Beiträge von pinkelpirscher

    Jiyoon


    Super!


    Also ich seh schon Chancen, dass das auch zukünftig klappt.


    Wenn es kein ängstlicher Hund ist, ist im Freilauf echtes Entlaufen meist ja nicht so das Thema, wenn, dann eher "Entspazieren" und mal schauen, wo hier die Beuteaction ist. Oder eben richtig hinter Beute hergehen, weil wo welche war.

    Wenn sie wirklich mal so für sich loslaufen, wird zwar dem Nichtwindhundbesitzer oft mal schlecht, ob des Radius, aber der ist noch nicht entlaufen, sondern fürn Hund eh noch fast "Bei Fuß".

    Auch Windhunde können, wenn rumrennen grad weniger interessant, ja durchaus nah beim Menschen bleiben und spazieren gehen, wie andere Hunde. Nicht jeder ist einfach immer sofort weg.


    Ich achte auf Tageszeiten. Bei Morgen- und Abenddämmerung bzw Nachts wird nicht außerhalb umzäunter Gebiete abgeleint. Da trifft man auch in der Stadt Wild, vorallem aber Füchse. Ab Einbruch der Dunkelheit sind die Sinne ganz anders an.

    Fies, wie ich bin, üb ich Freilauf angangs gern an sehr heißen Tagen oder Regentagen ohne Wind. Da ist die Motivation wieder mit nachhause zu gehen, auf wundersame Weise oft deutlich erhöht.

    "Optische Barrieren" rund um ein Laufgelände machen es auch manchmal einfacher. Wenn man nicht 3km in den Horizont starren kann, sondern die Wiese da hinten zb irgendne Art Begrenzung hat. Da rennen viele Hunde dann nicht über diese "Grenze".


    2 Windhunde zusammen oder halt irgendein Hund, der sehr gerne rennt und keinen Frust schiebt, wenn er das Anatomiemodell nicht einholen kann, ist auch oft ne gute Lösung.

    Wer Renn- und Jagdspiele haben kann, hat weniger Interesse, sich seine Renn- und Jagdspiele selber zu besorgen. Ein anderer Hund, mit dem man richtig rennen kann (und der im Idealfall gut abrufbar ist), macht es manchmal einfacher. Und animiert zu mehr Bewegung.


    In unbekannten Gebieten lein ich oft gar nicht ab, oder wenn, dann nur ein oder zwei Whippets. Wenn kein Wind geht, der ihnen das Hirn zerzaust, wenn ich die Gegend überblicken kann und wenn keine "Da ist Wild wahrscheinlicher" Zeit ist.

    Ich erkunde neue Gebiete tendentiell erst mal mit angeleintem Hund und lein dann beim nächsten Mal vielleicht ab.


    Bin ich mir nicht sicher, hab ich schlechte Laune, gab es Wildsichtung vorher, auf die der angeleinte Hund reagiert hat (da bleibt der Hormonpegel einfach ne Weile hoch), bleibt die Leine dran.


    Ich beweg mich auf Laufflächen auch immer irgendwie mit und steh nicht nur am Rand. Ruf den Hund auch mal ran und dann darf er wieder.


    Wer Glubschaugen kriegt, den Fokus gen Horizont lenkt o.ä., der kommt wieder an die Leine.


    Beim Teenagerhund rechne ich damit, dass es auch mal Wochen gibt, wo ich ohne Zaun eher nicht probieren würd.


    Als Stadtmensch nutz ich tatsächlich auch diese Hundetoiletten mit Zaun. Da rennen mir auch tatsächlich alle - allerdings sind die halt zu zweit, zu dritt, zu viert (Fremdhundeanwesenheit meide ich allerdings meist).


    Wir haben einen Innenhof am Haus, den ich nutze, wenn aus irgendeinem Grund echt gar nix geht. Richtig laufen ist da nicht möglich. Aber rumhüpfen und ohne Leine irgendwas ausprobieren. Suchspiele. Auf Pfiff konditionieren. Irgendwelche Tricks. Drauf hören, wenn ich sag: über die Türschwelle rennt ihr aber jetzt nicht.


    Ich hab auch schon Parkplätze und nachts Fußballkäfige zweckentfremdet (ohne dass die Herren Rüden alles anpinkeln durften).


    Insofern gab es auch für den einen Galgo, der mein bisher am schwierigsten ableinbar war, denn der entspazierte in reizvollem Umfeld tatsächlich, Möglichkeiten, sich mehr ohne Leine zu bewegen und nicht immer quasi in ner künstlichen Körperhaltung zu verweilen, sondern auch mal ohne Körperbehag und Weglaufsperre rumzuschnorcheln.

    Der konnte super zackig hören - wenn er wollte. Wollte er nicht, war er für die nächsten Minuten im Gebüsch verschwunden. Leider ist er nicht alt genug geworden, dass ich gesehen hätte, ob er über die Jahre zuverlässiger geworden wär. Der Galgo-Podenco(?) zb wurde es. Der Galgo-Whippet war einer, der nicht über optische Barrieren ging und auf der Wiese blieb (der war nur schlecht ableinbar, weil er Menschen und Hunde stellte).


    Wege nicht verlassen im Alltag üben, sofern Hund es nicht von selbst weitestgehend anbietet, kann auch bissl helfen, sichereren Freilauf zu lernen.


    Ich weiß nicht, wer hier einen Tracker nutzt. Selber nutz ich keine

    Ev auch eine Option für zumindest etwas mehr Sicherheitsgefühl.


    Ich hab alle meine auch auf Pfeife konditioniert. In letzter Zeit leider bissl geschludert, da sollt ich wieder konsequenter sein oder es etwas anders aufbauen. Aber ganz schnell zurück laufen auf Pfiff und dann gibt es was Tolles, taugt ihnen schon. Eben weil auch das selbstbelohnende Rennelement dabei ist.

    Der Laufanimateur und Jagdspielkompagnon hilft da sehr.

    Drum haben so viele Leut auch mehr als einen Windhund. Dann muss man sie nicht beschäftigen, die machen sich gegenseitig müde.😝


    Ich weiß natürlich nicht, wie "Ruheübungen" bei Euch aussehen Jiyoon oder zu welchem Zwecke sie eingesetzt werden, insofern fühl Dich bitte nicht zu sehr gemeint - und schon gar nicht angegriffen.

    Nur ganz allgemein betrachtet, verstört mich Ruhe, Ruhe, Ruhe bei dem Hundetypus sehr.

    Jagen dürfen sie nicht, laufen dürfen sie, wenn überhaupt, auch nur alle paar Tage und dann sollens auch noch dauerruhig sein.

    Mag ein Weg bei Hütehunden sein (oder aktuelle Mode?), ich plädier bei jungen Windhunden eher zu "Mehr laufen bringt mehr Ruhe rein". Irgendwo muss die Energie ja kanalisiert werden können.

    Der Typus ist ( vielleicht zu seinem Pech) meist auch bei massiver Unterforderung selten gefährlich im Umgang. Nervig, hüpfig, destruktiv vielleicht.

    Aber das, wo Halter anderer Hundetypen womöglich Schnappatmung kriegen, weil "OhGottohGott, der schießt sich komplett ab" ist doch quasi Normalzustand etlicher junger Windhunde, einer will mehr, der andere weniger. Aber gewissermaßen völlig irre durch die Gegend brettern, gehört dazu. Das machen sie auch so für sich selbst und mit sich allein. Weniger meist, als wenn ein Interessensharingpartner mit ähnlichem Tempo dabei ist, aber gaga durch die Gegend rennen ist völlig normales Verhalten und dem Wohlbefinden sehr zuträglich.

    (Ich komm bei erwachseneren Windhunden auch auf den Erfahrungswert alle 3 Tage cirka brauchen sie es. Bei jüngeren war das bisher bei uns eher zu wenig. Mit Ausnahme des Zwergwhippets, die sich schon als Welpe wie ein erwachsener Trödelgreyhound verhalten hat. Aber selbst die wird spätestens nach einer Woche ohne große Runde rennen können, unrund.

    Auch die 5 Minuten und dann is gut, erleb ich so nur beim Einzelhund und wenn sich sonst nix tut.

    Meine, die ja gebiets- und tageszeitabhängig alle abgeleint werden können und in der aktuellen Besetzung alles sehr junge Hunde sind, rennen wesentlich mehr als das, mit Pausen zwar, aber da sind schon oft mehrere Kilometer Tempo machen dabei, wenn die Möglichkeit da ist. (Maximaltempo rennen sie im Alltag nie. Das ist immer nur Jogging, solang da nix zu jagen ist).


    Freilauf, hier gleichbedeutend mit: die Möglichkeit auf einer großen Fläche ohne erkennbaren Plan und Ziel mit 40, 50km/h Haken zu schlagen, etwa 3x die Woche, ob jetzt mit oder ohne Zaun drumrum, halte ich für eine Grundbedingung.


    Übrigens erleb ich es bei meinen so, dass länger nicht rumrennen können, wegen einfach so, das jagdliche Interesse eher steigert und die teils aktive Suche nach potentiellen Ersatzobjekten sich erhöht.


    Es gibt Windhunde, die nirgendwo von der Leine kommen. In meinen Augen steht man da mit mindestens einem Bein in der Tierquälerei.


    Der Großteil des Alltags sind und bleiben eh die ruhigeren Spaziergänge. Aber ohne Ventil is halt schon die Frage angebracht: Warum hält man dann so nen Hund?


    Tendentiell wird Laufbedürfnis mit dem älter werden weniger. Also diese Ausbrüche von "Ich muss da jetzt 5 Runden über das Feld brettern, weil ich es kann!"

    (Und bei so manchem ausgemusterten Hund werden sich wohl auch langsam Zipperlein die Bewegungsfreude einbremsen)


    Junge Windhunde sind keine erwachsenen Windhunde. Als Junghund sind etliche gar nicht ruhig, schweben genau null an der lockeren Leine und lachen über 3 Minuten im Kreis rennen. Mit individuellen Unterschieden natürlich


    Aber eben: Ruhe fördern über Ruhe ist meines Erachtens nach der komplett falsche Ansatz bei dem Typus.

    Impuls- und Frustrationskontrolle, ja, bitte. Aushalten können, dass da ein anderer läuft und man selber nicht, o.ä.


    Und klar braucht ein Hundetypus, der jung gern mal an seine körperlichen Grenzen läuft, auch Erholungszeiten und keine 7 Stunden täglich Programm und auch nicht immer nur Rennerennenrennen. Aber rennenrennenrennen macht ausgeglichener.

    Der Windhund, bekannt aus der romantischen Malerei, aus Film und Fernsehen und eh fast ein bissl fad...kommt meist ganz von allein. So ab 1,5 oder 2 oder 3.

    Davor hat man einen Hund, der mitunter so gar nicht dem entspricht, was man womöglich erwartet hat, der seinen Körper testen will und muss und lernen, sein Tempo auf allen möglichen Untergründen in allen möglichen Umfeldern zu kontrollieren (oder Zäune wahrzunehmen und zu bremsen o.ä)


    Mit Schleppleine hab ich tatsächlich auch schon wieder ein Problem. Nicht für ruhige Runde ohne Laufen.

    Aber für Rennen an der Schlepp oder mit schleppender Schleppleine. Das ist halt wahnsinnig riskant.

    Für den Hund, für alle die drumrum stehen oder dran hängen und für andere Hunde.

    Sowas nutz ich an meinen deutlich langsameren, aber auch recht rasanten, Mediterranen Mädels vereinzelt. Als Rückholband und Reinsteigbremse, wenn ein pubertärer Rotzlöffel "Nänänä, fang mich doch!" spielt, allerdings sehr kurz geschnitten. Selbst das ist nicht ganz ohne. Kann Menschenbeinen oder Hundeaugen ordentlich weh tun, sowas auf Tempo raufgeschnalzt bekommen.

    Reinsteigen und verheddern oder im vollen Lauf wo hängen bleiben, führt im schlimmsten Fall zu wirklich unschönen Verletzungen.

    10, 20m Biothane auf 50km/h beschleunigt, sollte eigentlich waffenscheinpflichtig sein.


    Ich hab an einem meiner eigenen Hunde einen Kapselriss am Zeh mitverursacht. Der is das Schleppleinchen vom laufenden Hund Zwei gegen die Pfote geschnalzt, bzw dürft sie kurz raufgetreten sein. Fuß kaputt. 12 Wochen schonen und großes Glück, dass nix disloziert oder gebrochen war und "nur" die Gelenkskapsel gerissen ist und der Zeh halt nun der potentielle zukünftige Arthrosekandidat ist.


    Jiyoon


    Habt ihr irgendwo nen Reitstall mit Koppel oder Halle, die man manchmal nutzen dürft? Ein Industriebrachgelände? Einen Windhundverein - denn da darf man häufig Ausläufe nutzen.

    All sowas und mehr bietet halbwegs brauchbare Optionen, für bisschen mehr Laufen bei relativ wenig oder kein Risiko.


    Galgos zb tut sich ja einiges an, in Sachen Fahrerei für die Möglichkeit zu rennen.

    Viellecht mag die auch mal erzählen, zumal aktuell auch recht junge Galgos daheim.

    Zitat

    Leni ist generell eher so Typ Eichhörnchen auf Drogen 🤣, sie ist sehr sehr aufgedreht und kommunikativ. Daran arbeiten wir.

    Wir machen sehr viel Ruhe Übungen

    Wieviel Freilauf hat sie denn?


    Was Windhunde in dem Alter wollen (und meiner Meinung nach auch brauchen), ist meistens wie bescheuert durch die Gegend rasen, bis ihnen die Lunge blutet und aus dem Hals hängt.


    Der Ruhemodus kommt von allein, so ab 1,5 Jahren aufwärts. Bis dahin sind gar nicht so wenige Galgos und Co nervtötende Energiebündel.

    Bissl Kulturschock teils, wenn man vorher nur erwachsene Tierschutzhunde kannte oder hatte.

    Jiyoon



    Wie gesagt, es ist schwierig, beschreibend die Balance zu finden. Is nun auch nicht so, dass man vor Windhunden nun auf jeden Fall Angst haben müsste. Das wär Schwachsinn.


    Aber der Hundetyp ist letztlich einer, der dahingehend selektiert ist, alle oder fast alle Sequenzen der Jagd zu zeigen.


    Auch das heißt nicht, dass jeder Einzelne das auch kleineren Artgenossen gegenüber tut oder jemals solche Anwandlungen hätt.


    Es ist halt ein Frage von Wahrscheinlichkeiten.


    Eine Hundetyp, der dazu da ist, Beute laufend zu verfolgen, zu fangen und meist auch zu töten, zeigt - wenn was schief geht - eben dieses Verhalten womöglich auch der "falschen Beute" gegenüber.


    Ein Hundetyp, der züchterisch einprogrammiert hat, tote Enten aus dem Wasser zu fischen, wird, wenn irgendwas den Jagdtrieb kitzelt, eher sowas tun wollen.


    Blöd laufen kann mit allen Hundetypen was. Wer Enten tragen als höchstes der Jagdgefühle empfindet, wird aber wohl weniger wahrscheinlich ins Hetzen eines kleineren, haarigen Tieres kippen, als ein Typ, für den just das der größte Kick ist und dessen Vorstellung von Beute eher klein und haarig ist.


    Im Extremfall ist es halt immer wahrscheinlicher, dass der, der dafür gemacht ist, ein gewisses Verhalten auch zeigt. Oder fälschlicherweise in so ein Verhalten fällt.


    Zum Glück ist der Extremfall eh selten.


    (Übrigens können Windhunde und kleinere Rassen und selbst Frettchen zb gemeinsam jagdlich eingesetzt werden, ohne das was passiert. Aber das erfolgt häufig über frühe Sozialisisierung)

    Ausgesprochen unwahrscheinlich, dass sie keinen Jagdtrieb hat. Dann ist ihr eher nur der Knopf noch nicht aufgegangen. Und die Erfahrung fehlte bzw wenn der Reiz dann weg ist, löst er ja nimmer aus. Oder noch zu unsicher. Oder der Reiz kam aus nem Winkel, den sie gar nicht so richtig gesehen hat. Oderoder.

    Jagdverhalten entwickelt sich, viel ist genetisch, ein Teil aber auch erlernt bzw muss geübt werden und es wenn da halt noch nie wo Beutesichtung war, dauert es halt vielleicht bis zur nächsten oder übernächsten, bis die Synapsen richtig verdrahtet sind. Dann kommt man plötzlich doch nimmer einfach so am Eichhörnchenbaum vorbei, obwohl Hund da bisher nie reagiert hat


    Wie gesagt, in puncto Kleinhunde - müsst man direkt sehen.

    Aufregen würd ich persönlich präventiv auch (oder gerade) auf Distanz grundsätzlich nicht erlauben.


    "Predatory drift" entsteht grad bei Aufregung/höherem Stresslevel. "Fehlgeleitetes Beutefangverhalten" richtet sich bei dem Hundetyp, wenn, dann halt eher gegen wuselnde, kleine, womöglich quietschende Wesen. Und wer ins Jagen kippt, wenn ein Artgenosse dies oder jenes tut, der sieht den Artgenossen nimmer, auch wenn er ihn kennt, denn das ist dann kein Artgenosse mehr, das ist Beute.


    (Mein vorletzer Galgo war durchaus weitesgehend kleinhundekompatibel und stand auch vor resoluten Chihuahuas stramm. Trotzdem hatte der dann den Zwerghund, mit dem er lebte, mal quer im Maul. Er hat ihr zum Glück nicht das Rückgrat gebrochen, nette innerartliche Geste war das aber definitiv nicht).


    Wie gesagt, sieht hier keiner, wie es in real life wirkt.

    Bei dem Thema bin ich eher Team übervorsichtig. Kleine, vorallem fremde Hunde werden in Ruhe gelassen und auch nicht irgendwie lieb angespielt oder bedrängt. Just mein nettester, harmlosester, verträglichster Zwergwhippet, ist da in Warheit eine Krätze. Kann durchaus mit Kleinhunden. Neigt aber zu mobben und so ein bisschen "Ach, lauf doch mal weg vor mir". Und das könnt kippen. Lässt sich in ihrem Fall sehr leicht abstellen, es reicht mittlerweile mein Todesblick und die Erinnerung dran, wie streng verboten es ist, Kleinhunde sehnsüchtig anzusehen, es ist aber ein schmaler Grat auf dem sie wandelt, vorallem bei Aufregung. Kann trotzdem mit dem Gastchihuahua ganz normal umgehen und sich durchaus neben uns zwischen Kleinhunden bewegen.


    Aber Kleinhunden mit jagdlicher Ambition zu begegnen, und sei es nur situativ, wie gen Horizont starren, weil da was Kleines sich bewegt, losstarten und dann doch abdrehen, sieht man leider schon recht häufig. Und dass der der Halter es nicht sieht, auch. (Eine Papillonhündin hat es neulich klug gelöst und einen meiner Sittingwhippets in die Pfote gebissen. Der hat auch so Anwandlungen, mal etwas anzutesten, was geht. War nicht bei mir. Ich hätt den jungen Mann sehr schnell dran erinnert, dass er den Scheiß lassen soll. Auch der kann sehr wohl mit kleinen Hunden, aber ganz safe sind die eher nicht, je nach Verkettung der Umstände.


    Und bei meinen eigenen Hunden gab es sehr wohl auch bei einigen Situationen mit Kleinhundbeteiligung, die nicht gänzlich kosher waren. Eine Galgohündin hat Kleinhunde anfangs auch tatsächlich klar gejagt)


    Hm. Schwierig. Nämlich zu beschreiben, dass Windhunde nun keineswegs allesamt Kleinhundekiller sind und man fortan in Angst leben müsse und alle Kleinhunde in Sicherheit zu bringen seien - aber gleichzeitig dazu zu raten, es keinesfalls zu lasch zu sehen.


    Oder anzunehmen, sie würde nicht jagen, wenn wo Beute ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht so ist oder bleibt, ist einfach höher, als die Wahrscheinlichkeit, dass da wirklich kein Jagdtrieb ist.

    (Grad beim Galgo kursiert ja gern die Mär von "Aussortiert wegen kein oder zuwenig Jagdtrieb". Naja, für die Erwartung, die der Galguero hat, vielleicht. Aber n Jagdgebrauchshund, rein auf Arbeitsleistung gezogen, mit "unzureichenden Anlagen" hat tendentiell immer noch ausreichend Anlagen, die in diesem Teil der Welt und ohne Hetzjagd und Wettbewerb auf offenem Feld, ordentlich Jagdtrieb sind.


    Praktisch halt, dass Sichtjäger nicht alle immer auch auf Spur gehen und viele einfach nicht jagen, wenn sie nix zu jagen sehen oder der Reiz bereits wieder außer Sicht ist. Heißt aber nicht kein Jagdtrieb. Nur kein Auslöser.

    Jiyoon



    Also klar können Windhunde auch mit kleinen Hunden klar kommen. Trotzdem würd ich da genauer hinsehen.

    Nämlich ob sie Dir da nicht doch ins Jagen kippt, eigentlich und etwas ganz anderes, als Spielinteresse hat.


    Ohne es gesehen zu haben, wär das gefühlt etwas, das ich absolut strikt verbieten würd: bei kleinen Hunden aufdrehen.


    (Übrigens ist das Anpfoteln, das sie auch gern mal machen, häufig auch kein bisschen nett, sondern eher ein "Ach, könntest Du Dich nicht wie Beute verhalten, damit ich Dich "verwechseln" kann?")


    Jedenfalls, ein Jagdhund, der so aufgeregt auf Zwerghunde reagiert, wär bei mir einer, wo ich sehr genau hinschau, was das wirklich wird, wenn es fertig ist bzw wo ich sehr streng drauf achte, dass es eben nicht fertig wird.

    Wer macht hier Pflegestellen schlecht?


    Ich war und bin manchmal immer noch übrigens selber eine. Hab also schon mehrere Hunde erst aufgenomme und dann wieder abgegeben. Teilweise erst nach einem Jahr.


    Es geht schlichtweg darum, dass, außer in der gesellschaftlichen Wahrnehmung, Hunde so oder so ständig herum geschoben und neu verpflanzt werden.


    Einmal ist es "gut" und einmal "verwerflich", je nachdem, wie man es nennt.


    Der Unterschied für den Hund ist inexistent.


    Mir persönlich geht halt schwer auf den Keks, dass - durchchdachte - Hundeabgabe die Version ist, wo mit emotionalem Druck gearbeitet wird, von denjenigen, die es nicht gut finden. Dabei werden ständig irgendwo abgegeben. Und dass der dritte Pflegestellenwechsel, weil es wo nicht passte, warum auch immer, nicht der mindestens 4te Besitzerwechsel sein soll, also äh ..., das aber okayer wär, als Hund mit dem Stempel "Das ist meiner" 1x abgeben, weil es aus irgendwelchen Gründen nicht passt, da streikt mein Logikverständnis.


    Das ist sicher dem Hund alles sehr ausführlich erklärt worden und er kann es natürlich nachvollziehen und drum ist es okay. Pflegehunde darf man abgeben, andere nicht, die verstehen das dann nämlich nicht, weil ist ja ganz was anderes.

    Der Tourismusverkehr ist ja nur für die einen einen reines Vergnügen, für die anderen ein wesentlicher Wirtschaftszweig.

    Das ist die andere Seite der Medaille.


    Ändert nur nix daran, dass Wander-bis Alpintourismus für sich gesehen auch nicht gänzlich unproblematisch ist und viel Vieh und viele Menschen am selben Raum irgendwann die Frage aufwirft - was ist wichtiger?

    Dass jeder immer überall hin kann und darf und das möglichst risikolos oder zumindest mit teilweiser Rsikoverlagerung auf andere - oder dass "Wo jeder immer überall hin will" in einem gewissen Rahmen erhalten bleiben kann.


    Sperr ich alles Vieh aus und weg, damit jeder immer sicher durch kann bzw verlagere die Haftungsfrage weg von denen, die jederzeit überall hin können wollen, wird das, wo alle jederzeit hin können wollen, so eh auch nicht bestehen bleiben können.


    Unser aller Freizeitverhalten ist in den letzten Jahrzehnten komplett explodiert. Hat zwar jetzt nichts direkt mit der Eingangsfrage und dem Vorfall, der natürlich trotzdem für die Betroffene blöd ist, zu tun.


    Aber allein weil hier irgendwo quasi kam "Naja, und dann kletterte erst ich auf die Weide und"... Ah...wenn das im kleineren, "privateren" Rahmen wer tun würd, auf der Koppel neben dem Haus etwa, fänd das spannenderweise fast jeder deplatziert. Da hast nix auf der Koppel verloren.


    Aber die Weide kreuzt den Wanderweg, ich hab doch das Recht, da zu gehen. Aber ich bin da durchgeklettert und da war ne böse Kuh. Ich muss doch aber da durchdürfen - ist so cirka mein Eindruck.


    Irgendwie ist da schon viel auch wahrnehmungsverschoben in den Wanderer-Rinderdebatten.


    Ich ginge mit Hund selber gar nicht durch Kuhgebiete und ohne auch nur selten, eben weil eh schon alle überall rumrennen. Dann mach ich es halt selber nicht, wenn es mir nicht gänzlich behagt.


    Und das bitte nicht auf die TE beziehen, sondern als Allgemeinbetrachtung.


    Allein wie Menschen- und Hundehorden hier durchs nahe Naturschutzgebiet trampeln und die ausgewiesene Futterwiese mit Hundeverbot der beliebteste und belebtese Freilaufspot im Umkreis ist, wünsch ich persönlich mir, eh mit ausgesprochen wenig Chancen, dass es wahr würde, eine deutliche Einschränkung der Zugänglichkeit von bestimmten Gebieten.

    Und wenn ich manche mache Wandern mit Hund und da sind Kühe- Videos anschaue, kommt mir das Grausen. (Übrigens sogar bei der Züchterin eines meiner Hunde. )


    Nein, nicht jeder ist verantwortungslos. Aber dass bei der Menge an Leuten, die unterwegs sind, nicht ein hoher Prozentsatz sich auch gar nix scheißt, scheint einfach nicht realistisch.


    Ich bin, angesichts sämtlicher Erfahrungen mit Menschen und deren Hunden an allen anderen Orten, irgendwie nicht geneigt zu glauben, dass just auf der Kuhweide plötzlich alles anders ist.