Die Frage ist ja, wieso unterscheidet dein Freund zwischen Männerhund und Frauenhund?
Klar gibt es Hunderassen, die sind in einer sensiblen Hand besser aufgehoben, als in einer groben Hand.
Und es gibt Menschen, die sind dem Tier gegenüber empathischer, gröber, strenger, freundlicher, lascher, etc...
Da würde sich mir erst einmal die Frage stellen, wie seit ihr da charakterlich aufgestellt?
Hat dein Freund das "typische" freundliche, liebreizende, immer verständnisvolle Frauenbild von dir?
Und ist er entgegengesetzt selbstbewusst, leicht herrisch, mit einem drang immer alles zu können und zu wissen?
...wahrscheinlich eher nicht, oder?
Mein Freund zum Beispiel, würde mit einem Gebrauchshund vollkommen versagen. Er lässt alles durchgehen, weil "aber schau doch in diese süßen Augen"... oder weil er überhaupt kein Gefühl für Timing hat.
Ich dagegen bin teilweise immer mal wieder aufbrausend, und handle ab und an auch mal unfair dem Hund gegenüber.
Ich brauche einen robusten Hund, der nicht gleich die Welt untergehen sieht, wenn ich ihn böse angucke.
Bei meinem Freund wäre es, wenn es nach ihm gegangen wäre, ein Mops, ein Zwergspitz oder ein Neufundländer geworden, bei mir Dobermann, Staff, Aussie oder Jack Russel Terrier.
Und ja, wir haben fast 3 Jahre gebraucht, bis wir auf eine geeignete Rasse gestoßen sind.
Eher durch Zufall sind wir beim Wolfsspitz gelandet.
Mein Freund wollte einen Hund für: Kuscheln auf dem Sofa und gesellschaft zuhause, Begleitung auf Ausflügen und Hund muss überall hin mitkommen können, ohne gleich dauerbeschäftigung zu verlangen
Ich wollte den Hund für: Begleitung zum ausreiten und an der Kutsche, Begleitung im Alltag, eventuell ein bischen Hundesport.
Bekommen haben wir tatsächlich genau die richtigen Hunde.
Wobei, im Grunde wären sie genau das, was dein Freund als Männerhund, und Frauenhund bezeichnet... nur wahrscheinlich in einer für deinen liebsten falschen Rollenverteilung.
Djazzy ist der Männerhund... sehr Clever, eigenständig, lernt viel und schnell. Hat aber ihren eigenen Kopf, und zeigt mit öfter ihr absolutes unverständnis, wenn ich etwas abfrage. Sie ist relativ kernig, und dann doch wieder ein kleines Sensibelchen.
Sie will nicht gefallen, aber sie will im Team zusammen etwas unternehmen, und ist sofort Feuer und Flamme, wenn wir etwas neues ausprobieren.
Daisy wäre das, was dein Freund als Frauenhund bezeichnet... sehr sensibel, will gefallen, ist nicht mit dem Selbstbewusstsein ihrer Schwester ausgestattet, und würde im leben nie eine eigenständige Entscheidung treffen, die die Themen wie unerlaubt den Garten verlassen, Kommando ignorieren oder ähnliches betrifft.
Sie will einfach den ganzen Tag bei ihrem Menschen verbringen, und wäre sie nicht 12Kg schwer, würde sie auch gerne in einer Handtasche herumgetragen werden.
Und jetzt rate mal, welcher der beiden den ganzen Tag mit meinem Kerl abhängt... richtig... Daisy.
Mein Freund kann und will das Training mit Djazzy nicht übernehmen.
Er will lieber mit seinem Schoßhündchen gemütliche Spaziergänge ohne Diskussion führen.