Ich bin ja nun wirklich nicht vom Fach, und mein Third Hand-Rumänen-Mix wird mein einziger Hund bleiben, aber zu Denken gibt einem ja schon, dass es eben auch hier heißt „Augen auf, Hirn an, auch im VDH gibt‘s genug schwarze Schafe“ - ich hab das nie hinterfragt, aber die Frage wäre ja schon ‚wie denn?‘ wenn alles so lückenlos kontrolliert und dokumentiert wird.
Wo Menschen sind, passieren immer auch Menschendinge. Egal wo. Und nicht alle Menschendinge sind altruistisch, selbstlos oder nur nett.
Immerin wird man im Normalfall aber ausm Verband geworfen, wenn zb irgendwer auf die Idee käme, fremde Welpen zukaufen und als die eigenen auszugeben o.ä (Kenn ich ein Beispiel aus dem Huskybereich).
Anderswo juckt das niemanden und kann auch nicht nachvollzogen werden.
In der Zucht die irgendeinem FCI angehörigen Verein untersteht, hast Du zunehmend DNA Fingerprints zur Abstammungskontrolle, Vorgaben nicht nur zum Mindest- und Höchstzuchtalter, vorgeschriebene Wurfpausen für die Hündinnen, Verbot von Inzestverpaarungen, für viele Rassen auch nachvollziehbare Datenbanken und Gesundheitsauswertungen - und hat es das eigene Land leider noch nicht, hat es zumindest irgendwer anderer.
Als Verbandszüchter ist man zumindest vielen anderen bekannt und hat allein schon dadurch eine gewisse "soziale Kontrolle", Daten irgendwo aufliegen, Zuchtwartbesuche, Zuchtstättenbegehungen, Vorgaben wie "Keine Zwingerhaltung" oder "Zucht nur möglich, wenn die Welpen Zugang zu einem Garten haben" usw, Du musst Belege fürs Finanzamt aufheben, meist ein Zwingerbuch über Bestand und Würfe führen usw.
Die Elterntiere müssen wenigstens irgendwas vorweisen können. Sei es Fornwert, Wesenstest, Prüfungsergebnisse. Einge Hunde dürfen nur unter Vorbehalt in die Zucht, zb für einen Wurf, bis man sieht, was rauskommt.
Mag sein, dass es im reinen Begleithundesektor deutlich weniger gibt, interessiert dort vermutlich auch weniger und die Käufer sowieso nicht
Bei sehr vielen Rassen sind die Anforderungen in der Verbandszucht aber doch deutlich höher, als anderswo.
Und sowas haben halt auch die jeweiligen untergeordneten Rassevereine in der Hand - und sorry, auch wenn Rassehundezucht auch nicht der heilige Gral ist und manche Kritik sicher berechtigt, es gibt auch etliche Rassevereine unterm VDH/ÖKV/Was auch immer, die Himmel und Hölle in Bewegung setzen für sinnvolle Zuchtstrategien und sich wirklich was überlegen, Geld in Studien investieren, in Datenbanken, in Testreihen.
Österreichische Pinscher, Leonberger, Kromfohrländer um ein paar zu nennen - die bringen wesentlich mehr weiter, als unorgansierte "Ich hab mal nen Wurf" Züchter oder "Ich erfinde das Rad jetzt neu und gründ nen Dissidenzverein".
Es ist jetzt wirklich nicht so, dass es die grundsätzlichen Probleme, an den auch die Verbandszucht krankt und Der kann mit dem nicht oder der findet das sinnvoll und der andere findet es bescheuert in der Dissidenz nicht existieren.
Und dass Rassehundezucht generell und in der aktuellen Form ein Modell ist, das kritisch zu hinterfragen ist oder ein paar andere Ansätze vertragen könnt - das ist nun auch kein VDH Ding allein. Das betrifft in selbem Maße alle anderen auch.
Mir ist nicht ganz klar, was MoniHa züchtet. Ne Rasse, die irgendwas können soll, eher nicht.
Dass es irgendwo immer Züchter gibt, die Hunde in Boxen stapeln, ja, die gibt es. Überall.
Aber allein schon zu implizieren, so viele VDH Hunde würden quasi nur in Welpenauslauf eingesperrt und sich auf Pinkelunterlagen lösen. WTF? Das ist ein bissl sehr dreist.
Wie ich gesagt, ich weiß es nicht sicher, welche Hunde MoniHa züchtet. Aber da krieg ich den Eindruck, da sollte jemand mal ein bisschen aus seiner - ich vermute - Kleinhundeblase raus, bevor er so große Töne spuckt und einer Menge Menschen ans Bein pinkelt, weil der eigene Horizont nur so funktioniert.
Oder einfach nicht bekannt ist, was unterschiedliche Vereine diskutieren und versuchen.
Nein, natürlich ist nicht alle nur super. Wo ist überhaupt alles nur super?
Mich regt wahrlich genug auf an Hundezucht. Allerdings auch Leut die so tun, als würd gar nichts gemacht.
Ja, vieles scheitert - an der Abstimmunskultur in Vereinen, an irgendwer macht nicht mit, an diesem und jenem, an Menschendingen vorallem.
Aber bitte, man zeige mir die vielen Dissidenzen, die, Hausnummer, Daten zur Erblichkeit von Unterkieferanomalien bei Rasse Sowieso sammelt, die genomische Daten aller betreuten Rassen auswertet und versucht, daraus sinnvolle Zuchtstrategien zu entwickeln, die mit Universitäten in Kontakt steht um Tests zu entwickeln, wo Leut hunderte Stunden Datenbanken befüllen, sich international ausstauschen, dies und jenes tun.
Dass nicht immer was raus kommt. Nun, das liegt mitunter nicht mal immer an den Vereinen. Die Züchter müssen halt auch mitmachen. Oder man in diese oder jene Position gewählt werden. Oder.
Mit den paar Rassevereinen, mit denen ich am Rande zu tun habe, da sitzen teils wirkliche Koryphäen drin, oder zumindest sehr engagierte Leut. Und kämpfen halt mit oder gegen ein System, in dem alle ähnliche Ziele verfolgen müssten oder sollten, ungeachtet dessen, wer mit wem nicht kann.
Aber da gibt es keine anderen Vereine, die irgendwas besser machen. Da gibt es tatsächlich nur schlechter. Man produziert halt Haustiere und verkauft die. Mehr isses nicht. Heißt nicht, dass die Hunde schlecht sind. Nur züchterisch isses oft genug völlig sinnlos.
Und es gibt auch wirklich genug Dissidenzvereine, wo sich dann ne Dissidenz der Dissidenz abspaltet, weil sich alle zerfleischen, obwohl man es besser und richtiger machen wollte und dann auch nicht weiter kommt (Ich hab da eine im Kopf, die ich sogar theoretisch gut find. Nicht die "Wir betreuen alle Rassen und jeder darf für ne Gebühr bei uns mitmachen" Vereine).
Viel scheitert an Menschen ansich.