Es gab eine Situation, nach einem Gewitter, als er sich in den Keller verkrochen hat. Leider in ein Arbeitszimmer in dem er nicht bleiben konnte, nach ein paar Überredungsversuchen, haben wir ihn dann sanft wieder nach oben getragen haben, da wir auch dachten, er hätte vielleicht angst vor Treppen (wie wir heute wissen, läuft er Treppen aber wie ein Weltmeister, gerade nachts wenn er uns im Schlafzimmer besucht um sich umzuschauen)
Worauf ich hinaus will ist: Ja mir war klar, er ist ein großer Hund... ja mir war klar, wenn er will kann er verflucht gefährlich sein. Aber ja, ich habe auch gemerkt, dass er sich ohne murren, knurren, miecksen oder zucken, den kurzen weg die Treppe hat nach oben tragen lassen, ohne nach dem absetzen auf ein Hundebett mit quietschenden Pfoten die Flucht zu ergreifen. Vom Wesen her, scheint er der liebste Hund zu sein.
(Gleich vorweg:
JA, er wurde getragen,
NEIN er hat sich nicht übertrieben schwer gemacht,
JA ich habe darauf geachtet ihn bequem und korrekt zu tragen.
Zitat
Ich kann den anderen deshalb auch nur zustimmen und würde so schnell wie möglich den Kontakt zu einem HSH-erfahrenen Trainer suchen. Wenn ihr das mit diesem Hund durchziehen wollt, steht euch vermutlich eine echt harte Zeit bevor, in der ihr im Schnelldurchlauf unfassbar viel lernen müsst. Ich denke schon, dass das klappen kann - wenn ihr offen genug seid, eure Vorstellungen zur Hundehaltung anzupassen, euch da richtig reinzuhängen und verdammt viel Zeit, Geld, Schweiß und Geduld zu investieren. Die passende Wohnlage habt ihr zumindest. Aber selbst da braucht ihr eine wirklich kompetente Beratung und Anleitung für, das kann weder das Internet noch eine normale Hundeschule leisten.
Wir sind, Auch wenn wir anfangs etwas desillusioniert waren, dazu bereit. Wir haben diesen Hund bereits ins Herz geschlossen und werden, komme was wolle, diesem Hund das beste möglichste Hundeleben schenken.
Zitat
Das andere ist dann, dass ihr meiner Meinung nach zu schnell zu viel wollt. Ja, manche Hunde spazieren schon am Tag der Ankunft fröhlich durch die Gegend und alles passt. Andere sind vielleicht ein bisschen schissig und unsicher, aber das gibt sich dann zügig. Aber es gibt eben auch Kandidaten, die Monate oder gar Jahre brauchen, um wirklich aufzubauen. Für solche Kandidaten sind 2 Wochen nichts.
Du weißt ja nicht mal, ob der Hund jemals schon ein Haus von Innen gesehen, geschweige denn so eng mit Menschen zusammengelebt hat wie jetzt.
Dessen sind wir uns auch bewusst. Wir haben gemerkt, dass er eine unfassbare Geduld hat. Und das ist auch richtig so... und das ist okay. Die Zeit die er braucht bekommt er auch.
Die Eröffnung dieses Threads war lediglich, weil es überall heißt, der Hund muss Raus, der Hund muss Raus... UND es heißt gleichzeitig heißt es: Die Box ist heilig, die Box ist heilig... Hm... Darin sahen wir halt nur eine kleine Zwickmühle.
Ansonsten sehen wir Fortschritte. Viele kleine Babysteps. Erst jetzt gerade, wie ich diesen Beitrag verfasse sehe ich in der Kamera, dass er sich aus der Box heraus, an meiner Frau vorbei getraut hat, ihr quasi über die Füße gelaufen ist um im Wohnzimmer etwas herum zu laufen. Nicht in gebückter Haltung,, kein gesenkter Kopf, nicht mit eingeklemmter Rute. Ganz normal. Solche Momente sind einfach wundervoll....
Um Himmels willen nein. die Box ist Heilig. wie ich sagte. Der andere Hund wäre lediglich im Garten mit uns gewesen. Niemals würden wir zulassen dass ein anderer Hund Filous SafeSpace attakiert.
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Zitat von CundC
Für die aktuelle Situation nochmal die Frage: Habt Ihr die räumliche und finanzielle Möglichkeit, dem Hund einen Zugang zum Garten zu schaffen - unter der Voraussetzung, dass der Garten oder der Teil des Gartens sicher eingezäunt ist?
Ja die Mittel haben wir, wir werden jedoch die Umsetzung etwas planen müssen, die wir wie gesagt, eine absolut blickdichte Hecke haben, beim ersten Versuch ihn in den garten zu führen, hat Filou die Hecke wie eine Wand behandelt und ist nicht auf die Idee gekommen, auch nur in die Nähe zu gehen.
Und um die Frage zu beantworten, was das Ziel in den nächsten 3 bis 6 Monaten ist:
Einfach nur einigermaßen Gassi gehen... Ideal: Er freut sich aufs Gassi gehen.
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Ach das klingt ja schon deutlich besser.
Die Hecke (Thuja?, Tanne/Fichte?) immergrün? Die könnte dann als Verstärkung, wenn sie gut und dicht mit stabilen Ästen gewachsen ist (und nicht nur aufgrund der Blätter blickdicht ist) mit Wildzaun eingezäunt werden.
Was Spaziergänge betrifft: ob sie Deinem Hund Spaß machen, werdet Ihr ja sehen. Er ist ja kein reiner HSH und mit Glück habt Ihr auch etwas andere Eigenschaften.
Auch reine HSH müssen sich bewegen, in 500qm Garten liegen und bewachen (nur ein Beispiel) reicht für den Muskelaufbau und -erhalt nicht aus. Das Problem wäre da eher, den Hund davon zu überzeugen, dass so ein Spaziergang auch Spaß machen kann.
Ich hoffe einfach mal, das dringendste Problem ist, dass er Euch nicht einschätzen kann (und wer weiß, was er alles durchgemacht hat). Diese Angst könnt Ihr bekämpfen, indem Ihr für ihn vorhersagbar werdet. Ritualisiert Euren Tagesablauf soweit es geht und vor allem, ritualisiert Euren Umgang mit dem Hund.
Wollt Ihr ihm Futter bringen, sagt es an, am besten immer mit denselben Worten im selben Tonfall. Müßt Ihr an ihm vorbeigehen, sagt es an. Müßt Ihr ihn mal hochnehmen, sagt es an. Nehmt für solche Situationen immer die gleichen Worte im gleichen Tonfall. Er kennt diese Worte natürlich noch nicht, aber wenn Ihr das immer macht, wird er ein Schema erkennen. Scheut Euch aber nicht, sofort auch Regeln aufzustellen und diese auch einzuhalten. z.B.:
Darf er aufs Sofa, fein. Darf er nicht, dann nicht am Anfang ein "och, nu ist er endlich mal etwas zutraulicher, da darf er mal", sondern gleich wieder herunterbitten. Und das zur Not auch 50 mal am Tag - immer nett, aber konsequent.
Nicht über ihn beugen (läßt sich nicht immer verhindern), nicht frontal oder von hinten auf ihn zugehen, sondern lieber einen Bogen schlagen und seitwärts ankommen. Nicht starr in die Augen schauen, lieber etwas an ihm vorbeischauen und aus den Augenwinkeln beobachten. (Das lernen Hunde, dass der Mensch mit in die Augen schauen nicht automatisch droht, aber das braucht halt Zeit und am Anfang ist es einfacher, eben bewußt vorbei zu schauen.)
Und nicht hastig nach der Hausleine (hat er eine dran? Trägt er ein Sicherheitsgeschirr?) greifen, sondern langsam und locker halten, so dass er weggehen kann, wenn er will. Da muss man aber sehr drauf schauen, dass man nicht zu früh zu viel will.