Was mich ja etwas überrascht, ist, dass die IGPler hier doch etwas enttäuscht oder verwundert (oder genervt) klingen über die Negativemotionen, die ihr Sport hervorrufen kann.
Gut, nach dem was hier zusammengefasst wurde, ist der Rütter wohl eher populistisch und faktenfern unterwegs, und ich habe hier interessiert gelesen, wie so etwas sauber aufgebaut wird, wie ritualisiert und kontrolliert die Aufgaben absolviert werden. Das sind beeindruckende Beschreibungen. Und dann klicke ich in die Videos (von den Schutzdienst-Verfechter*innen hier eingestellt) und kann nur denken, wow, das wirkt, pardon… abstoßend. Denn was man sieht: Hunde, die Menschen stellen, die Schaum vor dem Maul haben, während sie Menschen verbellen. Die sich in Menschen in Schutzanzügen verbeissen und sich an dem Arm durch die Luft schleudern lassen ohne loszulassen. Menschen, die den Hund mit einem Stock bedrohen? provozieren? (Bedeutet wahrscheinlich was ganz anderes, sieht aber für Laien so aus). Ja, alles ritualisiert und kontrolliert, und für Hundesportler*innen ganz normal. Aber für Außenstehende sind es eben einfach gewalttätige Szenen, die da, ich sag mal, nachgespielt werden. Und es wird hier ja betont, es ginge nicht um den „krassen Hund“. Aber praktisch keines dieser Videos kommt ohne Zeitlupe, Standbilder und coole Musik aus, die genau den krassen Hund ästhetisieren. Geht aber trotzdem gar nicht um die krasse Aktion?
Dass der Kontrast zwischen (jaja, ritualisierter) Aggression und totalem Gehorsam, den man hier sieht, auch die hier immer wieder angeführten „Deppen“ anzieht, ist halt schlüssig. Geht Schützenvereinen wahrscheinlich ähnlich. Nach außen evoziert dieser Sport einfach extreme Bilder, die halt auch starke Gegenreaktionen hervorrufen können. Daran kann man sich abarbeiten, aber das dürfte ein Kampf gegen Windmühlen sein. Auch wenn er sich hier sehr interessant liest.