Beiträge von pinkelpirscher

    Er war so präsent, dass mir erst vorhin gerade erst aufgefallen ist, dass ich ihn nie in echt getroffen, nur 1x im vorbeigehen gesehen habe.

    Ich hatte die dramatische Entwicklung am Wochenende nicht mitbekommen und war angesichts der Nachricht erst mal fassungslos.


    Auch hier: es tut mir sehr leid. Um ihn. Für Dich.

    Jiyoon


    Heut morgen an Euch gedacht und daran dass ich einen Tipp vergessen hab, der durchaus ins Spielverhalten mitreinwirkt.


    Die Erwartungshaltung. Also laufen lassen ist wichtig. Aber es entsteht natürlich irgendwann auch eine Erwartungshaltung, mitunter Frust. Das entweder gar nicht erst entstehen zu lassen oder immer wieder aufzubrechen, macht mitunter Sinn. So ein Signal für "Jetzt isses okay, wenn Du Dir 5 Minuten das Hirn verkochst und die Knochen verzwirbelst" und manchmal läuft man da, wo man sonst läuft, auch einfach nicht.


    Ich merk an meinen, die manche Freilaufplätze ja sehr gut kennen, dass diese Erwartung, auf das was jetzt kommt, auch etwas ungut beim Spielverhalten mitmischt.

    In der ersten Aufregung wird wesentlich mehr gemobbt und geschubbst. Teilweise lass ich sie die ersten Minuten auch mit Maulkorb laufen.


    Und ich fisch den raus, der übertreibt, denn natürlich ist übertreiben und überdrehen trotzdem möglich, obwohl die Rennerei gleichzeitig auch sehr viel Druck aus dem Hund nimmt.


    Ich würd wirklich mal probieren, sie erst laufen zu lassen. Dann pausieren und Junghundehirn sammeln und danach, idealweise wenig dynamisch, mit Zweithund agieren lassen. Vielleicht hilft "Runterfahren nach Dampf ablassen" etwas. Bei meinen pubertären Stänkerliesen tut es das.

    Wie geht das eigentlich überhaupt mit einer Vermittlung? Korrigiert mich gerne aber meines Wissens nach ist der Islam bezüglich Hundehaltung ziemlich eindeutig und das wird halt in der Türkei dann eher schwierig

    Ist er nicht.

    Zum eine gibt es unterschiedliche Strömungen mit unterschiedlichen Ansichten zum Thema Hund.

    Zum anderen gäbe es tatsächlich sowas wie einen religiös verankerten Tierschutzgedanken.

    Die ersten Straßenhundprojekte gewissermaßen, das Thema is ja schon uralt, das waren durchwegs muslimische Türken, die die Tiere durchfütterten.


    Arbeitshunde gab und gibt es ja auch immer.

    Und auch hierzulande. Es gibt sehr wohl Muslime, die Hunde haben. Ich denk da nur an unseren irakischen Callshopbetreiber. Die haben 4 Zwergspitze.

    Ganz eventuell gerät sie auch zu sehr in Aufregung und Stress bei solchen Rennspielchen.


    Die fürchterlichste Schlägerbraut hier war ein Sittingwhippet, die war so drüber, die hat sich nur an anderen abreagiert. Das war ein Hund, mit dem zuviel gemacht wurde den ganzen Tag. Da half dann laufen auch nimmer. Sondern nur weniger Programm insgesamt.


    Und mein eigener Mobbingspezialist macht das ja auch nur bei zu viel Dynamik. Da hat man den Eindruck, damit kommt sie dann nicht klar und reagiert sich irgendwo ab. (Der Hund is im echten Leben sonst eine Schlaftablette. Die hab ich schon mit 9 Monaten zum Herzschall geschleppt, weil die so brav und unauffällig und ruhig war)

    Ganz eventuell gerät sie auch zu sehr in Aufregung und Stress bei solchen Rennspielchen.


    Die fürchterlichste Schlägerbraut hier war ein Sittingwhippet, die war so drüber, die hat sich nur an anderen abreagiert. Das war ein Hund, mit dem zuviel gemacht wurde den ganzen Tag. Da half dann laufen auch nimmer. Sondern nur weniger Programm insgesamt.


    Und mein eigener Mobbingspezialist macht das ja auch nur bei zu viel Dynamik. Da hat man den Eindruck, damit kommt sie dann nicht klar und reagiert sich irgendwo ab. (Der Hund is im echten Leben sonst eine Schlaftablette. Die hab ich schon mit 9 Monaten zum Herzschall geschleppt, weil die so brav und unauffällig und ruhig war)

    Oh, also eine waschechte Mistkröte.


    Maulkorb. Wer übertreibt, muss Pause machen. Erst mal allein Dampf ablassen, vor laufen mit anderen. Ein gut etablierter Todesblick kann auch hilfreich sein.

    Wären so ungefähr meine ersten Maßnahmen.


    Is für den anderen Hund nämlich wirklich blöd. Und am falschen Hund so rumgezogen, wird sie für die Frechheit platt gemacht. Auch nicht so gut

    Jiyoon


    Zwickt sie?


    Die Mobberei einerseits, aber auch der beherzte Schnapp! in rennende Fremdhintern ist ja durchaus verbreitet.


    (Mein eines Fräulein "Ansich liebster und unproblematischster Hund der Welt" läuft nur mit Maulkorb, wenn bisschen zu aufgeregt, tackert die nämlich manchmal. Bei der dünnen Windundhaut ziemlich unlustig. Einmal eine Mitläuferin gezwickt und dran gezogen - fetter Hautriss und 500 Euro Tierarztrechnung.

    Mit Artgenossenagrression hat das nix zu tun, ist aber trotzdem lästig.)


    Also wenn sie auch so ne Form der Stänkerkröte ist, hätt ich mit Maulkorb aufsetzen gar keine Skrupel.


    Is nicht ganz klar, warum einige das gerne machen, aber eben: is nicht so selten.


    (Dafür kriegen Windunde ihre Löcher wenn, dann dann auch häufiger von frustrierten Hüte- und Schäferhunden, die dieses scheinbar planlose, unstrukturierte Rumgerenne nicht leiden können und für Ordnung sorgen wollen, oder von Hunden, die im Laufspiel frustig werden, weil sie nicht hinterher kommen und entweder selbst ins Jagen kippen oder den doofen Schnellhund irgendwann abpassen und prügeln.)


    Bzgl Freilauf: schau halt bei Hitze, dass ihr es nicht übertreibt. So richtig fit is sie noch nicht, dafür läuft sie zu wenig. Da ist die Gefahr des Übertreibens, Überhitzens, Übersäuerns größer. (Sagt Dir Greyhoundsperre was?)

    Da wär ich eher Team "Aufhören, wenn es am Schönsten ist".


    Oh und was ich eigentlich auch immer mach, grad bei den Youngsters. Zwischendurch einfach mal ranrufen, anleinen oder ins Halsband fassen, gern belohnen und dann wieder laufen lassen. Die Verknüpfung "Wenn sie mich anleinen will, ist der Spaß vorbei" ist sonst schnell da. Und dann rennt die pubertierende Göre ne halbe Stunde vor einem weg, weil "Nänänänä. Fang mich doch."

    Darauf hab ich dann keine Lust.

    Jiyoon


    Super!


    Also ich seh schon Chancen, dass das auch zukünftig klappt.


    Wenn es kein ängstlicher Hund ist, ist im Freilauf echtes Entlaufen meist ja nicht so das Thema, wenn, dann eher "Entspazieren" und mal schauen, wo hier die Beuteaction ist. Oder eben richtig hinter Beute hergehen, weil wo welche war.

    Wenn sie wirklich mal so für sich loslaufen, wird zwar dem Nichtwindhundbesitzer oft mal schlecht, ob des Radius, aber der ist noch nicht entlaufen, sondern fürn Hund eh noch fast "Bei Fuß".

    Auch Windhunde können, wenn rumrennen grad weniger interessant, ja durchaus nah beim Menschen bleiben und spazieren gehen, wie andere Hunde. Nicht jeder ist einfach immer sofort weg.


    Ich achte auf Tageszeiten. Bei Morgen- und Abenddämmerung bzw Nachts wird nicht außerhalb umzäunter Gebiete abgeleint. Da trifft man auch in der Stadt Wild, vorallem aber Füchse. Ab Einbruch der Dunkelheit sind die Sinne ganz anders an.

    Fies, wie ich bin, üb ich Freilauf angangs gern an sehr heißen Tagen oder Regentagen ohne Wind. Da ist die Motivation wieder mit nachhause zu gehen, auf wundersame Weise oft deutlich erhöht.

    "Optische Barrieren" rund um ein Laufgelände machen es auch manchmal einfacher. Wenn man nicht 3km in den Horizont starren kann, sondern die Wiese da hinten zb irgendne Art Begrenzung hat. Da rennen viele Hunde dann nicht über diese "Grenze".


    2 Windhunde zusammen oder halt irgendein Hund, der sehr gerne rennt und keinen Frust schiebt, wenn er das Anatomiemodell nicht einholen kann, ist auch oft ne gute Lösung.

    Wer Renn- und Jagdspiele haben kann, hat weniger Interesse, sich seine Renn- und Jagdspiele selber zu besorgen. Ein anderer Hund, mit dem man richtig rennen kann (und der im Idealfall gut abrufbar ist), macht es manchmal einfacher. Und animiert zu mehr Bewegung.


    In unbekannten Gebieten lein ich oft gar nicht ab, oder wenn, dann nur ein oder zwei Whippets. Wenn kein Wind geht, der ihnen das Hirn zerzaust, wenn ich die Gegend überblicken kann und wenn keine "Da ist Wild wahrscheinlicher" Zeit ist.

    Ich erkunde neue Gebiete tendentiell erst mal mit angeleintem Hund und lein dann beim nächsten Mal vielleicht ab.


    Bin ich mir nicht sicher, hab ich schlechte Laune, gab es Wildsichtung vorher, auf die der angeleinte Hund reagiert hat (da bleibt der Hormonpegel einfach ne Weile hoch), bleibt die Leine dran.


    Ich beweg mich auf Laufflächen auch immer irgendwie mit und steh nicht nur am Rand. Ruf den Hund auch mal ran und dann darf er wieder.


    Wer Glubschaugen kriegt, den Fokus gen Horizont lenkt o.ä., der kommt wieder an die Leine.


    Beim Teenagerhund rechne ich damit, dass es auch mal Wochen gibt, wo ich ohne Zaun eher nicht probieren würd.


    Als Stadtmensch nutz ich tatsächlich auch diese Hundetoiletten mit Zaun. Da rennen mir auch tatsächlich alle - allerdings sind die halt zu zweit, zu dritt, zu viert (Fremdhundeanwesenheit meide ich allerdings meist).


    Wir haben einen Innenhof am Haus, den ich nutze, wenn aus irgendeinem Grund echt gar nix geht. Richtig laufen ist da nicht möglich. Aber rumhüpfen und ohne Leine irgendwas ausprobieren. Suchspiele. Auf Pfiff konditionieren. Irgendwelche Tricks. Drauf hören, wenn ich sag: über die Türschwelle rennt ihr aber jetzt nicht.


    Ich hab auch schon Parkplätze und nachts Fußballkäfige zweckentfremdet (ohne dass die Herren Rüden alles anpinkeln durften).


    Insofern gab es auch für den einen Galgo, der mein bisher am schwierigsten ableinbar war, denn der entspazierte in reizvollem Umfeld tatsächlich, Möglichkeiten, sich mehr ohne Leine zu bewegen und nicht immer quasi in ner künstlichen Körperhaltung zu verweilen, sondern auch mal ohne Körperbehag und Weglaufsperre rumzuschnorcheln.

    Der konnte super zackig hören - wenn er wollte. Wollte er nicht, war er für die nächsten Minuten im Gebüsch verschwunden. Leider ist er nicht alt genug geworden, dass ich gesehen hätte, ob er über die Jahre zuverlässiger geworden wär. Der Galgo-Podenco(?) zb wurde es. Der Galgo-Whippet war einer, der nicht über optische Barrieren ging und auf der Wiese blieb (der war nur schlecht ableinbar, weil er Menschen und Hunde stellte).


    Wege nicht verlassen im Alltag üben, sofern Hund es nicht von selbst weitestgehend anbietet, kann auch bissl helfen, sichereren Freilauf zu lernen.


    Ich weiß nicht, wer hier einen Tracker nutzt. Selber nutz ich keine

    Ev auch eine Option für zumindest etwas mehr Sicherheitsgefühl.


    Ich hab alle meine auch auf Pfeife konditioniert. In letzter Zeit leider bissl geschludert, da sollt ich wieder konsequenter sein oder es etwas anders aufbauen. Aber ganz schnell zurück laufen auf Pfiff und dann gibt es was Tolles, taugt ihnen schon. Eben weil auch das selbstbelohnende Rennelement dabei ist.