Zählt bei kaputten Junghunden auch, wenn der Kopf kaputt ist? Henning scheint gerade mal wieder mächtig umzuräumen. Hunger wie nichts Gutes. Wir füttern im Moment ordentlich was und er hält gerade mal sein Gewicht. Und er ist so schnell müde! Nicht wegen des Wetters (angenehme 20 Grad). Aber er ist vom normalen Gassi sehr schnell kaputt. Im Moment ist ja BuS, deshalb viel an der Leine. Aber auch wenn er die Schleppleine hinter sich her ziehen darf.
Er ist im Moment auch wieder sehr, sehr aufgeregt bei Hunden und sogar Menschen. Ich vermute fast, dass jetzt als Nächstes der ernsthafte Schub kommt und das im Moment ein bisschen innerer Konflikt ist. Er darf eh nicht zu Fremden hin unterwegs, insoweit müssen wir da nichts anpassen. Ich muss nur bei Gästen ein bisschen mehr den Daumen drauf halten. Eigentlich darf er komplett frei laufen (nachdem wir begrüßt haben). Aber wenn er zu sehr kontrollieren will, muss er mehr eingegrenzt werden. Muss ich nur noch vorsichtig meinem Mann klar machen. Der führt ihn etwas lax (weil Henning ja eigentlich ein lieber Tutnix ist). Aber ich will den Kleinen auch nicht dazu bringen, dass er auf einmal meint selbst entscheiden zu dürfen.
Ich brauche mal eure Einschätzung, was sein Verhalten gegenüber anderen Hunden angeht. Henning ist ein eigentlich netter Hund. Noch etwas stürmisch, aber hält seinen Abstand und fragt vorsichtig mit Spielaufforderung, was geht. Er fängt auch keinen Stunk an, weder bei Hündinnen noch Rüden.
Eigentlich.
Aber wenn er bei einem Rüden sieht, dass der testosterongeladen ist und sich die Ärmel schon hochkrempelt, hält er voll dagegen. Dann beginnt auch er teilweise die Eskalation mit Bellen. Das war es im Grunde auch, er markiert den dicken Max, aber prügelt sich nicht. Und dann gehen er und der andere Hund sich aus dem Weg. Das Gebelle breche ich teilweise auch ab (vor allem wenn ein Zaun dazwischen ist und er und der andere Hund sich einfach ignorieren könnten).
Meine Interpretation: Henning wird von vielen Rüden (schon als jüngerer Hund) angegangen, weil groß, dunkel und stark. Und er will sich nicht unterbuttern lassen. Er bellt und imponiert auch nur bei gleichaltrigen Rüden, die einen auf Scharren machen oder sogar bespringen wollen. Da wird er auch deutlicher (obwohl ich natürlich auch dazwischen gehe). Hat er seine Position klar gemacht, geht die Rüden sich aus dem Weg (bis der andere noch mal testen will).
Ist das eine Vorstufe zu einer generellen Rüdenunverträglichkeit? Oder kommuniziert Henning einfach sauber, aber sehr selbstbewusst? Wie gesagt - mit älteren Rüden, die nicht mehr so extrem imponieren müssen, hat er keinen Stress. Da backt er auch teilweise kleine Brötchen.