Beiträge von Airen

    Das Thema Autofahren ist aber ein ganz anderes. Da musst nur du (bzw. deine Mitfahrer) im Zweifelsfall mit Gejaule, Randalieren etc. leben. In einem Büro kann diese Strategie aber ganz gewaltig schief gehen und wenn es richtig blöd kommt, will der Chef gar keine Hunde mehr im Büro und die künftige Zusammenarbeit mit den Kollegen dürfe sich dann wenig harmonisch gestalten.


    Ich hatte Quattro insgesamt 3 oder 4 mal mit im Büro. Immer mit Erlaubnis des obersten Chefs und auch nur wenn ich die Vetretung meines direkten Chefs gemacht habe und daher nicht im HO arbeiten konnte. Der Hund hat sich jedes Mal vorbildlich benommen, war angeleint und meine Bürotür geschlossen. 90% der Kollegen wussten nicht mal, dass er überhaupt da ist und ich habe nur die vorgewarnt, die direkt vorm Schreibtisch standen, falls doch mal ein Hundekopf vorguckt. Trotzdem habe ich im Juni plötzlich vom großen Chef mitgeteilt bekommen, dass es so nicht mehr geht. Mein direkter Chef hätte ein Problem damit. Jetzt hat sich rausgestellt, dass keine Allergie oder so was dahinter steckt, sondern er nur die Geschichten des Diensthundes unseres Försters gehört hat und sowas würde er bei sich nicht wollen. Ich wurde also für etwas „bestraft“, das ein Kollege verbockt hat, bevor mein Chef und ich überhaupt dort angefangen hatten. Tolle Sache…

    Unser Drahthaar ist ja auch Bürohund und das seitdem er 10 Wochen alt ist, ABER das hat nur geklappt, weil Herrchen einer der Chefs ist und daher alle anderen dazu verdonnern konnte, den Nervzwerg zu dulden. Heute mit fast 2 ist er absolut routiniert, pennt 90% der Zeit und stört sich auch nicht mehr daran, wenn Herrchen mal den Raum verlässt. Bis dahin war der Weg aber mit einigen zerbissenen Telefonkabeln, kaputten Lesebrillen und Kaffebechern und angefressenen Aktenordnern „gepflastert“. In seiner Spooky-Phase hat er gern mal die Monteure angeknurrt, wenn sie hektisch ins Büro stürzten. Allerdings war er auch DIE Abschreckung für unangemeldete Vertreter :D.

    Allerdings gehört er auch zu einer Rasse, die grundsätzlich mit stundenlangem Warten und Klappe halten kein Problem hat.


    Unseren Aussie hingegen, hätte ich mir nur mit viel Arbeit und in einem „vernünftigen“ Alter im Büro vorstellen können. Als Welpe und Junghund konnte er zwar auch abschalten und pennen, aber wenn er wach war, dann war jede Fliege, jedes Auto und jede Bewegung interessant und spannend. Außerdem war er sehr schnell gefrustet und hat dem lautstark Ausdruck verliehen. Wenn ich für‘s Studium viel erledigen musste, war ich heilfroh ihn in den Garten packen zu können.


    Alles in allem ein steiniger Weg und ich bezweifle das Kollegen und/oder Chef dafür die Geduld mitbringen. Daher auch hier eine Stimme für alternative Betreuung und langsames heranführen an den Büroalltag.

    Mit ein bisschen Übung und Gehorsam sollte das definitiv hinzubekommen sein.


    Unser Drahthaar hatte ja nach seiner Jugendprüfung mehrere sehr schmerzhafte Untersuchungen am Maul bei der er auch mal angesetzt hat, nach vorn zu gehen. Trotzdem hat er durch das gezielte Üben auch wieder gelernt es zu dulden. Dazu muss man sagen, dass beim Drahthaar der Richter ins Maul guckt. Dabei sind die meist echt nicht zimperlich und halten das Maul auch gerne mal länger auf und erklären den Richteranwärtner was. Dagegen war die Untersuchung der Hoden tatsächlich ein Klacks.

    Der Grundgedanke ist hier auch, das der Hund das nicht toll finden muss, aber wenn er im Kopf sauber ist und im Gehorsam steht, trotzdem duldet.

    Ich hab den auch und ja er ist sehr laut. Außerdem dauert die Couch mit der kleinen Bürste recht lange und die große zieht irgendwie nicht so viel Wasser raus. Allerdings ist es mir die Arbeit wert, wenn ich die Dreckbrühe sehe, die hier aus der Couch, dem Teppich und den Stufenmatten kommt:fear:.


    Die Fleckenentfernung funktioniert gut und ich habe schon einiges rausbekommen, bei dem normaler Posterschaum o.ä. versagt hat.

    Da es hier auch schon zu mehreren Einbrüchen kam, unterbinde ich das Bellen tatsächlich auch nicht. Es soll jeder gern wissen, dass hier große Hunde wohnen.


    Der Collie ist ein kleiner Wachfreak und mit einer sehr hohen Stimme „gesegnet“. Das findet der Nachbar zwar gelegentlich blöd, aber da der Spuk nach 30 Sekunden vorbei ist bzw. ich dem Collie mitgeteilt habe, dass es jetzt gut ist, muss er damit leben. Andere Nachbarn sind mittlerweile froh, dass die Hunde da sind, weil ihre Häuser immer mal wochenlang unbewohnt sind und die Hunde doch eine abschreckende Wirkung haben.


    Der Drahthaar bellt seltener und ernster, aber auch er hat seine Erzfeinde die gemeldet und verbellt werden müssen. Das haben unsere Nachbarn sich aber selbst zuzuschreiben. Sie meinten es wäre eine super Idee ihren DSH-Welpen immer beim Zeitung holen vor unserer Gartentür rumtanzen zu lassen, denn „die müssen sich ja kennenlernen“. Quattro fand dieses Ignorieren seiner eindeutigen Ansagen mehr als unhöflich und macht das seitdem auch deutlich klar. Sonst meldet er aber eher, wenn ihm was wirklich spanisch vorkommt.


    Doppelter Zaun mit Hecke hat bei uns übrigens nur wenig Entspannung gebracht. An Tür und Tor sind sie halt weiterhin direkt dran und ansonsten wird einfach gehorcht, wann die Nachbarshunde anschlagen und dann mitgemacht.

    Ich bin ja bisher eher von Werbung mit Qulazuchten verschont geblieben, aber beim Bissel hat‘s mich dann doch erwischt. Finde ich absolut daneben :rotekarte:




    Und hier die Fortsetzung:


    Nachdem wir uns ja schon für die Brauchbarkeit „Stöbern“ im Schwarzwildgatter entschieden hatten, hatte das auch erstmal Priorität. Wir haben also Leinenführigkeit und Schussruhe (Quattro’s Schwäche :ugly: ) nochmal aufpoliert und brav alle 3 Termine gemacht. Es war ein ganz schöner Balanceakt den Hund einerseits im Gehorsam zu halten, aber andererseits auch so viel Selbständigkeit zu lassen, dass er sich ohne Unterstützung an die Sauen wagt.

    Am 19.08. war es dann so weit. Wir sind eh schon sehr nervös zum Gatter gefahren und da wartete schon der erste Schock. Besagter Pudelpointer nahm ebenfalls an der Prüfung teil :verzweifelt:. Zum Glück kannten wir schon alle 3 Richter und meinem Freund als Erslingsführer wurde auch nochmal viel erklärt. Beim Gehorsamsteil lief eigentlich alles sehr glatt. Es wurde lediglich angemerkt, dass der Hund erst auf‘s zweite Kommando vom Stöbern zurück kam. Naja, mein Freund hat sich erst nicht getraut zu pfeifen und richtig sprechen kann er dank Kiefer-OP noch immer nicht. Der Pudelpointer hatte natürlich nichts besseres zu tun, als kaum zum Stöbern geschickt wieder zu Quattro zu wollen, war aber diesmal ein Zaun dazwischen :mrgreen-dance:. An den Sauen hat Quattro dann routiniert gearbeitet und seine 3min gut durchgebellt. Zum Saujager DD hat es leider nicht gereicht, da hätte er noch mehr Vehemenz zeigen müssen. Alles in allem aber ein gelungener Tag und Quattro durfte sich nun offiziell „brauchbarer Jagdhund“ nennen.



    Nachdem wir uns für die HZP ja eigentlich schon zu spät gemeldet hatten, haben wir von unserem Verband netterweise noch einen Termin am 03.09. bekommen, der ursprünglich gar nicht geplant war. So bestand unsere Prüfung nur aus 5 Hunden (4 DD, 1 KLM). Es war alles durchgetaktet. Daher sind wir pünktlich um 08:00 Uhr ans Wasser gestartet.


    Das war unser Prüfungsgewässer. Ein Altarm, der sich ziemlich lang zog.



    Quattro mit Startnummer 3. Die ersten beiden Hunde haben sehr gut gearbeitet, aber beide ihre lebende Ente jeweils nicht aus dem Schilf bekommen. Quattro hat beim ersten Bringen aus dem Wasser etwas gepfuscht, aber dann bei der Verlorensuche gut nachgelegt. Dann kam das Stöbern und es waren ja mittlerweile 3 Enten im Wasser. Bereits nach wenigen Minuten hat er die erste Ente aus dem Schilf gedrückt, leider war der Schütze nicht schnell genug und die Ente konnte Quattro dann abhängen, weil sich die Manschetten bereits gelöst hatten. Auf dem Rückweg wurden dann dumme Sprüche gemacht, weil Quattro anstatt über die offene Wasserfläche durch halbhohes Schiff zurückschwamm und richtig kämpfen musste. Es hatte aber seinen Grund, denn er hatte die Schwimmspur einer weiteren Ente. Diese konnte dann auch sauber geschossen werden. Ergebnis waren 11 Punkte an der lebenden Ente und damit die besten Punktzahl an dem Tag.

    Leider haben wir gedacht, dass Quattro nach der Aktion eher ausgepowert ist. Ganz im Gegenteil war er aber so hochgefahren, dass er die anschließenden Schleppen leider total vergeigt hat. Bei beiden eine große Ehrenrunde ehe er dann ans Stück ist und das dann auch sofort aufgenommen und total akkurat gebracht hat. Da gab dann berechtigterweise nur ein „genügend“ für die Schleppen, aber gute Noten für‘s Bringen :ugly:. Danach hat Herrchen den Hund nochmal Maß genommen und in der Suche hat er sich dann von seiner besten Seite gezeigt, gut die Nase genutzt, im Gehorsam gestanden. Ergebnis waren dann hier auch noch eine 10 für Führigkeit und Gehorsam, eine 11 für die Arbeitsfreude, sowie ein extra Lob des Richters für die Entwicklung seit der VJP (er konnte sich noch gut an Quattro erinnern :pfeif:). Ein bisschen zittern mussten wir am Ende nochmal, denn da kam die Zahnkontrolle und Quattro hatte ja mehr als genug schlechte und schmerzhafte Erfahrungen damit, aber es hat sehr gut geklappt.



    Alles in allem sind wir mit 173 Punkten rausgegangen und um viele Erfahrungen reicher. Damit hatte unser Drahthaar also auch noch die Brauchbarkeiten „Bringen“ und „Wasserarbeit“ in der Tasche.



    Und als ob wir nicht sowieso schon sehr zufrieden mit Quattro waren, hat er genau einen Tag nach der HZP auch noch seinen Härtenachweis erbracht. Am selben Abend hat er dann noch eine Totsuche machen dürfen, bei der sich Herrchen absolut sicher war, dass er weiß wo der Keiler liegt. Ergebnis war, dass der einen Haken in genau die entgegengesetzte Richtung geschlagen hat und Herrchen ihn ohne den Drahthaar wohl nicht gefunden hätte. Ich glaube der war an dem Abend stolzer auf den Hund als auf seinen Keiler :applaus:. Somit visieren wir für‘s nächste Jahr noch die Brauchbarkeit „Schweißarbeit„ an.

    Das freut mich :D. Wird aber länger…


    Wir sind ja nach der VJP total motiviert in die HZP-Vorbereitung gestartet. Mit unserer Übungsgruppe haben wir uns weiterhin getroffen und waren wirklich guter Dinge. Dann hatte Quattro Ende April einen Unfall bei dem er sich einen Ast in den Rachen gerammt hat. Danach begann eine echte Odyssee. Jedes Mal, wenn wir wieder halbwegs ins Training kamen, musste er wieder operiert werden, weil noch Splitter zurückgeblieben waren. Auch beim Apport hat er natürlich massive Probleme gehabt, weil immer wieder was weh tat.


    Um die Zeit wenigstens etwas sinnvoll zu nutzen, sind wir dann in‘s Schwarzwildgatter gefahren. Eigentlich wollten wir nur wissen, wie Quattro sich an den Sauen anstellt und zur Not eben auch lernt, dass die Tierchen ordentlich zurück hauen. Entgegen der ersten Erwartungen hat er sich gar nicht dumm angestellt und es wurde uns geraten alle 3 Termine zu machen und dann die Brauchbarkeit am Schwarzwild zu absolvieren. Dann hat es Herrchen erwischt. Wie sein Hund hatte er Schnuten-Aua inklusive großer Kiefer-OP. Ich hatte in der Zeit einen heftigen Fahrradunfall und kaum dass wir alle wieder krauchen konnten sind wir zur Übungsgruppe. Hier hatte sich allerdings die Antipathie zwischen Quattro und einem Pudelpointer so verstärkt, dass dieser jedesmal, wenn er frei lief oder bei der Arbeit Frust hatte, auf Quattro drauf ist. Bei so einer Aktion sind wir Invaliden dann auch nochmal schön gestürzt. Damit war die Gruppe für mich dann auch Geschichte, weil ich keinen Bock hatte, dass dieser 40kg Brocken unseren Drahti und uns irgendwann platt macht.


    Am 25.07. hatte dann Quattro seine letzte OP. Wir hatten vorher den Apport gerade wieder neu aufgebaut, weil er am Wasser absolut nicht zuverlässig brachte und auch an Land gerne auf halber Strecke die Lust verlor. Als wir dann wieder mit dem Training anfangen wollten, hat er bei der Wasserarbeit plötzlich komplett dicht gemacht. An dem Punkt war es für mich vorbei, weil ich diesen Druck bei einem jungen Hund einfach nicht mehr wollte. Mein Freund wollte noch zu einem Wasserübungstag, um sich Tipps von erfahrenen Hundeführern zu holen. Genau 3 Tage nachdem er komplett dicht gemacht hat, sind wir an einen kleinen Tümpel in der Nähe gefahren, eigentlich nur zum Baden. Mein Freund wollt‘s wissen und hat mal Spaßeshalber den Enten-Dummy geworfen. Was soll ich sagen… der Hund hat apportiert als ob er noch nie was anderes gemacht hat und seitdem alles aus dem Wasser geholt, was lange genug still hält.



    Beim Wasserübungstag wurde uns dann Mut gemacht, es mit der HZP doch zu versuchen. Es war zwar allen klar, dass Übung fehlt, aber Quattro’s Anlagen würden wohl ausreichen.


    Fortsetzung mit den Prüfungsberichten folgt :tropf:.

    MDR1 Gendefekt ist doch nicht "nur" Unverträglichkeit bestimmter Medikamente sondern geht doch auch mit erhöhter Stressanfälligkeit einher.

    Betroffene Hund gehören für mich einfach nicht in die Zucht!


    Gibt es hier im Forum Besitzer von MDR1(-/-) Hunden?

    Hier auch ein -/- Hund. Neo ist zwar insgesamt ein sensibler und bei Fremden sehr zurückhaltender Hund, aber ansonsten auch ein kleiner Sonnenschein. Er ist grundsätzlich auch ein eher gemütlicher und abwartender Kandidat. An sich der perfekte, recht anspruchslose Begleithund.


    Ich muss zuzugeben, dass wir bisher wenig Einschränkungen durch den Defekt haben. Auch seine bisher einzige Narkose bei der Notkastration hat er gut verkraftet und war schnell wieder fit.

    Hier sind die Fellmassen meist das größere Problem :ugly:.


    Ehrlich gesagt gruseln mich hier eher die diversen Hütehund-Mixe und Hütis vom „liebevollen Hobbyzüchter“ bei denen kein Schwein Ahnung hat, was MDR1 überhaupt ist. Keine Ahnung wieviele da mit dem Defekt rumlaufen und die Halter keinen Dunst haben, wie man damit umgehen muss.