Hier geht's ja eher im gängige Begleithunde Rassen und Wesensschwäche. Nicht um klassische Verhaltensstörungen, nicht um Wachhundrassen, nicht um Hütehunde, nicht um Gebrauchshunde oä.
Da zähle ich also eher Rassen drunter wie bspw Golden Retriever, Labradore, sämtliche 9-er, Pudel, Collie und Co. Also durchaus aus verschiedenen Richtungen was, aber eben alles Rassen die schon sehr stark mittlerweile oder von Anfang an als Begleithunde selektiert werden. Und da fallen zumindest mir relativ wenige Hunde vom seriösen Züchter negativ hinsichtlich "die sind so" auf.
Ja, aber …
Ich finde, wir dürfen auch bei diesen Hunden die genetische Herkunft nicht negieren.
Ich nehme jetzt mal meinen Beardie ‚ (ich kenne einige seiner Verwandtschaft aus der mütterlichen Linie, da wir im Vorfeld auch bei einem größeren Treffen waren und die Züchterin häufiger besucht haben).
Die Beardies die ich kennenlernen durfte waren fröhliche, freundliche und sehr tolle Hunde.
Hunde, die sich sicher und selbstbewusst im Umfeld bewegen … einige waren auch im Lokal dabei … sie lagen problemlos unterm Tisch, andere waren ruhig im Auto oder Hotelzimmer.
Weit weg von dem im Qualzuchttread beschriebenen Verhalten, sondern genau so, wie sich Gretchen Müller (also ich) einen fröhlichen Begleiter vorstellt.
Nun ist unser Beardie ja erst 5 Monate - also noch weit weg davon endgültig beurteilt werden zu können.
Aber er hat ganz klar Hütehundgene und braucht eine sichere und selbstbewusste Führung.
Z.B. großer Stadtbus - war für ihn zu Beginn wirklich furchtbar - er hatte furchtbar Angst und wollte weg.
Wir haben trainiert, ich habe ihm immer wieder gezeigt, dass der Bus nicht schlimm ist - inzwischen ist es kein Problem mehr, wahrscheinlich können wir demnächst sogar die erste Fahrt damit wagen.
Aber er ist schreckhaft - Fehlzündung eines Motors, Schuss, Motorsäge, … erstmal Hilfe, Flucht … mit meiner Begleitung und mit Training sicher gut in den Griff zu bekommen - aber als Veranlagung da.
Ist er nun ein wesensschwacher Hund, welcher nicht weiter gezüchtet werden sollte?
Ich denke, nein ganz sicher nicht.
Aber wir müssen auch bei den „Begleithunden“ genau hinsehen, wer passt wohin und zu wem!
Ein Hund, welcher in seinen Wurzeln Hütehund ist/ war passt vielleicht einfach nicht in eine laute und unruhige Umgebung wie die Großstadt.
Ein Hund, dessen Wurzeln in der Jagdbegleitung und im Apportieren liegt, ist einfach falsch für jemanden, der in erster Linie nette kleine Spaziergänge in Stadt und Park machen möchte.
Begleithund ist heute sicher der häufigste Job für einen Hund - aber vielleicht müssen wir auch diesen Job deutlich differenzierter sehen.