Hier im Erzgebirge wird schon immer traditionell gelichtelt. In jedem Fenster stehen Schwibbögen oder hängen Sterne. Überall im Haus sind Räuchermännl, Pyramiden und Schwibbögen mit echten Kerzen und es riecht immer nach Räucherkerzen. Das war auch früher so und wird bestimmt (hoffentlich) so bleiben. Ich habe das von meinen Großeltern und Eltern so übernommen und auch vieles geerbt. Jedes Jahr kaufe ich was Neues dazu - dieses Jahr wars ein Schwibbogen zum Aufhängen.
Früher hat man in die Fenster in der Weihnachtszeit noch Engel und Bergmänner gestellt - so konnte von außen jeder sehen, wer zur Familie gehört. Zur Hochzeit bekam das Brautpaar 1 Engel und 1 Bergmann geschenkt und für jedes Kind stellte man entweder einen Engel (Mädchen) oder Bergmann (Junge) dazu. Diesen Brauch sieht man leider nicht mehr so oft. Dafür stehen sie aber in der Wohnung.
Zu Heiligabend gabs bei uns zum Mittag immer Nudelsuppe (mir hat die nie geschmeckt) aus den Innereien und dem Hals der Ente, die es dann am 1. Feiertag gab. Die Ente war aber super lecker, allerdings mit Äpfeln gefüllt, was ich auch nicht mochte. Dafür der Rest der Familie umso mehr. Mittlerweile brate ich meine Ente genauso nach dem Rezept meiner Oma - die Äpfel ess ich immer noch nicht, aber es gehört irgendwie dazu. Die Klöße mache ich auch nach dem Rezept meiner Oma aus gekochten Kartoffeln. Wenn da das Rezept gewünscht wird, stelle ich es gern ein.
Und während meine Oma und Mama in der Küche das Festessen am 1. Feiertag gezaubert haben, saßen wir Kinder mit Opa und Papa vorm Fernseher und haben "zwischen Frühstück und Gänsebraten" geschaut.
Am 2. Feiertag war abends 20.15 Uhr "Das Traumschiff" Pflichtprogramm. Ist es bei mir auch heute noch .