Leute können sich in Stresssituationen durchaus sehr irrational verhalten. Als Beispiele kommen mir da z.B. Szenarien in der Notfallaufnahme vor, Verhalten bei z.B. Autounfällen, Verhalten wenn es aus irgendwelchen Gründen z.B. zu einer grösseren Menschenansammlung zu einem Gedränge kommt. Natürlich gibt es da sehr viele Menschen, die auch dann auf andere aufpassen, die anderen helfen. Aber es braucht nicht viel und Menschen vergessen ihre gute Kinderstube und sind nur noch sich selbst am nächsten. Haben sich nicht während Corona erwachsene Menschen um Toilettenpapier geprügelt?
Ich denke auch, dass es einen Unterschied macht, ob sich kritische Szenarien in eher ländlichem Gebiet abspielen, oder in einer Grossstadt.
Das Verhalten wird auch von erlernten Mustern beeinflusst, wie wurde jemand sozialisiert, was für Werte wurden vermittelt, das spielt alles mit rein. Was hat man bereits für Erfahrungen gemacht. Geschlecht, Alter, Herkunft usw. Wie lange kennt man jemanden bereits, ist man gut vernetzt, ist man neu in der Gegend. Gruppendynamik spielt mit rein. Wie gross ist die Hemmschwelle Gewalt anzuwenden, wo beginnt diese überhaupt? Ist das ein lautes Wort, Prügel oder wird jemand gleich abgestochen, wenn der Hunger zu gross ist.
Grundsätzlich ist es nicht schlecht, sich gedanklich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass andere Menschen in einer Art und Weise reagieren könnten, die komplett anders ist, als man dies selbst tun würde. Man muss diesem Umstand weder mit Panik, noch Ablehnung bzw Verweigerung jeglicher Hilfeleistung begegnen. Aber ein gesundes Mass Vorsicht und oder Voraussicht schadet bestimmt nicht.