An einem Social Walk haben wir noch nie teilgenommen (das würde im Leben nicht funktionieren), aber zB letzte Woche waren wir bei Bekannten, die auch einen KHC haben, und waren dort spazieren. Wir dachten, nach 4 Monaten täglich Klickertraining und ersten Erfolgen könnte man das mal probieren. Falsch gedacht. Seine Konzentration hat für ungefähr 10 Minuten gereicht, so lange war er ansatzweise leinenführig (aber auch nur mit zigfacher Ansprache und absolutem Fokus auf ihn), danach war es vorbei.
Im Alltag ist unsere Leinenführigkeit ganz OK finde ich. Bis auf ein paar Ausnahmen kann er an jeder Stelle unserer Gassiwege mit durchhängender Leine/Schleppleine bei Fuß gehen auch wenn wir an anderen Menschen oder Hunden vorbei laufen. 3m Leine mit "nach hinten Freiheit" für den Hund klappt auch gut auf den Standardrunden. Damit ich ihn geistig nicht verliere muss ich aber einiges machen insb. ihn auf niedriger Erregung halten. Auf den Hinwegen viel, auf den Rückwegen kaum.
Mit der Familienhündin, die er oft und lange sieht ist die Leinenführigkeit auch OK.
In der Hundeschule, mit der Hündin einer
Freundin oder auch nur bei Besuch, den er nicht sehr gut kennt, ist es bei uns vorbei mit Leinenführigkeit, die Erregungslage ist bei uns dazu einfach zu hoch. Da ich dachte, er gewöhnt sich schon dran und lernt, dass er sich entspannen kann, dass keine Aktion ansteht, war ich ein halbes Jahr in einer Hundeschule bei dem ein großer Teil unserer Zeit aus Social Walk ähnlicher Situation bestand. Der Leinenführigkeit während der Stunde sowie die Aufregung hat das bei uns NULL verändert, was mich immer wieder frustriert hat (Während der Stunde war ich in Trainingsmodus mit 90% entspannt und gut gelaunt). Die Leinenführigkeit auf den Platz drauf und wieder runter hat aber in dem Zeitraum sich deutlich verbessert (ebenso etwas im Alltag). Da konnte ich mir viel Zeit nehmen ihn erregungsmäßig unten zu halten und genug Abstand ein zu halten. Da waren wir deutlich besser als die "Streber" der Gruppe, die vor Vorfreude schon zogen. Sobald es aber ums Einreihen ging zum los Laufen, wars bei uns vorbei. Frustriert mich, den Hund stresst es nur ohne Mehrgewinn, deshalb habe ich damit aufgehört.
Im Endeffekt ist bei uns die Erregungslage Hauptarbeitspunkt, nicht die Leinenführigkeit. Das hilft auch bei anderen Kommandos. Es wird hier stetig besser, wenn auch sehr langsam. Besonders mein Gefühl wird da feiner wann was bei ihm funktioniert.
(Hatten mal in der Hundegruppe mal einen jungen Neuzugang, der erst drauf war wie der Rabaukermann und nach den ersten 3 Stunden zumindest ab der Hälfte tiefenspannt. Das hat mich total fertig gemacht, weil ich dachte wir sitzen im selben Boot. Kann dich gut verstehen Panini)