Ich denke, BettiFromDaBlock hat einen Punkt: Weiße Personen sind vielleicht nicht wirklich die beste Anlaufstelle, um die Aussage zu beurteilen.
DAS ist eine rassistische Aussage. Also wenn weiße Menschen zB in gewissen ostasiatischen oder afrikanischen Ländern Rassismus erleben, sind sie trotzdem nicht in der Lage solche Aussagen zu beurteilen, weil die Hautfarbe dafür sorgt, dass sie dazu nicht im Stande sind oder wie genau meinst du diese Aussage? Denn dein Kriterium Rassismus beurteilen zu können ist ja offensichtlich die Hautfarbe und nicht die Frage ob diese Person schonmal Opfer oder zumindest direkter Zeuge von Rassismus war.
So würde man nicht über weiße Babys reden.
Falsch, so würde man in Zentraleuropa, wo weiß nunmal die vorherrschende Hautfarbe und damit der Standard ist, nicht über Babies reden. Hellhäutig ist hierzulande nunmal ein ziemlich nutzloses Kriterium um jemanden zu beschreiben, weil das auf die überwiegende Mehrheit zutrifft. Das ist genauso wie wenn ich nach Südostasien oder wo fliegen würde und dort eine Person die ich suche mit "hat (fast) schwarze Haare" beschreibe. Haben dort fast alle. Nutzloses Kriterium.
Jetzt flieg mal nach Zentralafrika, wo dunkelhäutig der Standard ist, und unterhalte dich da mal über das gleiche Thema und sag mir was du feststellst.
Ich habe ja nicht gesagt, dass weiße Personen sich grundsätzlich nicht äußern dürfen oder gar nicht kompetent in der Frage sind. Ich finde aber eine Standard-Situation, in der weiße Personen zusammenkommen und diskutieren, ob ein Sachverhalt rassistisch ist, schon etwas seltsam, vor allem, wenn rauskommen sollte, nee, nicht rassistisch, alles tutti! Weiße sind hierzulande nun einmal nicht von strukturellem Rassismus betroffen, und ernsthafte Erfahrungen mit strukturellen Rassismus in anderen Kontinenten dürften die allerwenigsten gemacht haben. Und das ist doch die Ausgangssituation, die fragliche Bemerkung ist hier gefallen, der Kontext ist zentraleuropäisch, und ich fand, an der Bemerkung „vielleicht bin ich zu weiß, um das zu beurteilen“ (aus dem Gedächtnis zitiert), ist was dran. Dabei geht es nicht um die Hautfarbe, sondern um die Erfahrungen, die man aufgrund der Hautfarbe hier (!) macht. Und die unterscheiden sich fundamental von den Erfahrungen von PoCs. Mehr meinte ich gar nicht.
Den Vergleich mit der Beschreibung eines Menschen als schwarzhaarig in Zentralasien sehe ich nicht. Es ging ja nicht um eine sachliche Beschreibung zur Identifikation einer Person, sondern um eine Bewertung eines Personenkreises aufgrund eines äußerlichen Merkmals. Und da bleibe ich dabei: Sounds like Exotismus und daher schon nicht unproblematisch.