Hallo ihr Lieben,
tut mir echt leid, dass ich mich jetzt erst wieder melde, aber ich habe mir alles durchgelesen und noch etwas nachgedacht und hoffe es ist in Ordnung, wenn ich euch jetzt im Gesamten antworte :)
Ich versuche es etwas zu ordnen, werde mich aber bestimmt mal wiederholen.
Eure vorgeschlagenen Rassen habe ich mir zum Großteil schon angeschaut und es war schön, von einigen unbekannten Rassen zu lesen, wenn man denkt, man kennt schon alles. Da bin ich auch zuversichtlich, etwas passendes zu finden. Trotzdem möchte ich versuchen, euch meine Vorstellungen und Gedanken nochmal näher zu bringen.
Ich befinde mich irgendwo auch in einem emotionalen Zwiespalt. Auf der einen Seite vermisse ich meinen alten Hund, so dass ich einen möchte, mit dem das Zusammenleben ähnlich ist. Auf der anderen Seite möchte ich einen Hund der charakterlich ganz anders ist, um mich einfach von ihm etwas abzulenken. Vielleicht ging es euch mal so ähnlich als ein Hund verstarb oder wie bei mir anders abhanden gekommen ist?
Zum Gewicht: Ich habe unseren Hund in die 1. Etage getragen bis er etwa 30kg gewogen hat. Danach ist er immer selbstständig gelaufen und er hatte davon keine Beeinträchtigungen. Daher waren für mich die 20 so die Grenze, wo es gelegentlich bis in den 4. Stock gehen sollte. Wenn ihr aber sagt, dass es keine Hunderasse gibt die regelmäßig bis in die 4. Etage laufen könnte, nehme ich das natürlich so an und nehme mir vor den Hund sein Leben lang Treppen zu tragen. Dann würde ich auf jeden Fall auch eher 15kg als maximales Gewicht anpeilen, es sei denn es gibt noch eine 15-20kg Rasse die mich total aus den Socken haut :)
Charakterlich suche ich einen Hund, der eher souverän reagiert und nicht all zu nervös ist. Es wäre auch schön, wenn er es schafft von alleine zur Ruhe zu kommen, wobei ein Welpe/Junghund dabei wohl immer Unterstützung benötigt. Ich vergleiche ja gerne mit meinem ersten und einzigen Hund und da war es so, dass ich ihn z.B. problemlos mit in ein Cafe nehmen konnte. Aber jedes mal wenn er eingeschlafen ist, kam ein Mensch 5cm zu nah oder ein Kind fing an zu weinen oder es fiel ein Teller runter und schon stand er wieder auf allen Vieren und schaute sich sehr aufmerksam um. Dann brauchte es immer wieder bis er ruhig wurde. Mich hat das null gestört, aber ich denke Hunde bei denen dieser Wachtrieb nicht durchkommt können wesentlich entspannter mit allem umgehen. Ich mag es aber irgendwo auch, wenn ein Hund beschützt. Jedoch sollte sich das nicht verselbstständigen. Mein Hund hat sich immer vor mich gestellt, auch mal gebellt und nach vorne gegangen, wenn mich jemand bedrängt hat. Ist nach Kommando aber auch sofort wieder hinter mich gegangen und hätte ohne eindeutiges Signal von mir niemals geschnappt oder ähnliches. Anderseits fände ich es schade, einen Hund zu haben der sich noch über fremde Menschen freut, auch wenn diese mich unangenehm bedrängen. In der Wohnung benötige ich selbstverständlich kein territoriales Verhalten, er muss aber auch nicht ständig neue Menschen tolerieren und wenn er hier mal bellt ist das auch ok. Zum Jagdtrieb habe ich gar keine konkreten Vorstellungen. Mir ist wichtig, dass der Hund ohne jagdliche Auslastung glücklich werden kann! Ansonsten würde ich mich da auf den Hund einstellen, Freilauf wäre super aber wenn er ein Leben lang an der Schleppleine bleiben muss ist das für mich auch ok. Ich würde auf jeden Fall probieren am Jagdtrieb zu arbeiten. Ich habe mal gehört, dass Hunde mit Jagdtrieb sehr in der Rettungshundearbeit aufgehen. Wenn das stimmt und er hat Jagdtrieb, würde ich mich auch darüber weiter informieren.
Ich schrieb ja schon, dass ich einen robusten Hund suche. Gerne sowohl gesundheitlich robust (wobei das schwer zu definieren ist, jede Rasse hat irgendwo Erbkrankheiten) als auch robust beim körperlichen spielen mit Mensch und Hund. IGP im Verein wird wohl schwierig mit einem Mini, aber ein Hund der härtere Beißspiele bzw zergeln mag und für seine Größe einfach Kraft hat würde mir trotzdem viel Freude bereiten. WTP wäre sicher toll für Obedience, die ich auch gern machen würde. (Auf der anderen Seite war mein Hund so stur und hatte gefühlt garkeinen WTP und konnte seine Kommandos in der Unterordnung trotzdem toll)
Es darf gerne ein Hund mit hohem Aktivitäts- und Energielevel sein. Ich denke 1-2 ruhige Tage in der Woche muss jeder Hund aushalten können. Bei meinem alten Hund war es bspw im Sommer problematisch durch seine Masse und vor allem leider Atmung. Er war eigentlich aktiv (also wirklich, für Molosser Verhältnisse eben hihi), im Winter waren wir sehr viel wandern oder auch mal kurze Strecken joggen. Im Sommer mussten wir das total runterschrauben und das tat mir für den Hund so leid, war für uns aber auch doof. Ich wünsche mir da eher einen Hund, der einfach froh ist dabei zu sein und dem die Gesundheit (soweit man es voraus sehen kann) nicht im Weg dabei steht. Auch heute gehe ich noch oft wandern, gerne mehrere Tage am Stück und dabei mehrere Stunden am Tag. Das würde nicht jeder Mensch aushalten und ich denke auch nicht jeder Hund. Da ist sowohl Kraft als auch eine hohe Ausdauer wichtig. Im Alltag bin ich an den meisten Tagen auch ohne Hund 2-3 Stunden täglich spazieren oder joggen und da würde es mit Hund tendenziell mehr werden.
Ein großer Vorteil wäre für mich, wenn eine Verträglichkeit mit anderen Hunden typisch ist. Mein Presa hatte rassetypisch Probleme mit gleichgeschlechtlicher Aggression. Es waren echt nur wenige Rüden (in unserer damaligen Stadt drei Hunde die ihm einfach ähnlich waren), wo er in diesen Modus wechselte, mit vielen intakten spielte er sogar entspannt. Aber wenn, konnte ich ihn nur am Halsband packen und flüchten. Das gute bei ihm war ja noch, dass er sich aus jeder Situation zurückrufen lies. Hätte ich nun einen Rüden, der bei jedem Rüden so reagiert und auch nur minimal schlechter hört, wäre ein Spaziergang nur noch Stress. Ich habe auch keine Ahnung wie es gewesen wäre, wenn so ein Hund direkt in ihn reingerannt wäre. Klar, ist der Hund Schuld der nicht angeleint war (und meiner wurde schon aus Anstand immer angeleint wenn andere kamen), trotzdem habe ich es oft mitbekommen, dass auch wenn ein Hund sich rechtmäßig wehrt er der Dumme ist. Da wäre es schön zu wissen, dass man einen Hund hat der sowieso nicht ohne Erlaubnis vom Besitzer angreifen würde. Ich weiß, dass daran nicht nur Genetik sondern auch Erziehung dazu beiträgt. Es wäre einfach ein Pluspunkt wenn die Rasse nicht gerade für SSA oder Artgenossenaggression bekannt ist.
Habt ihr nun Rassen im Kopf? :) Oder sind meine Vorstellungen einfach zu merkwürdig?