Alles anzeigenIch verstehe halt nicht, warum man nicht sicher abrufbare Hunde - egal wie toll Freilauf und Spiel für sie sind - dann nicht einfach an der Schlepp lässt? Und zwar auch egal, aus welchem Grund sie nicht hören. Sie hören nicht, basta, und können dadurch z.B. andere Hunde nach Belieben belästigen oder im Verkehr (falls vorhanden) zur Gefahr werden.
Bei uns hier gibt es viele Junghunde, alle außer unserem laufen stets frei, teils auf der Straße, und hören null Komma null. Prima! Unserer hat vermutlich eine deutlich bessere Erziehung, weil wir viel mit ihm trainiert haben und konsequent waren, aber er hat krasse Testosteronschübe, da muss man das Glück ja wirklich nicht herausfordern.
Ich würde im Falle der TE die Schlepp erst mal ohne Ausnahme dranlassen, den RR neu trainieren, ggf. mit neuem Signal und anderer Belohnung und auf Ursachensuche gehen, warum und in welchen Situationen dieses Fang-mich-doch-Spiel begonnen hat. Ggf. waren es bestimmte Trigger, die man vermeiden kann. Also erst mal nur in komplett anderen Situationen ableinen oder spielen lassen (Privatgrundstück mit nur EINEM anderen Hund). Dann kann man das in dieser Situation trainieren und wieder langsam steigern.
Diese ungezügelten Spielrunden mit einem Haufen Hunden, und dann auch noch nicht abrufbare dabei, puh. Keine zehn Pferde würden mich dahin bringen. Was sollen die Hunde dort lernen außer Mobbing und Pöbelei, wenn niemand dabei ist, der Ahnung hat?
Mein Problem ist, dass ich meinen Hund ungerne an der Schleppleine spielen lasse, da sich dann gerne Pfoten verknoten oder ähnliches. Einen eingezäunten Garten habe ich nicht. Und die meisten meiner Hundekontakte haben entweder auch keinen eingezäunten Garten oder sie haben einen älteren Hund, der keine Hunde in ihrem Revier duldet. Somit ist es für mich echt schwierig, einen Ort zu finden, wo ich meinen Hund ohne Schleppleine, ohne Verlertzungsgefahr spielen lassen kann und das in einem Bereich, in dem sie eben niemanden belästigen kann wie zB im Wald.
Daher habe ich mir auch die Spielstunden gesucht. Und da sind durchaus Menschen dabei, die Ahnung haben. Menschen, die seit Jahrzenten mit Hunden arbeiten und im Tierschutz tätig sind. Deren Hunde hören auch sehr gut. Also habe ich mich immer darauf verlassen, dass sie einschätzen können, wann in den Stunden eingegriffen wird und wann nicht.
Dass die Spielstunde nicht die sinnvollste Entscheidung war, weiß ich jetzt.
Nur weiß ich eben immer noch nicht, wo ich meinen Hund dann am besten spielen lassen kann, ohne alle negativen Nebeneffekte. Öffentliche eingezäunte Hundwiesen, wo man mal mit 2-3 Hunden hingehen könnte, gibt es hier leider auch nicht.
Und gerade beim Beauceron wurde mir von vielen erfahrenen Züchtern gesagt, dass Sozialkontakte für die jungen Hunde sehr wichtig sind, da sie einen Hang zum Misstrauen haben etc. Ich dachte daher viele Kontakte sind gut, viele verschiedene Rassen kennen lernen. Alles dafür tun, damit der Hund einfach sozial gut aufs Leben vorbereitet ist.