Zum Dobermann:
Wenn man eine Rasse gesund züchten will, drängen sich für mich drei Fragen auf:
1. Ist es für die Hunde zumutbar?
Hier sind Dobermänner bis zu ihrem plötzlichen Tod beschwerdefrei? Und das Ableben schnell und schmerzfrei?
Nein. Es gibt Hunde die beschwerdefrei plötzlich tot umfallen ohne zu leiden (Pünktchen hatte sogar noch ihr Spielzeug im Maul z.B.), Hunde die unter Schmerzen den plötzlichen Tod sterben (die Geräusche auf der Deutschen Meisterschaft damals waren recht eindeutig) und Hunde die unter schwerer Medikation langsam dem Ende entgegen gehen und schließen am Lungenwasser ersaufen.
2. Gibt es noch genügend gesunde Hunde?
Ich sage nein. 50% der Population ist betroffen, bei einer Rasse die eh überschaubare Wurfzahlen hat. Natürlich gibt es da auch Personen die es anders sehen, mir ist es zu gefährlich.
3. Gibt es viele Käufer?
Zum Einen, weil man viele Hunde produzieren muss, damit die Chance besteht, dass genügend Zuchthunde für eine genetisch breite Basis darunter sind.
Und zum anderen, damit man gute Chancen hat, unter den vielen Käufern auch welche zu finden, die Deckrüden fördern oder Co-Ownetship zustimmen, oder selber in diese Richtung züchten wollen.
Eine Menge Käufer haben keine FCI Hunde. Ansonsten siehe Wurfzahlen.
In meiner Kindheit wusste jeder, was ein Dobermann ist. Sind sie heute so selten, wie es scheint?
Im IGP wären sie zuhause. Aber kann man so schnell Gesundheit, Wesen und Leistung gleichzeitig verbessern?
Nein. Solange das Wesen nicht weiter leidet, wäre Gesundheit erstmal vornehmlichstes Ziel. Den Genrauchshund wird man nicht wieder rein bekommen.
Die Leute, die jetzt für ZHS und aktiven Familienhund zu RR, Weimi und DD greifen (ob das nun sinnvoll ist oder nicht): Könnten die auch einen Dobermann ein Zuhause anbieten?
Ja. Der Gebrauchshund ist aus dem
Dobermann weitesgehend raus. Ich sähe bei einer vernünftigen Zucht kein Problem. Aber, siehe oben…
Sind die Dobi charakterlich mit Riesenschauzern vergleichbar?
Nein.