Beiträge von Henning&Me

    Ach ja, und als Ergänzung: Ich würde auch die Ernährung noch mal angehen! Die Rasse ist da oft sensibel, Stichwort Licky fits, Sodbrennen… dass die Analdrüsen so oft geleert werden müssen ist auch nicht normal. Vielleicht auf Dauer mal eine Tiermedizinische Ernährungsberatung (Futtermedicus, fit mit Futter etc.) heranziehen? Selber kochen und ein bisschen mit der Kohlehydrate-Menge spielen - kann auch eine Auswirkung haben.

    Ach wisst ihr ich bin ja sehr dankbar hier zu sein.


    Ich will auch ehrlich sprechen - kämpfe schon mit Schuldgefühlen. Was mute ich dem Hund zu. Was meinen Eltern. Ich habe mir immer einen Hund gewünscht - habe mich dann nach dem Studium wirklich lange informiert - und trotzdem sehr naiv gehandelt. Ich fand GSS schon immer tolle Hunde, eben auch aufgrund ihrer Eigensinnigkeit. Dass es so schnell so gefährlich wird hätte ich niemals für möglich gehalten. Neva hat ein sehr liebevolles Zuhause, meine Eltern ziehen mit mir an einem Strang, sie kümmern sich genauso um sie und gehen mit ihr in die Hundeschule, Gassi und beschäftigen sie. Ich bin wirklich so ratlos wie glaube ich noch nie vorher.

    Vielleicht noch mal zu dem „gefährlichen“ GSS. Ja, die Beschreibung der Rasse hier ist teilweise drastisch. Und seien wir ehrlich - die Rasse hat Potential. Aber es ist auch für einen GSS nicht normal, so schnell zuzupacken. Die sind als Hofhunde gezüchtet worden. Präsenz ausstrahlen, einschüchtern. Aber Beißen ist recht weit hinten auf der Ekalationsstufe. Und es gibt auch GSS, die als Therapiehunde eingesetzt werden. Aber es gibt eben auch eine große Bandbreite in der Rasse was die Veranlagung angeht. Und du hast eben ein nicht von Werk aus in sich ruhendes Exemplar erwischt.


    Die Hunde sind echt sensibel, da darfst du nicht vergessen. Du schriebst eben, eine Trainerin hätte sehr „wohlwollend“ gearbeitet und noch ein paar Attribute. Das ist auch voll okay, Henning wird hier auch überwiegend mit Wattebäuschchen beworfen. Man muss nicht die „alte Schule“ auspacken. Aber die Übungen und Konsequenzen scheinen ja dennoch falsch gewesen zu sein.

    Und jetzt stell dir vor: der sensible, wahrscheinlich seit Monaten überforderte Hund (Hormone, Pubertät, Knete im Kopf, vielleicht (?) falsche Herangehensweise) merkt, dass man sich ihm gegenüber auf einmal anders verhält. Er wird komisch beäugt. Vielleicht nicht ganz so herzlich, weil sie ja beißen könnte? Und das bei dieser extrem auf den Menschen bezogenen Rasse. Dass sie dann abends noch blöder wird ist ja klar.


    Also Versuch für dich den Druck rauszunehmen. Klar - Maulkorb, Hausleine. Aber sie ist immer noch dein Hund und mit Unterstützung kriegst du das bestimmt hin!

    Oh je, tut mir leid zu lesen, wie es bei euch läuft! Ich kann mir vorstellen, dass das eine große Belastung ist.

    Das Problem beim GSS ist, dass die Rassebeschreibung oft zu rosarot klingt. Oder man sich nicht genau vorstellen kann, was das genau heißt. Grisbert und Lysaya haben dir ja schon tolle Winachätzungen zum Charakter gegeben. Beim GSS (und allen Sennenhunden) ist es wichtig, das passende Mittelmaß zu finden. Bei Druck machen die zu. Letztendlich muss man eine „Partnerschaft“ erreichen. Der GSS denkt mit und will eigene Entscheidungen treffen. Letztendlich muss er dir vertrauen, dass deine Entscheidungen in der Regel richtig sind.


    Es klingt so, als hättet ihr bisher nur Trainer gehabt, die diesen Hundetyp nicht unbedingt kennen. Und dadurch wurde vielleicht immer mehr Druck auf den Kessel gebracht. Und ein junger GSS weiß sich da einfach nicht zu helfen. Ich hatte Henning auch ein paar Wochen in seiner Entwicklung ständig in meinem Arm hängen bis wir für uns gelernt haben, wie ein gemeinsames Training funktioniert.


    Ich bin auch in einigen Facebook Gruppen zum GSS. Immer wieder wird auch das Bootcamp von der Rudlherzen Hundeakdemie Stefanie Baumer empfohlen. Da haben viele mit GSS schon sehr gute Erfahrungen gemacht (sie hat wohl auch selbst einen). Auch Petra Stoll von Canis Angel in Bensheim kennt sich gut mit GSS aus. Wie gesagt - bei beiden keine eigenen Erfahrungen, wurden nur schon öfter empfohlen.


    Noch eine Frage: Wie wird eure Hündin denn ausgelastet? GSS sind Arbeitstiere und wenn sie keinen Hof zu bewachen haben, brauchen sie was anderes.


    Ich wünsche dir viel Glück!

    Sagt mal, was ist eure allgemeine Lösung für "10 Meter hinter uns läuft jemand mit nem anderen Hund und ich KANN AUF KEINEN FALL WEITERLAUFEN SONDERN MUSS MICH 10x UMDREHEN!"-Situationen? Ich bin dann bisher einfach stehen geblieben, hab am Rand gewartet und die Person überholen lassen. Er macht das auch wirklich nur auf unserer letzten Runde gegen 22:30 Uhr, wenn ich nur kurz zur Ecke gehe damit er noch pinkeln kann vorm Schlafengehen. Sonst guckt er mal, kommt aber weiter. Aber um die Zeit und wenn die Straßen sonst leer sind, scheint das zu suspekt zu sein. Bleibt ihr auch stehen? Straße wechseln? xD Würde mich nur mal interessieren.

    Immer weiter schicken ( hinter ihm) und warten, bis er alt genug ist um es hinzukriegen 😂

    Erfahrungswert: ungefähr 2,5 Jahre :smirking_face:

    Gestern so ein interessantes Erlebnis gehabt. Länger gearbeitet, etwas Zeitdruck gehabt. Also den Gang zum Marktstand mit dem Spaziergang verbunden. Kennt Henning auch, kein Problem. Erster Fehler von mir: bin erst zum Markt gelaufen, obwohl der Hund etwas unruhig war. Hatte etwas Druck hinten drauf :pile_of_poo:


    Und dann kam der Marktstand und eine irrsinnige Situation. Kurzfassung: wir sind, während ich am Bestellen war, eingekesselt worden. Direkt und hautnah der Kunde neben mir, der das Riesenkalb an der Leine einfach ignorierte. Und dann auf der anderen Seite und hinter mir drei Leute, die die ganze Zeit den Hund gelockt und angesprochen haben :dizzy_face: ich kam nicht weg, Hund völlig überfordert von der Situation (wir erinnern uns: Druck :pile_of_poo:). Zweimal wollte er zu den Leuten hin, um ein bisschen zu fiddeln und zu kontrollieren. Ich konnte in der Situation nur an der Leine zurück holen und ihn ins Gebet nehmen.

    Hat es nicht besser gemacht.


    Eine Frau dachte danach, ich würde meinen Hund misshandeln (ach, dann darf er nicht gestreichelt werden?). Dieser Blick… :face_screaming_in_fear:

    Die beiden anderen wollten ihn weiter zu sich locken. Einer fing an - während ich Einkäufe verstaute und weiter versuchte, den Hund bei mir zu halten - mich vollzulabern mit Stronghold, den ich uuuunbedingt lesen müsste. Der ist mir dann sogar noch hinterher.

    Ich dachte erst, das wäre der übliche Dominanzscheiß (ich ja Frau mit großen Hund, das höre ich schon mal). Aber weil ich den armen Hund so eingegrenzt und nicht zu allen Leuten hingelassen habe war das ein Ratschlag, wie ich dem Hund auf Augenhöhe begegne. :zany_face: Ich dachte echt, ich sei im falschen Film :zipper_mouth_face:


    Na ja, der geschundene, dominierte Hund und ich sind dann weiter. Er durfte sein Häufchen machen und ist danach sogar völlig stressfrei an der läufigen, bekannten Hündin vorbei. Wahrscheinlich, weil. Ich ihm zu wenig Freiheit lasse und zu wenig auf Augenhöhe begegne. Dabei ist er doch schon so groß, dass er mir fast in die Augen blicken kann :rolling_on_the_floor_laughing:

    Lizzz_ Ich kann verstehen, dass man hinterher gar nicht mehr weiß was man möchte. Vom Hundetyp, den du dir wünscht, würde ich durchaus eher was in Richtung Hof-/Wachhund sehen. Allerdings mit zwei bis drei Problemen:

    1. Das ruhige Wesen. Du sagtest gerade, dass Welpen noch nicht ruhig sind. Aber je nach Rasse kann das Jahre dauern, bis Hunde in sich ruhen - je nach Situation. Das ist kein Drama, muss einem aber bewusst sein.


    2. euer Nils: es sollte eine Rasse sein, die grundsätzlich eher freundlich zu kleineren Hunden ist und nicht ins hüten oder jagen verfällt. Von deiner ersten Beschreibung sehe ich eher einen großen Hofhund - beim Gewichtsunterschied ist halt einfach ein Restrisiko. Aber du bist ja von der Größe eh schon runter. Mir fallen außer Spitz aber auch nicht spontan passende ein, die hier in Frage kommen. Bin aber auch keine Expertin.


    3. Der Typ Hund, der dich anzusprechen scheint, braucht Anleitung und Führung. Wenn der Hund territorial ist, beschränkt sich das nicht aufs eigene Grundstück. Das kann der freundlichste Hund in der Familie sein - aber gleichzeitig in misstrauischer Kontroletti draußen. Ich schreibe das weil du sagst, dass euer kleiner Hund eher so ein Flummi ist und zu allen Leuten will (wenn ich das richtig gelesen habe). Dir muss klar sein, dass man das bei großen Hunden nicht verzeiht und man Probleme kriegen kann.


    Du kennst ja auch Hunde mit der Veranlagung (Rotti, GSS) und siehst ja, wie die erzogen werden. Wahrscheinlich alles nicht neu oder besonders hilfreich für dich, wollte aber auch meine Gedanken da lassen.


    Vielleicht zum Schluss: Wenn ich unbedingt einen großen Hund wollte, würde ich glaub ich dabei bleiben wenn der Rest passt. Aber da muss man sich dann wirklich sicher sein und insbesondere die Gefahr für den Kleinen abschätzen. Er darf nicht der Leidtragende sein. Und auch nur, wenn es mir um den Charakter geht und nicht, um einen tollen großen Hund zu haben. Tolle Hunde gibt es in allen Größen.

    Vielleicht habe ich ein Brett vorm Kopf, aber warum machst du nicht einfach eine Art Räuberleiter? Hund stemmt sich am Kofferraum hoch und man bietet ihm die gefalteten Hände als Tritthilfe (oder hebt einen Fuß hoch falls er vernünftig mitarbeitet - da wäre ich nur vorsichtig wegen Arthrose). Dann kann man ein bisschen unterstützen, aber grundsätzlich steigt der Hund dann selbst ein.

    Oder halt aufstützen lassen und den Hintern reinheben. Das wurde hier ja auch schon gesagt. Das dürfte bei 35 Kilo kein Problem sein - sind es bei 56 kg auch nicht. Und das Aufstützen dürfte ja schnell gelernt sein, eben beim Spaziergang an einer Bank oder so.

    Ich koche überwiegend für Henning. Das bekommt er morgens und spät nachmittags. Zwischendurch was für besondere Leistungen, um seinen Kopf anzustrengen oder weil er gerade so süß ist :rolling_on_the_floor_laughing: Meistens schnödes Trockenfutter, als Snack gerne altes Brot.


    Ich glaube ein vollständiges erarbeiten seiner Ration wäre hier nicht sinnvoll. Mit dem Absinken der Temperaturen hat er gerade merklich größeren Hunger. Habe seine Portion angepasst, da er gerade auch noch positiv in die Breite geht (also Körperbau, nicht Fett). Aber während ich noch die perfekte Portionsgröße suche, bettelt der mich im Hundetraining kontinuierlich an! Richtig penetrant, weil er so Hunger hat. Und das dann jeden Tag? Klar, gäbe bestimmt einen Gewöhnungseffekt. Aber ich will auch, dass er für die Grundbedürfnisse nicht arbeiten muss.