Uff toller "Züchter". Klingt eher nach Vermehrer. Das arme Ding.
Aber schön, dass sie jetzt bei euch ist und nicht mehr da.
Ich hab auch so ein Angstmodell, das andere Hunde außer die Kumpels, mit denen sie aufgewachsen ist, nicht mag. Das ist halt so. Sie muss nicht mit anderen Hunden spielen, wenn sie nicht will. Wieso sollte ich sie zu etwas zwingen, dass sie nicht will? Deine Hündin toleriert andere Hunde, das ist super. Mehr muss sie aber auch nicht. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass dein Hund unsozial ist. Dass sie aggresiv wird, wird Angst sein. Das hatte ich mit Daisy nach einer blöden Hundebegegnung auch.
Hundewiesen meidest du bitte. Ich bin ja eh kein Fan davon aber bei diesem Hund gibt es einfach keinen guten Grund dafür. Du zwingst deinen Hund in Situationen, die sie weder will, noch irgendwas positives davon tragen kann. Im schlimmsten Fall kommt es zur Beißerei. Dein Hund will es nicht. Fremdhundbegegnungen finde ich sowieso dämlich. Was du machen kannst, ist dir nette Hunde suchen, mit denen ihr regelmäßig spazieren geht zB. Hundefreunde sind was komplett anderes als Fremdhundgegegnungen.
Du solltest dich auf jeden Fall mit Körpersprache auseinandersetzen. Gerade bei so Angstmodellen ist das enorm wichtig! Daisy zeigt oft mit Schwanzwedeln, dass ihr etwas unangenehm ist oder sie unsicher ist. Für Menschen die sie nicht kennen, sieht das schnell nach Freude aus. Deswegen ist es so wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Wichtig ist auch, dass du deinen Hund vor anderen schützt, wenn sie dir zeigt, dass sie das nicht will! So baust du u.A. Vertrauen und Bindung auf. Wenn sie das nicht will und du zwingst sie, lernt sie, dass sie dir nicht vertrauen kann und verbindet das evtl noch negativ mit dir. Gerade auf Hundewiesen lernt der Hund bedrängt zu werden und sich irgendwie wehren zu müssen. Das kann auch dazu führen, dass der Hund aggressiv wird. Wenn ein Hund zu nah kommt, bitte den Halter den Hund zurückzurufen. Kommt der Hund dennoch zu nah, nimm deinen Hund hoch. Schütze sie und lass sie nicht alleine mit der Situation.
Ist sie denn wirklich entspannt, wenn ihr unter 10 Min weg seid? Legt sie sich in ihr Körbchen und legt vielleicht auch den Kopf ab? Da würde ich auch nochmal körpersprachlich analysieren, wie der Hund sich verhält. Wie viel Platz hat der Hund? Hat sie einen festen Bereich, in dem sie öfter ist?
Du musst aber auch verstehen und akzeptieren, dass dein Hund scheinbar aus miserablen Verhältnissen kommt und gewisse Dinge einfach so sind, wie sie sind. Sie wird immer ein ängstlicher Hund sein. Du wirst das managen können, daran hab ich bisher keinen Zweifel aber sie wird nie der Hund, den du eigentlich gerne gehabt hättest.
Aber alles in allem wirkst du auf mich sehr bemüht. Das wird, wenn du ihr Zeit gibst und dich mit Körpersprache beschäftigst.
Edit: das klingt jetzt alles sehr negativ von mir. Daher nochmal die Betonung darauf, dass du auf mich sehr sympathisch, emphatisch und bemüht wirkst. Das ist die beste Voraussetzung dafür, dass ihr das gemeinsam hinbekommt. Ich glaub an euch!