Beiträge von Ariodante

    Ist mir schon klar, dass das nicht 100 % aufgeht. Futter, das mit „keine Schlachtabfälle“ wirbt, ist bei mir eh draußen, das finde ich absurd, ebenso wie Nassfutter mit diesen irrsinnig hohen Fleischanteilen. Normales Trockenfutter mit überschaubarem Fleischanteil kommt meinen Vorstellungen noch am nächsten; natürlich kann man in den komplexen Wechselwirkungen der Nahrungsmittelerzeugung mit anderen Gewichtungen, was man entscheidend findet, zu einem anderem Ergebnis kommen. Solange man nicht auf die Hundehaltung verzichtet, wird da kaum etwas ethisch 100% vertretbares rauskommen.

    Da kann mir jemand schon erzählen, dass er vegetarisch lebt, aber ein paar Katzen und ein paar Hunde hat. Den nehme ich dann nicht ernst.


    Das ist ja irgendwie auch Quatsch. Jedes kg Fleisch weniger, zählt ja. Ja, ich halte Hunde aus Egoismus. Ich füttere die Hunde mit fleischhaltigem Futter. Mein Mann und ich leben vegetarisch und das spart ja auch wieder etliche kg Fleisch im Jahr.

    Sehe ich auch so.

    Zudem landet im industriellen Hundefutter ja in erster Linie Fleisch, dass nicht zur Verwendung in menschlicher Nahrung geeignet oder gedacht ist. Es sterben nicht wirklich Tiere zusätzlich, und Resteverwertung finde ich eine sehr klassische und vernünftige Form der Hundehaltung. Insofern kann ich mich mit normalem Hundefutter gut arrangieren. Was mir dagegen never ever über die Schwelle käme, wäre Billig-Supermarktfleisch aus Massenhaltung für den Hund; die Nachfrage danach will ich wirklich in keiner Hinsicht steigern, auch nicht mit den Minimengen für einen Kleinhund.

    So basteln sich halt viele ihre persönlich ethisch vertretbare Futterphilosophie zusammen, moralisch perfekt ist das sicher nicht, aber doch ok.

    Nicht sehr spektakulär, aber sehr süß:


    Gestern mit Lilly im Café. Sie findet schon seit einem Weilchen, dass man so langsam aufbrechen könnte, nicht dass sie zu spät zum Abendessen kommt.

    Als wir dann aufbrechen, strebt sie, schließlich hat sie noch Termine, sehr energisch voraus zur Tür. Bis sie - bonk! - ungebremst mit der Nase gegen die Glastür dotzt.


    Ich fürchte, sie hat weder verstanden, wo die Tür auf einmal herkam, noch, warum das halbe Café vor Lachen fast vom Stuhl gefallen ist.

    Allerdings ist der Aufwand ja deutlich höher als 90 min. Bei 6 Hunden ist ja allein Geschirr, Mantel, Leine, abtrocknen, Futter hinstellen, in Box rein/raus so 30 - 60 Min. bei einer Tour. Dazu die Fahrtzeit, schätze mal, der ist 3-4h beschäftigt. Je nach Auslastung und Abo kann der im Idealfall auf 30-40 Euro/Stunde kommen. Reich wird der damit nicht. Aber ob etwas teuer ist oder sich betriebswirtschaftlich rechnet sind ja zwei unterschiedliche Fragen.


    Und das da keine Qualis stehn?

    Ich find das Modell an sich unattraktiv. Wenn dein Hund das Pech hat, als erster geholt und als letzter gebracht zu werden, hockt der sehr lang nur in der Box, im Zweifelsfall Stunden. Nix artgerechte Beschäftigung in der Zeit, aber halt auch keine Ruhezeit. Würde ich nicht wollen. On top kommt, dass ich der Website nichts entnehme, was mich annehmen lässt, dass der bis zu sechs bestenfalls miteinander bekannte Hunde adäquat gehandelt kriegt. Klingt für mich stressig bis riskant.

    Ist das nur Gassiservice? Dann nein. Dafür wird Lilly 3 volle Tage betreut (nur ohne Rudel, das ist aber auch nicht gewünscht).