Ich habe als Ersthundehalterin einen RR Rüden. Ich liebe den Hank und wir sind alle sehr glücklich mit ihm (und er glaube ich auch ;)).
Teile aber gerne mal was ich so falsch gemacht habe bzw. was mit ihm eine Herausforderung ist :)
In der Welpenzeit hat er schon oft seine wilden Minuten, die dann einfach auch eskaliert sind. Ich habe lange gebraucht um genau zu erkennen, wann eine Situation für ihn zu viel ist. Dazu kommt, dass er dann nicht gebellt hat sondern um sich geschnappt hat. Und so klein ist ein RR Welpe auch nicht, das war dann doppelt anstrengend.
Viele Tipps die ich in der damaligen HuSchu bekommen habe, habe bei uns nicht funktioniert. Wenn ich mich auf die Leine gestellt habe, hat er mich einfach weggezogen.
Da hatte ich vorab eine naive Einstellung. Ich konnte ihn immer halten aber mehr mit Köpfchen als mit Muskelkraft. und natürlich mit ganz viel Anstrengung. Das muss einem halt wirklich bewusst sein, dass durch die Größe ein kleine Trainingsbaustelle doch deutlich anstrengender wird.
Und in der Pubertät wird bei 46 kg Körpergewicht dann doch das ein oder andere vergessen, was dann echt Nerven aus Stahl gekostet hat.
Jagdtrieb hat Hank auch ordentlich. Ich finde es mega spannend und das Training sehr interessant. Es braucht aber viel Geduld. Mittlerweile haben wir Fortschritte gemacht. Größtenteils ist er aber an der Schleppleine und ich miete regelmäßig ein eingezäuntes Trainingsgelände. Hank ist (bis jetzt) eher ein Sichtjäger. Solange das Tier nicht rennt bekommt man ihn auch super zurückgerufen. Bei den Züchtern hatte er auch Katzen im Haushalt, diesen will er jetzt aber immer hinterherjagen.
Fremden gegenüber ist er sehr freundlich. Wenn er aber jemanden aus für uns manchmal unerkennbaren Gründen gruselig findet, können wir ihn nur schwer vom Gegenteil überzeugen. Da hilft dann nur Abstand halten.
Er kann bspw. die Nachbarn meiner Eltern gar nicht leiden, wenn diese uns nähern wird gebellt und dann erst mal der Rückwärtsgang eingelegt. Nähern sich diese aber weiter, geht er nach vorn.
Bellen tut er gar nicht in der Wohnung. Nur, wenn sich jemand ohne Klingeln an der Tür zu schaffen macht (Die Reiningungskräfte die einmal im Monat kommen und an den Türen wischen). Im Hotel bellt er gar nicht.
Vor einigen Monaten wäre Hank wahrscheinlich noch zu jedem Hund hingerannt um zu spielen. Mittlerweile ist das Interesse aber etwas gesunken. Wir treffen uns auch leider nicht mehr mit seinen alten Kumpels, weil ich den Eindruck habe, dass er mehr gestresst durch das gegenseitige Kontrollieren/Jagen/Macker machen etc. ist als das er wirklich Spaß hat.
Zur Beschäftigung machen wir Suchspiele ( Dummy, Teebeutelsuche und Futter). Dazu ein paar Balancesachen und Tricks. Ein bis zwei mal die Woche begleitet er mich beim Laufen, da sind wir aber auch manchmal schneller unterwegs (unter 4:00/km). Mit dem Programm ist er dann aber auch super entspannt in der Wohnung und auch eine Woche nichts machen wg Krankheit ist kein Problem.
Hank ist jetzt 1 1/2 Jahre alt und im Vergleich zu anderen Rassen die ich kennengelernt habe noch deutlich weniger erwachsen im Kopf.