Hallo,
Ich überlege nun schon seit Jahren, ob und wann ein neuer Hund bei mir einziehen kann. Im Jugendalter hatte ich eine Aussi/Bordercollie-Mix-Hündin und war mit ihr immer fleißig auf dem Hundeplatz und ganz viel am Strand.
Jetzt bin ich 28, arbeite derzeit auf einem Mutterkuhbetrieb (bin also den ganzen Tag mit dem Pick-Up auf der Weide unterwegs oder laufe durch den Stall) und wohne im Bauwagen (mit 2ha Land drumherum).
Die Hunderassen die mir wahnsinnig gefallen (Deutsch Kurzhaar, Deutsch Drahthaar) sind leider (trotz Jagdschein) erstmal nichts für mich, weil ich einen Hund suche der mich im Alltag begleitet ohne ständig zur Jagd zu gehen oder ihn an der Leine zu führen. Nun habe ich versucht mich mehr auf die Eigenschaften der Rassen zu fokussieren und ehrlich zu überlegen, welcher Hund dann wirklich zu mir und meinem Leben passen könnte und bin auf den Großpudel gestoßen.
Ab August habe ich ein komplettes Jahr frei und suche nach einem eigenen kleinen Hof mit 5-10 ha Land (Ich möchte mich mit Glamping/Bauwagenübernachtungen und kleiner landwirtschaftlicher Produktion selbstständig machen). Für die Suche nach dem Hof nehme ich mir das ganze Jahr Zeit und fahre durch Mecklenburg. Ich hätte dann permanent Zeit, um den Hund mitzuführen und ihn zu erziehen (Hundeschule, genug Zeit im Alltag um ihn alles kennenlernen zu lassen etc.)
Wichtige Faktoren sind für mich:
einigermaßen wetterfest
wenig Jagdtrieb (oder nach Training händelbar)
mittelgroß bis groß
Fremden nicht zu stark zugewandt (soll unsere Gäste nicht völlig vereinnahmen)
anpassungsfähig (Hofalltag mit Rindern, Hühnern, fremden Menschen)
ruhig im Haus
wenn er nicht wahnsinnig viel haart ist es schon ganz nett (Bauwägen sind in Sachen Sauberkeit sowieso schon nicht ganz leicht)
Ein großer Faktor ist natürlich das Leben im Bauwagen. Wir wohnen natürlich auf sehr engem Raum (Ich und mein Freund), auch wenn wir den Großteil der Zeit draußen verbringen. Der Hund muss im Bauwagen seinen Platz finden und sollte nicht permanent von links nach rechts tigern im Bauwagen, sondern sich seine Ecke suchen. Mir ist absolut klar, dass das seine Zeit dauern wird und vieles davon auch erziehungssache ist.
Sollte meine Hofsuche nicht von Erfolg gekrönt sein (man muss ja immer mit allem rechnen) werde ich natürlich wieder in die Landwirtschaft einsteigen und würde auch da meinen Hund mit auf den Hof nehmen (also ähnliches Umfeld wie in der Selbstständigkeit).
Einziges Manko am Großpudel ist für mich bisher, dass er nicht in den Trecker passt aber naja.
Hundesport kommt eher nicht für mich in Frage, weil ich mit dem Alltag und den Tieren schon genug ausgelastet bin und mir das reicht. Ich bin eher der Typ für lange Wald und Wiesenspaziergänge und viele Ausflüge zum Meer (sind für uns nur 4km).
Wie sieht es bei GP aus mit der Betreuung durch eine andere Person? Ist das meist möglich oder fokussieren sie sich lieber auf eine Person?
Ich besuche hier nächste Woche mal eine Züchterin und schaue mir einfach mal an, was die Pudel so ausmacht und bekomme ein Gefühl für die Rasse.
Hoffe ich habe jetzt nichts vergessen. Ich lese hier schon lange immer gespannt mit und bin echt beeindruckt von den guten Kommentaren und dachte ich versuche mich da auch mal beraten zu lassen :)
Ich finde es auch schwer nicht nur nach dem Aussehen zu gehen bei der Rassewahl, sondern wirklich ehrlich in sich hineinzuhorchen und die eigene Situation gut einzuschätzen. Ich will um jeden Preis vermeiden mir einen unglücklichen Hund ins Haus zu holen, der sich ein ganz anderes Leben "wünscht".
Liebe Grüße von der Ostsee