Soo, neuer Tag, neues Glück und definitiv weniger Adrenalin.
Nochmal vielen lieben Dank für die zahlreichen Tipps, Anekdoten und auch das allgemeine Feedback! Ich werd's nicht schaffen auf alles, auf das ich eingehen möchte, eingehen zu können (Nachtrag: och doch, ging ganz gut ), aber ich hab' alles gelesen - vielen lieben Dank! Erstmal natürlich die "Hundesteuer", auf die (berechtigterweise ;p) bestanden wurde: Link.
Eine Kastration kann (muss aber nicht) Jagd- und Wachverhalten sogar verstärken (wenn ich an das SeminarWochenende noch richtig erinnere).
Das hatte ich von der Trainerin auch so gehört. Bzw. zumindest, dass gerade Hündinnen mit dominanterem und/oder "ruppigerem" Verhalten da eine Steigerung erleben können. Muss aber sagen, dass ich zwei TA (der drei) danach gefragt hatte und beide mir sagten, dass, da das gleiche Tier ja nicht gleichzeitig intakt und kastriert existiert, man nie genau sagen kann was genau woher kommt. Aber, und das ist jetzt komplett subjektiv, irgendwie scheints da einen richtigen Klinsch zwischen Trainern und TA zu geben :/.
Trainerin meinte auch, dass wenn schon Kastra, dann frühstens nach der dritten Läufigkeit (wobei ich sie ja eh nicht kastrieren lassen wollte und hätten wir's so weit geschafft, wäre das Thema außerhalb eines Notfalls durch). Nur hat man dann natürlich verkackt, wenn die Prognosen wahr werden und es bei den nächsten Läufigkeiten auch so eskaliert wäre - so krasse SS sind für den Körper ja auch nicht ohne. Im Zweifelsfall haste dann einen Hund, der noch zusätzliche zwei Mal durch diesen Terror gepusht wurde, im Endeffekt doch kastriert werden musste und dann nicht nur den Mammatumorschutz verpasst, sondern nun sogar ein erhöhtes Risiko (durch die SS) hat.
Klingt jetzt voll "pro Kastra", bin ich aber absolut nicht - war mir bis am Morgen der OP nicht sicher, ob wir's durchziehen und ist auch jetzt noch eine absolute "meh"-Situation mit Selbstkritikpotential in beide Richtungen.
Chip geht übrigens bei Hündinnen nicht - da haben's die Rüden der Schöpfung definitiv leichter.
Ein weiterer Punkt wäre für mich auch noch die sonstige Beschäftigung. Was gibt es Deinen Hund so richtig glücklich macht?
Laufen! Laufen, Hochdrehen, Geschwindigkeit. Da würde man eventuell direkt an Agi denken, aber da hab' ich mich bewusst gegen entschieden, denn sie läuft sich leider immer noch super schnell in 'nen richtigen Rausch und ist dann überhaupt nicht mehr ansprechbar (QED). Schnüffel- und Suchspiele sind auch toll, aber wenn's nur nach ihr gehen würde, würde dieser Hund 24/7 rennen bis sie umkippt... und dann geht's auf der Seite weiter.
Wir wollten ja eigentlich in 'ne RHS, aber durch den Umzug ist das geplatzt - wollte jetzt dieses Jahr mal Obedience mit ihr ausprobieren - auf alle Fälle irgendwas als Gegengewicht zu ihrem RUN, BARRY!- Neigung.
Bin dann auf sie zugelaufen, relativ "normal" würde ich sagen. Und was macht das Biest? Rennt vor mir weg.
Weiß nicht... Stell mir das evtl ganz sinnvoll vor? Generell Impulskontrolle üben ist ja immer sinnvoll (Sachen werfen und es darf erst auf Kommando gehetzt werden usw). Aber das macht sie alles schon mit Bravour 🥴
Uooaaahhh... beim ersten Zitat bekomm ich aber second hand Schnappatmung, haha. Aber ja, hatte mich deswegen auch extra weggedreht und versucht sie dadurch wegzuziehen... pffft. Mittelkralle in die Höhe und smell ya later!
Btw. sind wir echt im selben Boot, denn auch hier klappt die Impulskontrolle bei Übungen gut - aber das nochmal so zu lesen hat mir gezeigt, dass ich das demnächst einfach mal während der Spaziergänge machen werden. Wald vor lauter Bäumen (pun intended) und so!
Man kann nicht immer alles zuerst sehen und wenn dann doch was ist, ist der Hund wieder weg.
Ich nehme das Zitat von Lara004 jetzt mal stellvertretend, aber den Ansatz mag ich total gerne, denn das würde es auch für mich entspannter machen. Wir uppen jetzt erstmal nochmal die Impulskontrolle draußen/unterwegs und dann werd' ich mir für das Thema gezielt nochmal eine Einzelstunde nehmen. Kanns nicht oft genug betonen - erster Hund... ich kann gar nicht so schnell lernen wie sie wächst . Toller Ansatz, danke!
Weil es bisher glaube ich noch nicht erwähnt wurde: Schleppleine bitte ausschließlich am Geschirr und mit einem guten Ruckdämpfer.
Auch hier wieder stellvertretend: Schlepp ist am Geschirr sobald >2m und Leuchthalsband haben mer natürlich auch (bzw. haben wir ein Grossenbacher Night mit LEDs an den Seiten). Ich hab' um ehrlich zu sein absolut keine Ahnung was ich mir davon erhofft hatte Licht anzuschalten... Ton macht Sinn, aber Licht?
Aber: bringen diese Rückdämpfer echt was? Hatte die Dinger mal gesehen, aber noch nie jemanden live damit erlebt. Eigentlich will ich ja nicht, dass mir der Hund in die Schlepp knallt und greife deswegen immer nach (um nicht zu viel Anlauf zu ermöglichen... schmerzhafter Lernprozess mit nettem RX-Personal). Ist ein Rückdämpfer sozusagen ein doppelter Boden?
Erwischt hat der Hund ja vermutlich kein Reh oder?
Erstmal: Hoooly fuck zum Jäger und deiner eigenen Erfahrung mit den Enten :/. Ich kann den Frust schon nachvollziehen, denn die meistens Hunde gehen ja eher in die Richtung persönlicher Luxus und wenn "deinen" Tieren ständig Schaden zugefügt wird ohne Einsicht der Halter, kann einem da bestimmt echt mal der Kessel kochen, aber oida... ne. Einfach ne. Da weigert sich mein Kopf gerade weiter über die drei Hunde nachzudenken, denn ne :(!
Nein, erwischt hatte sie keins und sie hatte keinen Kontakt versucht. Mein Jagdjargon ist nicht so gut, aber glaube "hetzen" trifft es da ganz gut. Macht es nicht besser, aber ich hatte dann, als ich sie wieder bei mir hatte und aus der Distanz, nochmal geschaut, ob ich irgendwo was liegen sehe - war aber zum Glück nicht so.
Nach der Pubertät waren alle wunderbare Hunde, ohne Leine im Wald und abrufbar. Je gelassener ICH durch ihre Pubertät kam, sozusagen.
Auch hier wieder stellvertretend - danke! Dieser Hinweis mit der Pubertät hilft halt wirklich. Ist dämlich, denn ich WEISS es ja eigentlich und wir hatten die gleiche Situation ja während der Welpenzeit (Verhalten trainiert - Pustekuchen und dann auf ein Mal wars dann doch da), aber in solchen Momenten geht's dann echt nicht nur mit dem Hund durch.
Ich möchte halt wirklich ein gutes Fundament legen und wenn's dann so gut läuft wie gestern VOR diesem Chaos, dann hauen solche Aktionen echt nochmal tiefer rein, aber ich war als Teenie auch 'ne Kotzkrücke - und da kommt Djari noch lange nicht ran. Ist schon echt ein toller Hund, der es nicht verdient hat durch meine Fehler in so blöde Situationen gebracht zu werden - und das ist ab gestern nochmal deutlicher MEIN Trainingsziel.
Der Große hat es drauf, die Kleine (2 Jahre) pfeift noch drauf, weswegen sie in Wald und in der Feldmark nie ohne lange Leine unterwegs ist (schon gar nicht im Frühling)
Ja, das wird jetzt auch unser Motto. Muss sagen, dass bei mir da immer ein schlechtes Gewissen brodelt(e!), wenn ich sie "nur" an der Schlepp habe, da sie sich da halt doch stark einschränken muss, aber andere Lebewesen gefährden geht halt einfach gar nicht. Ich knall ja auch nicht mit Tempo 200 durch 'ne Einkaufszone weil HaHa LuStig. Wie gesagt, ist nicht ihre Schuld, aber bis wir das kommuniziert bekommen haben, ist es eben die Schlepp.
Wir haben ja (klopfklopfklopf) noch eine Menge Hundeleben und Zeit ohne Schlepp vor uns!
Der Jagdtrieb eines Elos ist nicht vergleichbar mit dem echter Jäger.
Erstmal: Nomi und Djari, Schwestern im Geiste . Wir hatten halt bis zur ersten Läufigkeit einen so bombenfesten Rückruf (weil von Anfang an aufgebaut) und dann... ja dann, ne? Tschüüühüüüüüsss! Irgendwo in ihnen drin ist der noch verbuddelt und bis er sich wieder raus traut, heißt echt weiter üben und managen. Ich freu mich auf den Tag!
Dass aus Djari kein Meisterjäger (Jägermeister? lol) wird, ist zum Glück wahr. Es sind halt echt eben diese Bewegungsreize und, wenn ichs jetzt mal von Vögeln ableite, keine Tötungsabsichten. Interessiert das gehetzte Tier in diesem Moment verständlicherweise natürlich nicht, aber passt halt wieder zur eierlegenden Wollmilchsau - irgendwie alles im Ansatz vorhanden, aber nichts vollends ausgeprägt.
Warte ab, in sechs Monaten steht sie mit 'nem Vogel in der Fresse vor der Gartentür .
Ich finde das auch wirklich spannend zu hören, dass das bei deinem Elo nun alles etwas später durchzubrechen scheint.
Ungelogen und nicht für den dramatischen Effekt: das kam alles wie ein Schlag mit der ersten Läufigkeit. So ca. eine Woche vor Beginn haben sich die ersten Sachen angedeutet und dann wars wie ein Serverupdate über Nacht - komplett andere Verhaltenspalette. Das war wirklich krass, aber man merkt halt trotzdem, dass das "alte" Verhalten noch vorhanden ist, gerade aber im Hormoncocktail untergeht.
"Trau deinem Pubertier nie weiter, als du es werfen kannst!"
! Och Leudde, es tut echt gut ähnliche Erfahrungen von außen zu hören.
Das macht alles nicht ungeschehen und scheiße bleibt es trotzdem, aber uns wird in der HuSchu (zurecht) so eingedrillt, dass Hunde eben ein Privileg sind, das nicht zum Problem der Umwelt werden darf, dass ich gestern echt fertig war.
Und Grüße gehen raus an deinen Mann - ein guter walk of shame kann das Lernverhalten echt prägen, haha!