Vereinfacht gesagt haben Galgos einen weniger klar bekannten Hintergrund wie Greyhounds aus dem Rennbetrieb, wo man Geburtsdatum, Papiername, Trainer usw. weiß oder zumindest oft rausfinden kann und wo die Haltung meist recht standardisiert erfolgt. Beim Galgo ist meist deutlich mehr unbekannt. Sei es genaues Alter, Rassemix in Gebrauchskreuzungen oder wo und wie Hund gehalten wurde. Klar ist vorallem: es sind Nutztiere. Jagdeinsatz von Oktober bis Februar. Sonst Pause.
Die Haltung kann katastrophal gewesen sein - oder auch nicht (nur halt nicht mitteleuropäischer Haushund).
Theoretisch kennen Galgos öfter andere Hundetypen und andere Hof- und Heimtiere, als Greyhounds aus dem Rennkennel, aber das stimmt so auch nicht immer.
Was man aber meistens kriegt: einen Hund, der bis dato immer nur in der Gruppe, meist selber Hundetyp, gelebt hat und nicht im Haus. Auto fahren kennen fast alle
Manche kennen mehr Umweltreize und haben zb relativ frei auf einem Hof gelebt, andere waren ihr Lebtag irgendwo im Hinterland, abseits der Zivilisation in einem Schuppen oder einer Zwingeranlage und kennen: nichts.
Manche sind sicher aufgrund traumatischer Erlebnisse ängstlich. Aber nicht nur. Idiopatische genetisch bedingte Ängste, u.a. auch vor Männern werden diskutiert und sind wahrscheinlich.
Andere sind kein bisschen ängstlich. Bei uns hielt es sich die Waage. 2 waren nach 4 Wochen großstadttauglich und hatten absolut null Ängste (ebenso die Galga meines einstigen Partners), 2 waren unsicher bis ängstlich in neuen oder bestimmten Situationen.
Zurückhaltend....ähm...war keiner. Die Nichtängstlichen noch weniger. (Beim reinrassigen Galgo Espanol ist wohl eine noble Zurückhaltung und eine gewisse Anfangsskepsis Fremden gegenüber erwünscht, ham aber trotzdem nicht alle). Man wird weniger angesprungen, umgeworfen o.ä. als bei anderen Typen vielleicht. Waren halt rotierende Wedel- und Bettelmaschinen, die jeden in die Wohnung lassen und ihm die Nase zur Begrüßung in intime Stellen drücken. So "Oh, ein Einbrecher! Willkommen. Ich zeig Dir, wo der Kühlschrank ist."
Sensibel im Sinne von zerbrechlich empfindsam und sofort schwer traumatisiert bei einem schiefen Blick, war hier bislang auch keiner. Der Senior und der Haflingerkarl waren eher sperrige, mobile Hindernisse, die einem gern auf den Fuß hopsen oder für n Kaninchen den Arm auskegeln. (Zu halten waren sie, mit Technik, allerdings immer. Oh und was auch Galgos schrieb. Die Leinenführigkeit war meistens ab Werk eingebaut wobei ich da auch Junggalgos ken,n mit ohne viel Zeit beim Galguero, die halbe Zugpferde sind. Letztlich weiß man es nicht immer...vielleicht sind viele Tierschutzgalgos vielem einfach schon entwachsen, weil sie oft jenseits der verrückten 1,5 Jahre vermittelt werden, wo Vernunft auch manchmal bereits Platz in nem Hundekopf hat.)