Als Begründung vermute ich, dass der Laberdor zu viel erzählt
Beiträge von Henning&Me
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Ich glaube Bockigkeit ist echt relativ. Wenn ein Hund sonst immer freudig mitmacht und auf einmal nicht will, ist das dann schon extrem bockig. Wenn ein RR oder GSS keine Lust hat, zuckt man als Besitzer vielleicht eher die Schultern. Ist halt so.
Aber das macht das subjektive Empfinden der Bockigkeit nicht weniger.
Ich lese übrigens gerne alle Arten von Bockigkeit, aber auch Motivation und gute Laune
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Bei Henning ist das absolute Tagesform, wie er auf Federvieh reagiert. An den Laufenten in der Nachbarschaft kann er gut vorbei gehen. Wenn sie mal wieder ausgebüxt sind, schaut er aber schon sehr interessiert. Und wenn er kaputt ist und keine Löffelchen mehr hat, möchte er schon mal auf eine vor uns aufflatternde Taube reagieren. Aber ich will mich nicht beschweren, ernsthafter Jagdtrieb sieht anders aus. Ich lobe trotzdem das Abwenden, wer weiß, was noch kommt.
Wir haben letztens eine junge Labrdorhündin im Garten von gemeinsamen Freunden getroffen (also, die Besitzer waren auch dabei ). Henning sieht den Garten glaub ich grundsätzlich als sein Zweitgrundstück an, weil er von klein an regelmäßig mal da ist. Aber war absolut fein damit, dass da ein anderer Hund ankam. Bin mal gespannt, was er später noch an Territorialität auspackt.
Die beiden haben schön gespielt. Aber als es ans Ruhen und den anderen Hund ignorieren ging, wurde Henning irgendwann unruhig. Aber gar nicht wegen der Hündin: Dem armen Kerl war es einfach zu warm (27 Grad). Ging unruhig auf und ab, wollte ins verbotene Poolhaus und hat sich hinterher in den (nur halbherzig verbotenen) Sandkasten gelegt und sich eine kühle Kuhle gebuddelt. Dann sind wir auch nach Hause, macht ja keinen Sinn. Er ist noch nicht an die hohen Temperaturen gewöhnt.
Aber was mich wirklich gestört hat bei der Begegnung mit der anderen Hündin und den Besitzern: Ich habe mich in einer Tour für Henning gerechtfertigt. Der ein toller Hund ist und echt nichts groß falsch gemacht hat. Die ein oder andere Ermahnung, geschenkt. Aber ich will mich ständig rechtfertigen, warum der Hund noch nicht perfekt ist oder warum dies oder jenes noch nicht so gut läuft. Dabei ist er wirklich ein netter Kerl. Hat manchmal die Ohren nur zur Zierde, hat manchmal keine Lust zu gehorchen… Aber alles Alters- und rassebedingt in Ordnung. Und trotzdem erzähle ich völlig unaufgefordert und ungefragt, was ich wie alles anders machen würde beim nächsten Hund. Ich glaube langsam, der Hund braucht weniger Arbeit an seiner Einstellung als ich
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Ich sollte echt kein Tiere suchen ein Zuhause schauen. Ist Erna (Klick) nicht zauberhaft?
Aber das Tierheim Troisdorf hat sowieso gerade viele hübsche Hunde! Zum Beispiel Lady, auch eine CC Hündin. Zum Glück (oder leider) ist Henning noch zu jung, sonst könnte man schwach werden…
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HoLy1602 Restaurantbesuche sind natürlich Trainingssache. Henning kann sich schon mal entspannen im Sinne von Hinlegen. Aber wenn ein Kellner oder sonst wer kommt, muss er sich aufrichten und die Situation einschätzen. Da kommt er nicht aus der Haut. Und in geschlossenen Räumlichkeiten finde ich so große Hunde schon wegen der anderen Gäste nicht so prickelnd (gibt genug, die Angst haben). Da lassen wir ihn zuhause und alle sind glücklich. Außengastro ist noch mal was anderes.
Edit: wir machen auch einen Kurs mit ihm und er würde glaub ich mit Training auch die BGH bestehen. Aber wir mussten auch viel an uns arbeiten um da zu sein, wo wir jetzt stehen. Und andere Halter mit anderen Ansprüchen würden immer noch die Hände überm Kopf zusammenschlagen. Aber wir sind glücklich. Und trotzdem konzentriere ich mich bei einer Beschreibung eher auf die Schattenseite. Eben weil er so oft als Anfängerhund verkauft wird. Fälschlicherweise.
Henning hingegen liebt alle Menschen und alle Hunde und alles. Kleiner Sonnenschein
Achtfastneun Das ist so schade. GSS sind eigentlich die geborenen Hofhunde, die eben nicht zubeißen sondern eher durch imposantes Auftreten vertreiben. Aber wie alle Hunde müssen sie irgendwann mal angeleitet werden um ihre Rolle zu lernen. Schade, wenn man ihm da keine Hilfestellung gegeben hat!
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Auch wenn ich etwas überrascht bin, wie viele hier generell negativ über Sennenhunde reden.
Jetzt gebe ich noch meinen Senf dazu.
Wenn du den Entlebucher wegen der kurzen Beine nicht magst und dir scheinbar die Grösse des Berners gefällt, wie wäre es denn mit einem reinrassigen grossen Schweizer?
Ich glaube die negative Meinung über Sennenhunde kommt daher, dass es oftmals einfach keine Charmebolzen sind. Und wenn sie nicht eng geführt werden, sind das auch oftmals nicht die Freunde aller anderen Hunde. Letzteres auch bei enger Führung nicht, aber dann hängen sie zumindest nicht in der Leine Ich finde es auch immer schade, welchen Ruf die Hunde genießen. Und da sind Appenzeller und große Schweizer ganz weit vorne. Aber das hat auch alles seinen Ursprung in schlechten Erfahrungen, die die Leute gemacht haben. Und diese wundern mich bei der Veranlagung nicht.
du empfiehlst jetzt einen großen Schweizer. Ich frage mich warum? Sportlich kann er wohl (wobei man natürlich wegen der Größe und der Gelenke aufpassen muss). Aber Ambitionen sollte man keine haben. Wenn der Hund gerade keine Lust (mehr) hat, macht er auch nicht mehr mit. In unserem Hundekurs ist Henning letztens an der Startlinie sitzen geblieben. War dann so. Und es gibt die Hofhunde, die nicht mal Ambitionen haben das Grundstück zu verlassen sondern nur wachen wollen.
Und auch ansonsten liest es sich für mich so ein bisschen, als wolle Lena Theinert einen relativ einfachen Begleiter. Und da sind wir bei der Rasse raus. Man kriegt viel trainiert. Auch Restaurantbesuche (wenn so große Hunde denn erlaubt sind). Aber es hat schon seinen Grund warum viele GSS nur mit Maulkorb rausgehen. Die sollen keine Fremden mögen.
Das klingt jetzt wieder alles sehr negativ. Aber die Rasse hat halt wirklich Potenzial gefährlich zu werden. Und ich habe in diversen Rassegruppen einfach schon zu viele Schweizer gesehen, die mit ein bis zwei Jahren abgegeben werden weil e doch keine harmlosen Schmusenbären sind.
Es gibt auch immer Ausnahmen. An meinem Hund ist auch immer ein Labbi verloren gegangen sag ich immer. In unserem Hundekurs sagte der Trainer letztens, er habe in 25 Jahren noch keinen GSS gesehen der so engagiert und gut mitmacht. ABER: Nur, weil ihm das Spaß macht. Er kooperiert grundsätzlich gerne mit mir - hinterfragt aber alles. Wenn er anderer Meinung ist, weicht er Kommandos gerne aus. Das ist kein WTP - das ist eine Partnerschaft, in der wir uns auf Grundregeln geeinigt haben. Er darf auch Entscheidungen treffen und muss an anderer Stelle halt klein bei geben.
Schwer zu beschreiben. Das ist ja in den Grundzügen bei allen Hunden so. Aber der Typ muss einem schon liegen und Spaß machen. Ich könnte dafür nicht mit Hütehunden oder Pudeln.
Oder kurz: ich rate schon im Reflex den allermeisten von der Rasse ab. Erst recht wenn ich den Eindruck habe, dass es nur als langbeiniger Entlebucher oder kurzhaariger Berner oder einfach als hübscher, imposanter Hund gesehen wird.
Boah, Kurzfassen liegt mir echt nicht
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Du scheinst ja schon sehr überzeugt davon zu sein, was du willst. Was völlig okay ist. Man muss auch nicht jeder Meinung folgen. Der Hinweis, der für jeden Züchter gilt: Schau, welche Untersuchungen gemacht wurden und warum die Verpaarung gewählt wurde wie sie gewählt wurde.
Zweiter allgemeiner Hinweis (der Grund, weshalb ich dir ursprünglich geantwortet hatte): frag dich, welcher Charakter dir wichtig ist. Ja, man kann mit Erziehung viel. Aber trotzdem wird nicht jeder Hund ein immer-dabei-Hund. Oder ein Hund, dem fremder Besuch leicht fällt. Oder ein Hund, der Kinder nicht versucht zu hüten.
Wenn du bestimmte Anforderungen an deinen Hund hast, bist du mit einer Rasse oft etwas besser aufgestellt. Wenn du dein Leben nach dem Hund ausrichten kannst, ist alles gut.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass du dich noch etwas mit den zugrunde liegenden Rassen auseinander setzen musst. Du hast den Appenzeller-Berner-Mix im anderen Thread mit Eigenschaften angepriesen, die nicht passen. Weder für den Appenzeller noch den Berner. Wenn du einen eher nicht fremden Menschen zugewandten Hund suchst der gerne kontrolliert, okay. Aber es bleibt der Eindruck, dass dein vorheriger Hund den Blick verschleiert, welches Potenzial die Sennenhunde mitbringen (ich schere auch mal ausnahmsweise über einem Kamm).
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Der Appenzeller ist sehr speziell, wenn er ordentlich gehalten wird, ein ganz toller Hund, aber man muss schon auf einige Dinge achten. Gerade weil er so sensibel und empathisch ist. Viele denken, er sei ein harter robuster Bauernhund, ist er äußerlich auch und meist benimmt er sich auch wie ein Panzer , aber mit Härte oder unfairer Behandlung kommt er überhaupt nicht klar. Er geht eine sehr enge Bindung ein, will dazugehören und möchte was zu tun haben.
Fällt mir gerade noch zum sensiblen ein. Ich war letztens mit einer Bekannten spazieren. Henning hatte so einen Junghundetag und wollte nicht so richtig mit und am liebsten nur schnüffeln. Ja, da zeigte sich auch das Sture vom Sennenhund. Aber die Bekannte erzählte, bei ihrem Hund hätte sie die Sturheit mit Härte „brechen“ müssen. Und sie war skeptisch als ich sagte, Henning wäre viel zu sensibel für Härte. Konsequenz ja, aber keine Härte. Es gibt halt so viele Arten von Sensibilität. Man verbindet das eher mit Hütehunden. Aber auch die „bösen Bauernhofhunde“ haben einen weichen Kern. Auch wenn die eher irgendwann zum Gegenangriff starten würden statt duckig zu werden.
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Hallo Lena Theinert ! Ich wäre auch grundsätzlich vorsichtig beider Mischung der Rassen. Weißt du zum Beispiel, ob bei deinem alten Hund noch Labrador oder ähnliches mitgemischt hat?
ich habe gerade gelesen, dass du in einem anderen Thread eine Mischung aus Berner und Appenzeller empfohlen hast. Unter anderem mit dem Argument, dass diese leicht zu erziehen und menschenbezogen seien. Letzteres stimmt wohl, zumindest auf die eigene Familie. Viele brauchen keine Fremden. Das leicht zu erziehen - puuuuuh. Die Sennenhunde haben alle so ihre Art, die sie nicht unbedingt leichtführig machen. Es klingt ein bisschen so, als würde der Swissy-Dog-Produzent, mit dem du gesprochen hast, dir die Rassen viel zu positiv verkaufen.
Versteh mich nicht falsch, ich persönlich liebe meinen GSS und mag die Rasse sehr. Aber ein Appenzeller ist schon wieder was ganz anderes. * Grundsätzlich kann man sagen, dass die beiden kleinen und die beiden großen Rassen sich schon jeweils mehr ähneln - und trotzdem gibt es da einfach noch Unterschiede, so dass man nicht alle in einen Topf schmeißen kann!
* ohne ein besser oder schlechter festlegen zu wollen. Es sind einfach unterschiedliche Hunde und man kann nicht sagen, alle Sennenhunde seien so oder so. Und man muss auch mit der Art von allen nicht gleich zurecht kommen. Wobei GSS und Appenzeller glaub ich schon Die zwei unterschiedlichsten der vier Rassen sind. Wobei… aber das führt jetzt zu weit
Noch was Allgemeineres zum Thread. Passt aber: ich sagte ja gerade, dass das Erziehen nicht immer ein Selbstläufer ist.
Ich habe letztens noch gedacht, dass ich Henning bestimmt zu viel durchgehen lasse und dass er viel besser im Gehorsam stehen könnte. Am Sonntag waren wir auf einer Wanderung mit einigen großen Schweizern (ich denke mal so 10 Hunde + 3 Hunde anderer Rassen). Und wir sind nicht negativ aufgefallen Die Hunde waren alle zu Beginn aufgeregt, haben sich dann nach und nach von allen Schmuseeinheiten abgeholt und sind ansonsten mitgetrabt ohne Stress. Und Henning war einfach genauso. Es war richtig toll! Gab auch keine Keilerei zwischen den Hunden. Wobei zusätzlich noch zwei Hunde anderer Rassen dabei waren, die haben etwas Stress gemacht. Aber die GSS waren echt gechillt und deeskalierend. Henning musste nur einem gleichaltrigen Rüden kurz die Meinung geigen, als der Stress machen wollte. Aber sehr sauber und klar. Der andere musste dann als Anstifter an die Leine und Henning konnte unbescholten weiter (bis er auf den letzten Metern zu aufdringlich bei einer Pudeldame wurde, die vor kurzem läufig war).