Wie gesagt, es in ein bisschen Vereinssache undoder, wie das Gelände angelegt ist.
Man weiß halt nie, ob und wann selbst der ruhigste Hund regieren würde und in welcher Vehemenz.
Erstes Mal eine Rennbahn und den mechanischen Hasen gesehen:
Kann ich so heut nimmer machen. Sobald sie weiß, dass sie bald dran ist, hab ich einen keifenden Kreisel an der Leine, der ohne zu zögern reinspringen und mitlaufen würd. Wenn da grad ein 6er Feld Full Speed durchrauscht und unerwartet schräg einer reinkracht, braucht man Glück, sonst gibt es schwere Verletzungen.
Der abgetrennte Vorplatz ist Standard. Der Sattelplatz.
Man ist selbst verantwortlich dafür zur richtigen Zeit beim richtigen Lauf zu sein. Groß gewartet wird nicht. Ist auch nicht die Zeit dazu, wenn an einem Tag zb 2x 40 Läufe gezogen werden.
Bei Bewerben ist das auch der Ort, wo nochmal Ausrüstung kontrolliert wird und ev Chip ausgelesen. Haben die Hunde die Shirts in der richtigen Farbe an, die ihnen zugeordnet wurde? Entspricht der Maulkorb den Vorgaben? Sind alle da? Dort wird auch die Reihenfolge der Statboxen ausgelost.
Da der Sattelplatz meist nah beim Start ist und die Hunde wissen, was kommt, macht der Sichtschutz definitiv Sinn. Sehen sie den Start vor ihnen, zucken viele ordentlich aus, eben auch mit der Gefahr, dass einer sich losreißt um auf die Bahn zu gelangen.
Aber natürlich insbesondere auch organisatorische Gründe bzw ist Hunderennbahn ja auch stark angelehnt an Pferderennen inkl mancher Begrifflichkeit.
Außerdem muss man bissl aufpassen, dass die Hunde beim Einsetzen in die Startbox nicht zu klar sehen, woher der Hase wirklich kommt. Das kann massive Probleme machen, den Hund zukünftig in die Startbox zu setzen. Wenns Dir da einmal auskommen und hintenrum an den Hasen gelangen, gehen manche nie wieder sauber in die Box.
Die Trennung der Bereiche Sattelplatz und Start ist aber auch eine Sicherheitsmaßnahme in mehrerlei Hinsicht. Und n relativ standardisierter Ablauf u.a. weil das tendentielle Ziel von Rennbahn ist, dass Hunde nicht einzeln laufen, sondern in Gruppen.
Rennbahn heißt, dass bis zu 6 Hunde gleichzeitig in Sekundenbruchteilen auf bis zu 60km/h beschleunigen und davor ein schwerers Seil mit schwerem Köder und einem gewissen "Ausschlagradius" mit noch mehr Tempo gezogen wird.
Alles, was diesen Ablauf stört oder im Weg steht, ist eine Gefahr für Leib und Leben von Hunden und Menschen.
Manchmal ist der Rennbahnton gewiss etwas barsch. Aber andererseits isses eine ziemlich durchgetacktete Sache. Zeit ist alles. Zeit hat keiner.
Und manchmal ist es - vermutlich - sogar effektiver, kurz und knapp und unfreundlich zu sein, als lang und breit zu erklären.
Nett lassen ja trotzdem zb immer wieder Leut ihre Hunde unangeleint, obwohl grad gezogen wird oder latschen mit wuscheligem Zwerghund an Hunden vorbei, die bereits voll Erwartungsadrenalin sind, weil sie wissen, was jetzt kommt, oderoder.
(Neulich in Slowenien beim Coursing, das neben dem Ausstellungsgelände stattfand, gab es extra einen gesperrten Bereich, in den nur Windhunde durften. Eben für den Fall dass. Man musste etliche Leut rauswerfen oder darauf hinweisen, ihren Hund nicht 2m neben dem Gelände glotzen zu lassen, wo andere grad hetzen. Sollte ein Zuschauerhund unvermittelt mitmachen wollen, wird es kritisch. Oder irgendeiner hackt im Übersprung doch in nen Beutepuschelhund.)