Sollte im Idealfall so sein, ja.
Aber die Realität von Armut ist leider die, dass schon fürs JETZT nicht genug da ist. Da isst man nicht eine Woche trocken Brot und schaut sich dabei liebevoll die paar Konserven im Notfall-Schrankfach an. Da tritt der jeweilige Notfall jeden Monat spätestens am Monatsende ein.
Deshalb ist sozialer Zusammenhalt in egal welcher Art von Krise für mich so wichtig. Dass man schaut, wer im Umfeld in irgendeiner Art Hilfe benötigen könnte, dass man Verantwortung auch für andere übernimmt, die sich nicht selbst helfen können.
Ich käme zur Not auch ohne Beleuchtung im Haus aus - meine alte Nachbarin, die einen Stuhl als Haus-Rollator benutzt, würde sich schneller die Haxen brechen, als man piep sagen kann. Da ganz selbstverständlich mit hinzuschauen, wenn was ist, ist für mich mit das Wesentlichste im Fall X.
Ich weiß, dass es in den Diskussionen um Krisenszenarien immer wieder aufgeführt wird, dass Menschen sich bei sowas in extremste Egomanen verwandeln und ohne Rücksicht auf Verluste nur an sich selbst denken.
Aber bei allen Katastrophen in letzter Zeit, ob Natur-Katastrophen oder Krieg, konnte man den Zusammenhalt der Menschen sehen. Und das ist etwas Großartiges.
Zusammenzuhalten bedeutet ja auch, vorhandene Ressourcen besser nutzen zu können. Und Ressourcen sind nicht nur Dinge, sondern auch Wissen und Können.