Beiträge von Henning&Me

    Ich hatte letztens mal wieder einen Kampfhund-Mischling an der Leine: „Da ist aber Kampfhund drin, oder?“

    Als ich sagte nein, wurde konkretisiert: „Aber Rottweiler auf jeden Fall, da sieht man“.

    Gut, die Verwandtschaft von Rottweilern und Schweizern ist ja gegeben. Aber dass man mir nicht glauben möchte, dass er einer eigenen Rasse angehört… :woozy_face:

    In die Leine springen wird hier auch möglichst unterbunden. Ich schreibe möglichst. Denn seit ein paar Tagen braucht er wieder deutlich mehr Abstand bei Hundebegegnungen, da wollte er allein gestern zweimal einen Hopps machen. Habe ich natürlich unterbunden, aber da ist er im Moment nicht aufnahmefähig.

    Normalfall: Hund kommt, Henning muss sich auf die abgewandte Seite einordnen und je nach Erregungslevel wird ein mehr oder weniger großer Bogen gelaufen. wir kämpfen im Moment mit zwei Problemen: Er hat wieder eine riesige Erwartungshaltung bei Hunden aufgebaut (durch Aufenthalt im Hundehotel mit fremden Hunden und durch seinen Entwicklungsschub, der ihn in einen inneren Konflikt bringt). Und mein Mann ist da zu Larifari. Der verlässt sich rein darauf, dass er Henning gehalten bekommt. Nimmt ihn weder vernünftig in gehorsam noch blockt er, wenn der Hund es trotzdem probiert.


    Na ja. Ist gerade wieder so eine Phase, Hase :woozy_face: Geht auch vorbei wenn wir jetzt konsequent bleiben. Wir waren ja auch schon deutlich weiter. Müssen da nur wieder hin.

    Immer dieses Testosteron :rolling_on_the_floor_laughing:

    Aber das mit der Abneigung zu bestimmten Rassen hat Henning auch. Schäferhunde sind nicht seins. Zu oft haben die versucht ihn zu begrenzen und den Weg abzuschneiden. Er kommuniziert denen sehr klar, aber fair, dass die das bei ihm nicht probieren müssen. Aber man merkt, dass er in der Gegenwart schon gestresst ist, deshalb vermeiden wir Kontakt (wobei es eh nicht viele gibt, bei denen die Besitzer Kontakt suchen). Und mit Aussis ist er nicht sooo auf einer Wellenlänge. In unserem Hundekurs sind drei. Die mag er glaub ich alle (einen kennt er von klein auf). Aber für ein schönes Spiel sind die zu unterschiedlich. Aber eine friedliche Co-Existenz klappt. Unsere Nachbarshündin (auch Aussi) himmelt ihn immer durch den Gartenzaun an oder wenn wir uns mal unterwegs begegnen (ja ja, vermenschlicht, ich weiß :rolling_on_the_floor_laughing:). Aber das ist mit Abstand der Hund, den er am ehesten links liegen lässt. Warum auch immer.

    Dann geht es euch ja ähnlich Panini . Ängstlich bellende Hunde interessieren ihn nicht. Wird er unterwegs angebellt, hat er auch kein Bedürfnis hin zu gehen. Ist der andere Hund aber ähnlich aufgeregt und starrt - dann ist es echt anstrengend mit ihm. Zumindest an der Leine bellt er nicht. Aber Starren und in die Leine springen wollen ist auch nicht vergnügungssteuerpflichtig :woozy_face: Aber wenn wir irgendwo statisch sind (zum Beispiel auf einer Wiese, wo öfter spielt und rennt) und einer verhält sich aus seiner Sicht nicht cool… tatsächlich sind das meistens Hunde bei denen die Besitzer mir spiegeln, dass die nicht gut mit anderen Rüden können. Und Henning scheint da auch was auszustrahlen, was das ordentlich befeuert. Haben andere Rüden kein Problem mit Geschlechtsgenossen, ist er auch fein damit.

    Na ja. Ich halte es mal im Blick :woozy_face:

    Zählt bei kaputten Junghunden auch, wenn der Kopf kaputt ist? :rolling_on_the_floor_laughing: Henning scheint gerade mal wieder mächtig umzuräumen. Hunger wie nichts Gutes. Wir füttern im Moment ordentlich was und er hält gerade mal sein Gewicht. Und er ist so schnell müde! Nicht wegen des Wetters (angenehme 20 Grad). Aber er ist vom normalen Gassi sehr schnell kaputt. Im Moment ist ja BuS, deshalb viel an der Leine. Aber auch wenn er die Schleppleine hinter sich her ziehen darf.

    Er ist im Moment auch wieder sehr, sehr aufgeregt bei Hunden und sogar Menschen. Ich vermute fast, dass jetzt als Nächstes der ernsthafte Schub kommt und das im Moment ein bisschen innerer Konflikt ist. Er darf eh nicht zu Fremden hin unterwegs, insoweit müssen wir da nichts anpassen. Ich muss nur bei Gästen ein bisschen mehr den Daumen drauf halten. Eigentlich darf er komplett frei laufen (nachdem wir begrüßt haben). Aber wenn er zu sehr kontrollieren will, muss er mehr eingegrenzt werden. Muss ich nur noch vorsichtig meinem Mann klar machen. Der führt ihn etwas lax (weil Henning ja eigentlich ein lieber Tutnix ist). Aber ich will den Kleinen auch nicht dazu bringen, dass er auf einmal meint selbst entscheiden zu dürfen.


    Ich brauche mal eure Einschätzung, was sein Verhalten gegenüber anderen Hunden angeht. Henning ist ein eigentlich netter Hund. Noch etwas stürmisch, aber hält seinen Abstand und fragt vorsichtig mit Spielaufforderung, was geht. Er fängt auch keinen Stunk an, weder bei Hündinnen noch Rüden.

    Eigentlich.

    Aber wenn er bei einem Rüden sieht, dass der testosterongeladen ist und sich die Ärmel schon hochkrempelt, hält er voll dagegen. Dann beginnt auch er teilweise die Eskalation mit Bellen. Das war es im Grunde auch, er markiert den dicken Max, aber prügelt sich nicht. Und dann gehen er und der andere Hund sich aus dem Weg. Das Gebelle breche ich teilweise auch ab (vor allem wenn ein Zaun dazwischen ist und er und der andere Hund sich einfach ignorieren könnten).

    Meine Interpretation: Henning wird von vielen Rüden (schon als jüngerer Hund) angegangen, weil groß, dunkel und stark. Und er will sich nicht unterbuttern lassen. Er bellt und imponiert auch nur bei gleichaltrigen Rüden, die einen auf Scharren machen oder sogar bespringen wollen. Da wird er auch deutlicher (obwohl ich natürlich auch dazwischen gehe). Hat er seine Position klar gemacht, geht die Rüden sich aus dem Weg (bis der andere noch mal testen will).

    Ist das eine Vorstufe zu einer generellen Rüdenunverträglichkeit? Oder kommuniziert Henning einfach sauber, aber sehr selbstbewusst? Wie gesagt - mit älteren Rüden, die nicht mehr so extrem imponieren müssen, hat er keinen Stress. Da backt er auch teilweise kleine Brötchen.

    Ach, zu spät ist da nichts. Meine Anmerkung zu der Trainerin: kennt sie sich mit dem Hundetyp aus? Sennenhunde sind etwas spezieller im Handling, da kann man oft nicht mit 08/15 ran. Es dauert manchmal, bis man das richtige Gleichgewicht gefunden hat. Vor allem, wenn man vorher einen Hund gewohnt ist, der grundsätzlich gerne kooperiert.


    Für mich liest sich das ganze auch nach Kontrolletti, die aber noch unsicher in der Rolle ist. Vielleicht hapert es noch etwas an der Körpersprache, um Sicherheit zu vermitteln? Aber aus der Ferne schwer zu beurteilen.

    Das, was Murmelchen sagt, kann ich nur unterschreiben. Sennenhunde sind keine Hütehunde. Oder beziehst du dich dabei auf den anderen Mix-Part?

    In dieser Massivität würde ich ins Blaue raten, dass da die Anleitung durch euch etwas spät eingesetzt hat. Bei Sennenhunden muss man damit rechnen, dass die keine Menschenfreunde sind. Da braucht es auch keine schlechten Erfahrungen.

    Kann natürlich auch ein innerer Konflikt sein und die Unsicherheit, die sich so äußert? Dafür bräuchte man noch ein paar mehr Infos.

    Die Familie meines Mannes hatte früher immer Berner, er fand damals aber schon immer die GSS besser. Und dann hat er mich viele, viele Jahre bearbeitet mit dem Wunsch. Und als ich einem Hund grundsätzlich zugestimmt hatte und mich mit Rassen beschäftigt habe - nun, ich war natürlich nicht unvoreingenommen. Aber die Rassebeschreibung trifft wirklich genau, was ich von einem Hund möchte und was wir ihm bieten können. Nachdem ich mir dann noch vor Augen geführt habe, dass der Hund gar nicht so groß ist (zumindest im Vergleich zu mir und meinem Mann :woozy_face: ) und ich ihn auch körperlich im Griff haben kann, war die Entscheidung gefallen.

    Als dann bei einem Züchter in der Ecke noch ein Welpe frei war (eher zurückhaltendes Wesen und doppelte Wolfskralle hinten - also nicht die erste Wahl bei vielen) sind wir auch „nur mal gucken“ gefahren. Nach einer Anstandsnacht, in der wir die Entscheidung eh schon kannten, haben wir zugesagt und ihn ein paar Tage später abgeholt.


    Die herausfordernden Seiten passen, aber auch die positiven. Ich würde die Rasse (und diesen Hund :smiling_face_with_hearts: ) also immer wieder wählen.

    Ich habe schon oft gehört, dass gerade sensible Hunde oft mit Kochen besser klar kommen. Und GSS sind ja sehr futtersensibel.

    Wie schon von Kirasherrchen empfohlen, könntest du dich bei Futtermedicus oder Napfcheck umschauen. Muskelfleisch, Kohlehydrate und Gemüse mit einem Komplettzusatz sind oftmals weniger problematisch als falsches Barf. Die haben auch Rechner und Rezepte auf ihrer Seite, an denen man sich orientieren kann.

    Bei meinem GSS habe ich übrigens einen nicht extrem hohen Fleischanteil gewählt und füttere Getreide dazu. Aus der einfach Überlegung: Was haben die Vorfahren wohl in den Bergen und in ärmlicheren Gegenden zu essen bekommen? Weniger den hohen Fleischanteil als mehr günstigen Getreidebrei (+Abfälle und alles, was er jagen konnte). Die notwendigen Aminosäuren sind bei großen Hunden aufgrund der hohen Gesamtmenge auch bei einem geringeren Fleischanteil (50% z.B.) gedeckt.


    Übrigens auch hier eine Stimme dafür, dass die Tests auf Futterallergien nichts bringen. Sollte durch das Barfen oder Kochen keine langfristige Besserung kommen, kannst du es besser mit einer Ausschlussdiät probieren.

    Viel Erfolg!