Beiträge von Rabaukermann

    Ein Entlebucher in der Ferienunterkunft in der wir jedes Jahr in Österreich waren, war mit Auslöser für den ersten Hund meiner Eltern. Wir Kinder waren im Grundschulalter und der Hund ganz toll mit uns fremden Kindern und Erwachsenen. Aufgeschlossen, entspannt und als Stöckchenjunkie sehr interessiert an der Interaktion. So wie ich das in Erinnerung hatte war die Hündin Hofhund im Tal aber fast täglich mit oben auf der Alm und hat auch immer mal mit am Vieh gearbeitet.

    Welche Strategien habt ihr entwickelt um euren Hund in einem ausgeglichenen Gemütszustand zu bekommen und zu behalten?

    Selbst zur Ruhe kommen, Entscheidungsspielraum beim Hund verringern und alles zu aufregende zu dosieren und ggf. durch Ruhetage auszugleichen.


    Wenn ich nur etwas hektisch unterwegs bin, auch in der Wohnung, färbt das direkt ab. Er ist ein gutes Spiegelbild und erinnert mich, wenn ich's nicht selbst merke. Dann fahre ich mich runter oder er bekommt Ruhe vor mir :winking_face:

    Bei zu aufregenden Spaziergängen hilft uns eine kurze Leine im "Freizeitmodus". Leine im Geschirr hinten und vorne im Ring heißt, neben mir laufen aber keine Korrektur für Ziehen. Dieser kleinere Bewegungsspielraum hilft ihm oft sich zu fangen während von mir auch kein Druck kommt und ich selbst möglichst locker bleiben. Gerne auch eine Person, die er gut kennt, auf der anderen Seite von ihm. Wenn er entspannt, gibt es wieder mehr Spielraum. Das ist auf neuen Wegen oft ein hin und her.

    Manchmal bleibe ich auch einfach stehen mit ihm wenn ihn etwas triggert bevor sich das Hirn verabschiedet und warte. Manchmal halte ich ihn dann fest. Der Druck scheint ihm Sicherheit zu geben, zu beruhigen und nimmt ihm ein paar Optionen zu reagieren.


    Etwas zu Kauen bei Besuch oder generell zum herunter fahren nutzen wir auch gerne.

    Wie ist es bei euch?

    Er ist immer mal wieder ein paar Tage bei meinen Eltern oder ein paar Stunden bei meinem Bruder.


    Das Umfeld und die Menschen kennt er also sehr gut. Das erste Wochenende, das er dort allein verbracht hat war trotzdem eine kleine Überwindung für mich. Hätte ich vorher nie gedacht!


    Zum Test vor der ersten Übernachtung hatte ich ihn dort nur ein paar Stunden gelassen, damit das was wenn Karussell langsamer fährt. :dizzy_face: :winking_face_with_tongue:

    Hund Labradoodle (1,5j)

    Plan vor dem Kauf (ortsbekannter Züchter von dem meine Eltern bereits Ihre Labradore hatten) war:

    - Begleiter für Wanderungen und lange Spaziergänge u.a. mit Freunden und Familie = Händelbarer Jagdtrieb, Freundlichkeit fremden Hunden und Menschen gegenüber auch in der Enge beim Einkehren in einer Hütte

    - Fremdbetreuung durch meine Eltern möglich = Unproblematisch, wenn der Hund nicht ganz korrekt geführt wird und entsprechende Verträglichkeit mit deren (zukünftigen) Hunden

    - Kompatibilität in der Mehrparteien Mietwohnungen = immer freundlich, harmloses Aussehen, händelbarer Wachtrieb

    - Geringer Verlust von Haaren = Mitnahme im Car Sharing/ ins Büro einfacher


    Offen gehalten vor dem Kauf hatte ich mir je nach Hundepersönlichkeit

    - Mitnahme ins Büro nicht zwingend nötig (Home Office war so eingerichtet, dass immer wer zu Hause sein kann)

    - Rad Fahren, Schwimmen mit Hund, Hundesport, den ich ohne Verein/ Hundeschule dauerhaft ausüben kann



    Ergebnis ist

    - Mitnahme ins Büro würde irgendwie gehen aber wäre für uns beide nicht die beste Lösung (zu viel Aufregung).

    - Wachtrieb/ Melden ist öfter als gedacht. Wenn ich zur Stelle bin, ist nach 1-2 Bellern Schluss, dass kann aber auch mal viel zu früh am Morgen sein. Dann tun mir meine Nachbarn leid aber weiter kommen wir (aktuell) nicht. Es fühlt sich auch nicht so an, dass er dies nicht ausleben darf. Wir haben uns eher arrangiert, er sagt Bescheid und ich geh gucken. Dadurch sind wir aber beim komplett alleine bleiben noch nicht so weit. Wenn ich halt nicht gucken komme, bellt er deutlich länger, was ich den Kleinkindern und Rentnern auch unter Tage nicht zu viel zumuten will.

    - Wir machen laienhaftes Dummy Training, was auch mir sehr viel Spaß bereitet.

    - Er würde gerne jagen v.a. um des Rennens wegen, was er nicht ausleben darf. Das ist gut händelbar, und ich gucke, dass er beim Dummy auch mal längere Strecken so richtig Vollgas geben kann. Das scheint ihn zufrieden zu machen.

    - Was ich unterschätzt hatte war die Aufgeregtheit/ Hibbligkeit besonders in jungen Jahren und was das mit sich bringt. Dadurch passe ich viele Aktivitäten um den Hund an, mittlerweile deutlich weniger als früher. Allgemein habe ich auf Grund der "Problematik" mich viel mehr mit verschiedenen Themen beschäftigt, ausprobiert und mich am Hund orientiert. Für mich war/ist das eine Herausforderung mit der ich gewachsen bin und durch die sicherlich auch eine ganz andere Bindung zwischen dem Hund und mir entstandenen ist. Auch abseits der Hundehaltung hat mich dies wachsen lassen.

    - Auch die Sensibilität hatte ich unterschätzt. Er reagiert sofort auf meine Stimmung, was manchmal nervig ist aber im Endeffekt auch mir zu mehr Ruhe verhilft.

    - Ansonsten ist die Planung von vor dem Kauf aufgegangen.


    Manchmal hatte ich überlegt, dass mir eine andere Rasse das ein oder andere vielleicht einfacher gemacht hätte oder nicht so gestresst wäre mit den Trainingszielen, die der Mensch erreichen will. Im Endeffekt denke ich war es aber "passend genug", sodass Hund wie Mensch ein schönes Leben haben.

    Mittlerweile kann ich mir eh keinen tolleren Hund als meine "kleinen" Clown mehr vorstellen :beaming_face_with_smiling_eyes:

    meine Trainerin hat mir ein Bringsel am Geschirr/Halsband empfohlen, das ich meiner Hündin Riley als Alternative zum Schleppleinebeißen/-schütteln anbieten soll.

    Heist das, das baumelt dort dauerhaft herum und der Hund schnappt es sich selbst bei Bedarf? Hört sich interessant an!


    Schleppleine Schütteln Umlenken hatten wir nicht direkt als Problem. Phasenweise hatten wir aber ein Bringsel dabei, was er tragen durfte, wenn er anfing auf zu drehen. Das hat ihn von selbst herunter geregelt bevor er etwas unerwünschtes gemacht hat. Aber er trägt auch gerne Dinge.

    Achso, was ich euch noch fragen wollte: Welche Erfahrungen habt ihr mit einer Futterumstellung bei euren Hunden gemacht? I

    Mit dem Wechsel zu Lamm und später noch stärker mit der Gabe von Relax Plus (Tryptophan u.a.) hat bei uns deutlich die Grundnervosität und gefühlt auch etwas die Erholungszeit nach Stress abgenommen. Hatte ein paar Wochen gedauert bis die Veränderung eintrat.

    Alles in einem Alter, wo sich generell noch viel in der Entwicklung tut aber ich bin überzeugt, dass zumindest ein gewisser Teil durch die Ernährung besser wurde.

    Agave Ein paar spontane Ideen dazu


    Was ist, wenn er etwas Tolles bekommt bevor du die Tür zu machst mit dem er sich beschäftigt während die Tür zu ist? Z.B. sein Fressen und bis er leer gefressen hat bist du schon wieder da.


    Was ist wenn du mit einem Babygitter o.ä. mehr Abstand bis zur Tür rein bringst? Wenn er das Tür schließen z.B. erst mal nur oft hört ohne sehen zu können wie du raus gehst.

    Oder für jedes Tür auf/zu mit dir auf der Innenseite ein Leckerchen.


    Was, wenn jemand anderes auf der anderen Türseite mit ihm bleibt, wenn du kurz raus gehst?


    Also das schlimme Tür zu machen selbst positiver belegen/in der Bedeutung abschwächung.

    Vielleicht hat jemand etwas Input für mich.

    Seit vielen Monaten haben wir folgenden Stand im Alltag integriert und ich will das Thema allein bleiben endlich wieder vorwärts bringen:


    Stand Zusammenfassung

    Lange Einheiten bleibt er in einem Raum allein, kurze auch mit uns außer Haus und im Alltag pennt er täglich freiwillig auch mal in einem anderen Zimmer.


    Stand

    Wir schicken ihn jeden Tag 15min-1,5h bevor wir schlafen in sein Körbchen im Schlafzimmer. Wenn wir dann kommen ist er i.d.R. am pennen.

    So 2 mal die Woche "sperren" wir ihn im Wohnzimmer 1-3h ein. Wenn er nicht schläfrig ist, gibt es etwas zum Kauen mit einem leichten Verbot, damit er sich freut wenn wir weg sind und er dran darf.

    Wenn wir die Türe nebenbei wieder einen Spalt aufmachen schläft er manchmal dort weiter oder kommt entspannt von der Couch runter zu uns.


    Trainingspunkte

    Oft sitz er aber auch schon wartend vor der Tür in einer angespannte Erwartungshaltung. Gestresst wirkt er nicht groß, schnüffelt auch nur kurz an uns, läuft dann etwas durch die Gegend und legt sich wieder hin (außer es ist Gassizeit). Die Dauer und wann er wieder raus darf variieren. Dass er uns hört und daraus Schlüsse zieht, dass er gleich raus darf würde ich nicht ausschließen.


    Hier sind wir bei 15min Hund ab und an komplett allein in der Wohnung zu lassen. Nicht viel, aber ich wollte in Hörreichweite bleiben/direkt da sein können, da sein Stresslevel für längere Zeit steigt, wenn wir von ihm gemeldete gruselige Reize nicht für ihn bewerten. Ein bisschen unmotiviert länger vor dem Haus ab zu hängen war ich auch :winking_face: Das will ich mit der neuen Kamera jetzt ändern.

    Da er auf Grund der Geräusche im Treppenhaus in das Wohnzimmer muss, bin ich mir auch nicht sicher, ob er versteht, dass gar keiner da ist. Das Kauzeug nimmt ihn völlig ein. Nicht, dass er es doch plötzlich kapiert..



    Wie kann ich ihn den Anstoß geben aus der Erwartungshaltung ein anderes Verhalten zu zeigen? Einfach warten? Zeitnah raus lassen, wenn er das Warten aufgibt?


    Parallel trotzdem länger aus dem Haus gehen üben? Ihm lieber deutlich zeigen, dass wir wirklich weg sind?

    Ich kann dir Michaela ans Herz legen. Den Kurs mache ich gerade auch mit. Es ist halt die "Standart" Methode mit Entspannungssignalen, Ignoriersignal aufbauen usw., aber das ist halt im Moment das Non plus ultra in dem Bereich auch wenn es bedeutet dass man den Hund erstmal nicht mehr unbetreut lassen darf.


    https://www.herzundgspia.at/ak…ine-kurs-alleine-bleiben/


    Man hat mehrere Einzelgespräche mit ihr und sie nimmt sich echt viel Zeit und nebenbei ist sie super symphatisch. Und wie lieb dass sie mir immer sagt was ich für einen Spezialfall habe :lol:

    @CathymitTara Das wude vor ein paar Seiten empfohlen.


    Vielleicht hatte der Hund etwas gruseliges gehört/gesehen und (auch) deshalb gebellt.

    Vielleicht war der Hund aus irgendeinem Grund aufgeregter als sonst, zu dem Zeitpunkt als du das Haus verlassen hast.

    Meine, weil es einmal schlecht geklappt hat, muss es ja nicht sein, dass ihr neu ab 15min wieder auftrainieren müsst.