Und hier die Fortsetzung:
Nachdem wir uns ja schon für die Brauchbarkeit „Stöbern“ im Schwarzwildgatter entschieden hatten, hatte das auch erstmal Priorität. Wir haben also Leinenführigkeit und Schussruhe (Quattro’s Schwäche ) nochmal aufpoliert und brav alle 3 Termine gemacht. Es war ein ganz schöner Balanceakt den Hund einerseits im Gehorsam zu halten, aber andererseits auch so viel Selbständigkeit zu lassen, dass er sich ohne Unterstützung an die Sauen wagt.
Am 19.08. war es dann so weit. Wir sind eh schon sehr nervös zum Gatter gefahren und da wartete schon der erste Schock. Besagter Pudelpointer nahm ebenfalls an der Prüfung teil . Zum Glück kannten wir schon alle 3 Richter und meinem Freund als Erslingsführer wurde auch nochmal viel erklärt. Beim Gehorsamsteil lief eigentlich alles sehr glatt. Es wurde lediglich angemerkt, dass der Hund erst auf‘s zweite Kommando vom Stöbern zurück kam. Naja, mein Freund hat sich erst nicht getraut zu pfeifen und richtig sprechen kann er dank Kiefer-OP noch immer nicht. Der Pudelpointer hatte natürlich nichts besseres zu tun, als kaum zum Stöbern geschickt wieder zu Quattro zu wollen, war aber diesmal ein Zaun dazwischen . An den Sauen hat Quattro dann routiniert gearbeitet und seine 3min gut durchgebellt. Zum Saujager DD hat es leider nicht gereicht, da hätte er noch mehr Vehemenz zeigen müssen. Alles in allem aber ein gelungener Tag und Quattro durfte sich nun offiziell „brauchbarer Jagdhund“ nennen.
Nachdem wir uns für die HZP ja eigentlich schon zu spät gemeldet hatten, haben wir von unserem Verband netterweise noch einen Termin am 03.09. bekommen, der ursprünglich gar nicht geplant war. So bestand unsere Prüfung nur aus 5 Hunden (4 DD, 1 KLM). Es war alles durchgetaktet. Daher sind wir pünktlich um 08:00 Uhr ans Wasser gestartet.
Das war unser Prüfungsgewässer. Ein Altarm, der sich ziemlich lang zog.
Quattro mit Startnummer 3. Die ersten beiden Hunde haben sehr gut gearbeitet, aber beide ihre lebende Ente jeweils nicht aus dem Schilf bekommen. Quattro hat beim ersten Bringen aus dem Wasser etwas gepfuscht, aber dann bei der Verlorensuche gut nachgelegt. Dann kam das Stöbern und es waren ja mittlerweile 3 Enten im Wasser. Bereits nach wenigen Minuten hat er die erste Ente aus dem Schilf gedrückt, leider war der Schütze nicht schnell genug und die Ente konnte Quattro dann abhängen, weil sich die Manschetten bereits gelöst hatten. Auf dem Rückweg wurden dann dumme Sprüche gemacht, weil Quattro anstatt über die offene Wasserfläche durch halbhohes Schiff zurückschwamm und richtig kämpfen musste. Es hatte aber seinen Grund, denn er hatte die Schwimmspur einer weiteren Ente. Diese konnte dann auch sauber geschossen werden. Ergebnis waren 11 Punkte an der lebenden Ente und damit die besten Punktzahl an dem Tag.
Leider haben wir gedacht, dass Quattro nach der Aktion eher ausgepowert ist. Ganz im Gegenteil war er aber so hochgefahren, dass er die anschließenden Schleppen leider total vergeigt hat. Bei beiden eine große Ehrenrunde ehe er dann ans Stück ist und das dann auch sofort aufgenommen und total akkurat gebracht hat. Da gab dann berechtigterweise nur ein „genügend“ für die Schleppen, aber gute Noten für‘s Bringen . Danach hat Herrchen den Hund nochmal Maß genommen und in der Suche hat er sich dann von seiner besten Seite gezeigt, gut die Nase genutzt, im Gehorsam gestanden. Ergebnis waren dann hier auch noch eine 10 für Führigkeit und Gehorsam, eine 11 für die Arbeitsfreude, sowie ein extra Lob des Richters für die Entwicklung seit der VJP (er konnte sich noch gut an Quattro erinnern ). Ein bisschen zittern mussten wir am Ende nochmal, denn da kam die Zahnkontrolle und Quattro hatte ja mehr als genug schlechte und schmerzhafte Erfahrungen damit, aber es hat sehr gut geklappt.
Alles in allem sind wir mit 173 Punkten rausgegangen und um viele Erfahrungen reicher. Damit hatte unser Drahthaar also auch noch die Brauchbarkeiten „Bringen“ und „Wasserarbeit“ in der Tasche.
Und als ob wir nicht sowieso schon sehr zufrieden mit Quattro waren, hat er genau einen Tag nach der HZP auch noch seinen Härtenachweis erbracht. Am selben Abend hat er dann noch eine Totsuche machen dürfen, bei der sich Herrchen absolut sicher war, dass er weiß wo der Keiler liegt. Ergebnis war, dass der einen Haken in genau die entgegengesetzte Richtung geschlagen hat und Herrchen ihn ohne den Drahthaar wohl nicht gefunden hätte. Ich glaube der war an dem Abend stolzer auf den Hund als auf seinen Keiler . Somit visieren wir für‘s nächste Jahr noch die Brauchbarkeit „Schweißarbeit„ an.