Beiträge von Ellazena

    Apportieren macht tatsächlich süchtig und ist nicht so befriedigend. Ruhige Suchspiele sind besser. Da reichen wirklich wenige Durchgänge.

    Oh, okay, darüber bin ich gerade ein bisschen gestolpert und etwas verunsichert, was genau meinst du damit? Ich weiß natürlich, dass Gegenstände werfen und sich bringen lassen süchtig macht und kenne leider auch genug Hunde hier, denen man schon von Weitem die unschönen Auswirkungen ansehen kann. Aber kann das auch mit Futterbeuteltraining passieren? Ich kann ja mal beschreiben, was wir vorhin gemacht haben, ich konnte mich nämlich zu 15 Minuten, zumindest in der Wohnung, aufraffen und es hat uns beiden sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe, ich mache das okay und freue mich über Rückmeldung dazu:


    Grundablauf ist, dass ich mit Zena in die Küche gehe, sie dort absetze und sie warten muss. Ich gehe dann mit dem Futterbeutel durch die restliche Wohnung und deute mehrere Verstecke an (ich habe hier nur sehr wenig Platz, von da, wo sie sitzt, kann sie mich teilweise beobachten). Dann gehe ich zu ihr zurück und belohne sie fürs bleiben. Ich hole sie dann links neben mich ins Sitz und dann schicke ich sie entweder direkt los zum Suchen, oder ich lege sie vorher nochmal ins Platz oder ich laufe ein paar Schritte mit ihr vom Futterbeutel weg oder halt sowas, was sie gut kann, da wechsle ich ein bisschen ab. Dann darf sie suchen gehen.


    Zena hat heute insgesamt in 5 Durchgängen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad gesucht.

    1. Futterbeutel ist in einem alten Karton unter Zeitungspapier neben dem Schrank versteckt, sie musste ihn also erschnüffeln und dann erst das Papier rausholen, bevor sie den Beutel hatte

    2. Futterbeutel unter den Sitzkissen auf dem Balkonsofa

    3. Futterbeutel in der Dusche hinter dem Duschvorhang (Das war das Schwierigste für sie, der Vorhang ist leicht durchsichtig und das hat sie verunsichert, sie hat sich erst nicht getraut, den zu berühren, kam dann zu mir und hat mich geholt. Ich hab sie dann im Bad stimmlich motiviert und den Vorhang auch angefasst und so, dann hat sie sich überwunden und ist unter dem Vorhang durch den Beutel holen.)

    4. Futterbeutel zwischen Couchtisch und Wand, sehr einfach.

    5. Futterbeutel im leeren Wäschekorb, sie musste den Deckel von dem Weidenkorb abnehmen und den Korb danach umschubsen, damit sie ran kann, hat sie richtig souverän gemacht.


    Sie sieht also zwar immer, wo ich mich so bewege beim Verstecken, aber sie sucht den Beutel schon sehr konzentriert mit ihrer Nase. Ist das keine gute Idee, das so zu machen? Sie ist dabei schon sehr aufgeregt, deshalb mache ich danach auch immer noch ein "Cool Down", da kriegt sie dann z.B. eine Leckerlistraße gestreut, das ist dann sehr einfach und auch sehr ruhig. Aber meinst du oder ihr, ich pushe sie zu sehr hoch mit der Futterbeutelsuche? Ich hatte diese Erregung bei ihr bisher positiv gewertet...


    Edit: Achja, wenn sie mir den Beutel gebracht hat setzt sie sich vor mir ab und übergibt mir den Beutel in die Hand, sobald ich diese danach ausstrecke. Wenn sie ihn vorher fallen lässt, hebt sie ihn wieder auf und übergibt ihn nochmal. Dann bekommt sie die Belohnung aus dem Beutel und natürlich gaaanz viel Lob!

    Danke dir sehr, darin erkenne ich mich auf jeden Fall auch wieder! Ich freue mich sehr darüber zu lesen, dass es dir besser geht und dass Figo dir eine so tolle Stütze ist!


    Die Idee mit dem Tagebuch ist super schön und ich mag deinen Vorschlag mit den Stickern! :hugging_face:

    Denn:

    Bist du der Typ Mensch, der was mit Schreiben anfangen kann? Wenn ja, schreibe dir jeden Tag auf, was du geschafft hast. Auch "Kleinigkeiten" wie "aufstehen" - das ist in einer depressiven Phase manchmal echt eine Herausforderung. Vielleicht kannst du dadurch deinen Blick fürs Positive etwas schärfen bzw. deine Selbsteinschätzung realistischer gestalten.

    Ja! Ich kann eigentlich sehr viel mit dem Schreiben anfangen, früher war das eine große Leidenschaft und etwas, was ich sehr gut konnte, das hat leider durch die Erkrankung auch stark nachgelassen, da ich mich momentan nicht so gut konzentrieren kann. Lange Texte lesen und schreiben ist also anstrengend, ich bin nicht mehr so wortgewandt und verschreibe mich viel. Ich hatte früher auch ein Tagebuch, das habe ich nun 3 Jahre nicht mehr geführt, weil ich es nicht geschafft habe.


    Aber du hast Recht, es wäre bestimmt schön, wenn ich den Anspruch an ein tolles, sprachlich ansprechendes Tagebuch sausen lassen könnte und zumindest Stichworte und kleine Gedanken zum Tag und zu Zena aufschreiben würde. Ich nehme mir das für heute Abend ganz fest vor und habe mir auf die Anregung hin auch schon ein Büchlein und einen Stift bereit gelegt. Wenn ihr mögt, lasse ich euch gern wissen, was ich reingeschrieben habe, wenn es geklappt hat.

    "wunschspaziergang" find ich klasse, das gibts bei uns auch ab und zu ,meistens zieht er mich dann 2std durch den wald über kleine trampelpfade....ansonsten ist er auch eher Kategorie "Ernst", definitiv ein geborener Wachhund, unterwegs aber super verträglich.

    Unsere Wünschelrouten sind auch manchmal etwas wild...Zena mag dann tatsächlich gern an Straßen langtarpern, vielleicht weil wir das sonst möglichst nie machen. Wir sind dann auch schon stundenlang durchs Industriewüstengebiet geschlappt, sie fands super, ich eher so mäßig. :grinning_squinting_face:


    Zum Thema ernst: Ich will sie auch auf gar keinen Fall anders haben, sie ist perfekt, so wie sie ist. Sie ist super freundlich, geduldig, aufgeweckt und interessiert, gibt sich bei all dem Chaos, welches sie mit mir zu ertragen hat immer so viel Mühe, mich zu verstehen (das ist manchmal echt herzzerreißend) und hat ihren ganz eigenen Humor (eher trocken, passt zu mir). Diese Ausführung:

    Alle Emotionen, die dem Hund angesehen werden, sind die eigentlichen Emotionen des Halters.


    Das Ideal des glücklichen Hundes haben sich Menschen auf dem Papier ausgedacht. Das wandelt sich ständig. Und jede Gesellschaft schreibt dort das drauf, was in ihre sozialen Werte passt. In 50% aller Länder, wahrscheinlich sogar noch mehr, hätte deine Hündin ein tolles Leben.

    In Deutschland wiederum wird jedes Leben bis zum Ende ihres/seines Potentials ausgeringt. Man kann das Maximale erreichen, dann soll man das auch. Und dabei soll man auch noch Glück statt Zufriedenheit anstreben. Das ist so toxisch.

    fand ich da sehr treffend und auch hilfreich. Wenn ich meine Augen schließe und mir vorstelle, wie ein glücklicher, fröhlicher Hund aussieht, sehe ich eine heraushängende Zunge und leuchtende Augen und eine wackelnde Fähnchenrute. Einen Hund, der herzhaft in jedes Gewässer hopst und voller Stolz ständig irgendwas mit sich rumschleppt (die frühkindliche Labbi-Goldie-Prägung ist mir doch nicht etwa anzumerken?). Dabei sind Hunde mit Sicherheit charakterlich genauso vielfältig, wie Menschen. Es ist für mich nur manchmal echt schwer, das anzuerkennen und ich weiß auch, wie zerstörerisch es ist, nach (einer ausgedachten) Perfektion zu streben. In der Theorie.

    Deine Sorgen sind völlig unbegründet! Dein Alltag mit Hund klingt perfekt in meinen Augen. Ihr seid viel draußen (das ist auch gut für deine Gesundheit), ohne dabei zu übertreiben. Außerdem scheinst du ein super gutes Gespür dafür zu haben, was Zena möchte. Das mit dem "Wunschspaziergang", der durch ein Ritual gestartet und auch wieder beendet wird, find ich SOOO cool! Ich bin mir sehr sicher, dass du Zena damit schon eine riesengroße Freude machst.


    Du musst dir wirklich keine Gedanken darum machen, dass du Zena zu wenig bietest, wirklich nicht! :bussi:

    Danke für die super liebe Nachricht! :smiling_face_with_hearts: Ich freu mich total über das Feedback. Es ist halt so: Ich lese seit einem Jahr wirklich super viel hier im Forum (ist vielleicht auch nicht immer nur gut) und wenn da dann so Sachen stehen wie: Ein erwachsener Hund schläft zwischen 16 und 18 Stunden am Tag und ich dann drüber nachdenke, dann sind es bei Zena mit Sicherheit meist mehr. Weil an Tagen, wo wir wirklich nur 2 Stunden draußen waren, passiert den Rest der Zeit ja dann nix mehr. Bei anderen sind dann da halt noch andere Hunde und/oder andere Menschen und es gibt einfach insgesamt mehr, was der Hund in der Zeit Zuhause dann mal machen oder beobachten kann. Wisst ihr, was ich meine? Einfach mehrere Sozialpartner und ab und an was anderes spannendes, was mal passiert. Aber wir sind halt einfach Zuhause und es passiert nix.


    Und, ich bemühe mich schon sehr, dass wir auch Ausflüge machen und neue Orte erkunden und so, aber für den Alltag sind die Spaziermöglichkeiten schon wirklich sehr beschränkt und ich habe das Gefühl, dass der immer gleiche Park schon arg langweilig ist, wenn es halt sonst nichts Tolles zu erleben gibt?

    Nun, einfach trotzdem was machen! D.h. auch aufraffen, wenn du keine Lust hast oder meinst, es geht eigentlich nicht. Nimm dir z.B. 2 feste Tage die Woche vor, wo du etwas machst. Das muss ja nich lange sein, ein paar Minuten freuen den Hund schon.

    Das fällt mir wirklich, wirklich schwer. Ich glaube, Menschen, die mich so von außen sehen, können sich gar nicht vorstellen, was eigentlich das Problem ist. Ich setz den Rest mal in den Spoiler, weil ich das vielleicht mal kurz ein bisschen beschreiben mag und das eventuell triggernd sein könnte und eigentlich im Hundeforum nicht ganz so passend aufgehoben ist:

    Also klar, natürlich schaffe ich es mal, 5 Minuten mit Zena zu apportieren und sie ist richtig Feuer und Flamme und wenn wir aufhören hat es ihr nicht gereicht, weil sie grade erst warm geworden ist und ich habe das Gefühl, dass es eher enttäuschend für sie ist?

    Wenn es dich wirklich interessiert, schreibe mir gerne eine PN.

    Anka und ich waren letztes Jahr (lange) gemeinsam stationär - und ich kann dir da wirklich weiterhelfen, weil es eben kein ganz einfacher Weg war - ich aber jetzt gefühlt alles an Optionen und Möglichkeiten kenne.

    Das ist wirklich ein mega tolles Angebot und ja, das würde mich total interessieren und ich wäre unheimlich dankbar, wenn du mir dazu ein bisschen etwas erzählen könntest. Danke! Ich schreibe dir spätestens heute Abend nochmal eine PN dazu.

    Du hast einen jungen, aktiven Hund von 1,5 Jahren und sagst, du gehst viel spazieren, aber du hast das Gefühl, dein Hund langweilt sich.

    Du arbeitest im Homeoffice und schläfst auch tagsüber - wann hast du tatsächlich Zeit für deinen Hund?

    Schreib doch mal auf, wann, wie oft und wie lange du mit dem Hund unterwegs bist.

    Möglicherweise täuscht dich dein Gefühl ja nicht und der Hund braucht tatsächlich etwas mehr Zeit außerhalb deiner Wohnung.

    Hast du einen Garten oder seid ihr nur drinnen im Haus?

    Ich habe die Tage über deine Fragen nachgedacht und würd darauf gerne eingehen, die sind ja wirklich sehr berechtigt. Vielleicht beschreibe ich euch mal so ungefähr, wie unsere Tage und Woche so aussieht und was wir so machen:


    Ich habe das Glück, dass ich momentan damit auskomme, 20h/Woche zu arbeiten. Dadurch, dass ich außer Zena keine Hobbys habe, die Geld kosten, bleibt eigentlich immer noch ein bisschen was übrig, was ich zurücklegen kann, falls mal was sein sollte. Dadurch muss ich zum Glück aktuell nicht so viel arbeiten und kann mir die Zeit frei einteilen, das ist einerseits Luxus, andererseits weiß ich auch, dass mit Struktur da manchmal vielleicht gut tun würde.


    Zena und ich sind jeden Tag mindestens 2 Stunden spazieren, meistens sind wir aber insgesamt länger draußen, bewegen uns aber nicht so viel dabei, sondern sitzen eher auf einer Wiese oder so. Der normale Alltag sieht etwa so aus:


    Wir wachen zwischen 7 und 8 Uhr auf und kuscheln ausgiebig, dann stehen wir auf und gehen für ca. 5 Minuten direkt raus, damit Zena sich lösen kann. Anschließend mache ich ihr Frühstück und mir einen Kaffee, sie frisst in Ruhe, ich trinke, wenn wir beide fertig ist gehen wir los zur Frühstücksrunde in dem Park vor unserer Tür, die dauert zwischen 30 und 60 Minuten. Manchmal treffen wir eine Hundefreundin von Zena und gehen zusammen, manchmal bleiben Zena und ich zu zweit. An manchen Tagen gehen wir eine recht große Runde und manchmal trödeln wir richtig, weil Zena das Tempo bestimmt und alle Grashalme einzeln beschüffelt, dann kommen wir in der gleichen Zeit keine 2km weit.


    Wieder Zuhause setze ich mich eigentlich an den Computer und arbeite, Zena schläft. Manchmal bin ich tatsächlich nach der Frühstücksrunde schon wieder total müde und gehe nochmal zurück ins Bett, das sind die Tage, an denen nicht so viel geht und von denen ich schon geschrieben habe. In beiden Fällen gehen wir trotzdem spätestens um 14 Uhr wieder raus für die große Runde, die dauert zwischen 1 und 2 Stunden manchmal auch länger, dann aber häufig mit Pausen dazwischen, wo wir nur sitzen und gucken oder was spielen oder so. Manchmal laufen wir einfach nur schnöde und verträumt durch die Gegend. Manchmal nehme ich das Fahrrad mit und fahre immer wieder kurze Strecken, auf denen Zena dann ein bisschen rennen kann. Das liebt sie total. Manchmal gehen wir hier in der Nähe auf einen in die Jahre gekommenen, verlassenen Spielplatz (ich weiß, das ist eigentlich nicht so cool, aber dort kommen nie Kinder hin und ich achte sehr darauf, dass Zena sich dort nirgends löst, das weiß sie auch, dass sie das nicht darf) und sie hüpft mal auf ein Spielgerät oder buddelt ein bisschen im Sandkasten. Manchmal liegen wir einfach in der Sonne oder picknicken zusammen.


    Danach sind wir Zuhause und liegen gemeinsam auf dem Balkon oder sind im Garten (leider habe ich zu diesem nur in Ausnahmefällen Zugang, weil der Nachbar von unten uns dafür durch seine Wohnung lassen muss). Ich arbeite dann meist nochmal, manchmal lese ich was und Zena kuschelt sich meist an und schläft oder beobachtet die Nachbarn oder das Insektenhotel.


    Abends zwischen 19 und 21 Uhr machen wir nochmal eine "Wunschrunde", wir haben dafür ein kleines Startritual und dann darf Zena vorlaufen und die Route bestimmen und ich komme mit. Nach ca. 30 Minuten beende ich diese wieder mit einem Ritual und wir gehen nach Hause. Dort gibts für Zena Abendessen, häufig im Kong oder in der Schleckmatte, manchmal was zu kauen.


    Zwischen 23 und 24 Uhr gehen wir das letzte Mal zur Löserunde, zwischen 5 und 10 Minuten. Danach gehen wir zusammen ins Bett, manchmal spielen wir da noch ein bisschen.


    Wenn ich frei habe machen wir gerne Ausflüge. Letzte Woche waren wir eben jetzt beim Zelten, sonst gehen wir im Umland Wandern oder mal einen Tag an den See oder in den Wald. 1-3x die Woche treffen wir Hundefreunde, manchmal wird gespielt, meist eher zusammen geschnüffelt.


    Ich habe das Glück, das Zena aktuell sehr viel in den Freilauf kann und da super zuverlässig ist.


    Früher hatten wir dann eben noch 1x/Woche RO und hobbymäßig ein bisschen Dummy, ein bisschen Fährte, das sind die Dinge, die grade wegfallen, weil ichs nicht schaffe.

    Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber du meinst, du gibst deinem Hund zu wenig Abwechslung, weil du nicht mit ihr trainieren magst , aber du unternimmst alleine etwas und lässt sie in der Zeit stundenlang alleine zu Hause?

    Du hast Recht, das klingt natürlich in Kombination etwas befremdlich. Ich tue mir auch wirklich schwer damit, sie alleine zu lassen und musste mich am Anfang total dazu zwingen. Aber ich hatte Sorge, dass wir richtige Probleme bekommen, wenn sie nicht lernt, alleine zu bleiben und wenn ich es nicht schaffe, sie mal aus den Augen zu lassen.


    Meistens mache ich es so, dass ich, wenn ich zum Beispiel eh einkaufen gehen muss, davor noch eine kleine Sache mache, die mir gut tut (was eh super schwer für mich ist). Häufig gehe ich zum Beispiel in die Bibliothek und schmökere da. Oder ich gehe in ein Cafe und trinke dort was. Sowas. Sie ist also nicht stundenlang alleine, es sind pro Woche vielleicht insgesamt 4 bis maximal 6 Stunden und in der Zeit schläft sie und kann sich vielleicht auch mal ein bisschen von mir und dem, was ich emotional so mitbringe, erholen.

    Sind es wirklich deine Depressionen?

    Du warst doch schon in einem Verein und hast trainiert?

    Vielleicht solltest du dich um einen Gassigeher bemühen?

    Jemanden, der täglich oder mehrfach in der Woche was mit dem Hund unternimmt?

    In den Verein, in dem ich war, kann ich leider nicht mehr gehen. Wir sind vor 8 Monaten umgezogen und wohnen nun zu weit weg. Ich habe versucht, in einem neuen Verein hier in der Nähe anzudocken, das hat aber leider nicht so gut geklappt.


    Und um einen Gassigeher habe ich mich wirklich sehr bemüht. Ich hatte eine Anzeige bei Facebook, bei ebay Kleinanzeigen, bei Hundelieb, bei Dogsharing, in zwei regionalen Suche-Biete-Tausche Gruppen. Ich habe insgesamt 11 Personen getroffen und 2 gewerbliche Betreuerinnen ausprobiert. Mit allen ist es leider an verschiedenen Dingen gescheitert.

    Was ist es denn für ein Hund?

    Zenas Mutter sah aus wie ein etwas kleiner geratener Schäferhund, in ihr ist der mit etwas Phantasie auch noch erkennbar, weiteres weiß man leider nicht.

    Ich drück dich mal ganz lieb aus der Ferne!


    Bezüglich Langeweile:

    Natürlich ist es schön, dem Hund sinnvolle Beschäftigungen bieten zu können. Nichtsdestotrotz muss man sich vor Augen halten, dass Hunde auch einfach einen grossen Teil des Tages mit schlafen und dösen verbringen. Du bist ja als Sozialpartner da, selbst wenn du nicht aktiv was mit deiner Hündin machst und einfach schläfst oder liegst. Und das ist den meisten Hunden schon sehr viel Wert und bestimmt schöner, als wenn der Hund den ganzen Tag alleine zu Hause hocken würde.

    Meine Hündin beispielsweise geniesst solche Tage, wenn ich z.B. krank zu Hause bin, extrem.

    Lieben Dank für die Rückmeldung. Ich weiß natürlich, dass Hunde auch recht viel Schlaf brauchen, aber ich kann das so schwer einschätzen, was da das richtige Maß ist.

    Danke dir. Ich versuche, das anzunehmen, wenn mir jemand sowas sagt, aber es fällt mir auf jeden Fall schwer. Weil ich es schon so wahrnehme, dass sich selbst etwas zu erarbeiten für sie auch ein Grundbedürfnis ist. Wenn sie eine Fährte ausarbeiten oder mit mir auf dem Hundeplatz stehen darf, dann leuchten ihre Augen und sie ist auf einmal ein super selbstbewusster, fröhlicher, hochmotivierter Hund. Ich will ihr das gerne geben und weiß nicht, warum es mir so schwer fällt. Es macht mir selbst auch total viel Spaß, mit ihr zu arbeiten, aber ich schaffe es einfach nicht regelmäßig und das macht mich sehr traurig, Ich versuche noch zu ergründen, was da bei mir schief läuft, aber so ganz vert

    Wenn man einen Hund hat, der so sensibel ist, dass ihn sowas richtig mitnimmt. Bzw wenn man einen Hund hat, bei dem es richtig ins Auge gehen kann wenn man ihn Krankheitsbedingt nicht richtig führen kann - dann ist es keine gute Idee, und das Gespann Hund und Halter passt vermutlich nicht.

    Darüber mache ich mir auch viele Gedanken. Zena ist auf jeden Fall sehr sensibel. Wenn ich sie beobachte kann ich an ihr meist schneller ablesen, wie es mir geht, als an mir selbst. Deshalb meinte ich ja, ich habe Angst, dass sie auch depressiv wird, weil sie so mit meinen Stimmungen konfrontiert ist. Das will ich auf keinen Fall. Andererseits beeinflusst sie mich natürlich auch und manchmal, wenn es mir schlecht geht und ich dann mit ihr spiele oder eine Runde durch den Wald drehe, ist es danach wieder viel besser. Sie ist wirklich heilsam für mich, aber natürlich darf das nicht auf ihre Kosten gehen.


    Richtig führen kann ich sie schon, glaube ich, das ist natürlich noch ausbaufähig. Ich denke, ich mache das schon ganz gut und bin wirklich sehr umsichtig. Mir ist wichtig, dass wir niemanden gefährden oder nerven und dass sie und ich ebenfalls sicher sind, wenn wir draußen unterwegs sind. Ich bin deshalb auch sehr aufmerksam, wenn sie im Freilauf ist. Und wenn ich merke, dass sie unter Spannung steht, leine ich sie selbstverständlich nicht ab. Ich lasse sie nie im Gebüsch rumstreunern und sie darf natürlich nicht einfach zu anderen hinlaufen. Aber sie ist, was das betrifft, schon total zuverlässig und hört richtig toll auf mich, deshalb kann ich sie auch sehr viel einfach ihren Hundedingen nachgehen und das Draußensein genießen lassen. Ich weiß gar nicht, warum eigentlich, wir haben natürlich trainiert und ich gebe mir bezüglich der Alltagskompetenzen viel Mühe, aber das sie schon so toll ist, ist hauptsächlich ihr Verdienst.

    Was allerdings wirklich tricky ist, ist die Sache mit dem Verbellen von fremden Menschen.

    Ich hab hier auch einen Hund der dazu neigt. Wäre ich nicht im Stande ausreichend zu managen, wäre es nicht machbar.

    Denn solche Hunde brauchen entsprechende Führung, damit sie entspannt weiter gehen können.

    Also darauf bitte ein Auge haben, und nicht scheuen bei Bedarf auf Nummer sicher zu gehen und bspw nen Maulkorb drauf zu packen. Bei Unsicherheit reicht ein einmaliges zu weit gehen aus Sicht des Hundes, um zum Biss führen zu können. Wo dieser Punkt jedoch liegt, ist individuell.

    Da sie bisher anscheinend nur gepflaumt hat, dürftet ihr dort noch nicht gewesen sein. Aber das bedeutet nicht, dass dieser nie überschritten wird.

    Ich verstehe gut, dass du das als schwierig empfindest, mir macht das auch Sorgen. Ich habe noch nicht genau herausgefunden, wann und warum sie so reagiert aber ich habe Sorge, dass es mit Stress zu tun hat und ich diesen Stress in ihr auslöse. Wie managest du deine Hündin in solchen Situationen?


    Mauli kennt Zena natürlich und den trägt sie auch häufiger draußen, damit sie daran gewöhnt bleibt. Ich glaube, bei ihr müsste ein Mensch tatsächlich extrem weit gehen, bevor sie beißt, aber gerade als Anfängerin bin ich da eher noch nicht in der Lage, das wirklich kompetent einzuschätzen und es gibt ja sicher auch viele individuelle oder situative Faktoren, die die Schwelle runter setzen können, deshalb verlasse ich mich da natürlich auch nicht drauf.


    Sie gerät nie in einen Tunnel beim Bellen, sie bleibt immer ansprechbar. Trotzdem ists natürlich nicht cool für die betroffenen Menschen und auch nicht für uns.

    Kam mit 1,5 Jahren aus Rumänien zu mir und war ein ruhiges Persönchen. Nur draußen fand sie fremde Leute (und auch Hunde) blöd und hat dann gebellt.

    Oh, deine kleine weiße Fee ist ja auch super süß! :smiling_face_with_hearts: Danke für deinen Bericht, sie sind sich vielleicht wirklich ähnlich. Außer vielleicht, naja, Zena ist drinnen leider auch manchmal sehr geräuschvoll unterwegs, zumindest, wenn es klingelt, da habe ich mir leider irgendwie eine ziemliche Alarmanlage rangezogen. :woozy_face: Fremde Menschen und Hunde sind wirklich nicht ihrs, sobald sie die kennt sind alle richtig super, aber sie mag, wenn man ihr Zeit gibt.

    Meiner Hündin ist am wichtigsten, dass sie möglichst wenig allein ist, sie will immer dabei sein. Dass sie ihr Futter bekommt, dass man zusammen abhängt und natürlich rausgeht. Sie mag Suchspiele (von Leckerchen). Aber grundlegend ist sie echt super genügsam und genießt ihr Leben.


    Ich glaube deine Rumänin ist da ähnlich. Raus aus Rumänien und rein ins Luxusleben. Immer Futter, draußen schnüffeln und an ihrer Seite ist ihr Mensch. Mach dir keinen Druck, freu dich, dass sie so entspannt ist. Man kann auch tolle Spiele spielen, ohne selbst groß aktiv werden zu müssen. Versteck mal ein Leckerchen und lass sie suchen. Schnüffeln ist suuuuper toll für den Kopf. Anfangs offensichtlich hinlegen, später immer versteckter. Da musst du selbst kaum was machen und der Hund hat seinen Spaß. Oder du kaufst einen Schnüffelteppich. Legst Leckerchen rein und der Hund sucht selbst wie er dran kommt. Statt der Schleckmatte füllst du einfach nur den Schnüffelteppich.


    Aber nochmal: Mach dir keinen Stress und genießt eure Zeit. :bussi:

    Einen Schnüffelteppich hatte ich ganz am Anfang. Nach ca. 30 Sekunden hat sie den hochgehoben und die Kekse rausgeschüttelt. :zany_face: Genauso verfährt sie mit so Intelligenzspielzeug, wenn ich das nicht festhalte. Aber selbst wenn doch, lässt sie da nicht gerade ihre philosophische Seite raushängen und versucht das Teil einfach nach allen ihr verfügbaren Leibeskräften zu schreddern. Das war also eher nichts für uns. Leckerchen streue ich ihr natürlich schon ab und zu, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie das so spannend findet, leider. Sie liebt Apportieren, aber da bin ich dann direkt wieder so verkopft und denke immer, ich muss das alles richtig machen und ganz viel vorbereiten und eigentlich brauch ich eine Person, die sich damit auskennt, um das "richtig" mit uns zu machen...und dann mach ichs gar nicht. Das ist so ein bisschen der Haken, glaube ich, ich will dann immer direkt ganz viel.

    Herbst 2019 begann eine sehr sehr schlimme, depressive Phase, die zwischendurch immer mal besser wurde und mich letzten Sommer dann völlig erschlagen hat. Diese schwere Phase hielt dann auch bis vor zwei Monaten an, weil ich endlich eine (neue) Therapie anfing.

    In dieser Zeit habe ich das nötigste mit Anju gemacht (große Gassirunden, Wanderungen ging alles noch), aber keine Extras mehr wie ihre geliebte Dummyarbeit oder Fährten. Dadurch, dass sie aber auch schon deutlich ruhiger geworden ist, hat ihr das zum Glück nichts ausgemacht. Vermutlich aber auch deswegen, weil sie von Anfang an lernen musste, dass mit mir von Zeit zu Zeit nicht viel los ist.

    Danke dir für deinen tollen Beitrag! Ich habe, was das angeht, vermutlich auch einiges falsch gemacht. Die ersten Monate meines Zusammenlebens mit Zena war unheimlich viel Action. Ich wollte alles, alles richtig machen und mein ganzer Tag hat sich nur noch um sie gedreht. Also, vor Allem auch auf der Ebene, dass ich ständig wissen musste, wo sie ist und ob es ihr auch wirklich gut geht (abgeschwächt habe ich das also irgendwie noch immer, aber nicht mehr so ausgeprägt). Das war viel zu viel und ich bin mega dankbar und hatte großes Glück, dass ich einen Hund habe, den ich damit nicht völlig verrückt gemacht habe, sondern die trotzdem super runterfahren und entspannen kann.

    Es kann sehr gut klappen, es kann dein Leben bereichern, es kann aber auch sehr viel Arbeit und Verzweiflung sein. Man fühlt sich zwischendurch vielleicht überfordert und zweifelt extrem an der Entscheidung, sich in dem Zustand einen Hund geholt zu haben... aber diese Gedanken verschwinden auch irgendwann wieder und dann kannst du wieder klar sehen.

    Diese Selbstvorwürfe sind mein zentrales Thema. Ich kann mich unheimlich schwer abgrenzen und werde das schlechte Gewissen einfach nicht los, aber es macht Mut zu lesen, dass das irgendwann wieder besser werden kann und sich vielleicht auch rückblickend als weit weniger schlimm herausstellt, als ich das jetzt aktuell wahrnehme. Ich freue mich, dass es sich bei dir so entwickelt hat und du dich aus deinem schweren Tief herausgearbeitet hast und es dir besser geht!

    Was für mich das wichtigste ist: Notfallpläne. Wer kann den Hund auf Löserunden mitnehmen, wenn ich mich nicht raus traue? Wer kann meinen Hund ganz übernehmen, wenn ich nicht mehr bin?

    Das ist bei mir alles geklärt und abgesichert und für mich eine große Erleichterung.

    An diesem Notfallthema hänge ich gerade wirklich fest. Als Zena kam war ich noch nicht so allein wie jetzt, aber aktuell gibt es wirklich niemanden in meinem Umfeld, der sie nehmen könnte und ich weiß, dass das ein großes Problem ist. Ich denke, ich sollte mir dazu dringen Gedanken machen und vielleicht mal die Person ansprechen, die sie mir vermittelt hat. Es ist alles andere als optimal, aber vielleicht kann sie vorläufig mein Notfallkontakt sein, der Zena in Pflege nehmen und weitervermitteln kann, sollte mir etwas passieren. Das wird einiges an Überwindung kosten, sie das zu fragen. Aber ihr habt natürlich alle Recht: Das ist voll wichtig, dass das geklärt ist.

    Ich kann nach 8 Jahren sagen, dass mein Hund nicht darunter gelitten hat, dass ich nicht gesund bin und das ich an ihr gewachsen bin, mutiger bin und auch selbstbewusster. Für mich war die Hundeanschaffung genau richtig und Anju hat mit mir mMn auch kein schlechtes Los gezogen.


    Ich bin mir sicher, dass es bei dir und deiner Zena ähnlich sein wird. Ich wünsche euch alles Gute und würde mich freuen, öfter von euch im Forum zu lesen! :)

    Das klingt toll für dich und für deine Anju! Danke fürs teilen!


    Und sowieso vielen Dank dir, ich bleib dem Forum sicher eine Weile erhalten, ich bin gerade einfach nur froh, meine Sorgen mal äußern zu können und Feedback zu bekommen! :smiling_face_with_hearts: Vor Allem auch von Menschen, die Ahnung von Hunden haben, mein Therapeut ist da leider wenig hilfreich, weil er keinen Bezug zum Thema hat.

    Hallo ihr Lieben,

    wir sind gestern Abend sehr erschöpft und zufrieden wieder nach Hause gekommen. Wir haben eine Wanderung gemacht und gezeltet. Da es für Zena erst das zweite Mal draußen übernachten war, war es ziemlich aufregend für sie. Sie hat es aber unheimlich toll gemacht und ich bin ganz stolz!

    Du versorgst Deinen Hund, machst Dir Gedanken um sein Wohlergehen, gibst ihm Geborgenheit und ein Zuhause. Dein Hund braucht Dich genauso wie Du ihn. :nicken: Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, schon alleine wenn Zena auf euren Spaziergängen herumschnüffelt ist es für sie ein kleines Abenteuer.

    Danke für deine lieben Worte! Sie ist schon auch ohne besonderes Programm draußen meist zufrieden, sie ist sehr schnüffelbegeistert, manchmal sitzen wir auch einfach auf einer Wiese und beobachten zusammen die Umgebung. Sie schafft es auch trotz dessen, dass sie draußen sehr aufmerksam ist erstaunlich gut, sich dann mal abzulegen und sie kann sogar im Park schlafen, auch wenn drumrum Action ist, das finde ich total wertvoll.

    Hallo,


    Wenn du denkst, dass ein Klinikaufenthalt das richtige wäre, tu es. Es gibt auch Kliniken in die man seinen Hund mitnehmen kann:

    Danke! Das ist richtig toll und ich werde mir das auf jeden Fall ansehen. Das wäre wirklich ein Traum, wenn das möglich wäre. Ich hatte auch schon einmal danach gegooglet, hatte aber nur Kliniken gefunden, die das für Privatversicherte anbieten. Es geht aber auch für Kassenpatienten?

    Ich finde, dass Depressionen und ein Hund sich nicht zwingend ausschließen. Was ich aber wichtig finde, ist eine zuverlässige Notfallperson, die die Versorgung übernimmt, wenn du es mal nicht können solltest oder du notfallmäßig in die Klinik gehen solltest.

    Nicht immer lässt sich alles planen.


    Alles Gute für dich!

    Danke dir! Du hast Recht, ich mache mir schon Gedanken, was mit ihr ist, wenn ich aus irgendwelchen Gründen (zeitweise) nicht mehr für sie da sein kann. Das macht mir auch ziemlich große Angst, wenn mir etwas passieren würde und sie dann gar niemanden mehr hätte. Ich schrieb ja schon, wie schwer ich das finde, eine geeignete Person zu finden, die auf sie aufpasst. Aber es stimmt, ich muss das wirklich nochmal angehen. Hat vielleicht irgendwer hier Tipps, wo und wie ich es nochmal versuchen könnte?


    Und, das ist jetzt wahrscheinlich etwas am eigentlichen Thema vorbei, aber wie ist das bei euch eigentlich? Habt ihr alle ganz klar geregelt, was mit euren Hunden ist, wenn euch etwas passieren sollte?

    Wenn du die Grundbedürfnisse erfüllst dann ist das meist schon mehr als ein Hund braucht um glücklich zu sein. Ich denk du siehst das krankheitsbedingt etwas überzogen. Sie wird ja auch erst noch richtig erwachsen und logischerweise auch ernster dann. Wenns doch gut zwischen euch läuft ist das doch top...bei uns gibts arbeitsbedingt auch mal tagelang nur kurze Runden und dafür stundenlanges Kontaktliegen aufm Teppich ;) stört meinen Rumänen Senior garnicht...Ihr habt 1 Jahr gut überstanden? dann kann man da auch gut noch viele mehr draus machen :bindafür:


    es gibt auch extra nen Thread für die Rumänen da kannste auch gerne posten wenn willst Schönes und Schweres - zeigt Eure Rumänen


    achso: wilkommen hier noch und viel Kraft gewünscht

    Danke für deinen lieben Beitrag in dem Thread, den du verlinkt hast werde ich auf jeden Fall mal vorbeischauen!

    Entschuldigt bitte, ich merke, mein Anspruch, allen zu antworten ist gar nicht so leicht umsetzbar, weil zwischen Seite 1 und Seite 5 natürlich schon ein bisschen was passiert ist, bevor ich zum antworten komme. Ich bin heute den Rest des Tages mit Zena unterwegs, da wir einen Ausflug machen, ich melde mich aber auf jeden Fall morgen wieder zu euren Beiträgen. Vielen Dank euch allen und bis dahin!