Im Affekt ist Hilfsbereitschaft ja oft erst mal groß. Viele haben angesichts aktueller Ereignisse überlegt, was sie machen können. So auch ich. Fazit der Überlegung: wenig.
Aber da Wien einer der Verteilerknotenpunkte ist, kam die Überlegung auf, eben mit Tier reisenden Menschen das Tier in Pflege zu nehmen, damit sie sich um weitere Schritte kümmern können. Wobei da natürlich längst nicht alles möglich wär und die Messlatte für "Müsst Hund mitbringen" im gartenlosen Stadtleben mit Kind und kleinen bis mittelgroßen, jungen anderen Hunden schon sehr hoch liegt, um nicht zu eskalieren. Aber so theoretisch, wenn's passt, dann ginge das. Für eine Weile.
Aber realistisch gesehen, wird die Weile eine lange Weile werden, die rosarote Hoffnung: nächste Woche ist wieder alles gut, ist nicht mehr als Wunschdenken. Die Probleme werden länger dauern und noch mehr werden. Auch wenn unser Bild vom "Osten" oft ist, dass diie ja quasi gar nix raffen und vom Tiere quälen leben, gibt es eben dort aber für etliche Rassen ziemlich wichtige Züchter, in einer globalisierten Hundewelt wär der Wegfall der ukrainischen Population für manche Rassen, anerkannte, wie nicht anerkannte, ein genetisches Desaster.
Eigentlich, eigentlich müsst man die Zuchttiere bewahren, nicht mal unbedingt die Welpen, sondern die, wo man weiß, was sie vererben und...ach, vermutlich wird das so kaum wer wollen, seine Arbeit herschenken.
Wenn, dann wär wohl eine Rasse, die ich kenn und halbwegs kann sinnvoll, nicht "Mit genug Liebe geht alles". Und dort steck ich ja mehr im Geschehen. Also eher was Windhundiges. Nicht zu groß, das wär in der momentanen Konstellation auch gewichtsmäßig blöd. Bitte kein Welpe. Das wirft zu weit zurück. Am Liebsten wäre mir, einen Hund irgendwann wieder zurück zu geben.
Jo und dann ploppten 4 Chirnechi auf. Junghunde. Der ehrgeizige Plan war, sie aus dem Umland von Kiew zu bringen und dann in die USA. Das klappte so nicht.
Witzig. Da gab es vor ein paar Jahren mal einen Cirneco Rüden im Tierschutz, den keiner wollte. Der sprach mich sehr an. Passte aber grad nicht. Und sonst begegnet man ja quasi keinem. Also wieder vergessen.
Als am Transportknotenpunkt lebend bot ich aber an, die junge Bande oder eher 1-2 bis zum Weitertransport zu beherbergen und verköstigen. Fixer Hund, eher nein. Hab grad einen gekauft und davor ein 2,5 Monatsgehälter beim Tierarzt gelassem und es wäre völlig unmoralisch, den hier jetzt gratis zu erwarten. Und aus diversen Gründen aktuell sowieso nur Hündin. Eh schon in nem anderen Ausland versprochen.
Der Wurf is ja spannend. Eigentlich ganz gute Werte, wenn man sich mal einliest. Das wär tatsächlich eigentlich ein Verlust für die Rasse. Oh, die sind ja super aufgewachsen. Und pinkeln nimmer alle 5 Minuten.
Okay, hm...in dem kurzen möglichen Zeitfenster nur pet homes gefunden? Boah, das ist echt schade. Da steckt viel Vorabeit drin. Und Potential.
Ob ich sie ausstellen würde? Dann könnt ich nämlich doch die Hündin. Oh.
Öhhhh. Hm. Okay. Finanzamtsrückzahlung in die Ukraine überwiesen. 2h nachdem die Nachricht kam, dass sie es, nach 1er Woche Vorarbeit und Benzinsuche, über die Grenze und nach Ungarn geschafft hatten, die Züchterin aber bereits wieder zurück in der Ukraine sei, von wo sie nicht weg will, Kind und Welpe beim Hundesitter geparkt, mit Rakete und Zug nach Budapest gefahren. Edna geholt. Ende.
Und wenn sie sich nicht gestorben sind, weil sie sich zoffen, mich im Leinenchaos verheddern, Nerven komplett auffressen, sehr blöde Dynamik kriegen, dann wird sie bleiben.
Da die Konstellation aber natürlich in mehrerlei Hinsicht riskant ist, bleibt im Hinterkopf sie nötigenfalls szeneintern in fördernde Hände weiter zu geben, denn sie ist der "show quality" Hund und die, von der die Züchterin mehr erhofft.
Oder die Welt wird sowieso noch seltsamer und alles ganz anders. Wird man sehen.
Aktuell ist es, als wär sie immer schon da gewesen. Und größenmäßig is sie sowieso eine Whippethündin im Maß, bloß mit Stehohren.