Gerade in der Social Media Bubble läuft ja alles oftmals so perfekt. Da ist Klara-Sophie mit ihren 3 Aussies, natürlich alles Champions im Agility. Daneben Herrchen mit dem Border der einen Trick nach dem anderen raushaut, jeden Tag gibt's einen neuen in seiner Story. Und nicht zu vergessen der top im Gehorsam stehende Mali.
Ich glaube da müssen junge, Hundeneulinge erstmal wieder eine Realitätsklatsche bekommen sodass sie sich vor dem Kauf nicht alles kunterbunt malen.
Die meisten Leute finden sowas einfach "super cool", eine Intelligenzbestie, hohe Trieblage,...
Passt ja auch in den Momenten wo es gebraucht wird. Und wenn ich für Hundesport lebe hole ich mir natürlich eine dazu passende Rasse.
Aber bei den meisten Menschen macht das einen so kleinen Teil des Alltags aus, dass sie total vergessen was für einen Hund sie eigentlich bräuchten damit das Leben halbwegs gewohnt normal weiterlaufen kann (sofern man das möchte, und jeder definiert natürlich etwas anderes als normal).
Wie so oft: man will die tollen, coolen, besonderen Aspekte des Hundes vergisst aber den Alltag, den Besuch, die Kinder, die Arbeit und das alleine bleiben. Und nicht zu vergessen das viele Training um überhaupt dahin zukommen.
Natürlich trifft das absolut nicht auf alle zu, nicht einmal auf die Mehrheit vermutlich, aber ein Thema ist es durchaus.
Was mich persönlich betrifft, liebe ich Wolfsartige Hunde wenn es um die Optik und auch ein um den Charakter geht.
Saarloos kennengelernt, verliebt.
Aber passt der in meinen Alltag? Nein, natürlich nicht. Vielleicht wenn ich 70 bin und 3 von denen halte + gewärmter Zwinger, Schlossanlage und Hundeklappe ins Haus. 😥😂
Nein ernsthaft, ich bin da enorm realistisch über die Jahre geworden.
Ich weiß, dass ein Husky vermutlich niemals zu 100% im Freilauf hören wird
Ich weiß, dass ein Wolfshund die Wohnung zerlegt während ich arbeiten bin (um den Hund zu finanzieren 😄)
Und ich weiß, dass extreme Intelligenz zu sehr unerwünschten Verhaltensketten führen kann
Was möchte ich im Alltag, welche Dinge sind nicht diskutabel, was geht mit Management, was sind die worst Case Szenarien, wie muss ich mit der Rasse arbeiten. Das wären so die Fragen die ich mir stellen würde... Danach kommt die Optik.
Und natürlich können sich die einzelnen Individuen zum Teil enorm unterscheiden, das ist klar.
Aber wenn ich für ne Stunde in der Woche Spaß am Hundesport habe ansonsten aber Halligalli und Zeitmangel bei mir herrscht wegen Kind und Zwergpudel dann hole ich mir keinen Mali sondern ein anderes freundliches Geschöpf und mache lieber "Abstriche" bei der Trieblage.
Ich habe manchmal das Gefühl die Leute haben was das angeht einen enormen Tunnelblick. An den Alltag will immer niemand denken...
Guter Thread!