Der Hund ist trotzdem die einzige Spezies, die in einer so großen Bandbreite an Größen, Gewichtsbereichen und Körperformen existiert und in so viele Richtungen spezifisch selektiert wurde. Allerdings hauptsächlich basierend auf Verhaltensweisen eines Raubtieres.
Hunde gibts von rund 1kg - etwa 120kg. Also mehrere 100% Unterschiede innerhalb der eigenen Art.
Von vielleicht 15, 20cm Schulterhöhe bis rund 1en Meter.
Klar werden Pferde auch in bestimmte verschiedene Richtungen selektiert, haben Spezialbereiche, man nimmt eben nicht jede Rasse für alles, sonst bräucht man auch beim Pferd keine Rassen.
Pferde sind wie Hunde sehr maßgebliche Zivilisationsentstehungshelfer, aber Hunde haben und hatten mehr verschiedene Jobs.
Zudem sind bestimmte Verhaltenskreise, die etwa Pferde in der Form gar nicht haben beim Hund, in mehrere Richtungen sehr verschieden ausgeprägt.
Und insofern teils relevanter, weil man mit Hunden enger zusammen lebt, sie "öffentlichere" Tiere sind und sie damit auch mehr Auswirkungen auf die Umwelt haben können und einem selbst auch mehr oder weniger liegen.
Ja, Individuum spielt immer auch mit rein, aber wie ein Hund sehr wahrscheinlich handelt, liegt auch an seiner jeweiligen Spezialisierung, nicht automatisch gleichbedeutend mit "Arbeitshund", sondern nur grundsätzlich: wofür war dieser Typus mal da?
Bleibt ein Hund einfach so auf einem offenen Grundstück oder geht er allein im Nachbarort 3km weiter spazieren? Ist er erwachsen noch fremdhundekompatibel oder eher nicht? Gelingt gleichgeschlechtliche Gruppenhaltung wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher? Bleibt Hund im Freilauf eher nah bei mir oder findet er 500m weit weg nah genug? Wacht ein Hund vorallem über Aufmerksamkeit und bellen oder besteht die Gefahr, dass der Postbote 2 Stunden vom Hund im Garten festgehalten und bei falscher Bewegung mit Krankenhaus bedroht wird, wenn ich nicht anwesend bin? Bindet sich ein Hund eher an Einzelpersonen oder auch mehrere? Ist Zusammenleben mit Kleintieren leichter möglich oder braucht mehr Vorsicht? Arbeitet ein Hund gerne mit mir, so wie ich das möchte oder arbeitet Hund lieber nach seinen Vorstellungen?
Hat ein Hund wahrscheinlicher ein Thema mit bissl entgleistem Beutefangverhalten? Nutzt Aggression, zumindest die, die der modene Mensch oft gar nicht will, weil die zb Wunden macht oder eher nicht?
Findet ein Hund, dass sich mir niemand nähern sollte oder verschwende ich ab Dämmerung trotzdem keinen Gedanken daran, dass der Passant da ungünstig steht, aus Sicht meines Hundes.
Kann mein Hund wahrscheinlicher fremdbetreut werden und kann quasi mit jedem einfach mit, oder geht das nicht?
Findet ein Hund alle Menschen toll oder findet er die meisten entbehrlich?
Hat mein Hund das Potential zu exzellentem Gehorsam oder mehr so: Naja, meistens?
Auf welche Situationen und Auslöser wird ein Hund eher mit Jagdverhalten reagieren, oder Aggression oder IsMirWurscht? Jagt ein Hund mehr mit der Nase und was heißt das dann - zeigt er an oder will er 10km hinterherlaufen? Oder geht er eher Bewegungsreizen nach? Oder zeigt er häufiger kaum nennenswertes Jagdverhalten bzw keins, das die Meisten so nennen oder als solches empfinden würden?
Oderoderoder.
Diese Differenzierung, die eben zu einem guten Teil züchterisch ausgeformt ist, hat man in dieser Form bei keinem anderen domestizierten Tier. Die Rasse, der Typ, sagt aber viel darüber aus, was relativ wahrscheinlich ist.
Beim Mix dann halt wild gemendelt.
Dazu kommen noch Aufzucht, Vorerfahrung, Umfeld, Persönlichkeit des Halters, individueller Charakter des Hundes, aber die Basis macht "Was ist das für ein Hund?"