Beiträge von Henning&Me

    Henning kann auch Unmengen futtern. Aber der ist halt auch noch dabei, Substanz zu kriegen. Hat jetzt im vergangenen Jahr noch etwa zwei Kilo zugenommen, aber ist immer noch schön schlank mit Taille.


    Der Kleine ist jetzt seit Sonntag drei Jahre :partying_face: Pünktlich zu seinem Geburtstag krank. Lief wie ein 20 Jähriger Hund, kalt… hat sich sogar ohne Murren einen Pulli von mir anziehen lassen. Wurde aber im Laufe des Tages schon besser und seit Montag, als wäre nie was gewesen. Und wir saßen schon fast im Auto zur Tierklinik :woozy_face: Ich denke mal, der hatte mit einem kleinen Infekt zu kämpfen und musste sich einfach gesund schlafen.


    Und gestern dann eine Premiere: Herr Hund hat gescharrt nach seinem Häufchen :face_screaming_in_fear: Wegen einer Kopfwunde hat er die ganze Nacht einen Kragen getragen, er war also nervlich etwas angekratzt. Hat mich trotzdem verblüfft. Kann er doch noch mehr Macho-Gehabe auspacken. Heute Morgen dann übrigens schon nicht mehr, aber da stand er auch an einem Hang, war vielleicht zu schwierig. Bin mal gespannt, wie sich das entwickelt.

    Heutige Morgenrunde. Henning macht seinen patentierten Dreibein-Kack an einem kleinen Hang - sportlich. Auf einmal hüpft er los (hing auch noch über einem Busch dabei) und ist augenscheinlich fertig. Ich schaue nach - ein Mini Mini Fitzelchen. Da fehlt doch mindestens die Hälfte! Geleuchtet, Schritt näher ran gegangen… auf einmal dieses Gefühl, auf was Weichem zu stehen :dizzy_face:

    Tja, da ist wohl was den Hang runter gekullert. Positiv betrachtet: Ich habe alles gefunden und ordnungsgemäß aufheben (bzw abkratzen :face_vomiting:) können.


    Und euer Morgen so? :woozy_face:

    Aber es tut sich was im Kopf. Wir können ihn immer mehr frei laufen lassen, auch wenn jemand entgegen kommt. War teilweise ein Thema, weil wir das so ziemlich das ganze erste Jahr falsch und zu wenig angegangen sind. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit seiner Entwicklung.

    Das finde ich spannend. Magst du vielleicht erläutern, was ihr im ersten Jahr falsch gemacht habt und wie ihr es jetzt anpackt?

    Schlicht und ergreifend zu wenig Training. Ich hatte mir vorher einiges angelesen - warum auch immer bin ich aber nie über Freilauf gestolpert (erst, als ich mich hier angemeldet habe). Und mein Mann war da sehr, sehr vorsichtig, weil die alte Familienhündin immer stiften gegangen ist. So richtig gestartet habe ich das Training erst, als er schon in die Pubertät kam. Und das auch nur, wenn ich mit ihm allein gegangen bin (sonst kam von meinem Mann nur „auf deine Verantwortung!“, das hat mich verunsichert). Als mein Mann dann auch bereit war, ihn von der Leine zu lassen, hat er mir des Öfteren den Rückruf versaut. Statt einmal den Hund einzusammeln, lieber fünfmal rufen :woozy_face:

    Letztendlich haben wir also zu spät angefangen als er schon gerne auf eigene Faust was erkunden wollte. Und das ist gerade bei einer Rasse, die gerne eigene Entscheidungen trifft, sehr schwierig.

    Zur Absicherung kam dann also schnell eine Schleppleine dran - aber auch da habe ich das Handling am Anfang nicht perfekt beherrscht (also mehr wie eine lange Leine genutzt). Zusammen mit Fehlern bei Hundebegegnungen in den ersten Monaten habe ich einen Hund, der potentiell zu anderen Hunden abhauen würde. Aber auch das hätte ich mittlerweile wahrscheinlich besser im Griff - gebe ihm aber noch keine Gelegenheit, Fehler zu machen. Aber solange ich die Umgebung überblicken kann, kann er mittlerweile zuverlässig frei laufen.


    Armer Henning - wie genial wäre er erst, wenn ich nicht Anfängerin gewesen wäre? :relieved_face:

    Ich wollte mal ein Lebenszeichen da lassen. Henning wird diesen Monat drei - ist im Kopf aber noch zu großen Teilen ein Clown. Von außen ein Riesenvieh, das mittlerweile auch in der Breite ordentlich aufgebaut hat. Und trotzdem werden wir noch oft gefragt, ob er denn wohl noch jung sei (und nicht wegen seines Erziehungsstands - oder nicht nur :rolling_on_the_floor_laughing: ). Er hat halt noch diesen gewissen Ausdruck im Gesicht.

    Aber es tut sich was im Kopf. Wir können ihn immer mehr frei laufen lassen, auch wenn jemand entgegen kommt. War teilweise ein Thema, weil wir das so ziemlich das ganze erste Jahr falsch und zu wenig angegangen sind. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit seiner Entwicklung.


    Ein Problem wandelt sich. Hundebegegnungen waren ja schon immer schwierig. Immer Aufregung, immer hin wollen. Durfte er nie, hat an der Aufregung nichts geändert. Mittlerweile (schon länger) haben wir das richtige Management gefunden und erzielen immer mehr Fortschritte. Da es nach Tagesform schwankt gehe ich davon aus, dass wir mit dem Weg und dem vernünftig werden bei ihm auf Dauer Erfolg erzielen.


    Aber eine Frage an das Schwarmwissen hier: der kleine Macho ist kein Fan von jungen Rüden ab Labradorgröße. Keine Überraschung, ist bei der Rasse einkalkuliert. Aber in dem Maß, wo es bei anderen Huden entspannter wird, wird es gefühlt bei Rüden schlimmer. Mittlerweile gibt es im Dorf so vier Rüden, bei denen er extrem angespannt ist und wo wir tatsächlich oft andere Wege wählen müssen wenn es zu eng wird (die anderen Hunde sind auch fixierend unterwegs - fragt mich nicht, wer angefangen hat). Hin und wieder kommt sogar ein Beller, was sehr, sehr ungewöhnlich für ihn ist.

    Frage: Kann mein Training das bei ihm unterbewusst verstärken? Kein Kontakt, Bogen laufen, weiterschicken… Ich würde da jetzt bei der Taktik bleiben. Oder bestätige ich ihn irgendwie unterbewusst, dass er hier der große Zampano ist, weshalb er die anderen Rüden noch weniger duldet? Wobei die anderen Hunde scharren und bellen können wie sie wollen, das juckt ihn nicht. :thinking_face:

    Zum Glück! Henning und ich waren in einer richtigen Abwärtsspirale drin als er so 9 Monate bis ein Jahr als war. Ich habe ihn gnadenlos überfordert - Hund muss ja dies und jenes können und wenn andere Hund mehr schaffen, dann muss ich Henning und mir einfach mehr Druck machen. Trauriger Höhepunkt (oder Tiefpunkt), als ich mit blauen Unterarmen Henning am Boden festgedrückt habe (mitten auf der Gassirunde) bis er sich beruhigt hat.

    Puh. Hölle für uns beide. Danach Druck komplett rausgenommen. Und warum auch immer ist Henning der netteste Hund, der mir komplett verziehen hat und mir komplett vertraut.

    Kann ich so unterschreiben. Hennings Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Man merkt aber, dass er fremde Hunde immer weniger braucht. Er ist zwar noch aufgeregt bei Hundebegegnungen, das ist aber keine Freude (aber auch kein Pöbeln).

    Wir haben mehrmals pro Jahr Spaziergänge mit anderen Großen Schweizern. Und das ist in der Regel absolut entspannt, obwohl die Rasse nicht unbedingt auf andere Hunde bedacht ist. Aber wenn die Chemie nicht stimmt, gehen sich die Hunde aus dem Weg und gut ist. Wenn ähnlich alte Rüden wie Henning dabei sind, beginnen die anderen schon mal etwas Streit. Henning ist halt auch da meistens der größte und hat das nicht so „nötig“. Dann wird einmal gebellt und gut ist (bzw. Dann sind natürlich auch die Halter dabei und sagen, dass das jetzt nicht sein muss).

    Und zu 95% laufen alle Hunde entspannt miteinander. Henning hat ein gutes soziales Grundgerüst und wenn er irgendwann seine Aufregung managed und merkt, dass er Hunde auch in seiner Hood ignorieren kann, ist alles wunderbar.

    Wir haben hier eine kleine, wenig besuchte Hundewiese in der Nähe. Waren wir früher oft. Jetzt ganz selten mal, weil Henning nicht mehr wirklich spielt.

    Wenn alles gut läuft: die Hunde beschnüffeln sich, er checkt (nett) ab. Kurzes Speil zum Kennenlernen und dann schnüffelt er für sich in der Ecke. Das ist gut aus meiner Sicht weil ich fördern möchte, dass er sich selbst aus Hundekontakt rauszieht.


    Wenn es schlecht läuft sind am Anfang nur ein oder zwei Hunde auf der Wiese (gut), aber es kommen weitere. Und dann denkt Henning es sei seine Wiese und er müsste erst mal einen auf dicke Hose machen.


    Auch problematisch wenn zwei andere Hunde Stress miteinander haben. Dann will Henning Sheriff spielen.


    Aber wir sind wie gesagt kaum noch da. Meistens will Henning die anderen Hunde einfach abchecken und kontrollieren. Das merken zwar viele andere Hundehalter nicht, weil er es so charmant macht. Aber er soll ja nicht denken, er wäre der große Zampano.


    Letztens waren wir da und haben eine 20 Wochen alte Aussie Hündin getroffen. Hatte nicht s9 schnell gesehen, dass sie noch so jung ist. Aber die Halter haben das zugelassen und Henning war der beste und vorsichtigste Welpenonkel. Er kann ja auch lieb :smiling_face_with_hearts: (zumindest mit Junghunden und Hunden, die nicht rumprollen). War natürlich von den anderen ein ziemliches Risiko. Aber zeigt halt, dass auf der Wiese die Welt oft in Ordnung ist (zu den richtigen Zeiten).

    Ach ja, und als Ergänzung: Ich würde auch die Ernährung noch mal angehen! Die Rasse ist da oft sensibel, Stichwort Licky fits, Sodbrennen… dass die Analdrüsen so oft geleert werden müssen ist auch nicht normal. Vielleicht auf Dauer mal eine Tiermedizinische Ernährungsberatung (Futtermedicus, fit mit Futter etc.) heranziehen? Selber kochen und ein bisschen mit der Kohlehydrate-Menge spielen - kann auch eine Auswirkung haben.

    Ach wisst ihr ich bin ja sehr dankbar hier zu sein.


    Ich will auch ehrlich sprechen - kämpfe schon mit Schuldgefühlen. Was mute ich dem Hund zu. Was meinen Eltern. Ich habe mir immer einen Hund gewünscht - habe mich dann nach dem Studium wirklich lange informiert - und trotzdem sehr naiv gehandelt. Ich fand GSS schon immer tolle Hunde, eben auch aufgrund ihrer Eigensinnigkeit. Dass es so schnell so gefährlich wird hätte ich niemals für möglich gehalten. Neva hat ein sehr liebevolles Zuhause, meine Eltern ziehen mit mir an einem Strang, sie kümmern sich genauso um sie und gehen mit ihr in die Hundeschule, Gassi und beschäftigen sie. Ich bin wirklich so ratlos wie glaube ich noch nie vorher.

    Vielleicht noch mal zu dem „gefährlichen“ GSS. Ja, die Beschreibung der Rasse hier ist teilweise drastisch. Und seien wir ehrlich - die Rasse hat Potential. Aber es ist auch für einen GSS nicht normal, so schnell zuzupacken. Die sind als Hofhunde gezüchtet worden. Präsenz ausstrahlen, einschüchtern. Aber Beißen ist recht weit hinten auf der Ekalationsstufe. Und es gibt auch GSS, die als Therapiehunde eingesetzt werden. Aber es gibt eben auch eine große Bandbreite in der Rasse was die Veranlagung angeht. Und du hast eben ein nicht von Werk aus in sich ruhendes Exemplar erwischt.


    Die Hunde sind echt sensibel, da darfst du nicht vergessen. Du schriebst eben, eine Trainerin hätte sehr „wohlwollend“ gearbeitet und noch ein paar Attribute. Das ist auch voll okay, Henning wird hier auch überwiegend mit Wattebäuschchen beworfen. Man muss nicht die „alte Schule“ auspacken. Aber die Übungen und Konsequenzen scheinen ja dennoch falsch gewesen zu sein.

    Und jetzt stell dir vor: der sensible, wahrscheinlich seit Monaten überforderte Hund (Hormone, Pubertät, Knete im Kopf, vielleicht (?) falsche Herangehensweise) merkt, dass man sich ihm gegenüber auf einmal anders verhält. Er wird komisch beäugt. Vielleicht nicht ganz so herzlich, weil sie ja beißen könnte? Und das bei dieser extrem auf den Menschen bezogenen Rasse. Dass sie dann abends noch blöder wird ist ja klar.


    Also Versuch für dich den Druck rauszunehmen. Klar - Maulkorb, Hausleine. Aber sie ist immer noch dein Hund und mit Unterstützung kriegst du das bestimmt hin!

    Oh je, tut mir leid zu lesen, wie es bei euch läuft! Ich kann mir vorstellen, dass das eine große Belastung ist.

    Das Problem beim GSS ist, dass die Rassebeschreibung oft zu rosarot klingt. Oder man sich nicht genau vorstellen kann, was das genau heißt. Grisbert und Lysaya haben dir ja schon tolle Winachätzungen zum Charakter gegeben. Beim GSS (und allen Sennenhunden) ist es wichtig, das passende Mittelmaß zu finden. Bei Druck machen die zu. Letztendlich muss man eine „Partnerschaft“ erreichen. Der GSS denkt mit und will eigene Entscheidungen treffen. Letztendlich muss er dir vertrauen, dass deine Entscheidungen in der Regel richtig sind.


    Es klingt so, als hättet ihr bisher nur Trainer gehabt, die diesen Hundetyp nicht unbedingt kennen. Und dadurch wurde vielleicht immer mehr Druck auf den Kessel gebracht. Und ein junger GSS weiß sich da einfach nicht zu helfen. Ich hatte Henning auch ein paar Wochen in seiner Entwicklung ständig in meinem Arm hängen bis wir für uns gelernt haben, wie ein gemeinsames Training funktioniert.


    Ich bin auch in einigen Facebook Gruppen zum GSS. Immer wieder wird auch das Bootcamp von der Rudlherzen Hundeakdemie Stefanie Baumer empfohlen. Da haben viele mit GSS schon sehr gute Erfahrungen gemacht (sie hat wohl auch selbst einen). Auch Petra Stoll von Canis Angel in Bensheim kennt sich gut mit GSS aus. Wie gesagt - bei beiden keine eigenen Erfahrungen, wurden nur schon öfter empfohlen.


    Noch eine Frage: Wie wird eure Hündin denn ausgelastet? GSS sind Arbeitstiere und wenn sie keinen Hof zu bewachen haben, brauchen sie was anderes.


    Ich wünsche dir viel Glück!