Ich bin schon überrascht, dass Deiner Tochter vom Verein aus zu einem BC geraten wurde. Man darf natürlich nicht vergessen, dass viele Vereine nur für den Sport ausbilden - der Alltag ist dann häufig recht speziell und ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Tochter diese Tragweite überblicken kann.
Wir haben vor gut 3 Jahren mit der aktiven Hundehaltung angefangen - da war meine Tochter 15 - gelesen, gebettelt und Versprechen seitens meiner Tochter gab es schon viele Jahre lang ;-)...sie hatte eigentlich schon aufgegeben.
Wir haben uns damals dann nach viel Recherche für einen Kleinpudel entschieden - mit dieser Hündin nimmt meine Tochter immer noch regelmässig am Trick-Training im Verein teil, ansonsten führe ich sie im Obedience. Natürlich wurde dann auch der Wunsch nach einem eigenen Hund, den sie nicht mit mir teilen muss und ganz alleine erziehen kann, immer größer, so dass ich dann irgendwann nachgegeben habe und wir uns mit den Rassen auseinandergesetzt haben.
BC und Aussi standen natürlich gaaaaaanz weit oben auf der Liste. Allerdings war uns auch klar, dass das sehr spezielle Rassen sind und da meine Tochter auch noch nicht weiss, wohin ihr Lebensweg mal führt, sollte es dann doch auch eine Rasse sein, die einem nicht gleich um die Ohren fliegt, wenn es mal 2-3 Tage nur kurze Gassirunden gibt; trotzdem sollte natürlich Lust auf Arbeit mit dabei sein. Wir haben mit mehreren Trainern gesprochen und sowohl vom BC als auch vom Aussi wurde uns (wie erwartet) eindringlich abgeraten. Dafür kam dann der u.a. (Langhaar) Collie ins Spiel (da der Hund schon etwas größer sein sollte...sonst wäre vermutlich auch der Sheltie dabei gewesen); den haben wir uns dann näher angeschaut, gelesen, über die nachgedacht, die wir im Verein und privat schon etwas kennengelernt haben, mit Züchtern telefoniert und letztendlich auch eine Hündin zu uns genommen. Sie ist jetzt 1,5 Jahre alt und wir sind immer noch sehr happy mit der Entscheidung. Gerade für das erste Jahr hat uns die Züchterin noch einmal eindringlich dazu geraten, vor allem Ruhe zu üben.
Bei Gesprächen mit anderen Vereinsmitgliedern hörte ich dann schon heraus, dass es gar nicht selten vorkommt, dass die Kinder quasi auf dem Hundeplatz gross werden und dann eeeeeeeeendlich mit 15/16 den langersehnten eigenen Hund bekommen - schließlich wissen sie ja, was auf sie zukommt usw., dann aber kurze Zeit später das Interesse verloren haben. Das erste Jahr ist ja nun auch ein Jahr, in dem sportlich quasi nix passiert und die Basics der Hundeerziehung können ganz schön nervzehrend sein. Parallel dazu entwickeln die Kinder/Teenies andere Interessen.
Mit unserer Collie-Hündin habe ich bis dato keine einzige Hundeschulstunde / Trainingsstunde besucht. Das macht meine Tochter alles alleine. Ich bin da nur das Taxi und mache in der Zeit meist etwas mit meiner Hündin. Ich nehme sie natürlich v.a. morgens und abends mit auf die Gassirunde und lasse sie mal in den Garten, füttere sie, wenn ich eh füttere uuuuuuusw. Gerade im Winter, wenn ich keine Lust auf Hundeplatz gehabt hätte, war sie sehr tapfer und ist trotzdem zur Stunde gegangen...dann habe ich sogar meine Hündin z.T. lieber daheimgelassen und alleine im Auto gewartet.
Agi stand bei meiner Hündin auch ganz oben auf meiner Liste - Pudel sind ja auch gerne kleine Bodenlenkraketen :-) ...dafür ist sie allerdings zu hibbelig - ob ich da mit frühem Training Abhilfe hätte schaffen können, weiss ich nicht; natürlich hätte sie da einen Heidenspaß, aber aus meiner Sicht würden die gesundheitlichen Nachteile durch das Hochdrehen überwiegen und das ist ja bei den BCs auch nicht so ungewöhnlich. In unserer Obi-Gruppe sind einige HH, die deshalb statt dem schnellen Agi nun das konzentrierte Obi ausüben und die dadurch ausgeglichenere Hunde im Alltag haben. Meine Tochter möchte jetzt mal reinschnuppern und dann schauen, ob es den beiden Spaß macht. Ist die Hündin dafür nicht geeinet, gibt es noch 1001 andere schöne Beschäftigungen.
Vielleicht kann Deine Tochter ja einen der Vereines-Hunde mal in den Ferien für 2-3 Wochen betreuen? Ich wollte auch schon in diesem Alter einen eigenen Hund haben und habe das für ein paar Jahre gemacht - dann bin ich im Tierheim als Gassigängerin gewesen...den ersten eigenen Hund gab es dann erst mit ü40.