Hallo zusammen,
ich hatte schon einen extra Beitrag zum Thema "triebiges Verhalten von Junghunden" gepostet.
Da kamen schon ein paar gute Hinweise, was mir aber noch fehlt, sind ein paar mehr Erfahrungen von anderen Jungrüden-Haltern.
Die Situation ist die:
Unser Pudel fing schon sehr früh an, auf läufige Hündinnen zu reagieren (mit 5 Monaten, da winselte er, ging aber recht zügig weiter).
Zur gleichen Zeit begann seine Vorhautentzündung, die bis heute (er ist knapp 10 Monate) anhält und trotz engmaschiger Behandlung nicht besser wird.
Gleichzeitig begann er, in solchen Phasen sein Futter komplett zu verweigern.
Seit ca. 3 Wochen ist es aber noch schlimmer. Ich schreibe mal die "Symptome":
* Entweder er isst gar nichts, oder nur widerwillig aus der Hand ein paar Brocken. Gesamtfuttermenge seit drei Wochen max. 30% von der empfohlenen Menge. Er lässt auch gekochtes Hühnchen stehen. Andere Ursachen vermute ich nicht, Kot ist normal, Bauch ist weich, kein Fieber, keine Anzeichen von Schmerzen. War erst vor drei Wochen beim TA, alles ok.
Mittlerweile ist er echt total knochig.
* Draußen sucht und findet er Duftspuren (wir haben eine extrem hohe Hundedichte), reagiert mit Winseln, Jammern, Heulen, was zuhause noch bis zu zwei Stunden anhält, danach schläft er erschöpft ein.
* Er bekommt bei unserem kastrierten Senior einen "lüsternen Blick" und will ihn besteigen - das ist KEIN Spiel sondern eindeutig sexuell, da er ihn vorher auch belecken will. Natürlich unterbinden wir das.
* Er ist entweder extrem gestresst oder eben komplett im Koma.
* Er hat teilweise aus dem Nichts Erektionen und Ejakulationen.
* Zur Info: Alle Verhaltensweisen richten sich eher "nach innen", also Dinge wie Aggression ggü. Rüden oder gar uns gibt es (noch?) keine. Er leidet einfach vor sich hin. Er ist schon ansprechbar, auch draußen, und macht i.d.R. was man sagt ("Sitz" an der Straße, "schau", etc.). Aber er wirkt total gestresst dabei. Allerdings wäre an Freilauf selbstverständlich überhaupt nicht zu denken.
Vor dieser Phase (oder auch jetzt mal zwischendrin, wenn vermutlich mal kein Duft wahrnehmbar ist) war / ist er vom Wesen her so: Für seine Rasse sehr ausgeglichen, kam / kommt nach aufregenden Situationen schnell runter, war / ist sehr angenehm im Umgang, aufmerksam.
Da ich heute eine Frau mit Labrador-Junghund traf und die meinte, er wäre "auch durch den Wind", würde ich gerne wissen, was von den o.g. Dingen normal ist.
Bzw., falls es jemanden unter Euch gibt, bei dessen Hund es in dem Alter ähnlich war: Wie ging es weiter? War es nur ein anfänglicher Hormonschub? Habt Ihr etwas unternommen (Agnus Castus oder was Anderes gegeben?).
Die Verhaltenstierärztin hat leider erst Ende des Monats einen Termin frei, unser normaler TA am Freitag.
Danke für alle Erfahrungen - sehr gerne auch, wenn die komplett anders waren. Das hilft ja auch weiter!
Noch ein Nachtrag: Mir geht es nicht darum, dass uns die Pubertät lästig ist und der Hund funktionieren soll. Wir machen uns einfach extreme Sorgen, weil er nicht ausreichend frisst und mit ihm eben jetzt schon recht lange kein normales Leben möglich ist, das auch ihm Freude bereitet.
LG