Grüß euch! :-)
Ich dachte mir, bevor ich einen neuen Thread für meine Frage eröffne, schreibe ich lieber hier, da es thematisch gut passt. Ich hoffe ich hab das richtig verstanden, sonst entschuldigt bitte.. bin nicht sehr erfahren mit Internet Foren
Aber ich würde mich auf ein paar nette Kommentare von euch freuen :-)
Mein Freund und ich (28 J) haben seit ca. einem Jahr eine belgische Schäferhündin und sind sehr happy zu dritt! Da wir die Arbeit mit Hunden lieben möchten wir uns demnächst einen Zweithund zulegen. Aus privater Sicht ist das mittlerweile kein Problem mehr, wir haben monatelang geplant und vorbereitet.
Nun möchte ich die Zweithündin dann mit mir ins Büro nehmen - vermutlich 3- 5 Werktage die Woche.. Mein Partner ist Schichtarbeiter und nimmt unsere Schäferhündin jetzt schon immer zur Arbeit mit, aber eine zweite Hündin würde für ihn nicht gehen. Zudem möchte ich dann auch Hauptbezugsperson für die zweite Hündin sein, und hätte sie daher gerne bei mir.
Ich habe auch in meiner Arbeit schon seit längerem das Thema angesprochen - bei der Chefin und der Personalabteilung. Ergebnis war das es OK geht, sofern die KollegInnen in der Abteilung nichts dagegen hätten - auf jeden Fall eine sinnvolle Einstellung, wie ich finde.
Ich hab auch viele Kollegen die dem Thema Bürohund sehr positiv gegenüberstehen. Zudem denke ich bereite ich das auch sehr gewissenhaft vor, habe ein Konzept formuliert und werde meiner Vorgesetzten auch noch einen Zeitplan vorlegen, wie die Einführung des Hundes genau aussehen soll, und der Büroalltag trotzdem nicht gestört wird.
Nun zum Problem:
Ein Kollege im Büro leidet an einer Hundephobie. Und offensichtlich handelt es sich wirklich nicht nur um "ein wenig Angst vor Hunden".
Wir sind gut befreundet. Er (ca 50 J) ist grds. ein sehr herzlicher und kollegialer Mensch und wir arbeiten gerne zusammen. Ich habe schon mitbekommen, dass er Hunde nicht mag und daher vorab das direkte Gespräch mit ihm gesucht, bevor ich irgendetwas “Allgemeines” in der Abteilung bekannt gebe.
In diesem Gespräch wurde mir dann klar, dass es nicht nur ein “mag Hunde nicht” ist, sondern wirklich mehr dahinter steckt. Wie viel kann wohl niemand außer er selbst sagen, aber er hatte sehr ehrlich zugegeben, dass es ihm mit dem Gedanken einen Hund im Büro zu haben gar nicht gut geht. Auch die Tatsache, dass sein Bürozimmer am anderen Ende des Stockwerkes liegt (ich würde die Entfernung ca. 10 m einschätzen), oder dass ich den Hund anleinen , oder die Türe schließen könnte, beruhigten ihn nicht. Er hat mir ein bisschen was von seinem Alltag erzählt und es klingt leider echt belastend für ihn.
Er ist sich selbst sehr unsicher wie er dazu steht - beschreibt es auch nicht als Angst vor einem Hundebiss, und weiß auch nicht genau woher dies kommt. Er hatte keine schlechten Erlebnisse.
Nun haben wir geredet und stehen leider erstmal genauso ratlos da wie vorher…
Er fühlt sich schlecht, weil es ihm Leid tut, dass er mir hier “im Weg steht”, und ich möchte natürlich solche Ängste ernst nehmen und berücksichtigen. Ehrlich gesagt würde ich keinen Bürohund wollen, wenn ich weiß, dass sich dadurch jemand anderes nicht mehr wohl fühlt. Zudem geht das gegen die Aufsichtspflicht des Arbeitgebers, und meine Grundlage für einen Bürohund wäre nicht mehr gegeben.
Natürlich gibt es Hoffnung, dass er sich an den Hund gewöhnen wird, wenig Kontakt hat und sich dann alles in Wohlgefallen auflöst.. Aber wissen kann man es nie, und für meinen Kollegen ist das natürlich ein gefühlt großes angstmachendes Risiko.
Ich bin zumindest froh eine gute Gesprächsbasis mit ihm zu haben.. Er hat um etwas Bedenkzeit gebeten, und dass er diese Idee erst “sacken” lassen müsse. Das kleine Gefühlschaos in ihm, habe ich aber definitiv gespürt…..
Ich werde dem ganzen jetzt sehr viel Zeit geben müssen, mich persönlich macht es aber trotzdem auch ein wenig nervös… wir hätten schon eine liebevolle Hündin gefunden und würde ihr so gerne ein warmes Plätzchen anbieten… ich kann jedenfalls nicht anders und grüble schon über einen Plan B...
Ironischerweise hat auch diese Hündin Angst vor Menschen. Die Situation haben wir schon stundenlang mit der Pflegerin besprochen und sind hier zuversichtlich, dass wir ihr hier helfen können und wollen. Auch das wird natürlich Zeit brauchen.
Habt ihr Erfahrungen mit Bürohunden und ängstlichen Kollegen? Was meint ihr, wie könnte ich mich in dieser Situation gerade am besten Verhalten? Ich weiß Geduld ist ein wichtiges Stichwort, aber für einen selbst ist das Warten im Ungewissen natürlich am Schwierigsten….
Danke fürs Lesen und ich freu mich falls Rückmeldungen kommen :-)