greyhounds (Greyhoundgreyhound, also Renngreyhound, oder Lurcher?) über 12 ist, dann kommt der aber nicht vom Rennen.
Spätestens mit 5 sind die üblicherweise raus aus dem Rennbetrieb, dann schaffen sie keine Spitzenzeiten mehr. Und rennen sich auch im Alltag nimmer kaputt, fußmäßig insbesondere.
(Wobei mir hier eben immer noch sauer aufstößt: Renntempo ist nicht das, was sie im Alltag laufen. Auch der kollabierende Videogrey rennt alles, nur kein Renntempo - in dem Fall: umso schlimmer.
Aber grundsätzlich: Hetzjagd und double suspension galopp auf Maximum ist Hochleistung. Nix, was ständig abgerufen wird. 280Meter oder so ungefähr 15, 16 Sekunden ist, was die meisten Profirennhunde bei Rennen laufen. Manche laufen auch 360, 380. 500, 700 oder bissl mehr Meter, je nach Veranlagung auch. Aber es handelt sich trotzdem nur um Sekunden, die die komplett alles raushauen, was geht.
Diese "Arbeitsgangart" ist physiologisch gar nicht ewig durchhaltbar.
(Drum tu ich mir auch mit "Und wenn die weiter rennen als geplant, ham die sofort Rhabdomyolyse" insofern schwer, weil das nicht zwingend Zeichen von "Die halten halt nix aus" ist.
Die eine Runde ist bereits absolute Hochleistung aufs Maximum getrimmt. Naja, 2x hintereinander Höchstleistung bringen, ist selten wo drin, wenn bereits bei Nr 1. an die limitierenden Faktoren gegangen wird.)
Drum ist ja auch Amateurrenbahn ein beschissener Freilaufersatz, nämlich gar keiner. Im Freilauf rennnen die das gar nie, was sie rennen, wenn sie hetzen. Das ist so ne energieintensive Angelegenheit, die auch eine längere Rekonvaleszenzphase braucht, die Energie vergeuden sie nur zum Spaß ja selten.
Bei den Sprinterrassen bist nach verhältnismäßig kurzer Zeit in jeder Hinsicht am Limit, was ein Körper kann. Wenn sie voll rennen. Sorry, das, was man auf der Hundewiese sieht, ist Jogging.
Zusätzlich kommt auf der Bahn noch die einseitige Belastung und unnatürliche Kurven dazu. Sie rennen immer nur in eine Richtung.
Die Hypertrophie des "Ich will aber", die man ja allerhand Hunden angezüchtet hat, kann da gewiss ein Problem sein. Nicht spüren, wenn es genug ist. Ob jetzt der Balljunkieborder oder der Rennhund, der weiter rennt, als die Organsysteme für diese Art des herumrennens hergeben.
Man kann berechtigt fragen: müssen Greyhounds so schnell sein? (Für den Rennbetrieb: ja. Besser noch schneller. Aber da der Profirennbetrieb eh bissl in Bedrängnis ist, wird ohnehin spannend, ob der Greyhound langfristig weiter existieren wird. Die Wurfzahlen, egal welcher Linie, außerhalb des Rennbetriebs, sind lächerlich gering. Nachfrage außerhalb des Profirennbetriebs besteht hauptsächlich nach ausgemusterten Rennern. Idealerweise in einem Alter, wo sie schon schön unkompliziert faul sind.
Nie ab- und umtrainiert. Ein Leben lang vielleicht nie auch nur ein paar km einfach spazieren gegangen, weil es diese Art von "Ausdauertraining" für Sprintspitzenleistung nicht braucht. Mit einem Arsch, der nur aus Fast Twitch Muskulatur besteht, in Pension geschickt, wo die Muskulatur dann schwindet, wird ja nimmer weiter Sprint trainiert. Anderer Muskeltyp wird nie auftrainiert. Denen reichen ja 20 Minuten am Tag komplett. Das Pet Weight is immer alles Muskulatur woher die kommen soll, kann aber keiner sagen. Nicht aufgewärmt und schon gar nicht abgewärmt mal eben laufen geschickt. Am besten irgendwo, wo nicht mal Platz ist, den dem Tempo angemessenen Bremsweg einzuhalten, damit es auch richtig schön in den Gelenken kracht.
Sollte Hund in dem Zustand dann tatsächlich mal bisschen ernsthafter Tempo machen. Verzeihung, aber wen wundert es wirklich, wenn das dann Probleme macht? Maximaltempo laufen ist auch für Windhunde kein Spaß, das ist bitterer Ernst im Triebrausch quasi. Fühlt sich hinterher geil an. Will man wieder. Aber es ist eine körperliche Höchstbelastung. Auf die der Hundetypus zwar seit Jahrhunderten bis Jahrtausenden hingetrimmt ist, aber nein, die machen das nicht unentwegt und stundenlang.
Ich mein, wenn ein Husky nicht 365 Tage im Jahr 60 Kilometer Schlitten in hohem Tempo ziehen kann, wundert sich da wer?
Hetzen in sehr hohem Tempo dauert halt nicht lange, 20, 30, 40 Sekunden klingt ja nach nix.
Wenn man "nix" etwa doppelt so schnell kann, wie andere, ist das in Wahrheit extrem. Da werden ja unfassbare Kräfte frei.