Beiträge von Henning&Me

    Kaninchen und Hasen sehe ich oft auf der Morgenrunde. Aber nur ich - Henning ist echt ein Blindfisch. Würde ja gerne zeigen und benennen machen, aber er sieht die einfach nicht :rolling_on_the_floor_laughing:

    Dafür sind Katzen immer einen kleinen Sprung wert. Wenn er sie sieht wird er erst steif und wenn sie dann weglaufen gibt es einen Hatz hinterher. Nicht schlimmer, alles managebar. Wenn die Katze mal nicht wegrennt können wir auch schön trainieren. Und wenn ich die Katze vor ihm sehe auch, dann kann ich ihn vorbei lotsen und er schaut nur.

    Problem: Mein Vater ist vor kurzem mit Henning spazieren gegangen. Und meine Eltern unterschätzen ihn manchmal, weil er überwiegend total brav an der Leine läuft und entspannt ist. Tja, mein Vater hat weder die Umgebung im Auge gehalten noch auf Hennings Körpersprache geachtet. Und zack - der Hund macht an der Leine auf einmal einen Satz.

    Das war es wohl erst mal mit Spaziergängen mit meinem Vater. Der hat gerade ordentlich Rückenschmerzen. :frowning_face: Musste mal so kommen. Meine Eltern denken immer ich übertreibe mit meiner Vorsicht. Aber sie wollen ja auch immer spazieren statt ihn einfach in den Garten zu lassen. ist zum Glück nichts Ernstes bei meinem Vater, aber es bleibt trotzdem erst mal beim Garten bis Henning etwas verlässlicher ist. :woozy_face:

    Hier ist der Hund nach sachlichen Erwägungen eingezogen. Mein Mann könnte sich hier einreihen: Als Kind immer Hunde in der Familie gehabt und hatte immer den Traum, einen eigenen zu haben. Aber erst Single mit langen Arbeitszeiten und dann irgendwann mit einer Frau zusammen gezogen, die keinen Hund wollte (Ich :relieved_face: ). Er hat mich lange, lange bearbeitet. Aber ohne die sachlichen Argumente wäre hier keiner eingezogen: Abschreckung von Einbrechern und - wichtiger - einen Grund den Allerwertesten hoch zu bekommen.

    Er ist kein Kinderersatz, die sollen noch kommen (wobei das bei uns keine ganz einfache Geschichte ist). Aber er füllt unser Leben auf eine schöne Weise aus. Letztendlich ist so ein Hund ja auch zeitaufwendig wie ein Hobby.


    Warum kein anderes Tier? Ich wäre da offen für gewesen. Habe jetzt aber nicht richtig für andere Tiere gebrannt und bei meinem Mann war es Hund oder nichts.


    Ich gehe aber davon aus, dass hier ab jetzt immer ein Hund leben wird, weil Henning unser Leben so bereichert und wir das Leben auch auf ihn eingerichtet haben. Das sind zwar alles egoistische Erwägungen. Aber ich denke, dass auch er es hier gut hat.

    Eigentlich lassen uns die meisten ja in Ruhe, da großer aggressiver ( :grinning_squinting_face: ) Hund. Also Smalltalk ja, aber der Hund wird nicht einfach angegangen. Außer ein Nachbar mit einem ich glaube Bolonka-Mix. Ist uns letztens sogar auf die Auffahrt gefolgt nach dem Spaziergang, damit die beiden Hunde sich Hallo sagen können. Zum Glück ist Henning ja ein (noch) netter Kerl, ich habe das als Abschreckung also zugelassen. Wohlgemerkt nach Hinweis auf den Gewichtsunterschied (ich denke so 55 kg zu 7 kg?). Also Bremse aus der Flexi gemacht und Henning hat super aufgeregt den Hund umsprungen. Unterwegs könnte er (je nach Hund) auch ruhiger Hallo sagen. Aber hier hat seine langsam wachsende Territorialität reingekickt und er ist ins Fiddeln gefallen.

    War so von mir kalkuliert und war dem Nachbarn dann doch zu hektisch für seinen kleinen Hund. Ich hoffe, er hat erst mal daraus gelernt und lässt solche Experimente bleiben. War jetzt kein geiler Lerneffekt für Henning, aber für den Nachbarn. Sein Hund hat das locker weggesteckt, der hat das als Gefiddel erkannt.

    Hier würden gerne fremde Hunde gemaßregelt. Wenn zwei Hunde sich in die Wolle kriegen, will Henning immer dazwischen gehen. Vor ein paar Wochen hat ein Hund den anderen bedrängt, so dass es zu einer kleinen Bwllerei gekommen ist. Der Übeltäter kam dann an die Leine. Und aus der Dynamik heraus (als es aber gerade geklärt war) meinte Henning dann, den jetzt angeleinten Hund anbellen zu müssen.

    Das unterbinde ich aber auch sofort. Ist nicht sein Job. Bei den Kindern meines Bruders macht er zum Glück nicht mit.

    Unser Rocky ist auch schon dreimal ausgebüchst. Und immer 4 Häuser weiter zum Nachbarn mit Zwerghasen. :frowning_face:

    Erstemal über den Zaun, da war die Gartenschlauchrolle ein tolles Hilfsmittel. Also Zaun auf 1,25 erhöht da er jetzt auch schon deutlich größer ist.

    Zweite mal durch die Thujen. Anscheinend loch gefunden. Also Zaun vor die Thujen.

    Dritte mal beim vorbereiten zum Gassi gehen die Haustüre aufgemacht, Hund noch unangeleint und er gleich ab. Also zwischen Garage und Haustüre noch ein Tor mit 2 Meter höhe.

    Langsam fühlen wir uns hier wie in einer Burg eingesperrt. Aber die Sicherheit geht halt vor.

    Wenn ein Hund wirklich raus will, wird er kreativ. Ich würde im Hinterkopf behalten, dass ein 1,25 m Zaun einen Viszla nicht hält, der wirklich abhauen will.


    Henning hat zum Glück eine installierte Hoftreue. Einziges Problem: Das freistehende Grundstück neben unserem Haus zählt er auch zu seinem Bereich. Als da mal ein Bekannter Gras für Kaninchen geerntet hat, ist er sofort neugierig schauen gegangen, wer da auf „seinem“ Grundstück ist. Haustür stand aber dabei auch sperrangelweit auf, da er eigentlich weiß, dass er nicht raus darf. Die Kombi war ihm dann aber zu verlockend.


    Das erste Jahr haben wir einen Teil des Gartens tatsächlich nur mit einer Europalette (80 cm) abgesichert. Wenn er sich darauf abgestützt ist, ist er fast drüber gefallen. Aber mal abzuhauen kam ihm nicht in den Sinn :rolling_on_the_floor_laughing:

    Dass der Hund draußen eng geführt wird und nicht auf dem ersten Blick Everybodys Darling ist, ist für mich absolut nachvollziehbar. Ich suche auch nicht groß Kontakte und bin immer froh, wenn ich aus der Siedlung raus bin. Auch wenn ich grüße und alles, aber das muss ja jeder selbst wissen. Die TE schrieb, dass sie sonst eher die „fröhlichen“ Hunde mit der Brötchentüte im Maul kennt. Dass es da auch andere gibt, weiß sie ja jetzt.


    Das Störgefühl mit dem Hund hinterm Zaun kann ich verstehen. Für mich macht es einen Unterschied, ob man relativ in Alleinlage wohnt oder mitten im Wohngebiet, am besten noch an einem Schulweg. Um effektiv zu wachen muss der Hund nicht immer so eine Vorstellung machen. Wäre das Haus jetzt weiter draußen ist das ja auch alles in Ordnung. Aber mitten im Getümmel?

    Jetzt ist der Dobermann natürlich passionierter Wächter. Aber Henning passt auch gerne auf und trotzdem darf er nicht so einen Radau machen. Der soll melden, wenn es was zu melden gibt. Aber nicht die Passanten verschrecken. Wir wohnen gegenüber von einem Kindergarten und ich will nicht, dass die Kinder Angst vor Hunden kriegen weil er so viel bellt. Wenn einer das Grundstück betritt - Feuer frei. Aber vorher ist das hier nicht gewünscht. Ich kann die TE da also verstehen.

    Ich wohne in einer ländlichen Gegend, weshalb es hier noch viele typische Hofhunde gibt. Aber die meisten kriegen Spaziergänge und Beschäftigung. Die anderen hauen ab oder „übertreiben“ ihren Wachdienst (letzteres oft tatsächlich Schäferhunde oder Mixe daraus, die komplett unterfordert und dann biestig werden). Sennenhunde sind ja typische Hofhunde. Da gibt es genug, die einen Spaziergang pro Tag bekommen und ansonsten auf dem Hof rumlümmeln. Aber die meisten kommen abends mit in die Diele und dürfen es sich mit den Besitzern vorm Ofen gemütlich machen. Oder es sind keine Einzeltiere, dann haben sie zumindest hündische Gesellschaft.

    Aber so wie die TE das hier beschreibt geht das gar nicht. Ich schließe mich der Mehrheit an: Entweder mehr Beschäftigung und Anschluss oder einen passenden Hund holen (den es ganz bestimmt gibt!).

    Ich merke langsam deutlich, dass Hennings Spieltrieb viel weniger geworden ist. Er ist ja bei fremden Hunden immer noch neugierig und kippt schon mal ins Fiddeln oder Starren. Aber wir haben letztens nach längerer Zeit eine Hovawart-Hündin wiedergetroffen, knapp unter 2 Jahre. Die beiden sind auch schon mal gerannt, aber er wollte lieber entspannt etwas schnüffeln und hat sie ziemlich links liegen lassen. Da konnte ich auch endlich mal einen Rückruf aus der Interaktion üben - klappte!


    Nachdem wir auseinander gegangen waren noch eine gute Situation. Ich hebe gerade sein Häufchen auf. Er wartet unangeleint neben mir. Auf einmal starrt er: Sind 20 Meter hinter uns auf einmal ein Schäferhund und Besitzerin aus dem Nebenweg gekommen. Früher hätte ich ihn mit Hektik nervös gemacht. Da habe ich ihn einfach weiter geschickt und bin hinterher gegangen. Hat ohne Protest geklappt :hugging_face: Gut, Schäferhunde ist er jetzt kein Fan von, hätte beim Goldie anders sein können. Aber trotzdem toll.


    Er ist ja gerade etwas schwierig den läufigen Hündinnen draußen. Aber an solchen Sachen merke ich, was er trotzdem für Fortschritte gemacht hat. Er ist nicht mehr in seiner völlig eigenen Welt, sondern nimmt trotzdem Kommandos an. Man fragt sich beim jungen Rüden ja ständig, ob das noch geht oder er doch sexuell zu gefordert ist. Aber es wird von Läufigkeitswelle zu Läufigkeitswelle besser :smiling_face_with_hearts:


    Ich hätte auch noch Junghundwahnsinn zu bieten. Aber nachdem ich die letzten Beiträge so viel klagen musste, mal ein paar positive Entwicklungen. Soll mit 2,5 Jahren auch mal sein :zany_face:

    Wie viele andere schon schrieben: Es geht weniger um DEN Anfängerhund als die eigene Veranlagung und die Wohnumstände.

    Wir haben als Ersthund auch keinen Anfängerhund. Wir wohnen aber ländlich im Einfamilienhaus und fahren weder mit dem ÖPNV noch sind wir auf Fremdbetreuung angewiesen. Wäre irgendwas davon anders, wäre es schon schwieriger mit dem Hund.

    Ich kann das Größenargument verstehen. Bin ja auch Fan von großen Hunden. Aber das Trage-Argument ist nicht zu unterschätzen. Nach Hennings OP letztes Jahr war er noch recht lange Groggy. Wir haben ihn zu dritt in meinen Kofferraum geschleppt und ich saß so lange mit ihm auf der Einfahrt, bis er einigermaßen wach war und mit Unterstützung gehen konnte. Denn einen schweren Hund alleine aus dem Kofferraum und ins Haus rein heben? Ab einem gewissen Gewicht nahezu unmöglich. Müssten wir regelmäßig viele Stufen ins Haus gehen, hätte er mir wahrscheinlich auch bei einem einfachen Infekt schon die Mittelkralle gezeigt und wir hätten im Erdgeschoss bleiben müssen. Das darf man nicht unterschätzen! Tut man aber natürlich als Anfänge, hätte ich bestimmt auch.


    Und auch die genannten Kriterien - lernwillig, kooperativ, unternehmungslustig - passen halt auch wirklich auf viele aus der Gruppe 9. Wachtrieb kann auch da ein Thema werden im Mehrfamilienhaus. Aber natürlich auf einem anderen Niveau als bei Rassen, die darauf selektiert sind. Es sind wirklich die Umstände entscheidend und nicht so sehr seine eigene Traumvorstellung.

    Du brauchst gerade bei einem unsicheren Welpen sehr viel Geduld und auf keinen Fall darfst hart oder unfair werden. Das können Sennenhunde nicht ab. Konsequenz und klar Führung, aber keine Härte und ganz ganz viel Geduld.

    Will ich noch mal unterstreichen! Nicht, dass der Satz von meiner TA falsch rüber kommt. Sie sagte das so. War aber natürlich Unsinn! Sennenhunde sind sehr empfindlich wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen.

    Deshalb auch meine Frage, ob vielleicht der Modus der Männer noch auf Schäferhund-Erziehung steht. Die erzieht man natürlich auch fair. Aber aus meinem Eindruck (aus der Ferne, keine persönlichen Erfahrungen!) ist das eine andere Herangehensweise, weil das unterschiedliche Hundetypen sind.