Beiträge von Ariodante

    Ich finde es ja amüsant, dass du die Fotos „Humanmedizinern“ zur Erstellung eines Ad-Hoc-Gutachtens vorlegst, die dann „verzweifelt“ nach Anzeichen eines schweren Bisses suchen. Das bewegt dich alles schon sehr, ne?


    Warum du dazu kommst, dass ein „schwerer Biss“ so definiert ist, dass er die von dir aufgezählte Behandlung nach sich zieht, ist nicht so nachvollziehbar, aber gut.


    Der Artikel selbst ist vielleicht nicht Pulitzerpreis-verdächtig, aber keineswegs so unprofessionell wie du ihn versuchst darzustellen. Er berichtet konsequent aus Sicht des Opfer und macht das durchgehend kenntlich.


    Zurecht forderst du ein, dass man sich auf Fakten beschränkt und nicht herumfantasiert. Und dann fragst du dich,

    Hat der Mann vielleicht irgendwas gemacht und versucht sich damit rauszureden?

    spekulierst, was die Angler gehört haben können oder nicht und holst medizinische Gutachten über Fotos ein. Merkste selber, ne?


    Kennst du den Begriff „kognitive Dissonanz“?

    Man kann auch rechtsextrem sein und Südtirols Separatisten unterstützen - so war das bei den Anschlägen 1962. Ist wirklich sehr interessant, Hörempfehlung.

    Ich kenne das als Anekdote durchaus auch. Mein Mann war so in den 70ern/80igern mit der Familie seiner Tante öfter mal dort und meinte mal, wenn man Deutsch redet statt italienisch wurde man zumindest damals besser bedient (beim örtlichen Bäcker, wenn man ital. redete durchaus auch ignoriert). Wobei ich nie verstanden habe, warum.

    naja, weil man damals alles italienische hasste.

    das war die hochzeit der freiheits-/unabhängigkeitskämpfe in Südtirol. Ich war damals als Kind in Urlaub in Bruneck, da wurde eine Statue deswegen gesprengt.

    Weil mir heute beim Hören dieser Teil des Threads wieder eingefallen ist, lasse ich mal einen ARD-Podcast-Tipp hier: „Eisernes Schweigen“, es geht um die Beteiligung deutscher Rechtsextremisten an separatistischen Anschlägen in in den 60gern, eingebettet in die Familiengeschichte der Moderatorin. Ausgesprochen interessant zu hören.

    Mit einem guten Trainer sollte es eigentlich keine Rückschritte geben. Er muss auch nicht aus deiner Hundeschule sein, um dir weiterzuhelfen. Der Vorteil eines guten Trainers wäre, dass er sich vor Ort „das System“ anschauen kann. Wie interagieren Texas und Lui zuhause? Was siehst du und machst du schon richtig, wo sind dir Dinge noch nicht aufgefallen? Wie interagierst du mit den Hunden im Alltag? Wie kannst du welche Baustelle gezielt angehen? Vor allem in Hinblick auf die Markiererei wäre das sicher hilfreich, wenn das ein Profi vor Ort sieht. Damit kannst du dir das Leben eventuell deutlich einfacher machen.


    Hier können die Leute nur darauf reagieren, was du schreibst, und das gibt natürlich nie das ganze Bild (auch die Hundeschule sieht ja immer einen Ausschnitt).


    Und nicht böse sein, aber ich versteh schon ein bisschen, was vorhin mit „beratungsresistent“ gemeint war. Du fragst nach Erfahrungen, aber wenn welche mit dir geteilt werden, verwendest du einige Energie darauf, zu erklären, warum das alles nicht sein kann und bei dir alles anders ist und du auf jeden Fall Recht hast. Dabei wollen dich die Leute hier nicht angreifen, sondern verwenden Zeit drauf, Erfahrungen mit dir zu teilen und dir zu helfen.


    Eine Erfahrung als Hundeanfängerin möchte ich auch noch mit dir teilen:

    Zwei Monate, nachdem Lilly eingezogen war (auch als erwachsener Hund) hätte ich sicher auch erzählt, wie gut die Bindung schon ist und wie sie mir vertraut. Jetzt, zwei Jahre später, sehe ich retrospektiv, was ich damals alles nicht gesehen habe. Wie sehr das Vertrauen erst noch wachsen musste. Wie wenig ich den Hund damals verstanden habe (ich habe mich auch in Hundesprache eingearbeitet, aber das lernt man erst richtig mit viel Erfahrung, trotz sehr absolvierter Kurse. Ich bin noch lange nicht gut darin). Kurz: Wenn dir hier erfahrene Leute sagen, dass dir die Erfahrung fehlt, um einige Dinge zu beurteilen, dann haben sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit recht. Das heißt nicht, dass du deine Sache schlecht machst oder gar die Hunde nicht gut behandelst. Das heißt nur, dass du jetzt noch nicht alles kannst und weißt, ihr aber zusammen wachsen werdet. Und Ratschlägen erfahrener Halter (zum Beispiel hier) und Profis (guter Trainer) können dir dabei helfen.

    Machst du eigentlich ausschließlich Hundeschule oder auch Einzeltraining? Wenn nein: Würd ich machen. Da wird ja nochmal sehr spezifisch auf deinen Alltag geguckt, und das ist sehr hilfreich und nochmal was anderes, als die Übungssituation in der Hundeschule.

    Ich würde versuchen, mich von dem Begriff „Erwartungen“ lösen. Mit dem hast du ja automatisch einen Defizit-orientierten Blick auf die Hunde: Da und da erfüllen sie die Erwartungen nicht, und es klingt, als seien die Hunde in einer Bringschuld, sie sollen ja deine Erwartungen erfüllen.


    Ich würde es anders formulieren: Du brauchst bestimmte Dinge/Skills/Verhaltensweisen deiner Hunde, damit das Zusammenleben dauerhaft funktioniert. Also musst du ihnen diese Sachen Stück für Stück beibringen. Manche können sie schon - toll. Die anderen priorisierst du ja jetzt und gehst sie an. Das wird schon (auch wenn das bestimmt anstrengend wird, aber das haben dir ja alle prophezeit :winking_face:). Und wenn du wegkommst von den Defiziten der Hunde und stärker auf deine Handlungsoptionen schaust, fühlt sich das alles vielleicht nicht mehr so frustrierend an, Stichwort Selbstwirksamkeitserfahrung.

    Einige Punkte deiner Liste solltest du auch noch mal einem Realismus-Check unterziehen. Ich finde es zum Beispiel völlig utopisch, dass man seinen neuen Hund nach ein paar Tagen zuverlässig frei laufen lassen kann. Aber dass ihr das im Laufe der Zeit hinkriegt, klingt doch machbar.

    Ich denke übrigens auch nicht, dass die Vorbesitzer dich zwangsläufig verarscht haben. Eventuell konnte Lui das alles, und nun ist es deine Aufgabe, mit es ihm zusammen zu schaffen, dass es das auch bei dir wieder abrufen kann.