Lauretti, ich finde es schon etwas zynisch, wenn man denkt, mit finanzieller Entschädigung wäre den Weidehaltern nach Wolfrissen geholfen. Denen geht es nicht um Geld. Die sind traumatisiert, wenn sie in der Früh tote und verstümmelte, aber noch lebende und leidende Tiere finden. Und das vielleicht mehrmals. Klar, kann man sagen, die müssen das doch abkönnen, schließlich schicken sie ihre Tiere auch zum Schlachter, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber sind eben auch viele Hobbyhalter dabei, bei denen die Tiere nicht zum Schlachten gehalten werden. Und auch die Berufslandwirte kommen psychisch nicht so einfach mit Wolfsrissen klar. Das ist schon eine Hausnummer, seine Tiere so zu finden.
Und der Weideschutz hat seine Grenzen. Bei vielen Wölfen hilft er noch, bei vielen aber auch nicht. Es ist teuer und es ist augwändig und der Nutzen ist fragwürdig. Und es gibt Gebiete, wo er extrem schwierig umzusetzen oder schlicht nicht möglich ist. Auf den Deichen, auf den Almen.
Ich frage mich wirklich, warum ein Tier, was nicht in seinem Bestand gefährdet ist über alles andere gestellt wird.
Da kommt immer gleich der Aufschrei, man kann doch nicht alles ausrotten, was einen in seiner Komfortzone stört.
Aber viele Halter in Wolfsballungsgebieten können psychisch nicht mehr.
Ich bemerke auf FB eine ungute Entwicklung. Innerhalb der letzten Wochen und Monate lese ich immer mehr Kommentare von Leuten, die inzwischen wirklich fordern, der Wolf muss komplett wieder weg. (Sind nicht mal die betroffenen Weidehalter und auch kaum Jäger)
Und ich fürchte, die werden immer mehr werden, wenn politisch nichts passiert.