Beiträge von Semmi

    Ich schildere mal meine Erfahrung, die sich ähnlich anhören müsste. Die Unterschiede sind, dass ich einen Berner habe, der von einem erfahrenen Züchter kommt und auch erst mit 9 Wochen zu uns kam. Wir sind nicht erfahren, haben aber schon Berner gehabt und kennen uns mit der Rasse aus. Er war so schwierig, dass ich wirklich an meine Grenzen gekommen bin. Hat ständig gepinkelt und auch ständig getrunken. War auch aufgekratzt ohne Ende. So etwas habe ich nie erlebt und war echt anstrengend. Es hat sich teilweise auch hochgeschaukelt, weil man zwar versucht Ruhe zu behalten, aber bei dem ständigen Pinkeln Zuhause, sind die Gesichtszüge dann doch unentspannt. Irgendwann habe ich den Entschluss gefasst, die Welle zu brechen und mir Hilfe zu holen. Check des TA hat nichts ergeben.


    Ich habe leider keine guten Erfahrungen mit Trainern gemacht. Die Trainer haben sicher recht gehabt und trotzdem passte es nicht zu uns. Wenn du nicht dahinter stehst, hilft die beste Lösung gar nichts. Die eine Trainerin war mir zu heavy und spätestens nach der ersten Welpenspielstunde, mit Handgreiflichkeiten den Welpen gegenüber, für mich gestorben. Eine andere meinte, dass der Hund im Kennel oder in einem begrenzen Raum eingesperrt nicht pinkeln würde. Er hat aber alles angepinkelt, sein Kissen, seine Decke, sein Kennel, im Grunde alles. Im abgesperrten Raum hat er in seinem Saft gestanden. Auf Nachfrage hieß es, dass er sich irgendwann daran gewöhnt. Mir wurde es aber zu viel und mir schien mein Hund dadurch noch gestresster.


    Der dritte Trainer war mir zu stringent und da hätte der Hund z.B. nur an einer Stelle liegen dürfen.
    Aus Erfahrung weiß ich aber, dass meine Berner immer die Stelle wechseln möchten, weil sie kühle Stellen mögen.

    Mit diesem Trainer hätte es vermutlich sogar klappen können, aber die Methode passte einfach nicht zu mir und es hätte somit keinen Sinn gemacht.


    Er ist mit ca. 8 Monaten stubenrein geworden, aber er hat es geschafft. Vermutlich hätte es mit der passenden Hilfe besser geklappt, ich habe es versucht und es dann doch lieber selber gemacht. Vielleicht ein Fehler.

    Was er noch bis vor ein paar Monaten noch manchmal gemacht hat, war bei Freude ein wenig zu sprühen. Mittlerweile mit 17 Monaten kommt er total erregt zu mir, aber endlich ohne Feuchtigkeit zu verlieren.


    Das Alleinebleiben könnte sicher besser klappen, ist aber ausreichend. Ein paar Stunden klappt es. Ob er mehr als 4 Stunden schafft, kann ich nicht sagen, da ich es gar nicht möchte.


    Ich weiß heute noch nicht, warum er so viel Probleme gemacht hat. Die anderen früher waren sehr schnell stubenrein geworden. Er ist der erste meiner Hunde, der im Herbst/Winter zur Welt kam. Ob es daran liegt?

    Wenn er dann nicht wie ein Berserker an der Leine zu anderen Hunden ziehen würde, würde ich ihn richtig gernhaben :grinning_squinting_face:


    Ich weiß nicht, ob meine Geschichte helfen kann. Vermutlich nicht und dennoch kann man mit Zeit und Muße und vieeeel Geduld das Ziel erreichen. An deiner Stelle würde ich mir aber einen echten "Luxustrainer" gönnen, denn bei deinem Hund könnte es knifflig werden. Mit Luxustrainer meine ich explizit erfahren und gut für deinen Fall.

    Schleppleine immer am Geschirr. Das ist für euch beide gut. Wenn später der Hund mehr wiegt, fliegst du nicht hin und der Hund verletzt sich nicht. Der Ruck der dabei entsteht, wenn der Hund mit Anlauf das Leinenende erreicht ist nicht zu unterschätzen.

    Wir haben es so gemacht, dass am Halsband an lockerer Leine gegangen wird und am Geschirr etwas mehr Freiraum hat. Im Grunde sind Geschirr und Schleppleine da, um meinen Hund freilaufen zu lassen und trotzdem eine gewisse Kontrolle zu behalten und Halsband und Leine, damit man ruhig laufen kann. Klappt auch gut, solange keine Hunde entgegenkommen, denn dann ist der pubertierende Hund auf herumtollen eingestellt und die lockere Leine futsch. Leider.


    Mein Hund hatte als Welpe eine Hausleine ständig tagsüber an. Damit konnte er sich an eine Leine gewöhnen und gleichzeitig, konnte ich den kleinen besser kontrollieren.

    Leinenführigkeit solltest du üben und nur dazu bekommt der Hund ein Halsband an und am Halsband wir nie gezogen. Das muss Hund lernen, dazu gibts 10000000 Methoden, die beste ist die von Flyingpaws hier aus dem Forum.

    Hast du einen Link dazu. Ich habe unter der Knowledge Base interessehalber geschaut, aber keine Leinenführigkeit von flying-paws gefunden. Da finde ich nur ein paar Sachen von staffy bzgl. Leine. Danke im Voraus.


    Habe gerade die Antwort oben gefunden. Sorry. :pleading_face:

    Ich habe vor ca. 25 Jahren meinen Rüden bei einem Züchter gekauft, der nur eine Hündin hatte und sie auch noch zum ersten mal haben decken lassen, also ein A-Wurf. Es sind damals 9 Welpen gewesen und sie haben sich so eine große Mühe gegeben. Wenig Erfahrung und dennoch der beste Welpe, den ich jemals hatte. Als ich ihn bekam, war er schon zu 95 % stubenrein und war bestens auf das Leben vorbereitet. Ich kann nicht mehr genau sagen, was der Welpe kostete, aber es war für die damalige Zeit schon eine Menge. Ich kann mich erinnern, dass sie mit dem Wurf ein neues Auto mitfinanziert haben, was sie auch so zugegeben haben. Ich habe es ihnen absolut gegönnt und überhaupt keine Probleme damit gehabt. Die liebevolle Aufzucht und der enorme Zeitaufwand, haben den Preis sowas von relativiert und das neue Auto haben sie sich mehr als verdient.

    Also wenn mein Zukünftiger jährlich 3x deckt und dass über die nächsten 10 Jahre hat er sich sicher selbstfinanziert. Mist, eigentlich sollte ich mir das nochmal überlegen und das mit dem Deckrüden einfach lassen, welcher Züchter mit Hündinnen braucht schon einen interessanten Rüden,, der nicht in jeder Linie drinnen steckt. Breite Genpools sind total überwertet. Braucht kein Mensch.

    Ich hatte diesmal auch damit liebäugelt, meinen Bärli fortpflanzen zu lassen. Bei seinen Vorgängern habe ich nie richtig Lust gehabt. Dann hat man mir immer erzählt, dass der Rüde noch liebestrunkener wird, wenn man ihn decken lässt. Das hat mich etwas abgeschreckt, da meine Rüden eh ihre Probleme mit läufigen Hündinnen hatten, da wollte ich es nicht noch verstärken.


    Nun habe ich jetzt wieder darüber nachgedacht und habe noch Zeit, da er noch nicht geschlechtsreif ist. Geröntgt habe ich ihn, aber mehr für mich als für die Zucht. Da er zwar nicht fehlerlos ist, wobei ich bei fast jedem gekörten Hund auch Fehler entdecke, aber ein echt hübscher Vertreter seiner Rasse ist, habe ich es wieder in Betracht gezogen. Ums Geld geht es mir nicht. Der Aufwand ist aber groß und die Kosten auch nicht ohne. Schon das Röntgen hat mit Bestätigung des Vereins schon rund 500 Euro gekostet.


    Wie du schreibst, habe ich auch den Verdacht, zumindest laut Welpenlisten, dass so gut wie immer dieselben Rüden als Vater da stehen. Das schreckt mich schon ab. Kosten, Aufwand und womöglich einen liebestrunkenen Rüden, falls er zufällig einmal dann doch decken durfte, lässt mich wieder zögerlich sein.

    So eine Erfahrung hatten wir auch. Wir gingen zu einer Spielstunde und Welpen wurden mit Wasser bespritzt und einer sogar am Fell gepackt und über zwei Meter geschleift, weil er angeblich zu forsch war. Wir haben unseren Süßen eingepackt und haben das Weite gesucht.


    Wir haben leider keine wirklich guten Erfahrungen gemacht. Hundeschulen hatten wir wenige, dafür einige Einzeltrainings wegen Corona. Ob wir nur Pech hatten? Ich habe es irgendwann aufgegeben.

    Hast vielleicht Freunde mit Hunden oder Hundehalter, die du öfter triffst und ansprechen kannst? Da könnte er doch Kontakt haben.

    Nicht so richtig, leider. Bei den bekannten Hunden ist sein Drang auch nicht so groß. Da wartet er, bis er das Kommando bekommt, dass er nun spielen darf. Bei den ihm unbekannten Hunden macht er die Klappen dicht.

    Wenn wir zum Hundekurs im Hundeverein gehen, hat man den Eindruck, ich hätte einen vollkommen irren Hund. Ich fühle die Arme und die Hände nicht mehr, weil er nur noch zieht. Er ist auch nicht ansprechbar. Er weiß genau, dass er auf den Trainingsplatz kommt, auch ohne ziehen, trotzdem tut er das. Ich weiß auch, dass ich konsequent bleiben muss und er keinen Raumgewinn haben darf. Bei einem 50Kg Hund, der auch noch zum Ziehen "gebaut" wurde, ist es echt eine Herausforderung.


    Bedauerlicherweise ist es dann so, dass man als Halter schon echt frustriert ist und es sich bestimmt auf den Hund dann überträgt. Es schaukelt sich halt hoch. Es ist nicht mein erster Berner Rüde, aber dafür der sturste, würde ich sagen. Vielleicht bin ich aber nur älter geworden.


    Da wir von Anfang an von den Trainern gesagt bekommen haben, dass der Hund am Halsband ruhig gehen soll und nur am Geschirr etwas "freier" gehen darf, befinde ich mich dann in der Zwickmühle. Am Halsband kann ich ihn besser kontrollieren, da er dort aber praktisch nicht ansprechbar oder aufnahmefähig ist, halte ich ihn am Geschirr, da ich mir das Ziehen am Halsband nicht versauen möchte. Ein Teufelskreis. Ich habe wirklich vieles versucht. Wie geschrieben, helfen da keine Kommandos oder Leckerlis, weil er vollkommen im Tunnel ist.

    SavoirVivre


    Ich nehme es mir auch immer vor, dass er keinen Erfolg haben soll. Bei einem sturen, pubertierenden, fast 50 Kg schweren 17 Monate alten Hund, bleibt der Erfolg für ihn leider nichts aus.


    Ich möchte nicht klagen, denn er macht es ganz gut, aber nicht immer kann er seine Impulse draußen richtig sortieren. Ich verlange von ihm aber auch nicht die Perfektion, denn ich bin auch nicht perfekt, und deswegen muss er gar nicht richtig Fuß gehen. Mir reicht es, wenn er nicht zieht und in meiner Nähe geht.


    Wenn keine Hunde in seiner Nähe sind, klappt es auch. Ich konnte seinen Drang, mit anderen Hunden Kontakt aufzunehmen, noch nicht lösen. Da aber nicht alle Hunde so freundlich ihm gegenüber sind und die meisten Hundebesitzer vor dem großen schwarzen Hund eingeschüchtert werden, kann er immer weniger seine Lust auf soziale Kontakte befriedigen.

    Manchmal bin ich echt unsicher ob unkastrierte Rüden glücklich sind.

    Mein letzter Hund war als unkastrierter Rüde glücklich und als "protatabedingt" kastrierter Rüde auch.

    Mein jetziger 17 Monate alter Rüde ist nicht unglücklich, zumindest denke ich das, aber bei läufigen Hündinnen frisst er sehr schlecht und da bin ich eher unglücklich. Er vermutlich dann auch.


    Ich vermute aber, dass bei uns der TA über die Kastration glücklich sein würde. Es ist nur eine Vermutung von mir.


    Ich habe aber noch nicht abschließend entschieden, ob er decken wird. Medizinisch ist alles ok, sein Herrchen, also ich, hat nur wenig Lust ihn vorzuführen, damit er gehört werden kann. Er darf aber eh nicht kastriert werden, bevor er 2 Jahre alt wird.


    Ich habe selber keine negativen Erfahrungen mit der Kastration gemacht, kenne aber vereinzelt Fälle, wo der Hund nicht mehr derselbe danach war und das fand ich schade.