Beiträge von SophiaF

    Mich würde deshalb mal interessieren, woher ihr den Hund denn habt SophiaF ?


    Grundsätzlich würde ich aber auch sagen: Waldspaziergänge sind für einen pubertierenden Jagdhund nun nicht unbedingt reizarm, ganz im Gegenteil. Meiner kann das heute noch nicht gut ab.

    Was bei uns viiiiel besser funktioniert hat: Gassi im Industriegebiet oder auf dem offenen Feld in wildarmer Gegend. "Reizarm" heißt ja nicht zwangsläufig "keine Menschen", sondern viel eher "weniger der Reize, die den Hund interessieren"

    Barry ist vom Züchter und ist aus unserer Sicht gut sozialisiert worden. Er ist in der Wohnung aufgewachsen, kannte mit 12 Wochen schon sehr viel. Rückblickend aber vielleicht auch zu viel?


    Danke für den Tipp bzgl. Wald. Ja, den Eindruck hatte ich auch schon öfters. Wir haben hier noch einen riesigen Parkplatz, der am Wochenende leer ist. Da laufen wir auch gerne herum, besonders weil Wald und Wiese am Wochenende sowieso immer zu voll sind. Leider liegt auf dem Parkplatz aktuell sehr viel grobes Salz und Rollsplit. Aber sobald das wieder weg ist, machen wir wieder da weiter. Vielleicht auch etwas mehr als früher. :relieved_face:

    Um das noch mal klar zu machen: er rennt nicht von vorne herein im Wald gegen Bäume. Er wird immer überdrehter und landet dann am Ende im einem Zustand der Zoomies sehr nahe ist. Das heißt er ist unkonzentriert, stolpert eher mal über Äste, dreht sich bei Geräuschen um und merkt dann nicht dass neben ihm ein Baum auftaucht.


    Was ich damit ursprünglich sagen wollte: es sind nicht diese "oh, er ist wuselig und überdreht, wie süß"-Zustände, sondern er ist so drüber, dass wir ihm helfen müssen damit nichts schlimmeres passiert.


    Habt ihr ihn denn Mal gesundheitlich auf den Kopf stellen lassen? Blutbild und so, Schmerzen ausschließen?

    Bevor du jetzt sagst "ich würde ja wohl merken, wenn er Schmerzen hat..." Nicht jeder Hund zeigt Schmerzen gleich.

    Ist er beim Gassi, gerade bei den Leinengassi, warm genug eingepackt? Also wirklich, mit bedeckten Oberschenkeln und allem?Übermäßiges Rennen wollen ist gerade in dieser Jahreszeit gern Mal ein Zeichen dafür, das dem Hund zu kalt ist.


    Beim Tierarzt waren wir. Der erste hat uns ausgelacht, nach dem Motto "Haha, das ist ein Junghund, natürlich ist der stürmisch und will rennen! Kommen Sie mal in einem Jahr wieder, wenn das immer noch so ist.". Wir haben dann auf Empfehlungen einen anderen TA gefunden, der deutlich offener für unsere Sorgen war und auch Blut abgenommen hat. Der Cortisol-Spiegel war deutlich zu hoch, alles andere war OK. Cushing Syndrom hat er ausgeschlossen.


    Seine Empfehlung war ALLES herunterzufahren und vor allem statt körperliche Auslastung mehr auf mentale Auslastung zu setzen. Suchspiele, Apportieren, usw. Das haben wir dann auch gemacht und die Cortisolwerte waren nach einem Monat wieder in einem normaleren Bereich. Immer noch erhöht, aber nicht mehr auf diesem extrem hohen Level. Seitdem tasten wir uns langsam an das Aktivitätslevel heran, das passt, aber so einfach ist das leider nicht.


    Hundephysio waren wir auch. Erst zur allgemeinen Diagnose und dann noch auf dem Wasser-Laufband, um den Gang genauer anschauen zu können. Er hatte einige Verspannungen, aber nichts was bei einem Hund im Wachstum unnormal wäre. Wir haben "live" ein paar Griffe gezeigt bekommen, wie man ihn aktiv beruhigen kann, was wirklich super hilfreich war.


    Einen Mantel hat er auch, ja. tragen wir momentan immer wenn wir länger als beim Abend-Pipi draußen sind.

    Wenn du ihn an der Leine hast, kannst du auch ma einen Futterbeutel oder ein tolles Spiele fallen lassen auf dem Weg, und ihn dann frei zurück schicken um es zu holen. Dann tauschen gegen Fleischwurst oder Käse etc. Damit er sofort lernt, bei dir gibt es den leckeren Superjakpot.

    Dann wird rennen verbunden mit Zisammenspiel.

    So haben wir das auch eigentlich immer gemacht. Zwischendurch mal etwas suchen, auf einen Baumstamm klettern oder zusammen darüber balancieren.

    Ich muss jetzt auch noch mal nachfragen bevor ich das komplett falsch verstehe.

    Der 9 Monate alte Hund bekommt jeden Tag nur etwa eine Stunde Bewegung? Und das über den kompletten Tag verteilt?

    Und maximal zweimal die Woche etwas mehr?

    Wenn ja, das finde ich, ehrlich gesagt, arg wenig. Da läuft mein Sheltie ja mehr, und der ist noch nicht ganz ein halbes Jahr alt.

    Geht die Frage an mich?


    Falls ja, verstehe ich nicht, woher du die Informationen nimmst. Zum einen ist er 6 Monate alt, zum anderen geht es hier um unseren "Haupt"-Spaziergang, die "große Runde". Natürlich gehen wir mehrmals am Tag raus.

    Da viele Themen mehrfach angesprochen wurden, will ich nicht einzelne Zitate herauspicken. Ich fasse es einfach mal zusammen.


    Zum Thema "Mehr Auslastung": wir waren testweise mit ihm viel an der Schleppleine unterwegs und haben ihn nur noch zum kurzen Lösen an der kurzen Leine gehabt. Er ist auch auf diesen Spaziergängen schnell "drüber" und rennt dann wie irre herum, stolpert über Äste und prallt gegen Bäume. Das hat sich nicht mit der Zeit verändert. Ganz im Gegenteil ist er auch daheim oft überdreht gewesen und ist gar nicht mehr zur Ruhe gekommen. Nach 5 Tagen im Wald an der Schleppleine hatte er abends 30 Minuten lang Zoomies und war gar nicht mehr ansprechbar. Wir waren kurz davor ihn in die Tierklinik zu bringen.


    Einfach jeden Tag auspowern lassen ist eine nette Vorstellung, funktioniert aber einfach nicht. Wie BieBoss schon erwähnt hat, gerät er in einen Stresszyklus, der sich nur durch Ruhe wieder abbauen lässt. Wenn er aber durch jeden Waldspaziergang noch schneller "drüber" ist und nicht mehr runter kommt, ist das wohl ein Beweis, dass das Programm zu viel ist. Das ändern leider auch traurige Smilies nicht. Wir würden liebend gerne jeden Tag mit ihm im Wald herumtollen, aber er macht das nicht mit. Mit 2 Ruhetagen dazwischen funktioniert es aber einigermaßen ausgeglichen. Er ist nicht schon nach 5 Minuten im Wald "drüber" und kommt auch danach wieder runter.


    Generell habe ich auch den Eindruck, dass ein falsches Verständnis von unseren aktuellen Spaziergängen entstanden ist. Er muss nicht 20 Minuten an der kurzen Leine neben mir laufen. Wir haben eine 3m Leine, die ich locker halte, so dass er etwa 2.5 Meter Radius hat. Er kann überall schnüffeln, wir bleiben stehen, machen auch kurze Pausen auf einer Bank oder stehen einfach nur herum. Aber das alles geht nicht mehr wenn er "drüber" ist, weil er dann nur noch rennen will und sich mit voller Kraft in die Leine hängt. Er darf auch ansonsten spielen, wir toben mit ihm und machen eine Menge Unsinn. Allerdings immer auch mit einem Auge darauf, dass er nicht in dieses Dauer-Überdrehen gerät ("nach müde kommt doof").


    Wobei er ja gottseidank noch viel schläft, wie Du berichtest, also noch ist da kein heftiger Schaden eingetreten. Aber es ist klasse, daß Du drauf achtest, und die Situation so wahrnimmst, und was dagegen tun möchtest! Weil dauerhaft so ein Streß richtet auch Schäden im Körper an.

    Es ist nicht "noch", sondern "wieder". Gerade in den ersten 4-5 Wochen bei uns hat er VIEL zu wenig geschlafen. Abends haben wir ihn jeden Tag 1-2 Stunden im Arm halten müssen, damit er nicht noch die ganze Nacht durch die Wohnung tobt. Wir haben ihn nur durch ganz viel Ruhetraining wieder an den Punkt gebracht, dass er zuverlässig zur Ruhe kommt.


    Ansonsten, BieBoss vielen Dank für den langen Text mit vielen Ideen. Das Herumsitzen haben wir immer wieder mal angefangen, haben aber keine Erfolge gehabt. Er schaukelt sich auch dabei selbst immer wieder hoch und fängt dann an zu buddeln. Im Wald darf er buddeln, aber bei Sitzbänken bzw. nahe Gehwegen ist das nicht so toll. Selbst wenn man danach die Löcher wieder zuschiebt und festtritt, klebt überall die lose Erde und so ein Schlachtfeld will ich eigentlich nicht hinterlassen. :see_no_evil_monkey:

    Ich würde empfehlen, dass ihr unterscheidet zwischen Halsband - dann wird ordentlich Leineführigkeit trainiert unddas nur wenige Minuten am Stück und Geschirr - dann darf auch mal leichter Zug drauf sein. Euer Hund hat einfach noch nicht die Konzentration für dauerhafte Leinenführigkeit. Meinen 3 jährigen muss ich daran noch erinnern und auch für meine 10 jährigen ist das nicht gerade die Paradedisziplin.

    Leine am Halsband ist leider fast unmöglich. Er zieht so sehr, dass er würgen muss, bleibt kurz stehen und macht dann weiter. Wir haben noch die Möglichkeit ihn vorne am Geschirr anzuleinen. Das haben wir schon für das gezielte Training versucht, aber leider auch ohne Erfolg. Vor allem hängt er dann sehr schief im Geschirr, weil er sich beim Ziehen zur Seite beugt. Das ist vermutlich für die Wirbelsäule richtig ungesund.


    Uns geht es auch eigentlich gar nicht so sehr um Leinenführigkeit. Das ist sowieso eine Definitionsfrage, aber wir wären schon sehr glücklich damit, wenn er nicht so schnell so stark ziehen würde.

    Darf ich mal was fragen?


    Gibt es auch so Zeiten, Momenten, Stellen, wo der Hund mal nach seiner Art und Weise entsprechend sich austoben, also rennen, "herumballern" darf?

    Die Umgebung ganz nach seinen Wünschen zu erkundigen?

    Klar, du darfst alles fragen. :upside_down_face:


    Wir sind 1-2 mal pro Woche im Wald, wo er dann an der Schleppleine toben darf wie er will. Das nutzt er auch gut aus, ist dort aber auch oft nach 20-30 Minuten "drüber". Also nicht einfach ausgepowert, sondern extrem überdreht und unkonzentriert, so dass er in Bäume rennt oder wie ihm Wahn buddelt.


    Leider haben wir ansonsten wenig Möglichkeiten, ihn einfach mal frei toben zu lassen. Einen eigenen Garten haben wir nicht. Freilauf trauen wir uns nicht, da er in diesem "drüber"-Zustand nicht mehr auf den Rückruf reagiert.


    Die eingezäunten Hundewiesen hier sind entweder in einem schlechten Zustand (Zaun kaputt) oder tagsüber von Hunden belagert, mit denen wir keinen Kontakt wollen. Zwei Hunde in unserer Straße wurden dort auch schon gebissen. :frowning_face:

    Hi,


    ich habe mal wieder ein Anliegen und hoffe auf eure Schwarmintelligenz.


    Unser Kleinpudel Barry ist mittlerweile 6,5 Monate alt. Er ist pudeltypisch ein echter Wirbelwind und sehr reizoffen. Ihn interessieren einfach alle Geräusche, Gerüche und Bewegungen und in kurzer Zeit ist er überdreht. Ab einem bestimmten Punkt kann man dann gar nichts mehr mit ihm anfangen und er rennt nur noch blind in die Leine. Teilweise stemmt er sich so sehr rein, dass er nur noch auf den Hinterbeinen hüpft. Wir brechen dann den Spaziergang ab und gehen auf dem schnellsten Weg nach Hause. Teilweise tragen wir ihn auch.


    Anfangs hat er diesen Punkt schon nach 2-3 Minuten erreicht und ist auch daheim nicht zur Ruhe gekommen. Wir haben seitdem sehr viel Ruhetraining gemacht und sind sehr zufrieden mit den Fortschritten. Er schläft mittlerweile problemlos 16-20 Stunden und bleibt auch relativ zuverlässig in seinem Körbchen, wenn wir ihn dorthin schicken. Draußen tut sich aber im Vergleich dazu fast gar nichts.


    Wir haben 3 Standard Gassi-Runden (5 Minuten, 15 Minuten, 20 Minuten), die wir mit ihm gehen. Er kennt besonders die ganz kurze Runde sehr gut, zeigt aber nach 2-3 Runden das beschriebene Verhalten.


    Von unserer Hundetrainerin haben wir eine Menge Methoden genannt bekommen, wie wir das in den Griff bekommen können. Das sind die üblichen Methoden, wie man Leinenführigkeit trainiert, also Stehenbleiben oder Richtungswechsel wenn er zieht oder auch körperliches Blocken wenn er vorbeiläuft.


    Das Stehenbleiben und Richtungswechsel haben wir viel geübt, aber Barry versteht das als Spiel. Wenn man stehenbleibt, kommt er sofort zurückgelaufen, um dann sofort wieder in die Leine zu rennen. Das ist mittlerweile schon so drin, dass ich nur mit dem Bein zucken muss und er sprintet wieder nach vorne.


    Das ruhige Starten in den Spaziergang haben wir auch geübt. Das klappt gut, macht den Spaziergang aber nicht deutlich besser.


    Wir haben auch gesagt bekommen, dass wir mehr Beschäftigung auf dem Spaziergang machen sollen, also zum Beispiel mal einen Dummy verstecken und suchen lassen. Auf langen Spaziergängen im Wald machen wir das, aber direkt von unserer Wohnung aus ist das eher schwierig weil es kaum geeignete Versteckmöglichkeiten gibt. Ich will den Dummy ja nicht bei den Nachbarn in den Briefkasten stecken. :zany_face:


    Wir haben den Eindruck, dass wir viel weiter vorne ansetzen müssen. Frustrationstoleranz und Impulskontrolle haben wir viel geübt und daheim funktioniert das super. Anfangs hat er es zum Beispiel kaum ertragen, nicht sofort ein Leckerli zu bekommen, wenn es vor ihm auf dem Boden liegt. Mittlerweile geht das unaufgeregt fast im Schlaf. Aber wie bringt man das in den Spaziergang?


    Mittlerweile wird das wirklich zu Frust. Wir versuchen natürlich weiterhin ruhig zu sein, aber es nagt an einem. Wir wissen, dass wir uns nicht mit anderen Hundehaltern vergleichen sollten, aber der Neid kommt trotzdem hoch, wenn wir sehen wie 3 Monate alte Welpen einfach locker an der langen Leine mitlaufen während wir schon so viele Stunden Training und Arbeit in unseren Hund gesteckt haben und nichts passiert.


    Was könnt ihr empfehlen? Habt ihr ähnliche Hunde und was hat euch geholfen?


    Wir sind für alle Tipps dankbar!

    Ich wollte mal ein Update geben, wie es weiterging.


    Zeit war tatsächlich die Lösung. Wir haben einfach noch eine Woche die "Basic"-Übungen weiter gemacht. Nicht zu viel, sondern so viel bis etwas Ungeduld aufkam. Nach einer guten Woche war dann das Anzeigen überhaupt kein Problem. Mittlerweile suchen wir in der ganzen Wohnung und das Anzeigen klappt sogar, wenn ich nicht im Blickfeld bin.


    Danke für eure Tipps!

    Warum nimmt man nicht einfach ne Anzeigeart, die der Hund anbietet?

    Naja, letztendlich ist das Ablecken nicht wirklich eine Anzeigeart. Es ist bei unserem Hund der erste Schritt zum Spiel, also Ablecken, ins Maul nehmen und dann herumtragen. Wenn er sich einfach hinstellen würde wäre das auch vollkommen OK. Bei der ZOS geht es aber auch darum, nicht erreichbare Gegenstände zu erschnüffeln. Wenn wir jetzt anfangen, das apportieren dieser Objekte zu konditionieren, scheitern wir später daran, wenn er das Objekt nicht mehr erreichen kann.