Zum Thema Frust auf Menschenseite (Hatte sich für mich so angehört, will aber nichts unterstellen.)
Ich bin auch immer mal wieder frustriert mit unserem pubertären Hibbelchen, wenn wir Rückschritte machen oder ich einen Tag erwische an dem meine Geduld auch eben nur endlich ist. Folgendes Vorgehen hilft mir da:
1) Alles was Hund und ich zusammen erleben und nicht Alltag ist bzw. er im Schlaf kann ist Training. D.h. er gibt das Tempo vor und ich mach mich von konkreten Zielen frei. Wir üben die Situation, wie weit wir dabei kommen ist aber offen.
Z.B. wollen wir zum Bäcker. Wenn er zwischendrin eine Pause braucht um alles zu verarbeiten setzen wir uns halt wo hin. Wenn vor dem Bäcker zu viel los ist als dass er entspannt warten könnte, gehe ich halt nicht rein oder warte bis weniger los ist. Immer so, dass der Hund auch Erfolg haben kann im Zeigen des gewünschten Verhaltens.
Ich sehe das einfach als Zeit zusammen verbringen und Üben. Nicht als ich muss zum Bäcker und nehmen den Hund nebenbei mit. Das macht es einfacher das Ende von Übungen/die Geschwindigkeit so zu setzen, dass diese für den Hund sinnvoll sind.
2) Wenn ich für den Hund schwierige Situationen nicht wie unter 1) aus Gründen angehen kann, vermeide ich diese wenn möglich. Falls nicht möglich, überlege ich mir, wie ich diese entschärfen kann. Wenn ich nicht 100% überwachen kann was Hund und (Kinder-)Besuch zusammen treiben, gibt es halt eine räumliche Trennung. Wenn das erwartete Verhalten noch zu schwer ist für den Hund, mache ich die Situation einfacher. Z.B. Leine dran bei besonders spannendem Besuch.
Was soll ich den Hund denn jetzt zum multiplizieren zwingen, wenn er noch nicht richtig addieren kann. Das frustriert nur beide Seiten.
3) Erfolge in Erinnerung rufen und auch Leute nach den Fortschritten fragen, die den Hund nicht regelmäßig sehen. Diese sehen Fortschritte oft viel besser.
4) Viel Spaß mit einander haben. Bei uns ist es auf dem Boden rangeln, Apportiertraining, Verstecken und fangen oder im menschenleeren Wald spazieren gehen. Wir haben immer deutlich mehr tolle Erlebnisse zusammen als anstrengende. Und wenn einer von uns mal einen Tag mit weniger Nerven hat (meistens bei mir ) gibt es halt kein intensives Training sondern nur Spaß- und Entspannungsaktivitäten.