Hallo Ihr Lieben,
nachdem ich nun schon seit vielen
Jahren stille Mitleserin bin, möchte ich mich nun mit einem eigenen
Thema an euch wenden und von euren Erfahrungen profitieren.
Kurz zur Ausgangslage: Ich bin
Besitzerin eines absoluten Dreamteams – einem Australian Shepherd
Rüden und einer amerikanischen Collie Hündin. Ein tolles Paar was
sich abgöttisch liebt und völlig problemlos im Alltag ist und mir
wahnsinnige Freude bescheren. Meine beiden sind nun in einem guten
Alter (7 und 6 Jahre) und soweit gefestigt und noch fit genug, dass
ich mir gut vorstellen kann noch eine arbeitsintensivere Hündin
dazu zu nehmen, da ich mir einen Begleiter sehr wünsche, der mich in
allen sportlichen Aktivitäten, sowie alltäglichen Aktivitäten
begleitet und mit dem ich mehr in den Hundesport eintauchen kann.
Meine beiden haben da leider keinerlei Ambitionen und auch nicht das
Interesse und sind generell sehr pflegeleicht. Die Colliedame ist von
der Sorte Couchpotato, lauffaul und eher schleichend unterwegs. Der
Aussie hat zwar Power und Energie allerdings ist sein Nervenkostüm
trotz Jahrelanger Arbeit nicht ausreichend stabil dass er die vielen
Reize gut wegsteckt und ich ihm das auch nicht zumuten möchte (den
Fehler habe ich mir zu zuschreiben da ich keinen Abstand von den
bereits eher hibbeligen Eltern genommen habe – zu
unerfahren und die Welpies sind doch so zucker ). Beide sind sehr
pflegeleichte Exemplare die mit großen ausgedehnten
Waldspaziergängen, ab und an Futtersuch- und Futterbeutelspiele
sowie neue Tricks, Frisbee und joggen gut ausgelastet und glücklich
sind.
Was mir an gewünschten Aktivitäten so
vorschwebt sind:
lange Wanderungen, Jogging/Canicross-
und Inlinereinheiten, Obedience (oder andere Dinge wie Agi, Fährte,
da bin ich recht offen) und vielleicht Bikejöhring ebenso
hundegerechte Tagesausflüge. Allerdings schaue ich da sehr gerne auf
den individuellen Hund und dessen Vorlieben.
Nun wird es kompliziert: Mir hat schon
immer die Optik des Schäferhundes sehr zugesagt weil sie für mich
das Bild eines Hundes darstellen. Groß, tolle Gestalt, wache Augen, niedliche Stehohren, ich liebe ja die plüschies Hundeführerbezogen, und immer für alles zu haben . Da mir die Masse und die leidende Gesundheit mittlerweile
nicht ganz so zusagt und ich eine zierlichere Gestalt bevorzuge habe
ich mich weiter informiert und bin dabei auf den Tervueren und
Groenendael gestoßen. Ok - belgischer Schäferhund – da denkt man
direkt an den durchgeknallten Mali, absolute Horrorvorstellung wenn man den Aussagen
im Internet glauben schenken darf. Die Show Tervs sollen wohl nicht
ganz so extrem sein. Ist das so?
Und hier ist auch das Problem. Ich lese
einfach so viele verschiedene Meinungen. Ich traue mir durchaus zu
eine konsequente liebevolle Erziehung und Management zu haben und
einem Hund der Entscheidungen gerne selber trifft, diese abzunehmen,
allerdings schreckt mich dieses „extrem von allem“ schon ehrlich
gesagt ab. Einen absoluten Hibbel der zu Übersprungshandlungen
neigt, extrem reizoffen ist und auch gegen mich geht bei Frust ist
alles andere als meine Wunschvorstellung. Natürlich habe ich mit
meinen Beiden auch Themen gehabt, aber alles in allem sind beide sehr
nette Vertreter ihrer Rasse und der Aussie kommt eher einem Labbi
gleich . Durch den Will-to-please sehr gut in die richtigen Bahnen zu
lenken.
Im Kontrast dazu steht meine im
Privatleben gemachte Erfahrung mit solchen Exemplaren. Die bestehen
aus 2 Malis, einem Terv und 2 Schäferhunde lang- und kurzstock
welche nicht im Hundesport geführt werden, sondern rein als
Familienhunde gehalten werden. Der Terv Rüde zum Beispiel wird mit 2
Stunden Gassi und unterschiedlichen sportlichen Aktivitäten
ausgelastet, mal Canicross, mal Bikejöring, mal Obedience, Clickern
und scheint damit recht zufrieden zu sein. Er ist 5 Jahre. Ist sozial
verträglich und ein umgänglicher netter Geselle. Ich weiß, dass
einzelne Verteter einer Rasse wenig bis gar nichts über die Rasse im
allgemeinen aussagt, es kann irgendwo alles von allem dabei sein. Und
das macht es so schwierig für mich einzuschätzen. Sollte ich da
immer vom worst case scenario ausgehen?
Ich habe mich hier im Forum auch schon
recht gut durchgewühlt insbesondere mit dem Themen der genannten
Rassen, allerdings konnte ich daraufhin keine Entscheidung für mich
fällen. Sind alle Schäferhundtypen so extrem? Ich weiß, sie sind
Gebrauchshunde die noch einmal ne ganz andere Portion an Auslastung
brauchen und eine für sie sinnvolle Beschäftigung nachgehen
wollen/müssen. Würdet ihr bei mir einen Schäferhund sehen? Könnte
ein Tervueren bei mir glücklich werden? Oder sollte ich Abstand
davon nehmen und vielleicht auf den gemäßigten aber sportlichen
weißen Schäferhund umsteigen? Oder gar die Rasse ganz vergessen?
Ich wäre Euch dankbar wenn ihr mir
etwas helfen könntet weil es mir wichtig ist, dass alle zufrieden
sind und auch meine beiden Bären nicht darunter leiden müssen weil
Frauchen Größenwahnsinnig ist .