Beiträge von SophiaF

    Jetzt habe ich mit einem klaren, lauten NEIN!!! gemacht, nicht nett, aber der Hund weiss, was gilt, die Katze muss keine Angst mehr haben.


    Ich glaube, diese 5x NEIN!!! sind für alle ein Gewinn.


    Sonst bin ich mit Lyra sehr sanft, sie braucht kaum harte Ansagen, sie hat viel wtp.

    Das sehe ich ganz ähnlich. Lieber einmal eine richtig deutliche Ansage mit perfektem Timing, als wochenlang drumherum reden und immer wieder das Verhalten umlenken.


    Insbesondere habe ich auch immer den Eindruck, dass Hunde gerne unterschätzt werden, indem man sie zum hilflosen Wesen degradiert, das nur mit Leckerli, Spielen und guter Laune funktionieren kann. Unsere ehemalige Trainerin wollte uns erzählen, dass unser Hund "nein" gar nicht verstehen kann. Das wäre rein menschliches Denken und so würden Hunde nicht funktionieren. Stattdessen sollten wir uns "interessanter machen" und uns im Wald zum Affen machen, damit der Hund nicht mehr nach Blättern jagt.


    Ganz ehrlich: ich habe das Gefühl, dass erst der Trainerwechsel und das Einführen von positiven Strafen dazu geführt hat, dass unsere Bindung so gut geworden ist. Unser Pudel ist sehr sensibel, daher ist dabei auch gar nicht viel nötig, aber viele Dinge konnten wir damit sofort abhaken, nachdem sie einmalig aufgetreten sind. Und meist reicht ein klares "Nein" aus, selten auch noch räumliche Begrenzung.

    Mich würde wirklich interessieren, wie man solche Situationen ohne Strafe auflöst, ohne das Sofa aufgeben zu müssen.

    Wir haben mehrere Wochen mit einer Trainerin trainiert, die uns regelmäßig mit Artikeln von hey-fiffi.com versorgt hat.


    Laut ihr hätte man in dieser Situation einen anderen Ort attraktiver machen müssen. Also in das Körbchen oder auf den Boden Leckerli streuen und immer wieder nachlegen, wenn der Hund doch wieder Anstalten macht, das Sofa zu besetzen.


    Mal ganz davon abgesehen, dass wir in der Zeit einen enormen Leckerli-Verbrauch hatten und dann auch irgendwann mit Trockenfutter belohnt haben, ist das ein enormer Stress für alle Beteiligten. Für uns, weil wir ständig hinterher sein mussten, was unser Hund nun wieder vorhat und dann möglichst schnell dazwischengehen mussten. Für den Hund, weil Regeln nie klar ausgesprochen wurden. Er ist sichtbar ruhiger geworden, als wir auf diesen ganzen Zirkus verzichtet haben und mit konsequentem "Nein" Regeln durchgesetzt haben.

    Gut, dass ich mit meiner Wahrnehmung nicht allein bin. Finde ich alles sehr schade, besonders im Gesamtkontext. Rütter erzählt ja immer wieder, dass Leute sich Arbeitsrassen kaufen und diese nicht vernünftig auslasten. Und dann zeigt man einen Setter, einen Hund mit extrem viel Energie, der in einer Familie lebt und dann angeblich durch Suchspiele auf Sicht ausgelastet wird. Aber am Ende ist es eben auch nur Unterhaltung und ein Produkt, dass da verkauft werden soll.


    Wobei ich auch finde, dass die Trainer auch unterschiedliche Ansprüche haben. Ellen finde ich immer sehr platt, da denke ich mir immer "Wenn dein einziges Werkzeug körperliche Auslastung ist, dann kann man jedes Problem mit Auslastung lösen" (frei nach: wenn du nur einen Hammer hast, ist jedes Problem ein Nagel).


    Kann mich an die letzte Staffel erinnern, wo sie einen Pudel mit einem Futterbeutel an einer Reizangel auslasten wollte, damit er müde ist. Unser Pudel (und eigentlich auch alle, die ich kenne) wäre danach hellwach und würde sich nur denken: "Ok, wir haben ein bisschen getobt, können wir jetzt bitte was anspruchsvolles machen?". :rolling_on_the_floor_laughing:

    Ich habe gerade die neue Folge auf RTL Plus gesehen und bin irritiert.


    Haben die da tatsächlich den Setter auf Sicht "suchen" lassen und sich dann gefreut, dass er den Beutel gefunden hat, der wiederholt am gleichen Ort versteckt wurde? Und das soll dann so viel Auslastung, dass die Hündin kein Essen mehr sucht? :thinking_face:

    Meist passiert es, wenn er entspannt im Körbchen oder auf dem Sofa liegt. Ich habe schon mal versucht ein Video davon zu machen, aber weil es so unvermittelt in ruhigen Situationen passiert und schnell wieder vorbei ist, ist es mir bisher nicht gelungen.


    Rückwärtsniesen ist es nicht, das kann ich schon mal ausschließen.


    Ich versuche es noch mal besser zu beschreiben. Sein Schnaufen klingt im Prinzip wie ein leichtes Naseputzen. Die Nase ist verstopft und er drückt dann 2-3 mal schnaufend dagegen, damit sie wieder frei wird. Sehr ruhig und nicht panisch, aber schon gezielt, als ob ihn irgendwas stören würde. Ausfluss aus der Nase hat er aber nicht.

    Hi,


    unser Kleinpudel Barry (fast 10 Monate) atmet ab und an hörbar. Er klingt wie bei einem Menschen, der erkältet ist, aber nicht so richtig Luft durch die Nase bekommt. Nach 2-3 Schnaufen ist es dann auch erst einmal gut. Atemnot hat er nicht und er wirkt dabei auch eher ruhig. Das macht er mehrmals am Tag. Ab und an schnarcht er auch gut hörbar.


    Das ganze ging vor ca. 4 Wochen los. Ich habe erst vermutet, dass es eine Erkältung ist. Die hatte er schon mal im Dezember und sie war mit etwas mehr Ruhe, Wärme, einer Spritze vom TA und Fenchelhonig schnell vorbei. Als es nach 2 Wochen immer noch nicht weg war, waren wir beim TA. Der hat sich den Rachen angeschaut, Temperatur gemessen und meinte dann, es wäre alles in Ordnung. Es könnte sein, dass ein Junghund mal empfindlich auf den Pollenflug reagiert. Wir haben dann Tabletten (Onsior) bekommen, die er eine Woche einnehmen sollte. Danach sollte wieder alles gut sein.


    Ich habe mich ziemlich abgefertigt gefühlt (ist eine Gemeinschaftspraxis und bei dem TA waren wir noch nie) und habe leider in der Praxis nicht nachgefragt, gegen was die Tabletten sind, aber offensichtlich ist es ein einfaches Schmerzmittel im Zusammenhang mit Arthritis. :thinking_face:


    Auf jeden Fall ist das Schnaufen auch nach einer Woche Tabletten noch da und wir sind auf der Suche nach Ursachen. Hat jemand eine Idee, was das sein könnte? Wir werden wahrscheinlich nächste Woche noch mal zum TA gehen und dann wäre ich gerne besser vorbereitet.


    Barry ist ansonsten normal drauf, rennt und tobt herum und hechelt nicht auffallend viel. Einen Fremdkörper in der Nase würde ich eher ausschließen, weil es nicht so wirkt, als ob er gezielt irgendetwas "herausdrücken" würde, sondern einfach nur ein herumschnaufen.


    Danke!

    Ich hab mir deine anderen Beiträge gerade nochmal durchgelesen. Du hattest ja schon mal einen Thread zum Thema ruhige Spaziergänge, wo das Thema Auslauf aufkam. Habt ihr da schon was verändern können? Unsere Jacky ist ja auch ein (Klein)pudel und von der Beschreibung her ähnlich wie euer Pudel. Wenn wir Jacky nicht zB. im Wald richtig rennen lassen könnten, würde die uns auch die Wände hochgehen.

    Gerade nach dem Spaziergang dreht sie oft auf und kann sich nicht selbst regulieren. Würden wir sie hier nicht zur Ruhe zwingen, würde die hier ebenfalls komplett am Rad drehen.

    Wie sieht es mit anderen Hundekumpels aus? Hat er da welche, mit denen er mal richtig rennen kann?

    Barry ist in den letzten 2 Monaten deutlich ruhiger geworden und schafft es viel besser auch während Spaziergängen runterzukommen. Ich habe den Eindruck, er hat sich bei vielen Dingen mittlerweile gut eingependelt.


    Früher hat ein Reiz den ganzen Spaziergang gekillt, mittlerweile klappt das viel besser. Wir haben aber auch wirklich viel an allen möglichen Punkten gearbeitet. Kurze ruhige Sequenzen haben wir immer wieder belohnt und auch gezielt trainiert, dass er neben uns mit lockerer Leine läuft. Das klappt noch nicht gut (er zieht noch sehr viel und rennt auch mal mit voller Kraft in die Leine), aber hat insgesamt mehr Ruhe in den Spaziergang gebracht. Wir arbeiten also noch daran.


    Komplett frei läuft er selten, aber wir haben ihn öfters an der Schleppleine. Hundekumpels hat er keine. Wir haben ihm die Option mehrmals gegeben, aber andere Hunde interessieren ihn wenig. Da wird sich beschnuppert und dann dreht sich Barry weg als ob er es nicht nötig hätte, mit anderen zu spielen. :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Was sind denn die Themen, an denen Ihr arbeiten möchtet?

    Naja, Barry ist ja ein Junghund und dementsprechend gibt es noch diverse Themen, an denen wir arbeiten.


    Das größte Thema ist das Laufen an der lockeren Leine, aber dabei bin ich mir sicher, dass Druck nicht hilft. Andere Themen sind Bewegungsreize oder das Anspringen von (teilweise sogar fremden) Menschen. Bei letzterem kann ich mir deutlich mehr vorstellen, dass ein aversiver Ansatz hilft. Ihn dauerhaft bei jedem Fußgänger abzulenken ist jedenfalls keine Lösung für uns.


    Irgendwie kann ich mir den Lerneffekt davon schwer vorstellen. Wenn der Hund zurückgezogen wird und sich nicht selbstständig abwendet oder Abstand zum Reiz herstellt, lernt er dann wirklich, dass das aktuelle Verhalten unerwünscht ist? Oder lernt er eher, Zug nachzugeben?

    Ja, er lernt, nicht mehr dem Reiz hinterherzugehen. Er darf sich nicht nach vorne lehnen bzw. Zug aufbauen. Man muss dabei schon den richtigen Moment treffen, aber man sieht bei Barry einen sehr deutlichen Lerneffekt. Wir haben allerdings auch vorher schon viel Impulskontrolle geübt, vielleicht verknüpft er das.

    Wo ist das Problem alle Trainingsansätze die man zur Verfügung hat zu nutzen? (Auch) aversiv trainieren ist an sich nichts Schlechtes.

    Das Problem liegt darin, dass mir die Erfahrung fehlt um zu beurteilen, was wann angemessen ist. Viele Dinge sind ja Lernprozesse und man kann nicht sofort erkennen, ob etwas funktioniert.


    Natürlich erkenne ich, wenn Barry Angst hat bzw. der Schwanz eingeklemmt ist. Aber ist das der Punkt, an dem es zu viel war?


    Unsere Hundetrainerin benutzt für viele Situationen das Umorientierungssignal, in denen ich intuitiv "Nein" gesagt und den Hund weggezogen hätte. Das "Nein" sagen hat z.B. beim Jagen nach Blättern nichts gebracht. Die Umorientierung holt ihn aber zumindest aus der Situation raus, allerdings einfach nur weil er weiß dass er ein Leckerli bekommt. Das körperliche Stoppen bzw. Zurückhalten bringt ihn ziemlich aus der Fassung. Er duckt sich dann oft weg, legt die Ohren an und klemmt die Rute ein, hört aber auch sofort auf Interesse an den Blättern zu haben. Ist dann das körperliche Stoppen das richtige, weil sofort ein Erfolg zu sehen ist?

    Hi,


    wir waren mit unserem Pudel mittlerweile in 3 Hundeschulen und haben zusätzlich noch ein paar Stunden bei einer Trainerin gehabt.


    Die ersten beiden Hundeschulen waren mehr oder weniger nutzlos und wir haben die Kurse schnell wieder abgebrochen. Unsere jetzige Hundeschule ist super, die Gruppe ist klein und auf jeden einzelnen Hund wird eingegangen. Vorher hatten wir wie erwähnt noch einige Einzelstunden bei einer anderen Trainerin, die uns bei einigen Themen geholfen hat (z.B. Autofahren).


    In den Einzelstunden haben wir sehr viel mit Leckerli gearbeitet. Wir haben ein Umorientierungssignal gelernt, das für vieles eingesetzt wurde, z.B. auch für das Jagen von Blättern. Sobald unser Hund die Blätter im Fokus hatte, sollten wir das Signal sagen und ihn davon abbringen. Das funktioniert auch gut, hat allerdings keinen Lerneffekt bei unserem Hund. Beim nächsten Blatt rennt er wieder hinterher. In der Hundeschule haben wir jetzt daran gearbeitet, den Hund aktiv von Bewegungsreizen abzuhalten indem man ihn an der Schulter zurückzieht (nicht grob, aber bestimmt).


    Wir haben jetzt also zwei Ansätze für ein Problem. Der eine funktioniert in der Situation gut, der andere ist deutlich direkter, aber scheint eine Verhaltensänderung zu ermöglichen. Da unser Barry gut darauf reagiert, werde ich den Griff an die Schulter weiter verfolgen.


    Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob das unsere Linie wird. Ich kenne die Diskussionen über aversives Training und möchte meinen Hund auf jeden Fall nicht so trainieren. Die Grenze von dem, was als "aversiv" bezeichnet wird, ist aber schwierig und vermutlich muss das jeder für sich selbst definieren. Mögt ihr was dazu sagen, wie ihr euren Weg gefunden habt? Wie kann ich einschätzen, ob ein Trainingsansatz schon "zu viel" ist? Pudel sind ja als sensibel bekannt.